Paketbegleitbriefe ab dem 8.4.1848

  • Ich habe hier einmal einen Porto-Paketbrief vom 11.12.1865 aus Angermünde nach Berlin. Die Taxierung 4 1/4 passt genau: 17 Pfund x 2 (10 Meilen / 5) x 1,5 Pfennig = 51 Pfennige.

    Auf der Vorderseite ist noch eine nicht ganz deutliche Notiz: Am 13/12 Lag....??

    Die Rückseite ist ebenfalls interessant. Zum einen wird durch die Stempel aus Berlin belegt, dass das Paket (!) noch am gleichen Tag (!) ausgeliefert wurde. Stutzig macht mich aber die Blaustift-Notierung 6. Was könnte diese bedeuten? Die Bestellgebühr für das Paket betrug für solche Pakete zu dieser Zeit 1 Silbergroschen. Bliebe also eine Differenz von 3/4 Silbergroschen.

  • Hallo zusammen,

    bei Friebels konnte ich dieses interessante Stück bekommen. Die Briefhülle war zwar nicht ganz billig, doch der Preis war erheblich billiger als der ürsprünglich verlangte Startpreis. Mich hat besonders die Paket-Nummer '1' angesprochen. Die muß man erst mal finden. Leider handelt es sich nur um eine Hülle. Es ist allerdings ziemlich viel Material an diesen Notar im Markt.

    beste Grüße

    Dieter

  • Hallo Klesammler

    der obere Beleg ist nur nach dem Mindestfahrposttarif taxiert worden - Die Nr. 1 bzw. 1000 auf Zettel sind gesuchte Zahlen.

    Beim zweiten Beleg sollte siegelseitig die Progressionsstufe 17 vermerkt worden sein. Dann läßt sich auch das Franco leichter berechnen.
    (9 Pfund * 2 Pfennige * 17. Progressionsstufe = 306 Pfennige = 25 1/2 Sgr.)

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Guten Morgen Dieter

    ja, leider wurde nicht immer die Progressionsstufe siegelseitig notiert.

    Mit den kleinen Zahlen kann ich auch nichts anfangen - Kartierungsnummern wurde eher links oben notiert...

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    hier ein Paketbegleitbrief aus dem Jahre 1864 von Plathe nach Berlin.

    Zur Versendung an Frau Mattke in Berlin kam ein 3 Pfd. 10 Loth schweres Paket in grauer Leinwand.
    Die Taxberechnung nach dem internen preußischen Tarif :
    Progressionssatz 6 (25-30 Meilen) x 1,5 Spfg. x 4 (Pfund, aufgerundet) = 36 Spfg. bzw. 3 Sgr.
    Damit galt der Mindestfahrposttarif von 6 Sgr., hier freigemacht durch Verwenung einer 3 Sgr.-Wappen-Ganzsache und Hinzufügung einer bildgleichen 3 Sgr.-Freimarke.

    Plathe lag im Bereich der OPD Stettin. Der hier zu sehende Klebezettel mit breiten Ziffern (h 5,5 mm) und rechts daneben stehendem schwarzen Ortsdruck trägt bei Bruns die Typbezeichnung 2b und gehört zu den selten belegten.
    Die Verwendung eines grünen Farbstifts - hier wohl von der Berliner Packkammer angebracht - ist für die preußische Fahrpost nicht typisch.

    Anzumerken ist noch, dass der Ganzsachenumschlag von der Empfängerin nur in einem kleinen Bereich geöffnet wurde. Er enthielt offensichtlich keinen Inhalt, was bedeutet, dass der Begleitbrief nur der Adressierung diente.

    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,

    ab dem 1.Januar 1864 wurden in Berlin die Pakete direkt an die Empfänger ausgeliefert. Es sei denn, dass der Empfänger anderes mit der Post vereinbart hatte. In diesem Fall musste auch der Begleitbrief abgeholt werden. Der rückseitige Stempel stammt nach HOFMANN (Preußenstudien Nr. 81) vom Berliner Paket-Postamt. Er kommt auch in Blau vor (siehe Preußenstudien Nr. 143 - leider noch nicht Farbe).

    Bemerkenswert ist auch bei diesem Paket/Paket-Begleitbrief die kurze Laufzeit (Plathe 21.5.1864 4-5 nachmittags -> Paket-Postamt 22.5.1864 11-12 vormittags).

    Grüne Farbe ist bei den Paket-Begleitbriefen in Berlin nicht unüblich. Es hat meiner Ansicht etwas mit der Ausgabe des Pakets zu tun (siehe Nr. 17 und 18 in diesem Thread)

  • Liebe Sammelfreunde

    große Freude war in mir, als ich diesen Beleg in der Bucht sah:

    am 24.06.1863 wurde ein 2 Pfund 15 Loth schweres Paket von Buckau - einem Vorort von Magdeburg nach Berlin aufgegeben. Mit 4 Sgr. bar frankiert - dem Mindestfahrposttarif. Von den Vororten was zu finden ist garnicht so einfach - ich kenne nur noch ein weiteren Beleg aus diesenm Vorort

    Interessant ist hier auch die Siegelseite, welche eine "5" trägt.
    Im letzten Rundbrief der Bundesarbeitsgemeinschaft Preussen (144) wurde auf die siegelseitigen Zahlennotierungen eingegangen, welche sich nicht als Bestellgeld beschreiben lassen. Der Autor konnte plausibel nachweisen, dass es sich um die Nummer des Paketbestellers handelt.
    Hier sind schon Briefe mit solchen Zahlennotierungen zu sehen, wie von Michael in #24 und von preussensammler in #17.

