• Offizieller Beitrag

    Hallo Michael

    Danke für die Antwort. Ja, das konnte ich eigentlich selbst herausfinden wenn ich dein erster Brief hier sehe (Post 1).

    Ich zeige hier ein anderen interessanten Brief aus Preussen, der von Montjoye in April 1820 an Menz geschickt war. Hier hat man in Preussen dann also nur die 2 GGr für Taxis vermerkt. Das finde ich aber etwas merkwürdig dass man nicht eigenen Franko vermerkt hatte.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    zu dem tollen Brief #19 - ich denke, der Absender zahlte nicht 4 1/4, sondern 4 1/2 Groschen bis Aschaffenburg.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    hier ein Brief von 1820 aus Barmen nach Bozen, also vergleichbar Nils' Brief, den er hier zeigte .

    Preußisch wurden 1/4 Gr. Binnenporto und 4 Gr. Porto bis Aschaffenburg vereinnahmt.
    Ist der österreichische Taxenbaum 14 / 28 vgl. der Taxierung in dem o.g. Brief mit 14 / 14, nur dass Österreich hier im unteren Teil direkt die Summe aufführte? Oder ist der Brief in Österreich in die 2. Gewichtsstufe gefallen und wurde mit dem doppelten Porto belastet?

    Nächste Frage: Wie wurden die 12 Kr. Rh.(?) im Auslagestempel (von Augsburg vermute ich) berücksichtigt?

    Viele Grüße
    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Michael

    Ja, hier hat Österreich die 2. Gewichtsstufe gerechnet. Ich habe auch mal hier im Thread gezeigt dass man in Preussen/Bayern/Österreich etwas unterschiedlich taxiert haben. Bald haben wir einige Briefe hier so dass wir mehr hierzu verstehen können :)

    Die Auslage ist berücksichtig geworden.

    Danke fürs Zeigen

    Viele Grüsse
    Nils

  • Lieber Michael,

    wie konnte es ein 1/4 Groschen Porto/Franko in Preußen geben?

    Bayern bekam für seine verauslagten 12x rheinisch von Österreich 14x CM = 17x rheinisch vergütet. Bei diesen Briefen kommt es immer wieder vor, dass ihn der eine einfach, der andere schwer gewogen hat. Eine tiefere Logik darin zu entdecken ist schwierig.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo ihr beiden,

    danke für die Erläuterungen.

    Zitat

    wie konnte es ein 1/4 Groschen Porto/Franko in Preußen geben?

    Das sog. Binnenporto (hier: 1/4 Gr., bei längeren Strecken bis zu 1 Gr.) fiel für den Transport von Postwärterei (hier: Barmen) bis zum übergeordneten Postamt (hier: Elberfeld) an.
    Es entfiel mit Einführung des Tax-Regulativs von 1825.

    Zitat

    Bayern bekam für seine verauslagten 12x rheinisch von Österreich 14x CM = 17x rheinisch vergütet.

    Also 5 Kr. Rh. Grenzfranko?

    Viele Grüße
    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Michael

    Barmen war bis 1.7.1825 Postwärterei. Aber laut Feuser wieder 1.2.1826 Postwärteri. Aber die Gebühre von Postwärtereien bis Postexpeditionen verschwanden wohl allgemein auch in 1825? Oder war es 1827?

    Also 5 Kreuzer Grenzfranko würde ich es wohl nicht nennen, oder? Grenzfranko gab es bis Aschaffenburg. Durch Bayern hat es 12 Kreuzer Porto gekostet, aber Bayern hat von Österreich 17 Kreuzer bekommen.
    Warum man es so geschrieben hat, ist nicht zu erklären weil es ja fast Sinnlos war. Oder wir haben es falsch verstanden. ;)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo ihr Zwei,

    vielen Dank für die Erläuterung zu Preußen - war mir nicht geläufig.

    Grenzfranko ist es nicht gewesen. Die 4 Ggr. galten ja für Preußen, die auch Taxis für deren Transit abgegolten hatten.

    Bayern setzte 12x für Aschaffenburg bis zur Grenze (wo auch immer die war) an, was günstiger war, als ein innerbayerischer Brief von Aschaffenburg nach z. B. Füssen. Von daher waren die 14x CM schon günstig, weil sie kompensierten, was vertraglich fixiert worden war.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    zu dem oben gezeigten Brief kann ich ein Brüderchen aus dem Jahr 1824 zeigen:

    Gleicher Absender & Adressat, identischer Leitweg, auch die österreichische Taxierung in die 2. Gewichtsstufe stimmt überein.
    Nur wurde hier das Gesamtporto von 42 Kr. CM zusätzlich notiert.

