• Hallo Nils,

    ich muss mal schauen, ob ich Briefe aus den 1830er Jahren finde, die Frankfurt transitiert haben, dann wissen wir mehr.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    aus den 30er Jahren kann ich folgenden Brief zeigen.
    Aber ob er den Weg über Frankfurt genommen hat,
    kann ich nicht sagen.
    Unfrankierter Brief von Kronach nach Alsfeld (Groß-
    herzogtum Hessen) vom 14.9.1837. Der Empfänger
    bezahlte 12 Kreuzer Porto (Siegelseite vermerkt).
    Adreßseite lese ich links ober 3/4 Sgr. Weiterfranko,
    die unterhalb in 2 Kr. angeschrieben wurden ?

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    zu # 43 - Bayern hatte 3x gefordert, die TT in 3/4 Sgr. Auslage umrechnete. Mit 2 Sgr. für TT plus 1/4 Sgr. Zustellgebühr ergaben sich so 3 Sgr. Porto für den Empfänger. Über Frankfurt lief er leider nicht.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber VorphilaBayern,

    zu # 44: 14x für Bayern bis Aschaffenburg und 6x ab der Grenze bis Wiesbaden zahlte der Absender. Die beiden siegelseitigen Nummern haben mit dem Franko nichts zu tun.

    Schöner Brief. Wenn Frankfurt, worüber er unzweifelhaft lief, in Batzen gerechnet hätte, hätten sie ihr Weiterfranko auch mit 1 - als 1,5 Batzen auswerfen können, aber nicht müssen.

    Wir werden Portobriefe von dort oder nach dort brauchen, um die Lösung zu finden.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch,

    vielen Dank.
    Nachfolgend drei unfrankierte Briefe aus Frankfurt:

    25. April 1816 nach Kempten. Zuerst 2 Batzen vermerkt.
    Diese in 6 Kreuzer geändert, zuzüglich 10 Kreuzer für Bayern.

    10. April 1827 nach Alzenau. 4 Kr. für Thurn und Taxis und 2 Kr.
    für Bayern.

    29. Oktober 1833 nach Ellingen. wiederum 4 Kr. für Thurn und Taxis.

    In den 30er Jahren kann es demnach keine Taxierung mit Batzen
    in Frankfurt mehr geben.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    das hatte ich mir ja gedacht.

    Kleine Korrektur zu dem 1. Brief:

    Frankfurt notierte 2 1/2 Batzen (der waagrechte Strich war immer 1/2) für TT bis zur bayer. Postgrenze Württembergs zu Schwaben, die folgerichtig von Augsburg in 10 Kr. reduziert wurden; dazu kamen 6 Kr. für Bayern, womit sich die Summe von 16 Kr. ergab. Hier wählte man nach alter Väter Sitte den weiten Weg um Bayern herum, wodurch mal statt 4 Kr. eben 10 Kr. erhielt, die sonst streckenmässig Bayern zugestanden hätten.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Liebe Freunde,

    vormarkenzeitliche Briefe von Bayern nach TT oder vice versa sind nicht immer einfach zu beschreiben, auch wenn es noch leichte PO - Kost sein sollte.

    In Edenkoben schrieb man einen Brief nach Hirschhorn am Neckar, gerade noch im TT - Bezirk an der Grenze zu Bayern und Baden. Der Absender wollte alles bezahlen, was ihn ehrt. Die Aufgabepost stempelte artig auch P.P. für Port Payé und demonstrierte die Ausführung des Willens.

    Ein Blick auf die Siegelseite offenbart aber schon auf den 1. Blick, dass die Interpretation nicht so einfach sein würde. Als reiner Zweiänderbrief sollte er 2 Gebührenteile und ein eventuelles Bestellgeld aufweisen. Hier zeigen sich von der Hand der Aufgabepost 9x für Bayern (6+3) und 9x für Taxis (6+3), somit die bezahlten 18x Franko.

    Die beiden folgenden Rötel geben aber zur Verwunderung Anlass, denn die 2 steht richtig zum 9/9 Bruch, die 1x jedoch Kopf. Die 2x deuten auf einen Transit hin (via Baden?) und der Bestellgeldkreuzer auf Taxisgepflogenheiten. Wäre also der Postlauf Pfalz - Taxis - Baden - Taxis?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief:
    Parteisache von Rothenburg ob der Tauber (Bayern)
    nach Limburg an der Lahn (Herzogtum Nassau / Thurn
    und Taxis) vom 3. Februar 1816. Zu den Taxierungen
    müssen sich die Experten äußern. Nachdem der Brief
    über Frankfurt lief, wurde anscheinend auch in Batzen
    gerechnet. Der Empfänger verweigerte die Annahme.
    Vermerk oben:
    "retour - will nicht unfrankiert annehmen".

