Rücksendungen & Weiterleitungen

  • Liebe Freunde,

    hier ein Briefchen mit einer 23X aus Regenburg vom 18.4.1873 nach Neufahren bei Ergoldsbach, dann umadressiert nach Haitzkofen bei Eggmühl. Ab 1.1.1868 kosteten Weiterleitungen in den Vertragsstaaten und daher auch in Bayern nichts mehr. Ich denke, für 6 Euro habe ich da nichts falsch gemacht. ;)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Liebe Freunde,

    für Sammler, die schon vieles haben, ist es immer erstrebenswert, wenn sie Briefe zeigen können, die in verschiedenen Gewichtsstufen hin- und her liefen. Noch besser als ein solcher Brief ist einer, der von der Brief- zu der Fahrpost gewechselt hat. Da sie nicht auf Bäumen wachsen, kann ich nur diesen zeigen:

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    Von Zeitlofs nach Höllrich bei Bonnland waren es unter 12 Meilen, so dass wir einen Brief der 3. Gewichtsstufe, also der Briefpost über 2 bis 3 Loth vor uns haben.

    [Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/018b26526c5djpg.jpg]

    Am 13.9.1861 lief er wieder von Gemünden nach Zeitlofs retour, jetzt aber als Brief der "Paquetpost", wie wir unten links sehen können, weil er 5 Loth wog und in Bayern prinzipell nur Briefe bis 4 Loth mit der Briefpost befördert wurden (Ausnahmen waren der Wunsch des Absenders, bei schwereren Briefen mit der Briefpost zu versenden, der auf der Adressseite auszudrücken war, oder die Versendung von dienstlichen Schreiben bis 1 Pfund, was aber hier nicht vorliegt).

    In diesem Falle zahlte man 5x bar, denn die Fahrpost konnte nicht mir Freimarken beklebt werden und die beiden Manualnummern weisen ebenso auf einen Fahrpostbrief hin.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayernjäger,

    hübsches Stück - hätte ich auch gerne genommen. :P

    Der Brief war am 24.6.186? mit 3 Kr. korrekt von Hofheim nach Würzburg frankiert worden. Er wurde jedoch nicht dem Empfänger, sondern dem Portier im Hotel übergeben. Damit galt der Brief als ausgeliefert und diese Vorgehensweise war korrekt.

    Später stellte man bei dem Hotel fest, dass der Herr nicht mehr kommen würde oder schon gegangen war (ersteres ist wahrscheinlicher). Offenbar wußte man seine neue Adresse, die es nun auf dem Brief zu vermerken galt, nachdem man das "Gasthaus zum Württemberger Hof" und "Würzburg" gestrichen hatte.

    Weil man kein Geld für die Weiterleitung erhalten hatte, gab man ihn unfrankiert auf. Die Post in Würzburg konkretisierte den neuen Zielort Bundorf mit "bei Hofheim" und taxierte ihn mit 3 Kr. für einfache Briefe bis 12 Meilen ohne Portozuschlag, weil der Brief zuvor frankiert zugestellt worden war. Der Aufgabestempel sollte vom 25.6. datieren - ich glaube, dass die erste Tagesziffer nur nicht ausgedruckt hat.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo bayernjäger,

    danke für das Zeigen dieses Briefes. :)

    Von Gienanth war ein wohlhabender Mann - er hatte offensichtlich mehrere Adressen, unter denen er logierte. Seit Hauptsitz war der endgültige im Eisenhüttenwerk. Der Absender wähnte ihn noch in Ludwigshafen, aber er war wohl schon wieder zurück gefahren. Der Brief wurde aber noch in Ludwigshafen zugestellt, weil keine Verfügung bei der dortigen PE hinterlassen worden war, wohin die Post für ihn nachgesandt werden sollte.

