• Hallo Pälzer,

    nein, Massenware sieht anders aus - der Brief muss innerhalb der folgenden 3 Monaten vom Tage des Eingangs an von dem Empfänger abgeholt worden sein, sonst hätte man ihn retournieren müssen (mit dem Vermerk "geschah keine Nachfrage", was äußerst selten vorkam).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    gesetzt der Fall er hätte retourniert werden müssen: Hatte jemand dann die 4 Kr Restantegebühr zu tragen und fiel (dazu noch) ein Rücktransport-Porto an ? Wenn man sich an die grobe Faustformel - Keine Zustellung / keine Gebühr - hält, dann müsste in einem solchen Fall die Post eigentlich jedoch leer ausgegangen sein, oder ?


    + Gruß !

    vom Pälzrer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    die Restante - Gebühr war damals längst weggefallen, in Bayern schon im Sommer 1867 und eine Rücksendung war ab 1.1.1868 immer gratis, egal aus welchem Grund.

    Ich schätze das Verhältnis von gewöhnlichen Briefen zu poste restante gestellten Briefen auf 500 zu 1 und das Verhältnis von poste restante Briefen zu nicht abgeforderten poste restante Briefen auf 50 zu 1.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Guten Morgen bk,

    nun, dann versetzen wir uns in die Zeit vor Sommer 1867. Dann gehe ich davon aus ist die Restantegebühr bei Retournierung nicht beim Absender erhebbar gewesen, richtig ?

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    richtig - diese Gebühr war eine erfolgsabhängige, durfte also nur bei der Auslieferung an den Empfänger kassiert werden, nie vom Absender. Im übrigen ist die Höhe der Restante - Gebühr bei den AD - Staaten noch ein Buch mit sieben Siegeln, weil es scheinbar nicht möglich ist, diese ein für allemal zusammen zu fassen, so dass jeder Sammler seines Gebietes seine Briefe mit poste restante in die verschiedenen Postvereinsländer richtig beschreiben kann. Es liegt also noch viel vor uns ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ...soeben ist die Kaffesstasse runtergefallen...der toppt natürlich alles was geht, vor allem natürlich der extere für die Nichtabholung angefertigte Stempel. Wie oft wird man so einen überhaupt finden. Da müsste das Verhältnis 50 / 1 wohl noch enger werden + Gruß :thumbup:

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Poste restante gab es auch abgehend von Württemberg!
    Für den Rest der Beschreibung brauche ich bitte eure Hilfe!
    Erstens kann ich die Adresse nicht zweifelsfrei entziffern,
    zweitens ist die rückseitige Taxierung ein Buch mit sieben Siegel..............
    Wenn der kleine Stempel auf der Siegelseite der Ankunftstempel (23 Juli) ist, war der Brief drei Tage unterwegs.
    Vielleicht hilft das den Ort, und damit die Taxierung zu entziffern..............

  • bayernjäger, concrats zu diesem Teilchen.
    Sollte euch jemals so etwas von Württemberg über den Weg laufen...............................................
    Fahrpost wäre schön, muß aber nicht!

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo bayernjäger,

    Traumbrief - wenn man einen alle 15 Jahre sieht, hat man gute Augen. Der passt in jede Sammlung. :P:P:P

    Hallo Minimarke,

    Adresse:

    Seiner Hochwohlgeboren Freiherrn von Emrichshausen Ritter des königlich Preußischen St. Johann Ordens in A(a)chen frei poste restante.

    Der Absender zahlte 6x für Württemberg und 48x Weiterfranko. Die blaue 5 kann ich nicht klären.

    Ein tolles Stück und recht früh, wobei mal zu klären wäre, ab wann es diesen Postsonderdienst überhaupt hab ... Farhpost poste restante gab es auch, ist aber weit seltener, als die Briefpost und ein nicht abgefordertes Fahrpoststück kenne ich von ganz AD nicht ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • @bk - herzlichen Dank, eventuell findet sich noch jemand für die "5",
    Für Württemberg würde das dann 12-18 Meilen bedeuten.
    Ist es den möglich die 48x Weiterfranco etwas genauer auf zu schlüsseln?

    Ansonsten sind dass ja tolle Ziele für 2014!

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

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    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Minimarke,

    es kann nur ein Porto von Taxis und Preußen sein - evtl. kann da ein Preußen weiterhelfen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    ich habe in meinem Album auch noch einen interessanten "PR" gefunden.

    Da das Postaufkommen bis Mitte des 19. Jahrhundert, gegenüber heute, noch sehr gering war, konnte man Briefe gelegentlich auch mit „Poste restante“ aufgeben.

    Allerdings galt dies für hoch dotierte Beamte, Kaufleute, Professoren, Lehrer, o.ä.,

    Fußvolk konnte dies nicht, auch deshalb nicht, da die meisten nur mangelhafte Schreib- und Lesekenntnisse besaßen.