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Vor mir liegt ein Brief, der 1834 in WIEN geschrieben wurde, aber keinen Aufgabevermerk von Wien trägt. Zur Post gebracht wurde er offenbar erst in WALDMÜCHEN (Bayern), gleich nach der bömischen Grenze. Was der Empfänger in BÜDINGEN (Thurn & Taxis) zu zahlen hatte, erschließt sich mir nicht und ich bitte um Unterstützung bei der Deutung der Taxierung.

    Herzlichen Gruß
    hk1190

  • Hallo hk1190,

    Waldmünchen bis Aschaffenburg 28x (Taxregulativ vom 1.12.1810 bei einer Entfernung von gut 36 bis 42 Meilen und einem Gewicht von über 1 bis 1,5 Münchener Lothen). Diese wurden in 7 Batzen reduziert, zu denen die taxische Inlandstaxe von 3 Batzen kam, so dass man 10 Batzen am Zielort notierte. Diese Gebühr wurde als 40x notiert und kassiert.

    Schönes Stück - wenn du den mal nicht mehr brauchen solltest ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (7. Januar 2013 um 11:27)

  • Geschätzter Experte!
    Auf Vereinbarungen zwischen TT und Bayern habe ich nur marginale HInweise, teils aus dem Helbigbuch. Was die Taxen anlangt, ist es sehr dünn. Ich danke deshalb sehr für die Hilfe.
    Herzliche Grüße
    hk1190

  • Der Brief lief wohl über Frankfurt, wo man die Kreuzer und die eigene Gebühr in Batzen (nicht gute Groschen) darstellte.
    Die Umrechnung war etwa dieselbe.
    Liebe Gruesse Achim

  • Lieber Achim,

    hast natürlich Recht - ist schon geändert.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    mit ganz wackeligen Beinen begebe ich mich auf den Weg der Taxierung des nachstehenden Dienstbriefs. Jener ist ausweislich der vorderseitig links mittig angebrachten Notierung als Militärsache vom Bürgermeisteramt Lohnsfeld bei Winnweiler an das Großherzoglich Hessische Bürgermeisteramt Westhofen bei Worms gelaufen.

    Man könnte jetzt der verführerisch einfachen Annahme unterliegen; Portobrief der 1. Gewichtsstufe für Bayern 3x+3x = 6x, diese dann am Empfangsort abgestrichen und um 3x+3x = 6x ergänzt, macht 12x Porto + 2x Bestellgeld zu zahlen vom Empfänger. Ich bitte um geschätze Korrektur.

    Sehr interessant zu bemerken jedenfalls noch die Notierung vorderseitig unten links: Beschwert mit zwei Gulden zwölf Kreuzer. Das erklärt zwar auch den offenbar zur Verstärkung am Rand angebrachten Siegellack, leider aber nicht den Anlass des Geldtransfers, der Brief ist ohne Inhalt.

    Schönen Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    ohne im Moment ins Detail zu gehen, glaube ich, dass der vorliegende Brief grundsätzlich erst einmal nach dem Fahrposttarif berechnet werden muss, eben wegen der Bemerkung "beschwert....".

    Und jetzt muss ich mir auch erst einmal den "Hörter" zu Gemüte führen. Bis dem,nächst... :S ;(

    Beste Grüße
    Postgeschichte-kemser

  • Hallo Pfälzer

    soweit ich es sehe, ist der Brief aus dem Jahre 1856.
    Da es sich um eine Sendung unter 10 Meilen (32 km) handelt, wird für jede Posthoheit die 1. Progressionsstufe angesetzt. Ansonsten wäre hier als Grenzpunkt die Mitte Frankenthal - Alzey anzusehen (Verordungsblatt 19 Nummero 6553 vom 29.April 1851)

    Damit setzen sich die Gebühren aus 4 Kreuzer Fahrposttaxe + 2 Kreuzer Werttaxe = 6 Kreuzer für jede Posthoheit zusammen.
    Also sind 2 * 6 Kreuzer = die notierten 12 Kreuzer vom Empfänger als Fahrpostgesamttaxe + 2 Kreuzer Bestellgeld zu zahlen gewesen.
    Die Angaben sind alle in rheinische Kreuzer, wie dies auch vertraglich vereinbart wurde.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Pälzer,

    meine Rechnung sieht nach aktuellem Kenntnisstand wie folgt aus:

    Grundlage DÖPV-Tarif 1850-1858 - Gliederung in tarif für das "Paket" und die "Nachnahme":

    Pakettarif bis 5 Meilen (Winnweiler - Westhofen ca. 4,5 Meilen) und 1 Pfund Gewicht (siehe 4 Loth rechts) = 3 Kreuzer

    Nachnahme: 1 Kr. je Gulden, minimum 3 Kr. + 6 Kr. Scheingebühr = 9 Kreuzer

    Summe 3+9 = 12 Kreuzer - die zusätzlichen 2 Kruezer könnten Bestellgeld/Botenlohn etc. sein.

    Soweit mal mein laienhafter Versuch. Ich hoffe aber noch auf den Magdeburger.

    beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser