Frankreich - Österreich Vorphilazeit

  • Hallo NIls,

    ich denke, Bayern ist auf seiner Forderung sitzen geblieben und hat von Österreich gar nichts bekommen.

    Die 2 Dec. sind klar. Dann 2x für Badens Transit und 10x für Bayern ab da = 12x, die im Augsburger Auslagestempel stehen. Hinten wurde das nur aufgeschlüsselt, denn 12x hatte ja niemand bezahlt.

    Bayern hat ihn dann als portofreien Dienstbrief befördert und Österreich sowieso.

    Sehr interessanter Brief - den hätte ich auch genommen. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Freunde

    Ich zeige hier ein bemerkenswerter Brief.

    Im Blog ist es ein interessanter Brief gezeigt: http://vorphila.blog.de/2014/12/19/frankreich-wien-19864860/
    Es hat sich bei diesem Brief gezeigt dass den bayerischen Gebührenanteil nicht da ist. Wahrscheinlich weil der Brief an eine bayerische Prinzessin gerichtet war und diese Gebührenfreiheit in Bayern hatte. Also brauchte sie die bayerische Gebühre zu bezahlen.

    Hallo Nils,

    Dieser Brief ist an die Kaiserin von Österreich, Königin von Ungarn geschickt. Sie war eine bayerische Prinzessin. Die Kaiserin profitierte wahrscheinlich von der Portofreiheit.

    Viele Grüsse.
    Emmanuel.

  • Hallo Emmanuel,

    der Brief lief an die Polizei - Direktion, nicht an die Kaiserin.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • ... ich war bei dem hier von Nils - den im Blog hatte ich gar nicht gesehen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo die Runde

    Ich habe geschrieben dass es eine Vertragsfreien Zeit war. Das ist natürlich nicht ganz richtig, weil Bayern und Österreich hat in 1809 ein Transit-Vertrag unterschrieben der die Transite aus/über Bayern und aus/über Österreich geregelt hat.
    Von eine Gebührenfreiheit bei Briefe aus Frankreich war niemals erwähnt geworden und gab es eigentlich nicht.

    Hier gibt es dann also zwei Briefe die diese Regelung widerspricht. Und das finde ich ganz interessant. Und ich denke nicht dass diese zwei Briefe die einzige waren.

    bayern klassisch
    Ist es nicht 14 Kreuzer in Auslagestempel geschrieben? Ich meine auch dass es 2 1/2 Batzen im Bruch geschrieben ist (oder sein kann) da ein - deutlich zu sehen ist.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    2,5 Batzen sehe ich nicht - südlicher als Hessen hat man damals nicht in Batzen gerechnet, jedenfalls nicht bei der Post. Für mich sind es 12x, aber durch die Streichung ist das nicht so einfach (hinten 2 und 10 ergeben aber die 12).

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Es kann sein dass du kein 2- siehst, aber es ist tatsächlich 2- vermerkt. Die Deutung von die 2- kann man immer diskutieren. Eine Leitung über Frankfurt ist ja nicht was man erwarten kann.

    So wie so, ist die rückseitige Vermerke interessant, da man selten eventuelle Portovermerke rückseitig finden. Oder ist es von Absender bezahlt? Nein, weil es auf jeden Fall nicht in Frankreich vermerkt ist. So welcer Sinn hat es gehabt? Hat Bayern was an Baden bezahlt?

    Viele GRüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    die Beurteilung dieses Briefes ist sehr schwierig, weil mehrere Probleme zusammen kommen. Ich denke, dass bei 2 Gebühren auf der Siegelseite von Frankreich nach Bayern nur Baden und Bayern gemeint sein können, weil aus 2 Dec. = 6x keine 2 Postverwaltungen befriedigt werden können. So weit mir bekannt ist, haben weder Baden noch Bayern in Batzen gerechnet, für die allein ein Zeichen 2- stehen könnte.

