• Hallo Pietro,

    auch ein sehr schöner Brief - hier in den Postverein (Taxis) nach Offenbach am Main über 10 bis 20 Meilen.

    Diese Marke konnte auf solchen Briefen nur 6 Monate verwendet werden, weil zum 1.7.1867 Taxis nicht mehr existierte und (fast) alles dann Preußen bzw. später der Norddeutsche Bund war (als Folge des Krieges von 1866).

    Viele bayerische Poststellen hatten aber erst im Laufe des Jahres 1867 die ersten Wappenmarken bekommen, so dass man in deinem Fall eine nur sehr kurze Möglichkeit der Verwendung unterstellen darf.

    Lieber kilke,

    an Quadratmarken habe ich keine nachweislichen Vortrennungen gefunden und ich habe viele davon gesehen. Das muss natürlich nicht bedeuten, dass es keine gab, aber wenn es sie gab, dürften sie enorm selten sein und eine Beweisbarkeit dürfte nur auf Brief oder als Briefstück gegeben sein. Hoffen wir, dass solches mal gefunden wird.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bk,
    was ich an der Adresse besonders bemerkenswert finde, ist, dass Ludwig I. als König bezeichnet wird, obwohl er das ja längst
    nicht mehr war. Aber anscheinend galt: einmal König - immer König. Bei Otto lag die Sache ja dann anders, er war trotz seiner
    Regierungsunfähigkeit König, weil er nie abdankte, nicht abdanken konnte.
    Liebe Grüße von

    weite Welle

  • Liebe weite Welle,

    das ist wohl wahr. Ich habe einen Brief aus München an von Gmainer aus 1868 nach Nizza (wo er mit Ludwig I den Winter verbrachte), wo er auch so angesprochen wurde.

    Ich glaube, die Abdankung hat die Anrede bei Briefen nicht geändert - König oder königliche Hoheit, wo war da der Unterschied? :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    anbei ein "schwieriger Fall" in Sachen Plattenfehler. Die Marke hat nur wenig Druckfarbe abbekommen, insofern sieht man kaum den sehr sehr feinen, fast waagrechten Kratzer des Plattenfehlers XXII Schräger Strich vom rechten Löwenschweif bis unter den Kinn des linken Löwen (siehe grüne Markierungen).

    Was man dafür etwas deutlicher sieht ist ein weiterer, senkrechter Kratzer auf der rechten Seite (siehe blaue Markierungen). Dieser verläuft von der oberen rechten Wertziffer durch den Schweif des rechten Löwen. Ich dachte dabei zunächst an den PFXVIa, doch dort verläuft der Kratzer am äußeren linken Rand des Schweifs, hier etwas weiter rechts hindurch.

    Insofern kann das eigentlich ja nur eine - deutliche - Weiterentwicklung des o.g. PFXXII sein, oder sehe ich da was nicht (richtig) ?

    + Gruß !

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    bin zunächst auch über beide Plattenfehler gestolpert und fragte mich, wie es sein kann, dass zwei Plattenfehler sich auf einer Marke befinden?

    Doch als ich den feinen Unterchied gesehen habe, konnte ich das selbe feststellen. Eine Weiterentwicklung des PF XXII. Damit liegst du richtig. Ein gleiches Stück kann ich aber nicht zeigen.

    Trotz bereits 133 gesammelten und dokumentieren Plattenfehlern in meiner Sammlung. Gratulation. :thumbup:

    Grüße
    Plattenfehler

  • Hallo Freunde,

    den folgenden Brief gab´s vor kurzem bei ebay.

    Er wurde lt. Inhalt am 8.11.1867 in Brannenburg Ob. geschrieben und an den Forstmeister Pauli im 3,7 Meilen entfernten Marquartstein adressiert. In der linken unteren Ecke klebt eine MiNr. 15. Unter der Marke notierte der Absender "fco".

    Ich gehe davon aus, dass der Brief nicht nur in Brannenburg geschrieben sondern auch dort aufgegeben wurde. Warum der Postler
    - die Marke nicht mit dem offenen Mühlradstempel entwertete (Brannenburg war lt. Sem seit dem 5.8.1858 Postexpedition und führte den oMR 621) sondern handschriftlich mit
    dem Aufgabedatum " 9/11 " und
    - dann auch noch vergaß, den Ortsstempel oder aber einen handschriftlichen Ortsaufgabevermerk auf den Brief zu setzen,
    ist mir ein Rätsel.
    Siegelseitig findet sich ein schwacher, aber noch lesbarer Halbkreisstempel von "Übersee", durch den dokumentiert wird, dass der Brief mit der Post befördert wurde.
    Eine handschriftliche Entwertung durch die Bahnpost (bei der ja häufig Stempel fehlten) scheidet hier aus. Zwischen beiden Orten gab es 1867 keine Bahnverbindung.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Hallo bayern-Kreuzer,

