Briefe aus und an das württembergische Königshaus

  • Lieber Hermann,

    man sieht an dem erfolglosen Bettelbrief, dass das damals sehr harte Zeiten waren:

    Nach 40 Jahren als Lehrer stand der wohl körperlich sehr geschwächte Bittsteller (wegen "unheilbarer Krankheit im Rükkenmark") mittellos da, und seine Bitte vom 18.05.1818 um ein Gnadengehalt wurde laut Bleistiftvermerk rechts oben leider "den 23 ten abschlägig beantwortet".

    Viele Grüße

    Gerd

  • Lieber Gerd,

    vielen Dank.

    Liebe Sammlerfreunde,

    1816 bis 1817 war die größte Hungersnot in Europa durch den Ausbruch des Vulkans Tambora in Indonesien vom 10. - bis 15. April 1815. Da waren die Prioritäten für die Regierung in Württemberg in den Folgejahren sicherlich eine andere. Dies hatte wahrscheinlich auch zur Ablehnung des Antrags geführt.

    Hierzu aus dem Internet:

    Tambora – Wikipedia
    de.wikipedia.org

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • ... und der bayer. König ließ an der Getreidebörse in Amsterdam Getreide kaufen, um die heimische Bevölkerung weiter ernähren zu können ... schwere Zeiten.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Als kleine Ergänzung: In englischsprachigen Veröffentlichungen wird das Jahr 1816 oft auch als "Eighteen-hundred-and-freeze-to-death bezeichnet.

    Und der Brief ist natürlich ein Traum, Hermann!

    Liebe Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

    3 Mal editiert, zuletzt von maunzerle (19. September 2023 um 07:04)

  • Lieber Hermann,

    vielen Dank fuer das Einstellen dieses Super-Briefes (noch dazu aus meiner Region).

    Das mit der Adressierung an die regierende Frau Königin von Württemberg in Stuttgart (welche fuer Ihre wohltaetigen Aktivitaeten bekannt war) finde ich einfach toll.

    Liebe Gruesse aus Beirut, Ich hoffe wir sehen uns in Ulm,

    Bruno .

  • Lieber Ralph, Peter und Bruno,

    vielen Dank.

    Wahrscheinlich hat wegen der schwierigen wirtschaftlichen Lage im Land, der Absender mit dem Schreiben ein Jahr gewartet. Die Abschrift des Attestes vom Professor des Klinikums in Tübingen ist vom 27. April 1817. Der Brief an die Königin ist vom 18. Mai 1818.

    Lieber Bruno,

    ich bin am Donnerstag den ganzen Tag - und am Freitag vormittags in Ulm.

    Liebe Grüße,

    Hermann