    Ich fürchte, wir werden den Brief nicht taxmässig klären können.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    die Beurteilung dieses Briefes ist sehr schwierig, weil mehrere Probleme zusammen kommen.

    Ich fürchte, wir werden den Brief nicht taxmässig klären können.

    Hallo bayern klassisch

    Das ist eben das wichtige hier.
    Daher denke ich dass man nicht andere Gebühre rückseitig beurteielen kann als die 2 Decimes französischen Franko.
    Die Rötelvermerke sind nicht geklärt und man muss wieter suchen vor man eine Antwort finden kann.

    Die Hoffnung muss man nicht aufgeben, weil es es damals sicher nicht nur so gemacht war.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Es gibt seit heute Zuwachs in einer meiner Sammlungen. Dies verdanke ich indirekt Joachim Helbig. Er hat da einen schönen Vorphilabeleg ab Luxemburg nach Wien, Absender mein Lieblingsbankier - Empfänger das Handelshaus Sina in Wien

    http://www.alanier.at/Sina1.html

    Als ich nun vor zwei Wochen bei Delcampe einen Brief ab Paris nach Wien an Simon G. Sina entdeckte war mein Interesse geweckt. Einzig ein Scann der Vorderseite stand zur Verfügung. Ich habe dann kurzerhand den Verkäufer angeschrieben. Und siehe da meine Vorahnung hat mich nicht getäuscht: Absender Pescatore Paris. Wenn ich mir nun den Inhalt ansehe (in deutsch, ich kann nur wenig lesen) geht es im Schreiben diesmal ums Tabakgeschäft! Genau was mir noch gefehlt hat.

    So groß meine Freude auch ist, die Portoaufbröslung kriege ich noch nicht hin. Was ich bis jetzt heraus gefunden habe :

    laut Postvertrag von 1843 wurden Briefe aus Paris nach Wien über Forbach vertrieben und somit im Transit durch Deutschland. Des ferneren steht im PV dass die Transitkosten zu Lasten von Österreich gehen. Das gesamt Porto belief sich auf 32x. Das österreichische Inland Porto (Tarif von 1843) betrug 12x über 20 Meilen. Die 12 erkenne ich auf dem Beleg wieder. Wie nun komme ich auf die 20x ?

    Der französische Anteil vom Porto ( Tarif 1828 ) wäre für eine Distanz von Paris - Forbach 334km 7 décimes gewesen, dafür gibt es keine Angaben auf dem Beleg.

    Vielleicht habt ihr ja die Erklärung für die 20x

  • Hallo Lulu,

    wenn ich es recht erinnere: 20 Kr. CM Gemeinschaftsporto, hälftig zu teilen zwischen Frankreich und Österreich und 12 Kr. CM für den Transit durch die deutschen Staaten.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Lulu,

    Frankreich hat damals mit Österreich im Paket abgerechnet. Österreich bezahlte lt. Vertrag von 1843 2 Franc je 30 g an Frankreich.
    Für den ausländischen Anteil wurden in Österreich 20 Kr. angesetzt.

    Grüsse von liball

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ich habe Heute eine Frage zu ein rückseitiger Vermerk.

    Dieser Brief lief von Strasbourg nach Steyr in November 1812. Der Absender hat bis Grenze Badens bezahlt. Weiter lief der Brief als Portobrief bis zum Empfänger.
    Der Absender hat 12 Kr Bancozettel Auslandsgebühr bezahlt und dazu 14 Kreuzer Bancozettel Inlandgebühr.

    Die Vergütung an Bayern war 14 Kreuzer CM was gleich 1 Gulden 10 Kreuzer Einlösescheine. Ob der rückseitigen Vermerk mit der Vergütung an Bayern zu tun hat weiss ich nicht. Die erste Frage ist ob den Vermerk überhaupt postalisch ist. Und ob die Post in Steyr den Möglichkeit hatte diese Gebühre in Einlösescheine bezahlen konnte. Und falls es so war warum hier nicht die ganze 26 Kreuzer (2 G 10)?