    Der Unterschied zum vorigen Brief ist, dass 1822 in Preußen die Währung umgestellt wurde.
    Der Taler wurde nicht mehr in 24 gute Groschen sondern in 30 Silbergroschen unterteilt. Dies führte in verschiedenen Fällen zu kleinen Tariferhöhungen, wie hier am Beispiel des Binnenportos ersichtlich:
    Betrug das Binnenporto Barmen-Elberfeld 1820 noch 1/4 gGr., fiel nun 1/2 Sgr. an. Die exakte Umrechnung hätte 1/3 Sgr. ergeben, aber bei den Taxen sollten nur 1/2 Groschenbrüche erscheinen (Stepahn: geschichte der Preußischen Post, S. 746).
    Gegen diese Vorgabe verstieß man wiederum bei der Berechnung des Frankos bis Aschaffenburg: Hier wurden 5 1/4 Sgr. notiert, was gegenüber den früher notierten 4 gGr. immer noch eine Erhöhung von 1/4 Sgr. beinhaltet.

    Viele Grüße
    Michael

  • Lieber Michael,

    die beiden ergeben ein prächtige Seite. :P

    Was mir durch den Kopf schießt, aber nicht richtig sein muss: Vlt. hat Preußen seine Währung abgewertet bzw. abwerten wollen/müssen, weil die Integration der 1815/1816 neu gewonnenen Landesteile kostenintensiver war, als gedacht/gehofft. Da wäre es doch clever gewesen, und Preußen war clever, die Währung etwas abzuwerten und die Paritäten gleichzeitig etwas nach oben anzupassen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Du hat hier eine interessante Hypothese geliefert.

    Ob es wirklich so war, dass die Änderung von Groschen zu Silbergroschen wegen die neue Gebiete gekommen ist glaube ich nicht ohne dass ich es sicher weiss.

    Preussen hat schon um 1811-1812 ein neuen Reform angefangen und ein Münzsystem wie der französische mit Dezimalen. Es hat aber gescheitert und wenn der Reform endlich verwirklich ist, hat man ein Dezimalsystem verlassen. Silbergroschen in sich war schon in Brandenburg bekannt mit Silbergroschen Scheidemünze. Allgemein in Preussen kam einige Silbergroschenmünze in 1818 aber dann als 6 Sbgr und 2/3 Silbergroschen. Und in 1821 kamen den Rest der Scheidemünze in Silbergroschen Fuss.
    Den Realwert war ja immer noch nach Kölner Gewicht, die Aufteilung der Münze waren aber unter verschiedene Münzfusse.

    Dass man auch ein Reform benutzt hat, besonders wo es möglich war gegenüber anderen Staaten etwas mehr zu hohlen, ist ja normal. Aber dass es eine Abwertung war denke ich nicht da Ursprungsmass immer noch der kölnische war. Was man aber möglich gemacht hat war ein Münzsystem ohne Bruchmünzen. Ob der Preussischen Staat mehr oder weniger danach eingenommen hat, weiss ich nicht. Denke aber dass man wegen die hohe Administrationskosten bei unterschiedlichen administrative Systeme in West und Ost etwas mehr einnehmen musste ob so oder so.

    Dazu muss man auch nennen dass GuteGroschen ein schlechten Ruf hatte und dass die Einführung von Silbergroschen die preussische Währung besser gemacht hat, also mehrwertig.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    danke für deine interessanten Ausführungen - so könnte es auch gewesen sein. Die Numsimatik sollte man viel mehr in die Postgeschichte mit einbeziehen - eine Win - Win - Situation könnte daraus auch entstehen, wenn man das Ganze betrachtet.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief:
    Brief aus Burtscheid vom 30.12.1817, in Aachen am selben Tag "franko Grenze"
    aufgegeben, nach Bozen (Tirol - Österreich). Frankiert mit 4 1/2 Gute Groschen.
    In Österreich fielen für den Empfänger 12 Kr.C.M. bayerischen Transit und 14 Kr.C.M.
    als inländisches Porto an. Gesamt zahlte der Empfänger somit 26 Kr.C.M. Porto.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    hier ist lange nichts gezeigt worden.
    Anbei ein Brief, der im November 1786 in St. Petersburg geschrieben und an die bekannte Adresse Mentz in Botzen adressiert wurde. Die Aufgabe bei der Post erfolgte im preußischen Memel.

    Der Vorbesitzer war der Meinung, dass der Brief über Wien lief. Ob dem so war, kann ich dem Brief nicht entnehmen. Rückseitig, dicht bei dem Siegel, findet sich der Abdruck eines kleinen roten Stempels. Weiß jemand, worum es sich hier handelt? Auch bei den Taxen bitte ich um Unterstützung.

    Viele Grüße

    Michael

  • Hallo Michael

    Die 4 kr in Bozen passen zu den anderen vorliegenden Briefen, die aus Österreich nach Bozen liefen, dagegen sind alle Briefe aus Preussen, Sachsen etc., wie auch dein Brief aus Russland immer mit 6 kr taxiert.
    LG achim

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Achim,

    vielen Dank.

    Dann müsste der Brief über Memel-Zuckmantel gelaufen sein. Für diese Strecke kenne ich eine Taxe von 11 gGr.

    In Österreich galt zu dieser Zeit das Halbfranko-System. Auch für Auslandsbriefe? Dann müssten ja noch 4 Kr. vom Absender in Memel mit bezahlt worden sein.

    Viele Grüße

    Michael