Aushilfsstempel !?

Lieber maunzerle,

ein schönes Beispiel, aber bist du dir sicher, dass es sich bei dem Einzeiler nicht um einen Formularstempel handelt?

Liebe Grüsse von bayern klassisch

Lieber bayern klassisch,

Solange ich nur den Brief mit dem Einzeiler hatte, war das auch mein Gedanke. Nun bin ich aber doch der Meinung, dass es sich um einen Aushilfsstempel handeln muss, da er ja auf dem Beleg genau dieselbe Funktion erfüllt wie der Tagesstemepl auf dem anderen. Auch innen findet sich kein Hinweis, dass es sich etwa um einen Formularstempel des Gerichts handeln könnte.

Mag auch sein, dass es sich um einen Formularstempel der Post handelt, möglich wäre sogar auch ein Stationseinzeiler, denn Perkam liegt an der Bahnstrecke Straubing - Neufahrn. Aber auf dem gezeigten Beleg erfüllt er meiner Meinung nach eindeutig die Funktion eines Aushilfsstempels. Nicht alle Aushilfsstempel wurden zentral gestellt und er wäre nicht der erste Formularstempel, der als Aushilfsstempel verwendet wurde. Ich erinnere nur an den bekannten Weidener aus den 60er-Jahren.

Langer Rede, kurzer Sinn: Ich bin mir zu 99% sicher, aber ich bin nicht der Papst,

Liebe Grüße

Dein maunzerle

Zitat von maunzerle

Hallo toxc,

Du solltest hier keine völlig neuen Begriffe einführen. Den Terminus "Austauschstempel" gibt es meines Wissens in der Bayernphilatelie nicht, auch wenn er als Oberbegriff für Aushilfs- und Reservestempel durchaus passend wäre. Auch gibt es keine Braungardt'schen Aushilfsstempel oder K2-Aushilfsstempel. Diese werden nämlich als Reservestempel bezeichnet, auch wenn sie natürlich genau den gleichen Zweck erfüllten wie die Aushilfsstempel. Aushilfsstempel sind immer Zeilen- oder Kastenstempel.

Hallo Maunzerle,
Erst mal Danke für die Kritik.
Die Begriffe habe ich eigentlich bewusst verwendet, mein Gedankengang dabei ist der Folgende :
Es gibt keinen Zweifel dass sowohl der in der klassischen Bayernphilatelie mit 'Aushilfsstempel', als auch der dort bezeichnete 'Reservestempel' dem exakt gleichen Zweck dienten. Es war ja sogar so dass der K2 den L1/L2 ersetzte weil eben genauere Angaben (Datum, Monat, Jahreszahl, Stunde) gewünscht waren.
Jetzt finde ich dass Stempel die nach dem Verwendungszweck benannt sind, wenn sie den selben Zweck hatten, gleich heissen sollten. Sei es nun z.B. Aushilfsstempel, Austauschstempel, Reservestempel, Interimsstempel...
Es fühlt sich für mich einfach falsch an die Stempel verschieden zu benennen nur weil es verschiedene Typen sind, das verwirrt auch Neulinge und ist postgeschichtlich nicht begründbar.
Natürlich ist mir klar dass ein Rühren an alten Strukturen immer problematisch ist, hier halte ich es aber für vertretbar.

Mich würde natürlich auch interessieren was ihr darüber denkt, darf man einfach so an diesen Bezeichnungen drehen, oder ist das ein Sakrileg ?
Ach ja, es ist für mich natürlich kein Ding hier im Forum die klassischen Begriffe 'Aushilfsstempel' und 'Reservestempel' für den L1/L2 bzw. K2 zu verwenden, wollte nur mal allgemein wissen wie ihr darüber denkt.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende

Hallo in die Runde,

ich bin nicht so determiniert, was die Stempelnamen angeht, solange diese verständlich bezeichnen, wie der Stempel aussieht bzw. was man mit ihm bezweckte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

Hallo zusammen!

Hier eine Postkarte vom 8.1.1895 von Nürnberg nach Niederaudorf mit Aushilfsstempel Oberaudorf.

Schöne Grüße

Bayern-Nerv Volker

Hallo in die Runde,

schöne Stücke werden hier gezeigt, da will ich nicht nachstehen.

