Aushilfsstempel !?

  • Hallo hasselbert,

    ein Traum von einem Schein - Glückwunsch! Den hätte ich auch genommen. :P

    Aushilfsstempel wäre korrekt, wenn ein ganz bestimmter Stempel Vorschrift gewesen wäre, dieser nicht (mehr) vorhanden war und man dann aushilfsmässig mit einem anderen geeigneten Stempelgerät arbeiten musste.

    Hier wäre jeder Ortsstempel richtig gewesen, nur eben der Mühlradstempel nicht, den man aber gerade zur Hand hatte. Eher wäre Faulheitsstempel angebracht für unseren Unterfranken, denn Ortsstempel gab es in Würzburg bei einer so großen Poststelle sicher mehrere. :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo hasselbert,

    Dieser schlimme Mensch aus GG kommt einem immer zuvor. Meine Antwort auf Deine Frage hätte wie folgt gelautet:

    Bei einem großen Postamt wie Würzburg ist ein Aushilfsstempel sehr unwahrscheinlich, denn da lagen sicher mehr als ein Ortsstempel herum.

    Und jetzt kommt wieder die alte Unke daher und sagt:

    Dieses Mühlrad schaut für mich etwas komisch aus (ist aber nur ein Gefühl). Vielleicht wollte da ganz einfach ein Filoutelist einen Postschein aufwerten. Aber da wird uns kilke sicher weiterhelfen können.

    Viele Grüße

    maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo hasselbert,

    lass dich von dem Straubinger Granatensammler bitte nicht irritieren - der Stempel ist 100%ig echt und authentisch. Darauf verwette ich jede meiner Sammlungen (es ist der kleine 598, den gibt es nicht falsch). ;)

    Es gibt etwa ein Dutzend PE, von denen Mühlräder auf Postscheinen bekannt sind - Fälschungen habe ich noch nicht gesehen; es wäre auch auf einer 5aa oder 13b lohnenswerter, wenn man das aus ökonomischer Sicht sieht, denn einen ausgefüllten Postschein der Briefpost ganz ohne Stempel zu finden dürfte recht schwierig sein, sagt der Contraventionssammler aus GG. :D

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    ich habe mal eben eine Kiste aus dem Schrank gezogen und passende Belege herausgesucht.

    Pleinfeld (fast identisch mit bk)
    Vilseck (fast identisch mit bk, jetzt aber ohne Monatsangabe)
    Neumarkt (hier kann ich bn mit einem Brief dienen)
    Weiden (hier möchte ich auch auf den Artikel im Rundbrief verweisen)
    Vohenstrauß (der als "Porto jenseits" gedachte Brief wurde doch noch frankiert aufgegeben, den Sammler freut´s)

    Gruß
    bayernjäger

  • Lieber bayern klassisch,

    Da brauchst Du jetzt nicht gleich mit dem Holzhammer auf mich draufzuhauen. ?( Kannst es ja sagen, wenn Ihr mich im Forum nicht mehr dabei haben wollt oder wenn ich mal eine Woche schweigen soll. :P

    Liebe Grüße vom :) schmollenden :) maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

    Einmal editiert, zuletzt von maunzerle (4. Mai 2011 um 16:42)

  • Hallo Sammlerfreunde,

    der Stempel passt eigentlich nicht so richtig in diese thread. Allerdings wurde in Hassfurt der Stempel der Güterexpedition als Aushilfsmaßmahme verwendet.

    An diesem Tag ging in Hassfurt offensichtlich alles schief.
    Da wurde schon gleich die Manualnummer falsch auf den Brief geschrieben. Der Versuch die Nummer unter Zuhilfenahme von Wasser wieder zu entfernen gelang zwar, hatte aber zur Folge, dass die neue Nummer 83 nur sehr verwässert zur Geltung kam. Damit diese jetzt überhaupt auf dem Brief zu finden war, mussten zwei Chargé-Stempel zur Einrahmung angebracht werden. Dann fehlte auch noch der Ortsstempel und es musste zur Aushilfsmaßnahme gegriffen werden.

    Chaos in Hassfurt.

    Gruß
    bayernjäger

  • Als ich den nachfolgenden Brief vor ein paar Jahren via Internet gekauft habe, hatte ich keine Ahnung um was für einen Stempel es sich handeln könnte. Dank der Bücher von Peter Sem habe ich ihn dann als Aushilfsstempel erkannt. Brugg b. Röthenb(ach) vom 23.02.1898 nach Mindelheim "An Zögling Ernst Schweizerper Adr. Herrn Kaufmann Striebel in Mindelheim". Der Inhalt des Briefes ist vollständig enthalten, die Jahreszahl somit sowohl durch den Ankunftsstempel von Mindelheim als auch durch das Briefdatum belegt. Kann mir jemand sagen, wie diese Briefe preislich einzustufen sind oder ist die Frage nach schnödem Mammon hier verpönt? :-).

    Es grüsst aus dem sonnigen BaWü

    Gerhard

  • Hallo bayernjäger,

    leider sehe ich deinen tollen Brief erst heute - das war sicher ein schwarzer Tag für die Post damals, aber ein ganz heller für dich, als du den schnappen konntest. :P

    Lieber darklook,

    Achim Helbig hat 4 Bände mit Bewertungen der Stempel der bayer. Pfennigzeit emittiert, auch wenn das schon etliche Jahre her ist, gab es m. E. keinen Nachfolgekatalog, in dem das Thema aktualisiert worden wäre, so dass die Preise dort (noch in DM) auch heute noch Referenzwert besitzen. Wer einen solchen Katalog hat, sollte bitte mal nachschauen, wie dort der Stempel erfasst ist.