    Daher hat jemand vom Gesinde oder eine ihm nahestehende Person 3 Kr. für die Nachsendung geklebt, wobei hier die PE Ludwigshafen vergessen hatte, ihren Ortsstempel beizusetzen, wie es die Pflicht war, damit man sehen konnte, wie lange der Brief schon ausgeliefert worden war. Passt eigentlich wunderbar in meine Contraventionssammlung, auch oder gerade als Pfälzer, wenn du den mal hergeben möchtest. (Bitte PN an mich in diesem Fall.)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo bayernjäger,

    das schöne Stück ist etwas anders gelagert: Mit 3 Kr. als Postvereinsbrief nach TT bis 10 Meilen war er bezahlt worden. Dann wurde er, weil das Versanddatum des Briefes vor 1866 gewesen sein muss, in ein Postfach gelegt und galt damit als zugestellt (wäre er ausgetragen worden, hätte er 1 Kr. Bestellgeld gekostet; erst ab 1866 war das taxische Bestellgeld weggefallen).

    Es erfolgte später eine neue Postaufgabe mit innertaxischer Versendung (war also kein Bayernbrief oder Postvereinsbrief mehr!) für die 1. Entfernung- und Gewichtsstufe, nun mit 2 Kr. Porto taxiert, zu denen noch ein Kr. Bestellgeld kam, so dass der Empfänger 3 Kr. total zahlen musste. Auch hier, ohne die taxischen Vorschriften zu kennen, sollte wohl der Aufgabestempel abgeschlagen werden, weil ich dergleichen Briefe kenne bzw. einen habe.

    Sehr schönes Stück!

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo bayernjäger,

    vom pfälzischen Lambrecht als Postvereinsbrief über 10 - 20 Meilen bis 1 Loth nach Hachenburg in den Kreuzerbezirk nach dem TT - Postgebiet. Dort ausgeliefert und dann wieder aufgegeben nach Nassau. Weil jetzt unfrankiert mit 3 Kr. Porto ohne Portozuschlag belastet und mit der NULL - Paraphe versehen ohne Bestellgeld (= Postfach des Empfängers vorhanden) zugestellt.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

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  • Hallo Bayernjäger,

    für mich schwer zu beurteilen, weil Bleistiftnotizen nur in ganz wenigen Fällen postalisch waren (sollten sie eigentlich nicht sein, da leicht entfernbar) - ich halte es für einen normalen Retourbrief, kann aber das unter der tiefschwarzen Schrift auf der Siegelseite nicht lesen; kannst du es anhand des Originals entziffern? Irgend etwas steht da, was überschrieben wurde.

    Mag auch sein, dass der Empfänger beim Zurückkommen des Briefes das Wort Ausstellung drauf geschrieben hat, warum auch immer.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo bayern klassisch,

    darunter steht in anderer Tinte "Unbekannt in Sbg."


    Anbei noch ein Nachsendebrief aus Ingolstadt.
    Dank der Infos von bayern klassisch probiere ich jetzt die Beschreibung selbst:

    Ingolstadt - München vom 6.2.1862, Ankunft 7.2.1862, 1. Gewichtsstufe in der 1. Entfernungszone innerbayrisch.
    Da bereits ausgetragen mit 3 xr für die Nachsendung nach Miesbach belegt.
    München - Miesbach, Ankunft 9.2.1862, ebenfalls 1. Gewichtsstufe in der 1. Entfernungszone innerbayrisch.

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,

    perfekte Beschreibung, sehe ich auch so. :)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo bayernjäger,

    so ist es - Schwarzenfeld lag in Bayern, daher ein rein innerbayerische Tarifierung.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo bayernjäger,

    es war nicht verboten, den Brief mit einer Beilage gewichtsmässig anzuheben und weiter zu versenden. Wenn die Post ihn dann bekam, musste sie ihn wiegen und entsprechen der 2. Gewichtsstufe hier höher taxieren.

    Hat man nicht häufig - siehe mein Eingangsbeleg zu dieser Serie.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo bayernjäger,
    von Nürnberg nach Kulmbach sinds gerade über 12 Meilen, sodass der 2. Entfernungsrayon für die Weiterleitung taxiert wurde.

    Beste Grüsse vom
    µkern