• Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Wenn ich in meine Sammlung schaue, sehe ich kaum Portobriefe aus dieser Zeit. Ich habe fast ein Gefühl dass die selten sind, kann aber nicht glauben dass die so selten sind.

    Auf jeden Fall, hier ist ein davon, nicht besonders schön, aber..
    Brief von Stadtamhof 7. Dezember 1851 abgeschickt, über Linz nach Steyr wo der Brief 9. Dezember ankam. Der Empfänger musste hier 12 Kreuzer CM bezahlen, statt dass der Absender die günstigeren 9 Kreuzer Rh bezahlt hat. Der Absender Fabian Fabrini war es vielleicht egal?

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ich habe auch ein anderen gefunden, die die andere Richtung gelaufen ist, also Österreich-Bayern. Schon mal anderswo gezeigt, aber darf man zwei mal anschauen ;)

    Ein Brief von Aussig in Böhmen nach München, auch in 1851 gelaufen.
    Auch was für die Auge.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    die 12 Kr. Portobriefe zwischen beiden Ländern sind relativ häufig. Seltener sind 9 und 6 Kr. Portobriefe.

    Bei deinem 2. Brief ist die Adressatein interessant: Eine Preußin, die in Diensten der bayerischen Königin Therese stand (war eine Altenburgerin). Und ein Brief an eine von Moltke ist ja auch nicht gerade alltäglich. :)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Seltener sind 9 und 6 Kr. Portobriefe.

    Hallo bayern klassisch

    Briefe mit 9 oder 6 Kreuzer Porto habe ich noch nicht gefunden (oder gesehen).
    Aber ich zeige gern ein 24 Kreuzer Portobrief die auch nicht so häufig zu finden ist.

    Ich zeige hier zwei Briefe die von Augsburg nach Pesth in 1855 geschickt waren. Der eine mit 12 Kreuzer Porto belastet, der anderen mit 24 Kreuzer. Also 1. und 2. Gewichtsstufe. Diese Briefe hat aber auch ein anderen Besonderheit.
    Es ist zwei Portobriefe an Behörden, die auch angenommen waren. Der normale Verfahren bei Portobriefe an Behörden war dass man die zurückgeschickt hatten, und dass der Absender der Brief frankiert neu zuschicken musste.
    Ein Beispiel darauf findet man hier: MiNr. 9, 3 Kreuzer rot

    Hier hat aber die Behörden in Pest die Portobriefe angenommen, und die Gebühren bezahlt. Aber nicht ohne Erlaubnis.
    Rückseitig auf der 12 Kreuzer CM Brief ist vermerkt: "Porto mit 12 Kr. durch die Stadt zu bezahlen. Pest den 20.1.1855 + Unterschrift Der Bürgermeister".
    Vorderseitig auf der 24 Kreuzer CM Brief ist vermerkt: ”Porto durch die Stadt zu bezahlen. Pesth 26.4.1855 + Unterschrift der Bürgermeister

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    typischer Ausstellerkommentar: Traumhafte Seite. :thumbup:

    Solche Briefe mit diesen Kommentaren sind nicht häufig und daher erstrebenswert. Nur 5% der DÖPV - Briefe waren schwerer als die 1. Gewichtsstufe, von daher sind eigentlich alle Briefe über 12 Kr. Porto keine Massenware und mit diesem Vermerk schon gar nicht.

    Ich werde heute Abend versuchen etwas mit niedrigerer Portobelastung zu zeigen. ;)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Nils,

    das Warten hat sich hoffentlich gelohnt ...

    Die meines Erachtens mit Abstand seltenste Variante ist die mit 9 Kr. für einfache Briefe über 10-20 Meilen. Hier ein Exemplar aus München nach Kufstein vom 18.2.1851. Die unbeholfene 9 stammt aus München, als ob man diese Ziffer noch nie geschrieben hätte ...

    Nach der Währungsumstellung in Österreich zum 1.11.1858 auf Neugulden und Neukreuzer kommen zwei Briefe im 1. Gewicht hierher, der 1. vom 5.8.1864 aus Nürnberg wurde direkt in den Zug eingeworfen und von den Bahnpostbeamten mit 20 Nkr. korrekt taxiert (für ein Avis ("avviso") aus Nürnberg nach Triest).

    Der 2. aus Reichenhall vom 25.1.1864 lief nach Venedig "poste restante" und kostete auch 20 Nkr..

    Der 3. Brief zeigt uns die lineare Progression in Form des 3. Gewichts, welches in Eschenbach am 27.3.1861 bei einem Brief nach Hernals mit 60 Neukreuzer festgesetzt worden war. Diese teuere Parteisache zahlte das Gericht dort, allerdings ohne die schönen Vermerke, wie bei deinen Briefen. Die 3 Beilagen waren eben von dort angefordert worden und so mussten sie auch bezahlt werden.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Lieber Magdeburger,

    mach dir nichts draus - Preußen hat 4 Sgr. eingenommen, aber nur 12 Kr. an Bayern überwiesen, also ein Währungsgewinn von 2 Kr..

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Danke fürs Zeigen. Seltene und sehr schöne Beispiele. :P :P :P

    Mit der Zeit hoffe ich auch noch einige Briefe hier zeigen zu können.
    Ein unechter Portobrief nach Österreich kann ich aber zeigen.