    War der Adressat jedoch weitergereist, so hinterließ er beim Postamt warscheinlich sein nächstes Ziel und der Brief wurde nachgestellt.

    Gruß Alandsammler und einen guten Rutsch!!

  • Hallo Alandsammer,

    das bzw. der ist schön, aber wozu eröffnest Du dafür A) unter "Vorstellung neuer Mitglieder" einen neuen thread und B) obwohl es für "poste restante" schon einen solchen gibt...zu dem Dein Beleg ja schon ganz gut passen würde ?

    Bitte bei der Eröffnung neuer threads darauf achten, ob es nicht bereits einen passenden für gibt. Ansonsten geht die Übersichtlichkeit des Forums und verloren von der wir letztendlich alle profitieren. Von mir aus auch noch ein herzliches Willkommen im Forum + guten Rutsch + Gruß

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Leider handelt es sich bei dem Beleg "nur" um einen Teil des Begleitbriefes, zur Verstäkung auf Pappe geklebt,
    ich sage jetzt nicht was ich von dem Sammler halte der diesen Beleg so behandelt hat!

    Es handelt sich um ein Wertpaket mit 4.300 Gulden, und einem Gewicht von 42 Pfund.
    Sinsheim - Heilbronn sind 4 Meilen, damit ergibt sich folgende Portoberechnung nach dem ab 1 Juli 1861 gültigen Tarif:

    Gewichtsporto 7/12 Kreuzer pro Pfund = 7*42/12 = 24,5, gerundet auf 25 Kreuzer
    Wertporto
    3,5 Kreuzer auf 175 Gulden, bis 1.750 Gulden, darüber die Hälfte.
    4.300-1.750 = 2.550 / 175 = 14,51, gerundet auf 15, 15*3,5/2 = 26,25, gerundet auf 27.
    35 für die ersten 1.750 plus 27 ergibt dann 62 Kreuzer Wertporto
    zusammen ergäbe das dann 25 Kreuzer Gewicht plus 62 Kreuzer Wert = 87 Kreuzer = 1 Gulden 27 Kreuzer.

    Irgendwie komme ich nie und nimmer auf die unten stehenden 3 Gulden 46 Kreuzer
    wobei ich das Geschreibsel zwischen der Guldenangabe und "Porto erhalten" nicht entziffern kann.

    An zu merken wäre noch dass es doch äußerst seltsam ist ein Paket an die ca. 8 km (Luftlinie) entfernte Kreisstadt senden zu lassen.
    Zumindest lese ich da: An die Gemeinde Eschelbronn

  • Hallo Minimarke

    ich lese dort:
    3 f 46 x
    für 21 xr für Omnib(us)?
    Porto erhalten

    Das ein Porto für das Wertpaket nicht explizit vorhanden ist, könnte bedeuten, das mehrere Sendungen abgeholt wurden. Zusätzlich ist denkbar bspw. eine Lagergebühr. Eventuell sind die 21 Kreuzer für den Transport vom Postamt zur Gemeinde mittels Omnibus angefallen.

    Ein interessantes Stück!

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Einmal editiert, zuletzt von Magdeburger (2. Januar 2014 um 07:54)

  • Magdeburger,
    vielen herzlichen Dank!
    Das mit den 21 Kreuzern sehe ich auch als "Botenlohn" für die Abholung.
    Tatsächlich ein interessantes Stück, da bis jetzt auch mein einziges aus dieser Zeit mit poste restante.
    Und dann auch noch gleich in der "Nahzone" des DÖPV.

    Warten wir auf das nächste Stück, in Top Erhaltung..............

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Leitwege


    als Omnibus muss ich mir in den 1860er-Jahren aber eine Kutsche mit Pferden vorstellen?


    ja!

    Über ein solches Bild aus dieser Zeit würde ich mich auch mal freuen - wenn es dann noch aus Magdeburg wäre...
    Laut den Adressbüchern, wurden dort auch Poststücke befördert.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Liebe Sammelfreunde

    die Briefe habe ich schon mal irgendwo gezeigt - hier im Thread jedoch nicht!
    Am 07.02.1850 wurde an Herrn Sommermeyer ein Brief nach Düsselddorf gesendet. Siegelseitig ist vermerkt:
    "Falls Empfänger abgereist sein, so bitte den Brief an die hinterlassene Adresse nachzusenden - Sommermeyer"

    Am 17.02.1850 wurde an gleichem Empfänger jedoch diesmal nach Crefeld wieder ein Brief gesendet. Ein Vermerk wie auf vorherigen existiert jedoch nicht. Sicher ist jedoch, dass er nach Düsseldorf weitergesendet wurde. Da diese Weitersendung 1 Sgr. kostet, ist von einem entsprechenden hinterlegten Auftrag auszugehen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf