Frankreich - Österreich Vorphilazeit

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Planke

    Ja, hier war über Schweiz die einzige Möglichkeit. Ich denke dass die Briefe niemals durch Bayern gelaufen war. Dass es bei Briefe nach Bayern mehrere Möglichkeiten hatte war vertraglich bestimmt. Genau wie die Laufwege von Frankreich nach Österreich.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Planke,

    nach meiner (und wohl auch Nils) Beobachtung liefen Briefe, die Hüningen transitierten, nicht über Bayern, weil die Schweiz dann die Transitroute hätten ändern müssen, was nicht der Fall war (waren ja vertraglich an FR und Österreich gebunden).

    Der Sinn war ja, die Post eben UM BAYERN HERUM zu leiten, wodurch man einen Umweg über die Schweiz und den eher schwierigen Weg über den Voralpenraum Österreichs in Kauf nahm, aber Transite an Bayern (und evtl. Baden und Württemberg) sich ersparte.

    Die lief noch so bis in die 1850er Jahre (bis wann genau weiß ich leider nicht, wäre aber schön zu wissen).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo!
    So was ist Hilfsbereitschaft im Forum hier. Danke!!!!!!!!!!!.
    Also liefen meine Briefe nach Bregenz ohne einen Zwischenstopp in Lindau und dann weiter Innsbruck. Der Transit über die Schweiz war vertraglich ohne Gebühren,es sei den Österreich zahlte je nach Unze berechnet der Schweiz die Briefe ab. Von dieser Möglichkeit wird in mehreren Länder Gebrauch gemacht. All diese Verschiedenen Berechnungen stehen in den Verträgen,werden aber nicht immer beachtet. Deshalb bin ich mit meinen Einschätzungen und Anwendungen immer im Zweifel.
    Darum brauche ich weiterhin Eure Hilfe.
    Mit vielen Dank verbunden Grüßt: Planke

  • Hallo liebe Forum Freunde!

    Habe heute wieder ein Anliegen an die Spezialisten. Zeige 2 Briefe aus Straßbourg nach Bozen. Brief 1 vom 14. Juni 1789. Rückseitig: eine 5 ?? Decimes bezahlt vom
    Absender bis zur Grenze Rheinhausen. Der Empfänger bezahlte 6 Kreuzer CM. Brief 2 vom 18. März 1793. Hier zahlte der Absender 4 ?? Decimes bei der Aufgabe bis zur
    Grenze Rheinhausen, der Empfänger zahlte wieder 6 Kreuzer CM. Ist hier Kehl in Bayern das Grenzpostamt das hier die Briefe aus Frankreich zugeteilt bekommt.Hier geht
    mir der Bayrische Transit ab.Hat hier noch die Reichspost die Zuständigkeit für Bayern und Österreich und sind die 6 Reichskreuzer. Weiters noch: Ein Brief hat einen
    Rötel Vermerk den ich nicht entziffern kann. Meine Anliegen sind sicher einfacher Natur, mir aber fehlt die Sicherheit mit Bestimmtheit die richtige Beschreibung zu machen.
    Dank des Forums ist es hier möglich. Danke und Grüße: Planke

  • Hallo Planke,

    Der französische Posttarif, den man für die 2 Briefe benutzen muß, ist derjenige von 1759.
    Der einfache Brief von Straßburg nach Niederdeutschland oder Österreich kostete 8 Sols bis zu Rheinhausen. Am 1. August 1778 scheint es, daß dieser Tarif auf 4 Sols für einen einfachen Brief reduziert war.
    Der erste Brief war als ein einfacher Brief mit Umschlag betrachtet: 4 sols +1 sols= 5 sols. Der 2. Brief ist ein einfacher Brief.
    Viele Grüsse.
    Emmanuel.

  • Hallo Vals 59!
    Danke für Deine Erklärung. An so einen frühen Tarif dachte ich wohl nie. Und zur Währung: Ich habe, da ich bei der Währung nicht sicher war
    2 Fragezeichen hinten angesetzt. Die französische Schreibweise hat sich wohl lange erhalten, denn diese kann nur in Frankreich verwendet worden sein und ist heute von vielen nicht zu entziffern. Auch ich bin hier noch ein Laie.
    Danke für Deine Hilfe und viele Grüsse aus Südtirol: Planke

  • Hallo Planke,
    Da diese Briefe aus Frankreich über Kehl ins Reich laufen gelten folgende Bedingungen. Die Briefe kommen frankiert bis zur Reichsgrenze an. Bayern hat bei beiden Briefen keine Funktion, da Bayern bekanntlich bis 1808 unter taxisscher Postregie steht. Die Reichspost transportiert diese Briefe bis Füssen/Reute bzw bis zur Tiroler Grenze ohne Gebührenansatz, weil Österreich keine Auslagen ersetzt. Für das Verhältnis der Reichspost zur k.k. Post bei den Briefen nach Tirol oder Italien ist der Vertrag vom 20. Juni 1774 massgebend (Bei Dallmeier Regest 853 S. 538.
    Demnach zahlt das Reichspostgeneralat an das Hofpostamt in Innsbruck jährlich 10. 000 fl für den freien Durchzug des niederländsichen Felleisens durch Tirol.
    Das heisst dann, für diese Briefe nach Bozen: Sie laufen mit dem niederländischen Felleisen hinunter und sind wohl in Innsbruck in die Seitentasche des Felleisens gelegt worden. Die Briefe tragen keine Reichsgebührenansätze sondern lediglich das österreichische Porto von 6 kr C.M.
    Die Reichspost erzielte an diesen Briefen keinen Gewinn, sondern hielt sich vor allem an den Briefen aus diesen Gegenden nach dem Norden schadlos und an den Gebühren die die nordischen Staaten für ihre Briefe nach Tirol und Italien bezahlten.
    LG Achim

  • Hallo Werter Helbig!
    Heute gilt Dir mein großer Dank für Deinen Beitrag.Nun kann ich mit der Beschreibung der Briefe fortfahren und kann das notierte
    Fragezeichen vergessen. Nochmals recht vielen Dank und Grüße: Planke

  • Werte Sammler!
    Zeige heute wieder 2 Briefe von Frankreich nach Gröden die mir kopfzerbrechen bereiten.
    1.DerBrief aus Strasbourg nach Gröden vom 2. Mai 1845. Rückseitig ist kein Gebührenvermerk. der Absenderstempel vorne verrät den Ort des Briefschreibers. Es ist Strasbourg wohl ein Grenzpostamt von Frankreich. Warum wurde dieser Brief dann an ein anderes Grenzpostamt geleitet und zwar nach Huninque. Vorne ist die Gebühr von 32 notiert.Wo wurde diese Gebühr notiert und wie wurde sie aufgeteilt da keine Rötelnotierung vorhanden ist. Ist hier nun eine neue Tarifberechnung angewendet worden.
    2. Der Brief von Paris nach Gröden vom 12. Mai 1842 Trägt rückseitig die Notierung von 8 Decimes. Sicher war wieder Huninque das Grenzpostamt. Hier steht vorne das T für Transit und 14 Kr. CM und darunter nochmals 14 . CM für das Inland Porto für Österreich. Für diesen Brief dürfte es so stimmen. Aber beim 1. Brief bin ich nicht im Klaren.
    Deshalb meine große Bitte um Hilfe. Mit Dank warte ich auf Ihre Hilfe. Gruß Planke

  • Hallo werte Sammler!
    Ich habe heute wieder einen Problem Brief bei dem ich nicht weiterkomme. Der Stempel Bozen ist auf einen anderen gesetzt den ich nicht lesen kann. zuerst glaubte ich hier hat
    eine andere Firma Herrn Aufschnaiter beauftragt den Brief weiter zu leiten durch den Inhalt habe ich gesehen dass der Brief in Bozen geschrieben worden ist. Muss also eine andere Begründung sein den Stempel auf den anderen zu setzen.Weiters die 6 in Rötel das Porto bis zur Grenze Italiens ??????? oder Frankreichs. Weitere Frankierung kann ich nicht finden ausser die 30 Decimes oder Soldi für Frankreich, die Gebühr die der Empfänger bezahlen muß.
    Vieleicht kann jemand von Euch mir weiterhelfen. Einstweilen Danke und liebe Grüsse: Planke

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Planke

    Dein Brief ist von Bozen über Strasbourg nach St. Quentin geschickt geworden.