    Ob sich in ferner Zukunft mal die Namen + dazugehörige Nummer zeitlich erfassen lassen, wäre sicher super, aber auch sehr schwer.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Ulf,
    herzlichen Glückwunsch zu dem raren Stück. Das muss ja für dich als Magdeburg-Sammler wirklich ein Erlebnis gewesen sein, das Stück zu bekommen. Und wahrscheinlich hat außer dir Spezialisten sonst niemand den inneren Wert des Briefes erkannt.
    Sehr schön auch die siegelseitige 5. Den Bericht in den Preussen-Studien dazu habe ich auch gelesen.
    Viele Grüße
    Erwin W.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin

    ja, den Brief habe ich extem preiswert bekommen.
    Dass in den Vororten ebenfalls Pakete aufgegeben werden können, ist mir bewußt, seit dem ich mich intensiver mit den Auszügen aus den Adressbüchern beschäftigt habe.
    Darin ist ja vermerkt worden, dass es mit den Omnibussverkehr in den Vororten auch Fahr- und Briefpoststücke transportiert worden.
    Magdeburg "platzte" ja aus allen Nähten und die Industrie siedelte sich auch mehr und mehr in den Vororten an...

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo,

    vor Weihnachten gelang es mir, den folgenden Beleg aus der Bucht zu fischen:

    Ein Paketbgleitbrief an den Minister August von der Heydt (der u.a. auch für die preußische Post verantwortlich zeichnete).

    Interessant ist außerdem, dass als Aufgabestempel der Packkammer-Stempel von Elberfeld verwendet wurde. Weiß jemand, ab wann dieser Stempel eingesetzt wurde?

    Ich habe außerdem eine Verordnung von von der Heydt aus dem Jahr 1849 hinzugefügt. Ein Nachdruck der Vorschrift zum neuen Expeditionsverfahren ist übrigens bei der Arge Preußen als Jahresgabe erschienen. Dieser Nachdruck kann bei der Arge Preußen erworben werden.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo preussensammler,

    vor Weihnachten gelang es mir, den folgenden Beleg aus der Bucht zu fischen:

    Glückwunsch von der Bieterliste. Der Brief hat ja ein erstaunliches Bietergefecht ausgelöst.

    Interessant ist außerdem, dass als Aufgabestempel der Packkammer-Stempel von Elberfeld verwendet wurde. Weiß jemand, ab wann dieser Stempel eingesetzt wurde?

    Dieser Packkammer-Stempel (es gibt noch einen anderen) ist von 1854 bis in die NDP-Zeit belegt.

    Gruß
    Michael

  • liebe Sammlerfreunde.
    Ich zeige hier einen Paketbegleitbrief von BERLIN nach MÜNSTER, leider ohne Datum. Abgeschlagen ist der Zweikreisstempel ohne Jahr von BERLIN, sowie ein etwas undeutlicher Packkammerstempel von MÜNSTER. Genommen habe ich den Brief, weil auf der Rückseite der Zahlenstempel 1 von der Berliner Packkammer abgeschlagen ist. So weit, so gut. Nun der schwierigere Teil, für mich zumindest.
    Ich komme nicht auf die Portogebühr von 18 Sgr. Wenn man annimmt, dass der Brief nach dem 2.6.1852 verschickt wurde, gilt folgende Portoberechnung:
    Gewicht 12 Pfund 8 Loth wurden aufgerundet zu 13 Pfund
    Entfernung betrug 54 Meilen / 5 Meilen = aufgerundet 11. Entfernungsstufe
    13 Pfund x 11. Entfernungsstufe x 1,5 Pfg. = 214,5 Pfg. Es fehlen 1½ Pfennige zu 18 Sgr. = 216 Pfg.
    Wurden die 1½ großzügig aufgerundet?
    Wer weiß eine Antwort?
    beste Grüße
    preussen_fan
    Erwin W.

  • Lieber Ulf,
    danke für deine Hilfe. Dass die halben Pfennige aufgerundet wurden, war mir klar, aber die Vielfachen von 1/4 Sgr. entzog sich meiner Kenntnis. Gibts da eine Verordnung?
    Viele Grüße
    Erwin W.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber preussensammler,
    danke für die Erläuterungen. War das denn auch in der Vormarkenzeit so? Da wurde doch bar bezahlt und man konnte doch auf den Pfennig genau zahlen?
    beste Grüße
    preussen_fan
    Erwin W.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan