Durchgangstempel?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ich zeige mal dieser Brief hier und hoffe dass ich einmal eine Antwort bekommen kann.

    War der Frankfurt Stempel auf dieser Brief als Durchgangstempel zu rechnen? Der Brief lief von Homburg von der Höhe nach Hildburghausen und ist über Frankfurt spediert, im Jahr 1789. Obwohl ich nicht viele Briefe aus dieser Zeit kenne, meine ich dass ich selten zwei Ortsstempel gesehen habe. Alle drei beteiligten Orte, Homburg-Frankfurt-Hildburghausen, waren Reichspost zugehörig.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    ein außergewöhnlich schöner und sauberer Brief, der mit 2 Stempeln sicher keine Massenware darstellt.

    Von der Reichspost (und teils noch danach im späten 18. Jahrhundert) kenne ich einige Briefe, die mehrere Ortsstempel zeigen. Deine Vermutung, dass der Frankfurter Stempel als Transitstempel eingesetzt wurde, ist sicher richtig. Wenn es mehrere Kartenschlüsse von A nach B gab, konnte es sinnvoll sein, diesen Stempel abzuschlagen, da sich unterschiedliche Leitwege in abweichenden Gebühren ausdrücken konnten.

    Hier zahlte der Absender 2 Batzen = 8 Kreuzer; es wäre interessant, weitere Briefe von Bad Homburg nach Hildburghausen aus dieser Zeit zu sehen, um die Gebühren und Stempelungen vergleichen zu können.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Es gibt sicher noch Briefe aus (Bad) Homburg nach Hildburghausen, oder auf jeden Fall über Frankfurt nach Hildburghausen. Ziel ist ja kein Seltenheit.

    Ein Stempel für jeden Strecke, wie du vermutest ist möglich. Dazu wäre es auch möglich dass die Frankierung nur bis Frankfurt gereicht hatte, weil der Empfänger wohl portobefreit war - auf jeden fall bei aufgabe. Aber diese Hypothese kann ich durchaus nicht belegen.

    Eine andere Hypothese ist eine Fehlleitung. Aber dann brauchen wir wie du sagst noch weitere Briefe. MAl sehen ob etwas auftaucht.

    Danke für die Antwort :)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    eine Fehlleitung würde ich ausschließen - dann wäre mehr als nur eine Manualnummer zu sehen und Fehlleitungen bei dem vermuteten Absender und hochgestellten Empfänger bei der sonnenklaren Anschrift sind fast auszuschließen, in dieser Beziehung war die Reichspost sehr gut.

    Ein Grenzfranko würde ich ausschließen - dieses müsste unten links notiert worden sein, was bei der Reichspost "franco Fft" oder "franco XY" hätte lauten müssen.

    Ob hier ein passive Portofreiheit vorlag, kann ich nicht sagen - aber einen unfrankierten Brief hätte man bei diesem Empfänger sicher nicht auf der Post abgeben können; ich vermute hier einen Frankozwang, kann aber mangels Vorschriften dies nicht beweisen.

    In Hildburghausen wurden mehrere Archive aufgetan (vor langer Zeit) - Briefe nach dorthin sind nicht selten. Aber ob es viele von dem unbedeutenden Bad Homburg nach dahin gibt, weiß ich nicht. Wir müssen ein Auge auf die Sache halten.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Eine fehlende Manualnummer würde ich nicht unbedingt als Argument halten, weil viele Briefe auch aus dieser Zeit sind ohne Manualnummer.

    Eine Frankozwang gab es vielleicht, aber es gibt auch portofreie Briefe an der Herzog - vielleicht von portobefreiten Absender.

    Franko Frankfurt stimme ich zu, musste es eigentlich stehen wenn nur teilfrankiert. So diese Hypothese ist jetzt sehr schwach. Ich habe ein par Briefe angeschaut wo "Fr Ft" etc vermerkt ist, und hier gibt es kein zweiten Stempel.

    2 Batzen konnte durchaus für die ganze Strecke stimmen.

    Der zweite Stempel ist immer noch rätselhaft, vielleicht zufällig. Bis ich mehr weiss, reicht diese Erklärungen.

    Viele Grüsse
    Nils