    Vor die 1 G 10 ist es auch ein R geschrieben - Rembourse?

    Hat jemand Briefe mit gleiche Vermerke?

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    ob der rückseitige Vermerk postalisch ist, kann ich nicht sagen.
    Mein Brief aus Lyon nach Steyr vom 20.5.1811 hat jedenfalls keinen derartigen Vermerk.
    Hier bezahlte der Absender 8 Decimes. Der Brief lief über Paris, Straßburg, Kehl und Augsburg. Im österreichischen Bruch wurde der bayer. Transit mit 12 Kr. W.W. angesetzt. Der eigene Anteil gem. Verfügung vom 15.3.1811 mit 14 Kr. W.W. Bis zum 31.1.1812 konnte das Porto auch weiterhin mit Bankozetteln beglichen werden. Dies war hier der Fall, denn das Gesamtporto von 26 Kr. W.W. wurde gestrichen und durch 2 fl. 10 Kr. Bankozettel (26x5) ersetzt.

    Grüsse von liball

    • Offizieller Beitrag

    Hallo die Runde

    Danke fürs Zeigen diese zwei Briefe. Dann kann ich auf jeden Fall feststellen, dass ein ähnlicher rückseitiger Vermerk nicht üblich ist. Was ich auch eigentlich erwartet habe weil ich auch vorher auf Briefe nach Österreich es nicht gesehen habe. Und postalisch ist wohl auch zweifelhaft. Es ist einen Empfängervermerk ähnlicher.

    Ich sehe auch dass Liball und ich die Währungsbegriffe etwas unterschiedlich benutze, was auch verwirrend sein kann. Daher diesen Link was es vielleicht etwas klar machen will.
    Interessant ist auch dass die Einlösescheine und Antizipationsscheine bis in die 1820-er Jahre benutzt waren.

    http://www.oenb.at/Ueber-Uns/Bank…hrung--WW-.html


    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Freunde,

    der folgende Brief gefiel mir einfach und nach ein paar Minuten war ich auch bei den Taxen nicht weiter, als zu Beginn, daher habe ich ihn mir mal geschnappt in der Hoffnung, den Laufweg und die Gebühren gedeutet zu bekommen.

    Geschrieben am 15.3.1825 in Cernay im 66. Departement lief er nach Dornbirn bei Bregenz an die bekannte Adresse Rhomberg & Lentz. Siegeleitig lese ich 3 Decimes Franko bis zur Grenze, daher war der Vermerk "fraco frontières" auch richtig, wobei ich eher im Singular formuliert hätte.

    Das Gewicht war und ist 4g, die oben linke notiert wurden (von der Aufgabepost).

    Aber dann verließen sie ihn auch schon - sollten diese Briefe nicht über die CH kostenlos ausgetauscht werden? Das wären dann 14x Transit plus 2x für Österreich, weil nahe der CH - Grenze = 16x CM. Aber die ergeben keine 22x rheinisch, die man im Vorarlberg immer zu dieser Zeit kassierte, oder waren da noch 2x für den Boten drin?

    Schön fand ich den 66 Cernay und den P66P Cernay. Heißt der kleine Schwarze L.F.1? Wäre dann Lettre Francais premier Rayon? Fragen über Fragen ...

  • Hallo bayern klassisch,

    ein sehr schöner Brief. Zu dem kleinen Stempel kann ich nichts sagen, jedoch zur Taxe.
    In Vorarlberg war zu dieser Zeit immer noch die Reichswährung im Umlauf. Die angeschriebenen 14/2 Kr. C.M. wurden umgerechnet in 20 Kr. rh. (aufgerundet). Nachdem in Dornbirn erst 1840 ein Postamt eingerichtet wurde, kamen noch 2 Kr. rh. Botenlohn hinzu (= 22 Kr. rh.).

    Grüsse von liball