    Eine handschriftliche Entwertung durch die Bahnpost (bei der ja häufig Stempel fehlten) scheidet hier aus. Zwischen beiden Orten gab es 1867 keine Bahnverbindung.


    das sehe ich ein klein bischen anders. Wenn wie Du beschreibst Übersee mit einem Halbkreiser-Abschlag auf der Rückseite im Spiel war, dann lag Übersee im Jahre 1867 (längst schon) an der Bahnlinie Rosenheim - Salzburg. Es kann ja durchaus sein, dass der Absender in Brannenburg gerade etwas im 17 km weiter nördlich gelegenen Rosenheim zu tun hatte und seinen nach Marquartstein adressierten Brief dort in den Bahnpostwagen eingeworfen hat.

    Der vorliegend in Betracht kommende Bahnstrecken-Abschnitt Rosenheim - Traunstein, wo u.a. auch Übersee angeschlossen wurde, war lt. nachstehender Quelle im April 1860 fertiggestellt. Was ich jetzt nicht weiss ist, ob Übersee auch Postexpedition für den ca 8 km weiter südlich gewesene Zielort Marquartstein war, aber das läßt sich ja sicherlich eher problemlos finden.


    + Gruß !

    vom Pälzer

    verwendete Quelle:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrec…2%80%93Salzburg

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    vielen Dank für deine Antwort.

    Ich weiss nicht so recht: Von Brannenburg zum immerhin 17 km entfernten Rosenheim und dort den Brief in den Bahnpostwagen? Möglich wäre das schon, aber m.E. eher unwahrscheinlich. Marquartstein war 1867 eine Postablage mit übergeordneter Expedition Übersee. Ob jetzt alle Briefe nach Marquartstein über Übersee liefen oder aber auch teilweise direkt nach M. gingen, ist mir nicht bekannt.

    Aber wie dem auch sei - ob mit oder ohne Bahnpost. Ich freue mich in erster Linie an der doch sehr seltenen Art der Entwertung. So oft läuft einem solch ein Brief nicht über den Weg.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Hallo Bayern-Kreuzer,

    Möglich wäre das schon, aber m.E. eher unwahrscheinlich.

    Ich halte das für durchaus möglich, denn der Absender könnte als Geschäftsmensch nicht nur diesen einen Brief sondern mehrere direkt bei der Bahn aufgegeben haben, wenn er (regelmäßig) geschäftlich in Rosenheim zu tun hatte.

    Er könnte derartiges aber genausogut jemand anderem, der aus anderem Grund in Rosenheim zu tun hatte mitgegeben haben.

    Eine andere Entwertung als die durch die Bahnpost würde die Erklärung dieser feinen Besonderheit nicht leichter, eher schwieriger machen.

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo liebe Freunde,

    dieses schöne Exemplar gab es heute auf dem Tauschtag als Neuzugang für die Mühlradstempelsammlung:

    OMr. 349 Neustadt Hdt.

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

    Bilder

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Hallo liebe Freunde,

    ... ebenfalls heute fiel mir dieser Brief in die Finger - auch der kommt in die Mühlradstempelsammlung . :)

    für die Freunde des gepflegten Plattenfehlers - hier haben wir den PLF XIII nach Vogel/Peindl - 2 senkrechte Kratzer von rechter oberer 3 bis rechter unterer 3 (SEM 15 XV)

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

    Bilder

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    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!

    Hier ein Briefchen von der Kammgarnsoinnerei Kaiserslautern (Rheinpfalz) vom 08.06.1867 nach Neustadt/Haardt. Das Interessante daran ist, dass der Postexpeditor in Kaiserslautern die Marke zweimal mit seinem oMR 232 entwertet hat. Und beide Abschläge sind eigentlich relativ gut getroffen :thumbup:

    Viele Grüße

    kreuzer

  • .... und das Plattenfehler-Auge hat schon wieder zugeschlagen .... :thumbup:

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

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  • Liebes Forum,

    manchmal ist es nicht leicht wenn man eine Anzahl von verschiedenen Plattenfehlern vor sich liegen hat alles zu erkennen. Ferner noch damit beschäftigt ist einen Katalog zu erstellen.

    So auch hier im Peindl/Vogel Plattenfehlerkatalog geschehen. Deshalb erlaube ich mir eine kleine Korrektur hierzu.

    Zum Plattenfehler PF XXXV heißt es: "Akzent bei linker oberer 3"

    Meine Beschreibung dazu würde lauten: "Schräger Kratzer beginnend vom linken Löwenschweif bis hin zum rechten Löwenschweif, sowie Akzent bei linker oberer 3"

    Den Rahmenbruch in der oberen Randlinie habe ich zwar registriert aber nur in meiner Sammlung erwähnt, weil dieser nicht immer klar zu erkennen ist. Dazu im Anhang einige Beisspiele aus meiner Sammlung.

    Grüße
    Plattenfehler