    Von der bekannte Korrespondenz nach Kreuzhütte habe ich diesen Portobrief. Nichts aussergewöhnliches eigentlich, aber die meisten Briefen die ich gesehen habe waren wohl alle frankiert geworden. Hoffentlich hatte der Bote von Kreuzhütte dieser Tag etwas Geld in der Tasche. ;)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    das siehst du völlig richtig - an Ziegler in der Kreuzhütte liefen sehr viele Franko-, aber nur wenig Portobriefe (oder der Entdecker der Korrespondenz hat die "wertlosen" ohne Marke entsorgt und nur wenige behalten wollen).

    Ich habe vor, wenn die Zeit reif ist, etwas in unserem Rundbrief über Ziegler und seine Post zu schreiben. Da wäre mir die Erlaubnis zur Abbildung dieses Briefes recht. :)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    kann dazu auch zwei Briefe beisteuern:
    Unfrankierter Brief von Lindau nach Dornbirn vom 3. März 1853,
    sowie unfrankierter Brief von Kufstein nach Mittenwald vom 19.
    November 1855, jeweils mit 6 Kreuzer Porto. Von Kufstein nach
    Mittenwald messe ich aber mehr als 10 Meilen, müßten daher
    9 Kreuzer Porto sein.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    der Brief nach Mittenwald von Kufstein hat den Vermerk "über München". Ob das der tatsächlichen Leitung entsprach, bezweifle ich sehr.

    Die Entfernung zwischen Auf- und Abgabepost beträgt ca. 80 km - da man damals eher großzügig gerechnet hat, könnte man den Brief als gerade noch im 1. Rayon angesehen haben.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo VorphilaBayern

    Danke fürs Zeigen :) Und wie immer, interessant Briefe.

    Das Vermerk über München ist wohl eher um eine Richtung zu geben statt der tatsächliche Laufweg. Es war kann sein um ein Fehlspedition zu vermeiden. Es gibt auch in Tirol ein Mittenwald am Eisack.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Freunde,

    nun ein garantiert echter Brief aus Mailand vom 17.3.1852 nach Monaco = München. Als Portobrief wurde er für Entfernungen über 20 Meilen mit 9 Kr. plus Zuschlag von 3 Kr. = 12 Kr. korrekt taxiert.

    Ab dem 1.10.1852 hätte man ihn üblicherweise über die Schweiz gesandt, weil dann der neue PV bereit stand. Als "frischer" Postvereinsbrief wollte man das Zepter aber nicht aus der Hand geben und leitete ihn über Salzburg nach München.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Danke fürs Zeigen :) :)
    Ein herrlicher Brief :)

    Weisst du vielleicht welche Kartenschluss den Brief gefolgt hat? Es gab wohl kein direkten von Milano nach München?
    Wenn du die Rückseite auch zeigen wolltest...

    Und zum Schluss eine Frage zu Datum 1.10. War das PV Datum nicht 15.10. mit Wirkung von 15.11.1852? (Sehe Brack Seite 29)

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Heute will ich wieder ein ganz normaler 12 Kreuzer Portobrief zeigen. Aber der Brief ist etwas interessant weil der Brief nicht der normalen Postweg Regensburg-Passau-Linz gelaufen war, sondern über Salzburg und dann nach Linz vor Endpunkt Steyr erreicht war. Für mich interessant weil der Brief dann die Route über Vilsbiburg lief ;)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo und guten Morgen ! :)

    An dieser Stelle möchte ich einen Brief zeigen, der mir aufgrund seines Leitweges interessant scheint:
    12 Kr Portobrief von Pesth in Ungarn am 19.10.1853 nach "Schretzheim bei Ellwangen im Königreich Württemberg". Schon die Zuordnung des Empfängerortes macht stutzig, wenn man weiß, dass Schretzheim heute ein Stadtteil von Dillingen (=bayerisch !) ist und Ellwangen (= württembergisch) etwa 50 km (!) weiter nordwestlich liegt.
    Wußte das der Postbedienstete in Nördlingen (Durchgangsstpl. 21/10 - 22 Uhr !) nicht oder war er schlichtweg übermüdet so spät abends ?
    Eine weitere Frage, die sich stellt, ist der Leitweg innerhalb Österreich-Ungarn. Der Brief trägt rücks. den Bahnhpost-Stempel Hof-Nürnberg mit der Stationsangabe Hof. Kam der Brief also über Prag herein ? Warum ging er nicht einfach über die Strecke Pesth - Wien - München ?

    Übrigens: Auch für den bekennenden Social Philately Fan birgt der Brief einiges an Potential. Bei der "Jungfrau Babete Wintergerst" handelt es sich scheinbar um die Schwester von Josef Wintergerst. Wer "gockelt" wird Erstaunliches finden.

    Doch zurück zum Postgeschichtlichen: Hat jemand eine Erklärung für den Leitweg ? Hängt es möglicherweise mit den bestehenden/(noch) nicht bestehenden Eisenbahnlinien zusammen ? Oder habe ich etwas übersehen ?

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Hallo Schorsch,

    der Brief lief standardmässig mit der Elbeisenbahn über Prag, Bodenbach und Leipzig nach Hof, auch wenn das an den Stempeln nicht immer erkennbar ist (Bodenbach hat fast immer um diese Zeit gestempelt, hier halt nicht). Die weitere Route zeigt den Kartenschluß Hof (Nürnberg) - Nördlingen. Nördlingen hatte einen eigenen lokalen Paketschluß zu Ellwangen.

    Die typisch österreichische kleine 12 unten sieht man kaum, so dass man in Württemberg die Taxe wiederholte.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.