Preußen vor 1825

Hallo zusammen,

hier ein Brief von Dortmund nach Soest. Es ist leider nur eine Hülle, deren Rückseite außer einem Siegelrest nichts zeigt. Wir sehen hier eine Nachnahme für Insertions-Gebühren über 2 Fr 15 Ctms. Es läßt sich nur ein ungefähres Datum annehmen:
Der L1 DORTMUND wurde laut Feuser seit 1808 benutzt und die Nutzung der französischen Währung endete vermutlich mit dem Abzug der Franzosen. Also läßt sich der Zeitraum auf ungefähr 5 Jahre eingrenzen.
Was mich erstaunt, ist das Anbringen von 4 Taxen auf einer Strecke von nicht einmal 50 km. Wurde in Dortmund taxiert und Unna, Werl und Soest erhöhten jeweils um 2 bzw. 4 Centimes?

beste Grüße

Dieter

Hallo Freunde,

in Essen konnte ich diesen Beleg erwerben. Man kann deutlich die Reste der aptierten 103 erkennen, da der Stempel nach oben verkantet aufgesetzt wurde.

Der Beleg kostete ziemlich wenig, ist es doch nur eine Briefhülle. Innen findet sich keinerlei Vermerk.

Bis Ende 1816 waren die Département-Stempel im Einsatz. Daher ist die Verwendungszeit sehr begrenzt: Ich habe bisher 5 Belege zwischen 12/1816 und 12/1817 registiert. Seit dem 1.7.1817 war auch in Kleve ein L2 im Einsatz (Beleg vom 3.7.1817 vorhanden), trotzdem wurde der L1 bis Ende 1817 als Aufgabe- und Durchgangs-Stempel benutzt.

Die angeschriebene 2 verwirrt mich, da die Entfernung knapp 17 Meilen beträgt. Welche Währung war es? Stüber?

Lieber Dieter,

1817 in Preussen Gutegroschen.

Aber wie sollen 2 gGr für 17 Meilen reichen?

... ich kenne innerpreussische Porti leider nicht, aber völlig aus der Welt scheint mit solch ein Porto nicht ...

Ich habe gerade mit Peter Gaefke telefoniert. Der sagte, daß die Preußen nach dem Abzug der Franzosen bei der Übernahme der Post die alten Tarife von 1766 wieder in Kraft gesetzt hätten und 2 gGr durchaus für 17 Meilen reichen könnten.

... dat sach ich doch ...