Venino's Briefe (Aus der Geschäftskorrespondenz der Kaufleute VENINO, C. A. Venino sel. Erben Würzburg)

    • Offizieller Beitrag

    Ob es aber den Franzosen wirklich interessiert hatte, wie hoch das bayerische Porto ab der französischen Grenze sein würde?

    Hallo bayern klassisch

    An diese Frage habe ich auch gedacht. Um ein Ersparnis zu machen wäre vielleicht der Weg über den Rhein besser.
    Und ja, Geschäftsleute wollte immer sparen wenn die Kosten zurück kamen. Ob man es so bei Venino gemacht hatten, weiss ich nicht.

    Die Postabgänge von Strasbourg nach Bayern kenne ich nicht. Wahrscheinlich nicht jeden Tag.
    Und wenn der Absender ein Reisende nach Wissembourg gekannt hatte, dann wäre es vielleicht schneller der Brief zuerst nach Wissembourg zu schicken.

    Viele Grüsse
    Nils

    PS! Mein Mülleimer ist noch nicht ganz voll ;)

  • Hallo Nils,

    bei diesen "krummen" Briefen gibt es immer Imponderabilien, das wird sich nicht ändern lassen. Wenn es Zeit gibt, werde ich mal nach schauen, wann die Post dort abging. Ich glaube aber nicht, dass es zu dieser Zeit von Wissembourg aus schneller ging, als von Strasbourg, zumal W. - Landau - Speyer - Frankfurt - Aschaffenburg - Würzburg keine sehr schnelle Route war und auch keine höhere Frequenz vorgelegen haben dürfte.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    P.S. Bitte den Mülleimer nicht so oft leeren, damit er bald voll wird! 8o

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube aber nicht, dass es zu dieser Zeit von Wissembourg aus schneller ging, als von Strasbourg, zumal W. - Landau - Speyer - Frankfurt - Aschaffenburg - Würzburg keine sehr schnelle Route war und auch keine höhere Frequenz vorgelegen haben dürfte.

    Hallo bk

    Ne, es war nur ein Vorschlag. Sicher werden wir wohl nie warum dieser Laufweg gewählt war.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Ich nehme aber an dass es hier Leute gibt die kompetente Antworte geben können. Viele Grüsse Nils

    Zunächst ein Dankeschön an ALLE die hier mitmachen. Von Veniono gibt es übrigens auch aus auch der Markenzeit schöne Briefe. Also auch diese Herren sind aufgerufen, ihre Schätze zu präsentieren.

    Lieber Nils,

    leider kann ich nicht alles lesen und einen Grund für die Aufgabe in Wissembourg konnte ich nicht finden. Auch die Transkription gelingt nur mangelhaft, aber ich hoffe auf bayern klassisch oder VorphilaBayern. Was ich so lesen konnte (Zeichen ? steht für z.Zt. nicht lesbar) :

    "In freundschaftlcher Erwiderung Ihres Werten vom 21 8 ist es mir sehr ? daß unser ? für? nicht rentieren kann.
    Was die Bou? betrifft so kann ich weil ich nur ? die ? zu dem angebotenen Preis von fl 3 nicht ausführen. Daß Sie meinen Preis von feinen und halbfeinen (?) ? finden könnet daher weil letzterer Sorte außerordnentlich billiges ?
    Sollten Sie nicht geneigt sein mir einen Auftrag darau zu ertheilen?
    Ich überzeichne Ihnen beiliegend ein kleines Verzeichnis der Zoll-?
    auf Ihre
    nebest unseren PSC?
    zur beliebigen Einsicht und empfehle mich Ihnen ergebenst"

    Also, das ist der 1. Versuch (mal so überlesen), wenn man längere Zeit mit dem Text verbringt, dann wird sich auch der Rest klären lassen.
    Zumindest lag ein Verzeichnis bei.

    Guten Abend
    Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).