    Rein von subjektivem Gedankengut geleitet würde ich den Brief auf mindestens 60 - 80 Euro schätzen - jedenfalls wäre er mir das wert, wenn ich die Pfennigzeit sammeln würde.
    Ein tolles Stück in bester Stempelqualität, wie man es sich nur wünschen kann. :P

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch,

    mein Herz erhebt sich in die Lüfte wie ein Adler :-).
    Vielen Dank für Deine - wie immer- schnelle und fundierte Antwort.
    Dann weiss ich ja, wie ich mein nächstes Mittagessen bezahle, na ja, vielleicht reicht es dann sogar noch für eine Brotzeit :)

    Liebe Grüsse
    Gerhard

    Einmal editiert, zuletzt von darklook (17. August 2011 um 11:48)

  • Hallo darklook,

    Ein bisschen muss ich Deine Euphorie leider bremsen, denn dieser Aushilfsstempel gehört sowohl nach Winkler (1975) als auch nach Helbig zu den häufigsten. Winkler bewertet ihn in seiner Kategorie IV, was "bis zu DM 10,--" bedeutete (1975 wohlgemerkt). Helbig gibt ihm 20 Punkte (= 20 DM). Beide Quellen nennen diverse Verwendungsdaten. Rein subjektiv kann ich die Einschätzung der beiden aber nicht teilen. So häufig ist mir der Stempel noch nicht untergekommen, wenn ich dieses Gebiet auch nur randlich beobachte. Bei Deinem Brief kommt die wunderbare Qualität der Abdrucke, das tolle Gesamtbild des Umschlags und die Tatsache, dass von 100 Aushilfsstempeln bestimmt 90 auf Postkarten sitzen dazu. Ich würde daher den Brief auf doch wenigstens € 40,-- schätzen.
    Generell werden Aushilfsstempel auf Postkarten bei traditionellen Auktionen und auch in Händleralben so im Bereich zwischen 40 und 70 Euro angeboten. Ob sie verkauft werden, steht auf einem anderen Blatt, denn einen Generalsammler für Aushilfsstempel kenne ich nicht. So bleiben im wesentlichen Heimatsammler als potenzielle Käufer. Und gibt es für einen Ort oder einen Landkreis nur einen ernsthaften Sammler, dann hat der Verkäufer unter Umständen Pech gehabt. Sind aber zwei oder mehr da, die sich um den Beleg streiten, dann kann es ganz schnell auch deutlich ins Dreistellige gehen.

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo maunzerle,

    vielen Dank für die Informationen. Sollte jemand jemanden kennen, der sich für den Brief ernsthaft interessiert, kann er sich gerne bei mir melden. ich bin, wie schon in meiner Vorstellung gesagt, "Jäger der verlorenen Schätze" und kein wirklicher Sammler, der Vollständigkeit in irgendeiner Form anstrebt oder anstreben kann. Mir macht es einfach Spass das Treibgut der Internetangebote zu sichten und ab und zu einen Beleg zu retten. Das gilt übrigens für alle meine Belege und/oder Marken. Suchen, finden, erhalten, das wäre wahrscheinlich neben "Spass dabei haben" und "nette Menschen Kennenlernen" die beste Beschreibung meiner Intentionen :-).

    Liebe Grüsse
    Gerhard

  • Lieber VorphilaBayern,

    sollten dich bei dem St.-Wolfgang-Brief jemals Trennungsgefühle anwandeln, dann darfst du jederzeit bei mir anklopfen.
    Auch nachts, wenn es sein muss.

    Viele Grüße aus Erding (dem Gäu, aus dem dieser Brief stammt ...)!

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freude

    Heute angekommen und mich sehr gefreut :) :)

    Aus Ortenburg nach Vilshofen. Dank einen unehelichen Geburt in Holzkirchen würde dieser Brief den 3. Juli 1872 abgeschickt geworden. Hätte die Mutter nur mein Dank gehört ;)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    Das freut mich sehr, dass Du als halber Niederbayer dieses Stück geschnappt hast. Diese Type in Fraktur ist im übrigen hauptsächlich niederbayerisch.

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

    • Offizieller Beitrag

    Diese Type in Fraktur ist im übrigen hauptsächlich niederbayerisch.

    Hallo manuzerle

    Wusste ich nicht, und ist sehr interessant. Hätte gern gewusst warum es so geworden ist. Vielleicht derselbe Stempelhersteller?

    Was aus Niederbayern kommt muss in Niederbayern bleiben
    :D :D :D

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    Da bin ich ganz sicher, dass es mit lokalen oder regionalen Stempelschneidern zu tun hatte, aber Beweise habe ich dafür leider keine.

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Wer die Stempeln gemacht haben. lässt sich vielleicht niemals herausfinden, wenn man nicht etwas in irgend einen Archiv finden kann.

    Ein Brief will ich noch zeigen, jetzt mit dem seltenem Trebgast Stempel. Der Brief ist etwas beschriftet, aber wie ich es verstehen kann ist es ein seltener Stempel und ich bin froh dass ich einen habe. Der Brief lief in 1872 nach Kulmbach.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    die einzige Postablage, die einen Aushilfsstempel verwendet haben soll, war Trebgast - siehe hier.

    Es dürfte keine 10 Stempelbelege geben ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.