Württemberg - England

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    folgenden Brief fand ich gerade in meiner Dies und das - Kiste:

    Wieso lief dieser Brief über Forbach (und nicht z.B. Strasbourg) ? Und wie war überhaupt der Leitweg ?
    Die 4 Kr. würde ich Württemberg zuordnen, 36 Kr. für Frankreich und ??

    Viele Grüße
    Michael

  • Lieber Michael,

    Württemberg hatte sein Territorium Taxis zum Lehen gegeben, so dass Taxis auch bestimmen konnte, wohin die Reise ging.

    Briefe mit der Destination Frankreich liefen über Kehl/Baden nach Strasbourg, weil das immer noch das günstigste war. Briefe in andere Länder, auch über Frankreich, liefen über Frankfurt und von da über Forbach, weil Taxis mit Preußen Richtung Frankreich geschlossene Briefpakete vereinbart hatte und die Transite entsprechend günstig für das Fürstenhaus waren. Auf der anderen Seite hatte Preußen mit der bekannt schwierigen Abrechnung keine Probleme und routete die Postpakete aus FFM nur nach Forbach durch. Eine win-win Situation.

    Jede andere Leitung wäre hier für Taxis weniger lukrativ gewesen.

    4x für Württemberg = Taxis bis zur Postgrenze Württemberg - Hessen-Darmstadt oder Starkenburg, der Rest ging für die Strecke bis Forbach und über Frankreich drauf. Ein britischer Segler übernahm in ab der Küste von Calais und landete ihn in GB an. Der Empfänger zahlet 1 Shilling 8 Pence, womit ein Privatschiff den Transport über den Kanal vermittelt hatte. Postschifftransporte kosteten nur 8 Pence je 1/4 Unze.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Michael,

    mir sind sie nicht bekannt - vlt. ergeben die Quellen auf der BDPh - Homepage unter Vertragssuche etwas?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ich möchte gern dieser Brief zeigen der auch nicht ausserpostalische interessante Tatsachen zeigen kann.

    Der Brief lief von Stuttgart nach Chipping Norton in England. Frankiert bis Meeresküste hat der Absender 28 Kreuzer bezahlt + 4 Kreuzer Chargegebühr. Eine andere Txierungsverfahren ist aber möglich. Württemberg hatte immer noch ein Staatlichen Postwesen, aber Laufwege ist hier nicht möglich zu beschreiben. Wohl aber über Strasbourg?
    Der Empfänger musste 2 Shilling 3 Pence bezahlen.

    Der Absender war Rudolph Freiherr von Soden der einen Brief an Rosalie Chapuset de St. Valentin, seine Frau. Die schwester von Rosalie war mit der bekannte Warren Hastings, erster Gouverneur von India, geheiratet.

    http://www.heritage-history.com/www/heritage.p…me=hastings.php


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    dein toller Brief lief sicher nicht über Frankreich, sondern über TT und vermutlich Bremen (über Frankreich würden wir die typischen Grenzstempel und Taxen sehen, über die NL ebenso).

    Unser nitram müsste den eigentlich klären können, was die GB - Taxen angeht.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Ein Leitweg über Bremen ist sicher auch möglich - hier habe ich kein guten Research gemacht. Ich sehe jetzt auch dass es unter der linke Stempel Rückseitig ein Rötelvermerk gibt.
    Und was mit die schwarze 11 Rückseitig?
    Ich muss meine Quellen etwas genauer studieren.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    auf Grund der Farbe der Notation (könnte auch eine II sein), halte ich sie für taxisch oder bremisch. Mehr weiß ich darüber aber auch nichts zu sagen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Einen guten Morgen und ein gutes und erfolgreiches Neues Jahr an alle!

    Bei einer AD Sammlung, die ich im Sommer gekauft habe waren nebst Marken auch vier Briefe von Württemberg dabei!
    Einen davon möchte ich jetzt hier mal zeigen und falls mir da einer weiterhelfen kann wäre das schön.

    Gelaufen ist der Brief von Stuttgart über Ostende nach London, frankiert mit einer Mich. Nr. 40.

    Wie Ihr ja wisst, habe ich von der Postgeschichte noch wenig bis null Ahnung und so sind alle weiteren Angaben von mir jetzt nur Vermutungen und berühren nicht auf Wissen!

    Also Abgangsstempel Einkreiser Stuttgart ist mal klar aber dann geht’s auch schon los mit Nichtwissen!

    Ist die Frankierung (9 Kreuzer) nur bis Ostende und wenn ja portogerecht, oder war das das Franko bis London?
    Der rote Paid Stempel, ist das der Ankunftstempel und wenn ja warum auf der Marke und nicht auf der Rückseite oder handelt es sich hier um einen Transitstempel!

    Die mit Rötel vermerkte 11 oder 12 oder was immer das auch heißt ist das dann die Gebühr von Ostende bis London?
    Auf der Rückseite die untere Zeile (5 Schilling) ist das das Botengeld?

    Im Inneren des Briefes ist noch ein Aufkleber aber der denke ich mal ist neueren Datums und nicht der Zeit zuzurechnen. Ich vermute mal, dass es sich hier um einen Aufkleber eines Händlers oder ähnlichen handelt. Scannen kann ich den Aufkleber nicht, denn dann müsste ich erst den Brief aufschneiden.
    Wenn es nötig ist schneide ich den Brief aber auch auf daran soll das Ganze nicht scheitern!

    In Anbetracht, der vielen Fragen habe ich natürlich volles Verständnis wenn sich hier keiner die Arbeit macht, meine Fragen zu beantworten.

    Einen schönen und erfolgreichen Neujahrstag wünscht
    Heinrich d. Löwe

  • Hallo Heinrich,

    dein schöner Brief war voll frankiert - 9 Kr. reichten damals. Württemberg behielt hiervon 3 Kr. und musste der Reichspost 1 6/12 Silbergroschen = 6 Kr. an Weiterfranko für GB vergüten.

    Dies hat die Reichspost gemacht und folgerichtig bekam er in London den Paid - Stempel als Zeichen der völligen Bezahlung. Teilfrankobriefe gab es schon lange nicht mehr damals.

    Der rote Londoner Stempel ist ein Ankunfts- bzw. Transitstempel, denn auch auf Briefen über London hinaus kam er oft vor. Weil in GB das Franko immer auf der Vorderseite geklebt, verzeichnet bzw. gestempelt wurde, wurden auch diese Briefe (in rot für bezahlt) vorderseitig angebracht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... macht doch nichts, du bist ja noch jung!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.