Pakete und Paketkarten in WK I

  • Das Paket (Frachtstück) sollte am 31-07-1914 von München in die Schweiz:


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    Gebührenaufteilung:
    - 50 Pfennig deutsches Porto, für die ersten fünf Kilogramm
    - 50 Pfennig deutsches Porto, für jedes Kilogramm über fünf KIlogramm waren es 10 Pfennig
    - 56 (aufgerundet auf 60) Pfennig Schweizer Porto
    das Paket ist am 31-07-1914 in München aufgegeben worden,
    ist dann wegen des Kriegsausbruchs gestoppt worden,
    die Vermerke auf der Rückseite lauten:

    vorgezeigt 5/9/14
    nicht erhalten fehlt

    Bin für jede Meinung oder Hilfe dankbar

    Schönen Faschingssonntag
    Ulrich

  • Hallo Minikmarke,

    "Vorgezeigt, nicht erhalten, fehlt" steht da.

    Tolles Stück so kurz vorm Krieg!

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Minimarke,

    die von bayern klassisch gegebene Antwort ist korrekt. Diese hatte ich Dir aber auf Grund der gleichen Frage auf Deiner Hompage schon vor Jahren gegeben, wurde aber leider nicht berichtigt. Auch auf andere Fragen hatte ich ebenfalls geantwortet. Vielleicht sind diese Antworten untergegangen.

    Gruß
    Postarchiv

    Wo nichts mehr zu enträtseln bleibt, hört unser Anteil auf.

    Ernst Freiherr von Feuchtersleben

  • Vielen Dank für die Antworten, was fangen wir nun damit an?
    Leider ist weder ein schweizer noch ein weiterer Münchner Stempel auf der Karte, so dass sich wohl nie zu 100% klären lässt wer die beiden rückwärtigen Sätze geschrieben hat. Im Moment gehe ich davon aus dass die Sätze am Austauschpostamt geschrieben wurden, zumindest deutet der 05-09 darauf hin. Am 03-09, veröffentlicht mit Amtsblatt vom 05-09, wurde die Beförderung in das neutrale Ausland wieder aufgenommen.

    Vielleicht findet sich in der einen oder anderen Sammlung noch ein Vergleichsstück.

    Gruß
    Ulrich

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Minimarke,

    ich nehme stark an, dass dies von der Aufgabe- oder einer Transitpost notiert worden ist. Hätte man die Paketkarte weiter spediert nach Lindau, müsste man den Stempel von dort und dann den/die Schweizer Stempel sehen - was nicht der Fall ist.

    Vermutlich hat man die Post aufgehalten und wieder retourniert. Ab wann der Postverkehr in die CH dann wieder lief, weiß ich aber nicht.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Vermutlich hat man die Post aufgehalten und wieder retourniert. Ab wann der Postverkehr in die CH dann wieder lief, weiß ich aber nicht.

    Die oben genannten Daten für die Wiederaufnahme sind aus dem Amtsblatt.

    Gruß
    Ulrich

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

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  • Hallo Minimarke,

    wenn doch die Paketkarte am 5.9. retour lief, dann hätte man ja die Verordnung vom 3.9. kennen müssen, nach der der Postverkehr wieder zugelassen wurde und das Paket mit der Karte in die Schweiz spediert.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • wie gesagt wird sich nie zu 100% klären lassen, wenn man die blaue 10 auf der Vorderseite als Zollbehandlung interpretiert wäre die Paketkarte zumindest in der Schweiz gewesen.

    Gruß
    Ulrich

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

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  • [Blockierte Grafik: http://home.arcor.de/minimarke/Pake…swoche_eins.jpg]

    Hier findet Ihr den Rest der Diskussion: WKI Feldpostzuführung - Feldpostabführung - Soldatenpakete

    Neue Belege möchte ich bitten hier in diesem Forum zu posten!

    Gruß
    Ulrich

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

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  • Guten Morgen bayernalbi,

    - steht Feldpost drauf, ist aber keine

    Gebührenberechnung
    - Zone 1 bis 75 km bedeutet 5 Pfennig auf das kg = 45 Pfennig
    - 10 Pfennig Zustellgebühr

    geschichtlich aufgrund der Adresse, und des Beginn von WKI drei Wochen vorher interessant.
    Portotechnisch eher normal, für einen Heimatsammler aus Oberhaunstadt eine Rosine!

    Gruß
    Ulrich

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

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  • Briefpaketanhänger von Berlin nach Allenstein:

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    [Blockierte Grafik: http://666kb.com/i/ccmhzxu5ng69epfta.jpg]

    - hat jemand Informationen über das Einsatzgebiet der Einheit zu dieser Zeit
    - eventuell kann ein Berlinsammler noch etwas zum Stempel sagen

    Schönen sonnigen Sonntag aus Bempflingen

    Ulrich

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

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  • Hallo Minimarke,

    bei dem Päckchenanhänger handelt es sich um eines mit der Briefpost zu beförderndem Päckchen. Es wurde von der Postsammelstelle Berlin an das 3. Battaillon des 148. Infanterie-Regiments der 41. Infanteriedivision gesandt. Diese befand sich zu dieser Zeit im Osten (Postgebiet Ob.Ost) und war im Juli 1917 bei der Schlacht um Schaulen eingesetzt. Ende Januar 1917 wurde sie an die Westfront verlegt. Der Begriff "Päckchen" wurde interessanter Weise erst während des 1. WK geprägt.

    Mit feundlichen Grüßen
    Postarchiv

    Wo nichts mehr zu enträtseln bleibt, hört unser Anteil auf.

    Ernst Freiherr von Feuchtersleben

  • Vielen herzlichen Dank Postarchiv für deine Kommentierung.

    Einen schönen Sonntagabned
    Ulrich

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

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  • Zu Beitrag 9:

    Hallo Minimarke,

    der Begriff "Feldpostzuführung WKI - aus der ersten Versuchswoche 19-26 Oktober 1914" ist mir unbekannt. Ich würde hierzu gerne mehr erfahren.

    Die gezeigte Paketadresse ist sehr schön, auch wenn der Paketaufkleber nicht mehr vorhanden ist. Es handelt sich um ein Feldpostpaket, das gemäß Verordnung des Kriegsministerium vom 1.10.1914 bis zu 5 kg versandt werden konnte (s. Armee-Verordnungsblatt Nr. 292). Es durfte nur Bekleidungs- und Ausrüstungsgegenstände enthalten und mußte an den Empfänger unter Angabe der Kompagnie usw., des Regiments, der Division, des Armeekorps, auch das zuständig Paketdepot enthalten. Die Aufgabe war nur in der Zeit vom 19 bis 26.10.1914 möglich. Für das Paket waren 50 Pf zu zahlen, die aber eine Woche später auf 25 Pf gesenkt wurde (A.V.Bl. Nr. 311).

    Mit freundlichen Grüßen
    Postarchiv

    Wo nichts mehr zu enträtseln bleibt, hört unser Anteil auf.

    Ernst Freiherr von Feuchtersleben

  • Hallo Postarchiv,
    die richtige Bezeichnung müsste sein: es ist ein Post / Feldpostpaket!
    Vielleicht kennst du ja einen besseren Begriff? Aber mir ist wichtig begreiflich zu machen dass die Gebühr für die Zuführung zur Feldpost zu entrichten war, die Feldpost an sich war gebührenfrei.
    Zitat aus dem Amtsblatt: "Die Post nimmt die Pakete an und befördert sie bis zu einem der in Deutschland von der Militärverwaltung eingerichteten Paketdepots"
    Theoretisch und praktisch konnten die Pakete auch direkt an den Depots abgegeben werden, dann viel keine Postgebühr an.
    Diese Zuführung zur Feldpost gibt es, nach der offiziellen Einführung zum 22-02-1915, von 25 bis 50 Pfennig, pro kg über 5kg immer 5 Pfennig mehr:hier nochmals nachzulesen
    50 Pfennig aus den Versuchswochen wird es nicht geben, da die Festsetzung auf 25 Pf für 5kg schon mit Amtsblatt vom 5 Oktober 1914 verkündet wurde.

    Schönen Abend noch

    Ulrich

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Die gezeigte Paketadresse ist sehr schön, auch wenn der Paketaufkleber nicht mehr vorhanden ist.

    Hallo Postarchiv,
    es gab in der ersten Versuchswoche keine Paketkarten, also auch keine Paketaufkleber.

    Gruß
    Ulrich

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

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  • Hallo Postarchiv,
    es gab in der ersten Versuchswoche keine Paketkarten, also auch keine Paketaufkleber.

    Es ist korrekt, daß es in der ersten Versuchswoche keine Paketkarten erforderlich waren. Die Adresse war auf dem Paket selbst anzubringen. Daß Paketaufkleber nicht erforderlich waren, weil keine Paketkarte erforderlich war, kann ich nicht nachvollziehen. Ich besitze Paketadressen mit einem Paketaufkleber. Dabei ist der überlicherweise auf eine Paketkarte zu klebende Abschnitt noch vorhanden (Paketkarte war ja nicht erforderlich). Ich meine aber bei der Paketadresse unten rechts noch den Rest eines solchen Aufklebers erkannt zu haben.

    die richtige Bezeichnung müsste sein: es ist ein Post / Feldpostpaket!
    Vielleicht kennst du ja einen besseren Begriff? Aber mir ist wichtig begreiflich zu machen dass die Gebühr für die Zuführung zur Feldpost zu entrichten war, die Feldpost an sich war gebührenfrei.