    Der Absender hat die normale 6 Kreuzer CM Auslandsfranko bezahlt. Der Brief ist dann mit der kaiserliche Reichspost weiter gebracht geworden bis nach Frankreich. Der Stempel der du nicht lesen kannst ist ein kopfstehende D'Allemagne-Stempel der nur zufällig auf gleicher Platz abgestempelt ist.
    Der Empfänger hat für Frankreich 30 Solls bezahlt.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Werte Freunde und Helfende Mitglieder hier im Forum!
    Habe heute wieder 2 Briefe mit Denen ich meine Schwierigkeiten habe. Erstens: Ein Brief aus Sedan Frankreich (Departememt Ardennes) vom 1. Juni 1787. Die rückseitige
    Notierung verstehe ich nicht. Einmal steht 3 Grenz, die 24 sind sicher Sols bezahlt vom Absender. Zweitens: Der Brief von Greitz vom 6. Februar 1796. Hier ist auch die rückseitigen
    Vermerke für mich nicht zu zuordnen. Einmal steht 6 Greitz und weiters 13 Grenze. Ich lese es so. Deshalb bin ich micht im Klaren ob es so richtig ist.Hierr wäre ich um Hilfe dankbar.
    Vielen Dank und liebe Grüße: Planke

  • Hallo Planke,

    Deinen Brief von Sedan betreffend, habe ich einige Erklärungen finden können. Er ist mit 24 Sols frankiert und man muß hier der Tarif von 1759. Mit jedoch einer kleinen Feinheit.
    Einigen Jahren vor der Revolution haben die großen Postämter die Briefe entsprechend ihrem Gewicht im Vergleich zur Unze taxiert. Auf der Rückseite des Briefes ist es " 3 Gros " geschrieben. Ein Gros war 1/8. Unze gleich.
    Das Franko deines Briefes ist von Sedan nach Rheinhausen über Strasbourg berechnet, ohne über Paris zu gehen. Eine Unze Briefe von Sedan nach Straßburg kostete 32 Sols. Dasselbe Paket von Straßburg nach Rheinhausen kostete 32 Sols.
    64 sols * 3/8 = 24 Sols.

    Viele Güsse.
    Emmanuel.

  • Hallo lieber Vals59!
    Vielen Dank für Deine Erklärung. Also ist dies vieder eine Feinheit die nicht alltäglich ist. Hier im Forum kann man wirklich große Hilfe einfahren.
    Darum hehört Allenhier im Forum mein größter Dank und Anerkennung. Was täte ich hier in Südtirol ohne eine solche Hilfe.Ich wäre wohl zum aufgegen meines Hobbys verdammt. Also nochmals meinen großen Dank und viele Grüße: Planke

  • Werte Sammler!
    Hatte im Herbst die Gelegenheit aus einem Album mit Briefe aus der Korrespondenz von Purger aus Gröden mir einige Briefe um billiges Geld zu entnehmen
    So möchte ich heute einige Briefe hier im Forum zeigen,bei denen mir noch einige Sachen unklar sind.Der erste ist vom 21. Jänner 1848 in London geschrieben und mit einem
    Vermittler ( John Tritschler) bis Boulgne befördert, dort der Post übergeben. Auf der Rückseite ist nur ein Stempel ???????????? und derAnkunpftsstempel Klausen. Weiters steht auch nur eine Gebühr auf der Adressseite 38 .diese dürften wohl Kreuzer CM sein die der Empfänger bezahlt hat.
    Der 2. Brief. Geschrieben in Paris am 18 Juli 1848 und am gleichen Tag der Post übergeben.Auf der Rückseite steht 13 oder 31 oder es kann auch 15 sein. Sicher aber ist ,daß der Absender die ganze Gebühr bezahlt hat. der vorderseitige PD Stempel und das Tintenkreuz bestätigt dies. meine weitere Frage dazu: Wie kommtÖsterreich zu seiner Gebühr oder
    existiert eine interner Vertrag zur Regelung dieser Verrechnung. Weiters steht links oben 306 was diese aussagt ist für mich nicht zu deuten. Könnte das Gewicht sein?????????????
    Weiters sind noch einige Briefe die auf die Deutung warten. Diese werde ich später einmal hier anhängen.
    Einstweilen gilt Ihnen allen mein größter Dank für Ihre Hilfe und es grüßt: Planke