• ...unverkennbar die Pinot-noir-Farbnote vom Postleitaufkleber des Maikammerer Absenders, dafür waren die französischen Kontrolleure natürlich besonders affin.


    Besten Dank für`s zeigen + Gruß ^^

    von Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Sammlerfreunde,

    anbei ein - wie ich finde optisch sehr ansprechender - Beleg aus Diedenhofen, dem heutigen Thionville in Lothringen (Département Moselle). Die Frankatur von 17 1/2 Pfennigen ist für mich nicht nachvollziehbar, der Normalbrief kostete seinerzeit 15 Pfennig.

    Hier hat wohl jemand nicht die passende 5 Pfennig-Marke zur Hand gehabt und insofern einfach auf eine für Postkarten zu verwendende 7 1/2 Pfennig Marke zurück gegriffen. Wer eine andere Erklärung dafür hat, lasse es mich bitte bzw. gerne wissen.

    Neben dem vorderseitig angebrachten Zensurstempel findet man rückseitig noch den üblichen Verschlusszettel Kaiserlich Deutsches Postamt, welcher auch andernorts im Reichsgebiet zur Anwendung kam.


    Schönen Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo zusammen,
    Hier ist ein Brief, den ich genau gerade erhalten habe.
    Sie ist von der Berg-Gesellschaft von Douchy (Nähe Valenciennes) gesandt gewesen für das Bürgermeisteramt von Lille.
    Dieser Brief ist von Bergverwaltung von Valenciennes geprüft gewesen sowie von der Postüberwachungsstelle der 6. Armee.
    Die Briefmarke ist von Hand entwertet gewesen, was eine Unterschrift zu sein scheint.
    Ihre Meinung nach, könnte diese Unterschrift diejenige "von Oheim" sein der damals der Chef der Bergverwaltung von Valenciennes war?
    Hier ist eine andere Unterschrift der Leutnant von Oheim für Vergleich.
    Viele Grüsse.
    Emmanuel.

  • Hallo Emmanuel,

    es spricht aus graphologischer Sicht einiges dafür, dass deine Vermutung zutrifft.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Emmanuel,

    danke! Sehen wir uns in Sifi 2013? Es gibt von mir dort Bayern - Frankreich 1806-75 zu sehen ... :P:P:P

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    unter Bezugnahme auf post 20 anbei ein hochinteressantes Briefstück, das Ende November 1919 in München entwertet und mit dem Postleitvermerk:

    <<<durch Vermittlung des überrheinischen Verkehrsamtes in Ludwigshafen am Rhein>>>

    Dies war seinerzeit für die Zensur der aus der Pfalz ins rechtsrheinsche Reichsgebiet ausgehenden Post zuständig. Hier haben wir ganz offensichtlich einmal den umgekehrten Fall, leider, leider nicht mehr als vollständigen Beleg.

    Einen solchen dieser Art habe ich jedenfalls noch nicht gesehen.

    + Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    es kann sich auch um einen Nachsendebrief gehandelt haben, wie es sie bei Dienstbriefen zu Hauf gab und gibt. Aber das wird man nicht mehr sicher feststellen können.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo bk,

    bei doppelt verwendeten Dienstbriefen wurden A) in der Regel die Rückseiten verwendet oder B) die Rücksendemarken über die Hinsendemarken geklebt (was hier nicht der Fall ist) und C) wäre es schon ein ziemlicher Zufall, dass eine in München zur Rücksendung geklebte Marke noch so wie bei einer Aufgabe neben den verklebten Leitwegzettel positioniert werden konnte. Wie gesagt, beweisen kann es nur ein Vergleichsbeleg, so dass man nicht oft genug "nach draussen" appelieren kann, gerade älteres Briefmaterial (einfach) unangetastet zu belassen.

    + Gruß

    vom Pälzer

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  • Hallo Pälzer,

    ich schrieb ja von einem Nachsendebrief, nicht von einem Rücksendebrief, also München - Ludwigshafen - Dürkheim, nicht angetroffen, dann zurück nach München über Ludwigshafen zum Beispiel.

    Aber an einem Briefstück ist das alle graue Theorie ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo bk,

    das kommt hier aber nicht in Betracht, denn der Leitwegzettel wurde ja bereits - volle Kanne - vom Münchener Rollenstempel getroffen, kann also nicht erst bei einer Nachsendung DÜW über LU nach M angebracht worden sein.


    + Gruß

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • ... stimmt auch wieder - ich konnte das Datum nicht recht auf der Marke lesen, scheint aber Marke und Zettel am gleichen Tag getroffen zu haben (28.11.).

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Sammlerfreunde,

    Zensurbelege sind ja immer wieder gut für Überraschungen. Auch wenn der Abschlag des nachstehenden nicht sonderlich gut daherkommt, es wird der vom nur 3 km von der französischen Grenze entfernt gelegenen Gersheim im Bliestal sein. Heute gehört das Örtchen zum Saarland, seinerzeit jedoch noch zur bayerischen Saarpfalz.

    Da somit im unmittelbaren Grenzbereich zum gegnerischen Ausland gelegen, unterlag der inländisch nach Mainz adressierte Brief (dennoch) der Zensur, und wurde offensichtlich deswegen auch unverschlossen eingeliefert. Und ebenso offenbar bediente man sich dabei der nächstgelegenen Kontrollstelle, hier jener in Saarbrücken -St. Johann - also bereits außerhalb der Zuständigkeitsbereichs der Königlich Bayerische Post.

    Frage nun an die Reichspostexperten: Heißt G.P.C. etwa "GrenzPostControlle" ?

    + Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo zusammen,

    eine nette Episode zeigt das nachstehende Minibrieflein mit interessanter Kuvertierung. Es wurde während des 1.Weltkrieges am 05.01.1915 in Pirmasens aufgegeben und mit 4 x 3 Pf = 12 Pf der Mi-Nr. 94 Type I freigemacht. Schon wieder also ein um ein paar Pfennige überfrankierter Zensurbrief...wenn das so weiter geht, werde ich diesbezgl. vielleicht einmal eine Vermutung aussprechen müssen.

    Unabhängig davon haben die vom Absender verwendeten Markenpaare auf die von ihm beschriftete Vorderseite so nicht mehr draufgepasst, so dass er sie dann halt einfach auf der Rückseite angebracht hat.

    Wohlweislich aber so an den Aussenseiten positioniert, dass kein Verschluss der wegen der Zensur offen zu lassenden Kuvertlasche erfolgte. Möglicherweise wurde der Brief in einen Wagen der Bahnpost eingeworfen, welche die Entwertung erst im Münchener Bahnpostamt vornahm, wo er u.a. durch die Auslandspost-Zensur laufen musste. Die Entwertung erfolgte wohl auf einem Briefstapel, denn vorderseitig findet man noch ein Fragment des dazu verwendeten Münchener Zweikreisers B.P.2


    Schönen Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    wie wurde der Brief denn geöffnet? Ich sehe keinen Einschnitt und die Marken sind doch tadellos. :whistling:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.