Besonders gerne mag ich diese Stempel, wenn sie auf Vordrucken auftauchen (so ab und zu). Hier einer aus Pleinfeld vom 2.7.1869 auf einem Schein für eine Postanweisung mit handschriftliche eingefügtem Datum. Sieht man auch nicht jeden Tag.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

Hallo bayern klassisch,

Ein Traumstück. Und gerade das ist es auch, was ich meinte, als ich hier postete, dass eine Stempelsammlung, die wie die meisten Mühlradsammlungen nur auf Komplettheit aus ist, heute ja wohl kaum noch wünschenswert sein kann. Eine viel größere Herausforderung ist es doch, eine Stempelgruppe in möglichst vielen Verwendungsformen zu zeigen. Und diesbezüglich sehe ich sehr wohl die Möglichkeit, eine sehr respektable Sammlung "Aushilfsstempel" aufzubauen, um damit nochmals auf Nils' Frage am Anfang des Threads zu antworten.

Liebe Grüße

Dein maunzerle

Lieber maunzerle,

das sehe ich als flexibler Sammler natürlich genau so. Die Problematik wird sein, dass es am Material mangeln könnte und die Verwendungsformen immer auch einen gewissen Kapitaleinsatz nach sich ziehen, den bei den besseren Stücken viele Sammler scheuen werden.

Wenn wir betrachten, wie schön die Stücke, die hier von mehreren Sammlern gezeigt werden, sind, ist das eigentlich die beste Werbung für dieses Sammelgebiet.
Aber es gibt bei Bayern so viele erstklassige Sammelgebiete, dass man gar nicht weiß, welches man zuerst angehen sollte ... ein Luxusproblem, um das sich andere reißen würden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

Liebe Freunde,

Ja ist denn die Markophilie gar nichts mehr wert, da die Stempelthreads alle fast am Einschlafen sind? In diesem Thread der letzte Eintrag vom 14. Februar!!!

Zur Wiederbelebung eine Albenseite, unter >Aushilfsstempel< eingestellt, auch wenn die meisten davon wohl keine waren. Bitte dazu den Blatttext lesen!

Viele Grüße

maunzerle

Hallo Nils,

Da gibt es nicht viele, die einen solchen beleg von ihrem Heimatort in der Sammlung haben.

Danke fürs Zeigen!

Viele Grüße von maunzerle

Lieber maunzerle,

zu deiner erstklassigen Seite: Bei der Versteigerung des Streifens mit dem Einzeiler war ich in Frankfurt am Main im Saal. Ich kann mich noch an das Geraune erinnern, welches durch die Reihen ging, als der Preis 4stellige Höhen erreichte. Bis heute ist kein zweites Stück damit aufgetaucht - aber die Verwendung ist ja auch erst 142 oder mehr Jahre her.

Deine beiden blauen Dreier wurden auf einer Retour - Recepisse entwertet. Der Stempel war im Innendienst bei Auszahlungen und Quittierungen von Vorschüssen verwendet worden und kam in den 1860er Jahren auch auf Retour - Recepissen vor, nur waren die meisten davon gebührenfrei und eben nicht mit Freimarken frankiert.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

Lieber bayern klassisch,

Zur Deiner Auktionsschilderung noch eine Ergänzung: Ich habe damals, wie Du ja sicher weißt, am Telefon mitgeboten und mir ist während der Auktion von Sekunde zu Sekunde schwindliger geworden. Ich hatte eigentlich schon zweimal aufgehört, doch die Dame am Telefon hat es verstande, mich immer noch einmal anzustacheln. nach dem Zuschlag wusste ich wirklich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Aber mittlerweile ist der Preis längst vergessen und geblieben ist nur noch die Freude.

Zu der Verrwenudng auf Retour-Recepisse: Dazu suche ich seit Jahren eine unfranierte von Passau mit diesem Stempel. Die gibt es. Das weiß ich, weil ich sie, ehe ich dieses Briefstück erwarb, schon öfter gesehen habe. Aber seitdem ist mir keine mehr untergekommen. Das ergäbe dann eine eigenen Seite nur mit diesem Briefstück und der Recepisse. Vielleicht hat einer der Forumler so ein Stück herumliegen und weiß nicht, was erdamit anfangen soll. Da wäre ich für eine kurze Nachricht sehr dankbar.

Liebe Grüße von maunzerle

Lieber maunzerle,

ja, so war das - du am Telefon in Straubing und ich im Saal, neben einem Sammler sitzend, dem die Luft bei ca. 2.500 DM ausgegangen ist und der sehr verärgert war, weil er allein wegen dieses Stücks nach Frankfurt gefahren war.

Ich versuche heute oder morgen mal, einen Vordruck zu erwischen, der diesen Stempel von Passau zeigt. Beim Umfang meiner Sammlungen kann das aber etwas dauern, weil ich aus dem Kopf nicht weiß, wo das Stück gelagert sein könnte. Falls ich eine RR mit ihm sehe, kaufe ich sie für dich oder leite dir die Infos weiter, aber häufig sind und waren sie leider nicht. Ich denke, sie kamen hauptsächlich aus der Peschl - Sammlung und die ist ja bei HBA schon vor einigen Jahren "zerschlagen" worden ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch

Lieber bayern klassisch,

Nimm Dir Zeit und nicht das Leben! Ob ich diese RR heute, morgen, oder in einem Jahr habe, ist nicht so wichtig. Und wenn es noch 3 Jahre dauert, dann ist es auch o.k. Vielen Dank auf jeden Fall schon jetzt für Deine Mühen.

Liebe Grüße

maunzerle

Hallo zusammen,
hallo maunzerle,

Deine Seite ist, wie nicht anders gewohnt, einfach spitze Der Dreierstreifen ist ein Traum.

Die 18 Kreuzer rot mit dem schönen Stempel Siegenburg (seit 1851 Expedition) könnte ein eineiiger Zwilling von meiner 18 Kreuzer sein. Die Postler hat wohl schräg gestempelt, weil so der ganze Stempel auf der Marke zu lesen war. Anfangs dachte ich, was sollen denn 18 Kreuzer-Marken in so einem kleinen "Kaff". Denkbar wäre da ein auf Wunsch mit der Briefpost verschickter Ortsbrief der 18. Gewichtstufe. Aber Scherz beiseite, der Markt Siegenburg hatte schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine Brauerei, uns zwar keine gewöhnliche, sondern sie nannte sich "Spezialitätenbrauerei". Was daran "spezial" war, kann ich nicht sagen. Jedenfalls ist die Brauerei immer noch im Besitz der Familie Wittmann und in Betrieb. Die Tochter des Hauses macht persönlich für das gute Bier Werbung, und bitte immer schön auf die Flasche achten. Das untergärige Bier nennt sich "Holledauer Florian".

Übrigens, was ist denn mit dem Einzeiler Lindau

Grüße aus Frankfurt
hasselbert

Hallo hasselbert,

Vielen Dank für Deine Ausführungen und Bilder zu Siegenburg. Das waren ja zwei recht Blickfänge.

Den Siegenburger Stempel halte ich keinesfalls für einen Aushilfsstempel. Dazu kommt er zu oft vor, vor allem auf Wappenmarken. Welche Marotte der Postler dort hatte, wird sich kaum mehr nachvollziehen lassen, es sei denn, es tauchte einmal ein Ganzbeleg auf. Aber einen solchen habe ich noch nie gesehen.

Der Lindauer wohnt bei mir in der Sammlung an anderer Stelle, nämlich unter den vorschriftswidrigen Ortsstempelentwertungen. Dort ist er aber eigentlich falsch untergebracht, weil er ja nachgewiesenermaßen tatsächlich ein Aushilfsstempel war. Da bin ich auf der Suche nach Belegen, um aus Lindau eine eigene Seite zu machen. Aber das ist eher ein Langzeitprogramm, um das so hinzukriegen, wie ich mir das vorstelle. Aber schließlich muss sich ja eine Sammlung immer weiterentwickeln, sonst wüssten wir ja nicht, was wir in den Jahren, die uns noch bleiben, anfangen sollten. Ich fürchte nur, dass man so alt nicht werden kann, um alles zu realisieren, was einem im Kopf herumspukt.

Liebe Grüße in die Mainmetropole von maunzerle

Hallo zusammen,
hallo maunzerle,

könnte der offene Mühlradstempel "598", so wie er hier benutzt wurde, nicht auch als "Aushilfsstempel" bezeichnet werden

Grüße aus Frankfurt
hasselbert