Großherzogtum Würzburg (1.2.1806 bis 25.6.1814)

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgende Briefhülle ohne Datum, von Würzburg (Großherzogtum Würzburg) nach Bamberg (Königreich Bayern). Der Aufgabestempel: Einzeiler "R.3.WÜRZBURG" war lt. Vorphilahandbuch von Friedrich Pietz von 1810 bis 1812 in Verwendung. 8 Kreuzer Porto fielen im Großherzogtum Würzburg - und 4 Kreuzer in Bayern an, so daß der Empfänger 12 Kreuzer Porto bezahlte. Zum Empfänger folgendes aus dem Internet: "Mit dem Tode des kgl. bayer. Generalmajors Wilhelm Freiherr von Bubenhofen ist die Familie 1814 im Mannesstamm erloschen.".

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bubenhofen_(Adelsgeschlecht)

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgende Briefhülle (Rückseite Trockensiegel vom Großherzogtum Würzburg) mit Aufgabestempel "R.3.Würzburg", an den Gutsbesitzer Freiherrn von Truchseß in Oberlauringen (ebenfalls Großherzogtum Würzburg). Freiherr Carl August von Truchseß von Wetzhausen starb 1811. Dementsprechend ist der Brief aus der Zeit von 1806 bis 1811. Der Empfänger bezahlte 5 Kreuzer Porto.

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Der Empfänger bezahlte 5 Kreuzer Porto. 

    Ob er das nach der Schilderung aus dem Nachfolgenden wohl gerne getan hat?

    Daraus folgender Auszug in Bezug auf Truchseß:

    Oberlauringen ist ein protestantisches Pfarrdorf von gegen 900 Einwohnern (darunter 150 Juden), und liegt in einem westlichen Ausläufer des romantischen Haßbergs, in der soge nannten Hausgau, einer an Halmfrucht und Wieswachs reich gesegneten Gegend, nordöstlich von Haßfurt a. M. Es wird von der Straße berührt, welche Schweinfurt direct mit Königshofen verbindet. Seine idyllische, an Naturschönheiten reiche Umgebung, seine Bewohner, deren romantischer Ideenkreis und urwüchsige Lebensweise haben der Phantasie und dem Gemüthe unseres mit so schönen Naturanlagen begabten Fr. Rückert die reichste Nahrung geboten und die Grundlage gebildet für seine spätere Gesundheit an Körper und Geist. Mit vollen Zügen durfte er den Duft der Wiesen und Wälder einschlürfen, im befruchtenden Genießen die reichen Anschauungen seiner Umgebung in seiner Seele als poetische Urspuren aufhäufen.

    Wie viel Anregendes boten ihm zunächst die Bewohner des Dorfes !

    Da ist der "gnädige Herr", der Edelmann des Dorfes, Karl August Freiherr von Truchseß-Wezhausen (gest. 1811), dem die ehrbaren Oberlauringer nicht verzeihen können, daß er den hübschen Judenmädchen einen geschlossenen Ball gab. Er ist etwas geizig und knauserig und spielt mit den Juden, denen er in seinem Dorfe Schutz gewährt, Karte, sie dabei überlistend und übervortheilend. Sein Schloß läßt er verfallen und baut sich dafür ein Haus auf den Hügel mit der schönen Aussicht; der Bau will aber gar nicht fortschreiten, weil er zu wenig Geld daran wendet.

    Über Rückert siehe u.a. https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_R%C3%BCckert

    Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Hallo Hermann,

    wenn's interessiert: die Briefe aus Würzburg wurden in dieser Zeit im T&T Postamt, wie nachfolgend beschrieben aufgegeben:

    Ziffer 28 = Reuerer Kirche, 31 = Sander Thor (Schreibweise von 1800!)

    Zur Orientierung - wer Würzburg kennt - oben die Brücke ist die Alte Mainbrücke (weltbekannt durch den Brückenschoppen https://wuerzburgwiki.de/wiki/Br%c3%bcckenschoppen) und unten in etwa heute die Ludwigs-Brücke, besser bekannt als Löwenbrücke https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwigsbr…_(W%C3%BCrzburg)

    Ostergruß von Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).