MiNr. 3 I und 3 II - 1 Kreuzer rosa

  • Lieber Bayern Social,

    ja, schlimmster katholischer Bauernfang und Nepp - das zeige ich nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    das folgende Angebot möchte ich ohne Präjudizierung hier zeigen.

    http://www.ebay.de/itm/BAYERN-Mic…=item567c0c34af

    Über den tieferen Sinn von Prüfungszetteln hatte ich mich schon in einem anderen Forum ausgelassen, ohne dort auf Verständnis zu treffen.

    Die Frage ist hier m. E. doch: Passt der Zettel überhaupt zur Marke?

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    eine 3 II wird es schon sein, tadellos ist die von Herrn Sem tiefst signierte Marke aber nicht.

    Seit dem 1.1.2010 sind die Prüfzettelchen von Herrn Sem mit Copyright-Vermerk. Das Prüfzettelchen ist ohne Copyright-Vermerk, die Prüfung erfolgte vor 2010.

    Die Marke war bei Prüfung noch rosa, hat sie sich aber wahrscheinlich durch Lagerung unter Hartfolie stark verfärbt.

    Ein Prüfbefund wäre hier natürch aussagekräftiger. Die 3 II wäre abgebildet wie sie bei der Prüfung ausgesehen hat, und auch das Prüfdatum wäre angegeben.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Lieber kilke,

    nur dank deines detektivischen Spürsinns wissen wir jetzt, dass die Prüfung vor 2010 erfolgte (ich wusste das mit dem Copyright z. B. nicht). Der Zettel wird noch in 100 Jahren (fürchte ich) mit dieser Marke herum wandern, auch wenn er selbst schon vor Jahren obsolet geworden ist - die Gründe hattest du ja genannt.

    Es ist eine 3II, klar, aber eine, die Schäden hat. Die Frage wäre auch: Was würde Hr. Sem machen, wenn man sie in jetzigem Zustand zur Nachprüfung zu ihm schickte? Zettelchen entsorgen, da unzutreffendes Ergebnis und neues Zettelchen mit Qualität 3. Wahl mitgeben?

    Oder würde er sagen, dass das damals eine andere Marke war, die er fehlerlos geprüft hat? Würde der Zettel dann auch entsorgt?

    Ich kann mir nicht helfen - diese Zettel sind vorn und hinten weitestgehend Unfug. Entweder ich habe ein Attest, aus dem Datum und Prüfbefund mit Bild hervor gehen, oder ich lasse es sein und stecke mir die Marke(n) ungeprüft ins Album.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Ich kann mir nicht helfen - diese Zettel sind vorn und hinten weitestgehend Unfug.



    hallo Bayern klassisch,

    von hinten sind sie natürlich kein Unfug. Zu bedenken wäre, ob hinten vorne ist - mit ewig zutreffender Aussage, vielleicht nicht weiß, sodern schwarz gedruckt als Unterlegzettelchen zur Marke - und vorne hinten ist - mit Beipackzettel oder Kleingedrucktem oder so - . Das schöne an diesen Zettelchen ist doch, daß man sie auch selbst ausfüllen kann.


    mit bestem Gruß
    stampmix

  • Liebe Sammlerfreunde,

    da bin ich anderer Meinung.

    Prüfzettelchen sind für kleine Werte gedacht. Als Beispiel eine Erstausgabe der 3 Kreuzer blau. Sem-Katalogwert 60 Euro.

    Handelswert bei einwandfreier Prachterhaltung um die 25 Euro. Ein Kurzbefund mit Bild kostet 7 Euro. Das sind ca. 25% vom Handelswert.

    Hier stimmt die Relation nicht. Für ein Prüfzettelchen mit Signierung der Marke werden 3 Euro berechnet. Das ist im Verhältnis zum Markenwert in Ordnung.

    Ich brauche kein Prüfzettelchen für eine Mi. 2I.

