• Liebe Freunde,

    heute habe ich mal eine kleine Knobelaufgabe für euch und würde mich über zahlreiche Lösungsversuche freuen.

    Ich zeige einen Brief aus Valencia vom 7.10.1851 über Spanien, Baden, Taxis, Preußen und Sachsen nach Hayda in Böhmen (Österreich). Der Leitwegsvorgabe des Absenders, der sicher kein kleiner Dummer war (Perpignan, Strassburg, Prag) wurde hier definitiv gefolgt.

    Wer wagt sich an eine postgeschichtliche (Teil-)Beschreibung?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    nach nur 8 "Zugriffen" keine Antwort deutet auf eine starke Vernachlässigung der PO dieser beiden Länder, dabei sind Briefe von Spanien nach Österreich oder vice versa keine Massenware.

    Die Briefe der iberischen Hanbinsel wurde franko französische Grenze gestellt und wie Briefe aus Frankreich nach Österreich behandelt und auch taxiert. Hier kamen 29 Kr. CM in Ansatz, die der Empfänger zahlen musste. Die 20x CM wurden zwischen Österreich und Frankreich hälftig geteilt und Österreich hatte 9x CM für die Transite auf deutschem Boden aufzuwenden.

    Der Nachweis der Leitung über Strasbourg und Prag lässt sich stempelässig schwer erbringen, weil Strasbourg oder Forbach als Grenzpostämter möglich waren. Da weder Baden noch Taxis ihre Stempel abschlugen, muss der Laufweg vermutet werden. Die eine Route führte über Bayern (Heidelberg - Würzburg - Nürnberg - Hof - Leipzig - Bodenbach), die andere Route über Frankfurt am Main - Kassel - Erfurt - Halle - Leipzig - Bodenbach und ist auch nicht beweisbar (jedenfalls für mich).

    Wie immer der Brief nun lief - es ist ein interessantes Poststück aus der Zeit, als der Postverein seine segensreiche Wirkung gerade so entfaltete und wäre er via Taxis gelaufen, dann hätte er auch Gebiete transitiert, die dem Postverein erst zum 1.1.1852 angeschossen wurden, was ihn ja nicht schlechter macht.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Hier kann ich einen anderen Laufweg zeigen.

    In April 1853 war dieser Brief von Coruna nach Königgrätz in Böhmen geschickt.

    Der Brief landete in Österreich in Feldkirch und war von dort nach Bregenz geschickt wo der Brief weiter durch Bayern spediert war. Wo genau der Brief wieder in Österreich ankam kann ich leider nicht sagen. Der Laufzeit war 14 Tage.

    Hier hat der Empfänger nur 25 Kreuzer CM bezahlt.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    toller Brief mit einer Leitung, die ich so noch nie gesehen habe.

    Er sollte über Lindau - Augsburg usw. gelaufen sein, weil die Vorarlberger Route von und nach Frankreich in den 1840er Jahren ihr Ende fand. Entweder er transitierte Bayern im geschlossenen Briefpaket (sonst wäre Nürnberg oder Hof zu sehen), oder er lief offen über München, wo man so gut wie nie einen Tranitstempel abschlug.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Ich denke der Brief lief mit dem Bahn geleitet war, und dann war der die Linie bis Hof fertig. Bin aber unsicher ob der Brief weiter über Bodenbach geleitet war, oder über Eger oder Waldmünchen. Da der Bodenbach Stempel nicht da ist, nehme ich an dass der Brief die sächsische Route nicht genommen hat, weil man dort wohl immer einen Eingangstempel abgeschlagen hat. Es kann aber sein dass Bodenbach nicht gestempelt hatte weil der Brief schon in Österreichischer Land war.

    Meit Tipp geht jetzt zu Waldmünchen als Ausgangsort von Bayern.

    Ein Eingangstempel oder Transitstempel gab es zu dieser Zeit wohl kaum in Bayern da die Briefe in geschlossene Sacken war und kein Bayer der Brief gesehen hatte.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    Bodenbach würde ich auch ausschließen, da dort ab 1851 fast alles gestempelt wurde.

    Waldmünchen kann man nicht ausschließen und "Ausgangsstempelungen" gab es dort wohl auch nicht. Auch Regensburg würde ich nicht pauschal ausschließen wollen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Was du mit Regensburg meinst weiss ich nicht. Meinst du den Weg durch Fürth im Wald?

    Eigentlich denke ich dass der Brief viel nördlicher laufen wollte weil die Strecke länger auf den Bahn laufen konnte. Und durch Bodenbach im geschlossene Packet ist eigentlich kein schlechter Wahl weil der Brief den ganzen Weg von Lindau bis Pardubitz mit dem Bahn laufen konnte. Der Brief ist auch an Bahnhof Pardubitz gestempelt geworden.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    zu Beginn der 50er Jahre spielte Regensburg für Transite nach und von Österreich eine nicht unbedeutende Rolle. Via Furth im Wald würde ich jedenfalls nicht ausschließen wollen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ihr Fachmänner und Frauen!
    Möchte Euch heute noch einen anderen Brief zeigen. Geschrieben in Madrid am 8 Februar 1849. Mein erster Brief aus Spanien nach Gröden in Südtirol. Rückseitig ist ein schwacher roter Stempel und nach meiner Vorstellung eine schwarze 5. Die weiteren Stempel auf der Adressseite kann ich nicht enträtzeln. Auch die 32 als Gebühr kann ich nicht zuteilen.
    Hier bin ich noch ein Anfänger obwohl ich versucht habe einiges heraus zu finden. Mir fehlt einfach die Sicherheit in dieser Materie. Hier im Forum sind sicher einige dabei die hier
    mir Ihre Hilfe anbieten können. Im Voraus einmal meinen großen Dank für jegliche Stellungnahme und Hilfe.
    Viele Grüße: Planke

  • Lieber Planke,

    die Stempel kann ich kaum entziffern: Franko spanisch-französische Grenze lief er als Portobrief über Irun oder bei Perpignan nach Frankreich bis Paris, dann retour über die Schweiz und dann erst nach Österreich. Er dürfte nur bis 7,5g gewogen haben, denn 32 Kr. CM waren einfaches Gewicht. Den Rest müssen schlauere ausknobeln, aber das wird schon gelingen. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Hermann,

    dieser Portobrief wurde im Paket abgerechnet, wobei Österreich für Portobriefe aus Spanien 2 Franc je 30 g bezahlen musste. In Österreich wurden 32 Kr. C.M. belastet. Dies waren 12 Kr. C.M. Inlandsporto sowie 20 Kr. C.M. "Auslandsanteil".

    Grüsse von liball

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ich möchte gern einen Brief von Bilbao nach Steinschönau zeigen der in 1829 abgeschickt war. Sogar nach Steinschönau in Haute Allemagne. Die Post wusste ja dass Steinschönau nicht in Deutschland war aber in Böhmen. Die Leitvermerke Prag und Haydn hat natürlich geholfen.

    Der Brief lag in der 2. Gewichtsstufe so dass der Empfänger 1 Gulden 12 Kreuzer für den Transit bezahlt hat. Dazu kam die österreichische Gebühre mit 28 Kreuzer.

    Viele Grüsse
    Nils