  • Der Brief war in Strasbourg in 1822 geschrieben, aber erst in Wissembourg zum Post gebracht. Von hier aus weiter nach Würzburg gebracht.
    Viele GrüsseNils

    Hallo Nils,

    eine Nachfrage: einen Eingangs-/Bearbeitungsvermerk von Veniono gibt es nicht? Müßte auf den Seitenklappen zu finden sein. So kann man die Laufzeit nicht feststellen.

    Viele Grüße
    Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Luitpold

    Den Text bringt also wenig neues um den Laufweg zu erklären. Hatte ich wohl nicht erwartet. Wäre es ein Vermittler dabei, wäre dieser öfters deutlicher zu finden bei die Briefe.

    Sonst macht es immer Spass den Innhalt zu lesen, ob man alles versteht oder nicht. Danke für die Mühe :)

    Viele Grüsse
    Nils

    Mit Nachtrag:

  • Liebe Sammlerfreunde, mein bisher ältester Brief aus dieser Korrespondenz: von Wien nach Würzburg von 1769. Beste Grüße von VorphilaBayern

    Hallo VorphilaBayern,

    ein besonderer Brief für das Handelshaus Venino! Der Brief ist noch an Carl Anton Venino adressiert, da erst in diesem Jahr die Firma auf den Schwiegersohn Broili übertragen wurde. Sehr schön auch links oben die noch handschriftliche Ortsangabe "De Vienne", die zeigt, dass nicht nur Briefe mit Stempel aus der Korrespondenz entnommen wurden.
    Aus dem Inhalt entnehme ich, dass es um die Bezahlung einer Rechnung über 358 Gulden Conv. Münze mittels Tratte "über Nürnberg" geht. Leider finde ich keine Information um welche Waren es sich handelte,
    Ein ganz besonderer wunderschöner Brief, vielen Dank für's Zeigen.

    Mögen doch all die anderen Besitzer der Tausenden Venios-Briefe Eurem Beispiel folgen!

    Mit hoffnungsvollen Grüßen
    Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Lieber Luitpold,

    wenn sie Zeit hätten, würden sie ja gerne ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Luitpold, vielen Dank.

    Einen weiteren Brief möchte ich zeigen:
    Teilfrankobrief aus Brody in Galizien nach Würzburg vom 22. Februar 1831. Der Absender bezahlte 14 Kr.C.M. bis zur österr. bayr. Grenze. Von da bis Würzburg fielen 14 Kreuzer rh. Porto an.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Luitpold,
    wenn sie Zeit hätten, würden sie ja gerne ... Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Guten Abend lieber bayern klassisch,

    auch meine Zeit ist leider ... aber ich mache jetzt einen Schnellschuss (siehe Bild. ohne Kommentar).
    Aus dem Inhalt entnehme ich eine Anfrage/Bestellung wegen Honig (?).
    Ist doch ein hübscher Brief, wobei die 2 Ankunftstempel mein Auge besonders erfreuen (hat man nicht alle Tage in Würzburg, sozusagen doppelt gemoppelt!).

    Liebe Grüße
    Luitpold

  • Guten Abend VorphilaBayern,

    hoffentlich ist in Ihrer Schatzkiste noch viel Schönes von Venino. Meine Briefe sind leider nur aus dem Nahbereich und nicht von weit her. Wußte nicht, dass auch Galizien mit Würzburg in Handelsbeziehungen stand. Leider macht die Handschrift Mühe, sodaß ich nicht besonders viel über den Inhalt herausbekommen kann. Doch ich versuche es später noch (kommt Zeit kommt Rat).

    Auch hier kann ich wieder nur herzlichen Dank sagen.

    Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Liebe Sammlerfreunde,

    nachfolgend ein sehr seltener Brief:
    Teilfrankobrief (fr.Gr. = Frei Grenze) aus Regensburg (Fürstentum Regensburg) nach Würzburg (GroßherzogtumWürzburg) vom 8.3.1809. Der Absender Joseph Scheller war Reichspostbeamter in Regensburg und hatte imFürstentum persönliche Portofreiheit (im Verzeichnis der Reichspostbeamten des Nürnberger Postkommissariatsbezirk für das Jahr 1797 ist Joseph Scheller mit seiner Mutter in Regensburg aufgeführt. Er war 1797 - 20 Jahre alt, also 1809 32 Jahre. Ab 1.7.1808 erfolgte durch Vertrag zwischen Bayern und dem Fürstentum Regensburg die kommissarische Postaufsicht durch Bayern. Das Fürstentum kam ab 7.4.1810 an Bayern. Joseph Scheller hatte daher auch im Königreich Bayern Portofreiheit.
    Rückseite zwei Querstriche und Vorderseite "fr." = frei. Im Großherzogtum hatte er jedoch keine Portofreiheit und der Empfänger mußte 3 Kreuzer Porto bezahlen.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,

    nachfolgend ein sehr seltener Brief:
    Teilfrankobrief (fr.Gr. = Frei Grenze) aus Regensburg (Fürstentum Regensburg) nach Würzburg (GroßherzogtumWürzburg) vom 8.3.1809. Der Absender Joseph Scheller war Reichspostbeamter in Regensburg Beste Grüße von VorphilaBayern

    Wow, was für eine Granate, lieber VorphilaBayern!

    Eigentlich müssten sich damit die Herren Spezialisten beschäftigen, die aber keine Zeit - hoffentlich nur vorübergehend - haben. Denn so wie ich das lese, geht es um eine Kiste, die in Regensburg nicht spediert werden konnte. Da Josef Scheller Packer in Regensburg war, wäre doch ein Dienstbrief möglich gewesen. Denn seine Grußformel ist ja bezeichnend: "Ergebenster Diener".

    Bin gespannt, ob hier noch die Aufklärung erfolgt.

    Viele Gruße
    Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Luitpold

    Leider kann ich dich hier nicht helfen, aber ein Brief kann ich zeigen. Schon mal gezeigt, aber jetzt mit Inhalt dazu.

    Von Wertheim in Baden ging dieser Brief in Februar 1831.


    Auch ein Hinweis: http://vorphila.blog.de/

    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Sammlerfreunde,

    kann dazu noch einen Brief zeigen:
    Brief aus St. Petersburg (Rußland) vom 15. Juli 1832, nach Hamburg gebracht und dort wurde der Brief unfrankiert beim preußischen Postamt am 3. August aufgegeben. Siegelseitig wurden 4 Gutegroschen vermerkt, die im Auslagestempel, der in Hof abgeschlagen wurde, mit 18 Kreuzer umgerechnet wurden. In Bayern fielen weitere 8 Kreuzer an, so daß der Empfänger 26 Kreuzer zahlen mußte.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Freunde,

    aus bayern klassischs Krabbelkiste kommen zwei Briefe an Venino - die in den Sammlungen heraus zu suchen fehlt mir bei weitem die Zeit, aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.

    Der 1. datiert vom 15.8.1801 und hat einen ganz und gar unglaublichen Textinhalt, den ich euch nicht vorenthalten möchte. Mit dem Stempel "VON FRANKFURT"

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    heute möchte ich auch etwas zu Venino einstellen, allerdings aus der Krabbelkiste und noch nicht aus den Sammlungen, weil das zu zeitintensiv wäre und erst irgendwann später erfolgen soll.

    Ein Brief aus Frankfurt am Main wurde am 15.8.1801 mit 4x Porto taxiert nach Würzburg gesandt, wofür allein die Taxispost zuständig war. Der Inhalt (gedruckt) ist ganz außergewöhnlich und veranschaulicht in ganz eigener Weise das Denken der damals handelnden Personen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Liebe Freunde,

    mein frühestes Stück (fällt aber außerhalb meiner Sammlezeit) stammt von Graz und wurde am 12.7.1759 geschrieben. Einen Aufgabestempel gab es nicht, aber der manuelle Vermerk "V Graz" war offensichtlich eindeutig. Es ging um eine Tabakbestellung und die Reichspost forderte 6x - jedoch weiß ich nicht, ob vom Absender, oder vom Empfänger ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    P.S. Kann auch in einen andere (österreichischen?) Thread kopiert werden.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.