    Es gibt aber Sammler, die nicht sicher eine Mi. 2I von einer Mi. 2II unterscheiden können. Diese Sammler nehmen gerne eine signierte 2I mit Prüfzettelchen und

    zahlen dafür auch einen Prüfzuschlag, das zeigen erzielte Preise bei Ebay.

    Ein Vertauschen von Prüfzettel ist theoretisch möglich. Eine mangelhafte Marke kann damit aber nicht zu einer einwandfreien Marke gemacht werden.

    Eine Prüfung kann selbstverständlich nur den Zustand der Marke am Tag der Prüfung feststellen. Das gilt auch für den Befund und dem Attest.

    Will ein Sammler seinen neu erworbenen Dreierstreifen der 1 Kreuzer schwarz gleich morgens beim Frühstück bewundern und schüttet vor Begeisterung seinen

    Kaffee über den Luxusstreifen, dann ist auch ein Attest hinfällig. Ob Attest oder Prüfzettelchen, wenn die Marke/Brief mit dem Prüfbefund nicht übereinstimmt,

    dann bleibt nur eine Nachprüfung.

    Meiner Meinung nach kann bei kleinen Werten ein Prüfzettelchen und Signierung der Marke nicht verkehrt sein.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Lieber kilke,

    es war mir klar, dass es auch andere Meinungen gibt.

    Für mich macht eine Prüfung nur dann Sinn, wenn die Nämlichkeit zwischen Prüfstück (Marke) und Prüfbefund (Zettelchen, Fotoattest) gegeben ist.

    Für eine Marke heißt das, dass hinten ein Prüfstempel zeigt, dass sie echt ist und in welchem Zustand sie zum Prüfzeitpunkt vorgelegen hat. Dass sich dieser verschlechtert bzw. mindestens verschlechtern kann, ist klar.

    Ich habe auf Messen und Tauschtagen Steckkarten von Bayernmarken gesehen, bei denen ich die Hälfte der Marken hätte austauschen können - die Zettelchen hätten inhaltlich immer noch gestimmt.

    Eine klassische Marke ist aber ein Stückgut - individuell. Auch eine fehlerfreie Nr. 11 mit oMr 325 von München ist und bleibt immer individuell. Habe ich 10 fehlerfreie Marken der Nr. 11 mit oMr 325 und lasse mir für 10 mal 3 Euro jeweils ein Zettelchen ausstellen, wäre es völlig egal, welche Marke zu welchem Zettelchen gehörte.

    Marken mit schwer zu erkennendem Mangel könnte ich zu Hause lassen und die Prüfsendung abwarten. Dann nehme ich die Zettelchen und füge sie den mangelhaften Nr. 11 bei, bei denen der Normalsammler nicht erkennen kann, dass sie nicht ganz in Ordnung sind.

    Die Masse der Sammler wird diese Marke dann akzeptieren, auch einen geringfügig höheren Preis für sie zahlen, als für eine echte, fehlerfreie, aber nicht zettelbewehrte und sich ewig im Glanze einer solchen Marke sonnen.

    Fazit: Keine Nämlichkeit, kein Sinn.

    Wer keine 2I von einer 2II unterscheiden kann, kauft eine 2I, so er sie braucht, mit Fotobefund oder SEM BPP, STEGMÜLLER BPP o. ä. geprüft. Habe ich 10 Stück der 2I mit gMr 217 von München, was zu bekommen ein Leichtes wäre, könnte ich mit der Zettelwirtschaft auch die Sammler "abgreifen", die deiner Intention gefolgt sind und für 25 - 30 Euro nur ein makelloses, echtes, plattiertes Exemplar für ihre Vordrucksammlung wollen. Das spart dann ein paar Euro, taugt aber m. M. n. nichts oder so gut wie nichts.

    Etwas anderes mag es sein, wenn man selbst eine Sammlung kauft und die entsprechenden Stücke bei dem Prüfer seiner Wahl einschickt. Dann können sie gerne mit den Zettelchen zurück kommen und der Sammler weiß, was er da hat.

    Aber wir reden hier ja über die Bucht und übers Verkaufen - und dort ist ohne Nämlichkeit m. E. ein Zettelchen wertarm bis wertlos.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    die eigentliche Ursache liegt in der Prüfordnung. Wie oft habe ich schon Marken zurückgeschickt bekommen mit einem anderen Zettelchen wo draufsteht: Geringerwertige Marken werden nicht signiert. Das mag bei dem einen oder anderen jüngeren Material bis zu einem gewissen Grad Sinn machen, bei geringerwertigen Klassikmarken allerdings nicht (immer unbedingt).

    Aber selbst wenn man die Möglichkeit einer Signatur für geringerwertige (Klassik-)Marken eröffnen würde, dann gibt es ja bekanntlich eine nicht ganz unbeträchtliche Anzahl von Sammlern, die der gefestigten Ansicht sind, dass eine Signatur von Marken A) deren Beschädigung gleichkommt oder B) nur eine nicht dauhaft aussgagefähige Momentaufnahme sei oder C) beides.

    Was soll denn ein Prüfer bzw. eine Verband derer dann sonst machen als diese unsäglichen Zettelchen zu schreiben, um eine Mindestaussage über Type, Qualität, Farbe, Plattenfehler, Druckzufälligkeiten etc. zu treffen ? Soll er die Prüfung solcher Stücke etwa ablehnen ? Oder soll er das Angebot für einen Kurzbefund machen, das jeder bei geringerwertigen Marken als unverhältnismäßig ablehen würde ?

    Nein, diese Diskussion wird von der sich - gerade im Fernabsatz - immer gerne auf Prüferbefunde stützenden Sammlerwelt von weiten Teilen derer hochgradig scheinheilig, besserwissend und inkonsequent geführt.

    + Gruß !

    vom Pälzer...der sich allerdings auch sehr wundert, dass eine 3II (auch mit Teilgummi) keinen Kurzbefund wert sein soll

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    die 3II in * - Erhaltung steht 120 Euro. Dieses Stück wäre, wenn es kein Problem hätte, sicher eines der hübscheren Spezies.

    Wenn 120 Euro nicht ausreichen, um etwas sinnvoll zu befunden, frage ich mich, warum es zahllose 2II, 4II, 10, 11 usw. Marken gibt, die ein Prüfsignum tragen.

    Wenn der Einlieferer nicht signiert haben will, wofür ich großes Verständnis habe, dann einen gescheiten Befund für ein paar Euro und alles wäre klar.

    Den Zettel zu dieser Marke hier kann er getrost dem Ofen in einer kalten Wintersnacht widmen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    wie gesagt, in diesem speziellen Fall bin ich ebenfalls der Auffassung, dass ein Kurzbefund angebracht gewesen wäre und dass der Prüfer sich durchaus auch auf nichts geringeres hätte einlassen dürfen (Anm.: das dürfen in dem Sinne gemeint, dass er das nicht mit dem Zettelchen hätte machen müssen).

    Ansonsten gilt uneingeschränkt das zuvor gesagte.

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Den Zettel zu dieser Marke hier kann er getrost dem Ofen in einer kalten Wintersnacht widmen ...

    der Heizwert würde nichtmal eine Eintagsfliege im Sekundenschlaf wärmen.


    hallo zusammen,

    problemlos wäre heutzutage ein Zettelchen mit einkopiertem Markenbild möglich; vielleicht nicht für 3 Euro. Wenn man dazu etwas dickeres Papier nähme, hätte man den Kurzbefund light. Allerdings sollte man die Kannibalisierungseffekte nicht unterschätzen.

    mit bestem Gruß
    stampmix

  • Hallo Sammlerfreunde,

    die Frage stellt sich, ob ein Prüfzettelchen überhaupt eine Berechtigung hat, denn ein Kurzbefund mit Bild kostet gerade mal 4 Euro mehr.

    Ich meine, dass für kleine Werte ein Prüfzettelchen eine gute, preiswerte Alternative ist.

