Moin Michael,
m.E. beweist schon der letzte Brief, wer zuerst stempelte: wenn der Ortsstempel Altona der erste Stempel wäre, würde man ihn vorderseitig finden.
Außerdem wurde er zwischen 7 und 8 Uhr morgens abgeschlagen: zu dieser Zeit war der 1.Zug aus Kiel noch nicht da und der 1.Zug aus Altona (in Richtung Kiel) wartete zu dieser Zeit auf Abfahrt. Also kann der Brief auch nicht mit der Bahnpost in Altona angekommen sein.
Ja, es wäre umständlich gewesen, den Brief zuerst der Bahnpost zuzuleiten, aber das war dann im Normalfall auch kein postalisch vorgesehener Ablauf, sondern der Postkunde hat ihn vermutlich erzwungen, weil er den Brief bei der Bahnpost abgab. Vielleicht war der Zug einfach nur auf dem kürzesten Weg beim morgendlichen Brötchenholen zu erreichen?
Wäre es nicht ein flüssigerer Arbeitsablauf, wenn die im Ort aufgegebenen Briefe zunächst vom lokalen Postamt gestempelt und dann der Bahnpost übergeben werden, damit diese Briefe dann zusammen mit den per Bahnpost angekommenen Hamburg-Briefen weitergeleitet werden?
Das kann man doch aber auch genau umgekehrt sehen: warum sollten nicht alle Briefe im lokalen Postamt gesammelt werden (zumal es über die Bahnpost gar keine Verbindung nach Hamburg gab).
Zumindest zwei Briefe habe ich, die aus Norden über Hamburg geschickt wurden und (vorderseitig) den Altona-Stempel tragen. Einer davon wurde bei der Bahnpostaufgegeben.
Viele Grüße
nordlicht