    Stimmt, die richtige Bezeichnung müsste sein Feldpostpaket. So habe ich es auch bezeichnet und ist auch der Primärliteratur zu entnehmen. Einen besseren Begriff habe ich dafür auch nicht.

    Für die Feldpostpakete war in den Versuchswochen bei Auflieferung bei den Postämtern eine Gebühr von 25 Pf zu zahlen, die in Form von Briefmarken auf dem Paket aufzubringen war. Bei Auflieferung bei den zuständigen Paketdeports war Porto nicht zu entrichten. Mir war nur der Begriff Feldpostzuführung nicht bekannt.

    Von einer generellen Portofreiheit für Feldpostpakete zu sprechen, kann ich nicht erkennen. Wir können hierüber gerne per Mail dikutieren. In der Feldpostordnung wird nur von einer portofreien Beförderung von Paketen in Militärdienst-Angelegenheiten unter bestimmten Voraussetzungen gesprochen. In Privatangelegenheiten der Angehörigen des Heeres werden unter der portofreien Beförderung nur gewöhnliche Briefe bis zum Gewicht bis zu 50g, Postkarten, Geldbriefe bis zum Gewicht bis 50 g einschl. und mit einer Wertangabe bis zu 150 Mark einschl., sowie Postanweisungen genannt. Da ich mich gerne auf die Primärliteratur stütze, hatte ich die in der Verordnung zunächst festgesetzten 50 Pf. genannt, die im Armee-Verordnungsblatt eine Woche später (korrekt 6 Tage, am 7.10.1914) auf 25 Pf. gesenkt wurde. Da die Pakete erst in der Zeit vom 19. bis 26. Oktober 1914 angenommen wurden ist klar, daß hier nur die 25 Pf vorkommen können.

    Gruß
    Postarchiv

    Wo nichts mehr zu enträtseln bleibt, hört unser Anteil auf.

    Ernst Freiherr von Feuchtersleben

    Einmal editiert, zuletzt von Postarchiv (25. März 2013 um 23:15)

  • Guten Morgen Postarchiv,
    vielen Dank für deine Einschätzungen. Da dieses Thema immer wieder für Verwirrungen sorgt würde ich es schon gerne hier weiterdiskutieren.

    Begriffdefinitionen
    Soldatenpaket - 20 Pfennig - bis 3 kg - an eine feste stationäre Adresse des Soldaten
    Feldpostpaket - bei Abgabe am Depot komplett porotfrei
    Zuführung zu den Paketdepots über die Post (Reichspost, württ. Post, bayrische Post) 25 Pfennig bis 5 kg, darüber 5 Pfennig mehr pro kg.

    Erste Versuchswoche 19-26 Oktober
    - bis 5kg
    - 25 Pfennig
    - keine Paketkarten

    Zweite Versuchswoche 23-30 November (Weihnachtsversuchswoche)
    - bis 5 kg
    - 25 Pfennig, auf der Paketkarte zu verkleben
    - keine Vermerke auf den Paketkarten, diese verblieben bei den Postanstalten und Paketdepots

    Endgültige Einführung zum 22 Februar 1915

    - bis 10 kg
    - 25 bis 50 Pfennig
    - keine Vermerke auf den Paketkarten, diese verblieben bei den Postanstalten und Paketdepots

    Daß Paketaufkleber nicht erforderlich waren, weil keine Paketkarte erforderlich war, kann ich nicht nachvollziehen. Ich besitze Paketadressen mit einem Paketaufkleber.


    Es würden sich alle, inklusive mir, sehr freuen diese Belege hier zu sehen.
    Den Rest auf meinem Beleg unten rechts definiere ich als Leitzettelrest, nicht aber als Auflieferungszettel.

    Von einer generellen Portofreiheit für Feldpostpakete zu sprechen, kann ich nicht erkennen.


    Wie würdest du dann die Aussage: Aufgabe unmittelbar bei den Paketdepots; in diesem Falle wird keinerlei Gebühr erboben, auslegen wollen?

    Zusammenfassung
    Bei Paketen welche über die Post den Paketdepots zugeführt wurden kann in der Beförderungsphase der ofiziellen Post nicht von Feldpostpaketen gesprochen werden.
    Auch handelt es sich aus folgenden Gründen nicht um "normale" Pakete der offiziellen Post.
    Erstens gab es andere Portostufen, zweitens, speziell die Haftung betreffend, andere Bestimmungen.
    Wenn jemanden der Begriff Feldpostzuführung stört kann er gerne etwas besseres generieren.
    Auf alle Fälle ist es in der Phase bis zum Paketdepot weder ein "normales" Postpaket noch ein Feldpostpaket.

    Schöne Restwoche aus dem etwas kalten Polen

    Ulrich

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Zum Thema Versuchswochen 1 und 2 noch die Veröffentlichungen aus den Württembergischen Amtsblättern.

    Frohe Ostern
    Ulrich

    PS: Besser lesbare Qualität gerne per E-Mail