    Ein Sammler hat eine 3 Kreuzer blau in der Sammlung und will wissen ob es eine Erstausgabe ist. Bei einer Mi.5 kann er nicht sagen ob eine Mi.5a vorliegt

    oder "nur" eine gelbgrüne Mi.5d. Bei einer schönen Mi.11 mit off. MR "325" kann er nicht erkennen ob die Marke mit dünner Stelle ist oder bayernhell.

    Bei einem bei Ebay für 15 Euro gekauften Brief will der Sammler wissen, ob die Marke auch original auf dem Brief klebt.

    Kommt einiges an Material zusammen, dann kann alles zur Prüfung geschickt werden. Die kleinen Werte werden mit Prüfzettelchen und teils signiert zurückkommen.

    Der Sammler ist zufrieden. Seine Marken/Briefe sind geprüft, die Prüfkosten halten sich in Grenzen. Alles ist in bester Ordnung.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo Pavel,

    ein attraktiver Brief, bei dem die Besonderheit des bekannten Namens Jonas Rothschild für sophylastige Sammler hervor sticht und für mich die Tatsache, dass der Absender den Ort oben und den Namen unten schrieb, was nicht korrekt war und nur ganz selten vorkam (ich habe 4 Briefe dieser Art in meiner Contraventions - Sammlung). Klasse! :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo liebe Freunde,

    viel bayrisches Material gab es auf dem heutigen Großtauschtag leider nicht, aber diesen Brief vom 20.1.1857 von Kempten nach Gammertingen habe ich mir für meine Mühlradstempelsammlung gegönnt. :)

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

  • Hallo Volker,

    wenn du 85 wirst, wirst du vermutlich die 2. Drucksache deines Lebens nach Sigmaringen kaufen können - vorher wohl kaum. Dazu 1x Bestellgeld - dass die Marke einen suboptimalen Randverlauf oben hat, stört nur die Meckertante aus der Augsburger Puppenkiste ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    auch ein alter Hase wie ich hat in seinem Leben nicht viele Belege mit der Nr. 3 aus dem Jahr 1850 gesehen - vlt. waren es 4 insgesamt?

    Die Marke kam nur bei ganz, ganz wenigen Stellen Ende Dezember 1850 an die Schalter, wenn es überhaupt mehr als 2 Schalter waren und wurde dann, weil die schwarzen Einser aufgebraucht werden sollten, erst einmal auf Halde gestellt.
    Noch im Januar 1851 sind Verwendungen der Nr. 3 handverlesen, um so mehr in dem Jahr, in dem sie zum 1.10.1850 angekündigt, aber nicht ausgeliefert werden konnten.

    Heute zeige ich einen Ortsbrief, meines Wissens den ersten mit dieser Marke überhaupt, aus Augsburg vom 31.12.1850 an Fr. Mittler, dessen schöner Inhalt mir sofort gefiel. Wer sich die Marke genauer betrachtet, findet diese "Erstausgabe" noch recht schroff in den Ecken, nicht so rund, wie man sie in der Masse über viele Jahre später kennt.

    Vor vielen Jahre war es mir einmal gelungen, auch aus Augsburg, ein vergleichbares Stück, allerdings eine Drucksache, zu erwerben, bis ich dem Drängen unseres lieben @hasselberts nachgab und sie ihm überließ. Da er einen sehr guten Marktüberblick besitzt, kann er uns vlt. sagen, wie viele 1850er er noch von dieser Marke gelistet hat bzw. sein Stück hier zeigen. :)

  • Lieber bayern klassisch,

    ein Beleg für den Kenner und Liebhaber.

    Eine frühere Drucksache hat hasselbert gezeigt. Beide Belege zusammen auf einer Seite wären so ziemlich das Beste was man von der Mi.3I zeigen kann.

    Dagegen würden sogar grösste Einheiten blass aussehen. Das ist jedenfalls meine unmassgeblich Meinung.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.