• Hallo Oisch,

    sehr schöne Trilogie - dann werde ich mal Ausschau nach dem seltenen Typ halten. Aber wenn er wirklich nur so kurz verwandt worden sein sollte, dann wird das eine ganz harte Nuß.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo BayernKlassisch,

    ich vermute, dass der Stempel gar nicht mal so selten ist, er wird schließlich sowohl bei Winkler als auch bei Sem im Ortstempelhandbuch zitiert.

    Dann bring ich mal die Bamberger Bahnhofsstempel zu Ende.

    Ab etwa 1868/69 wurde der Einkreisstempel "BAMBERG BAHNH" eingeführt

    Ein - von mir nicht zu toppendes - Exemplar hat BK bereits am 03.02. unter IMG 0017 gezeigt.
    Belege mit diesem Stempel liegen mir aus dem Zeitraum 1869-1870 vor.

    Zwei Jahre später wurde eine Variante dieses Stempel mit geringfügig größeren Buchstaben eingesetzt, nachfolgend gezeigt mit blauer Farbe auf einem Brief von Bamberg nach Nürnberg vom 17.9.(1872).
    Zur besseren Verdeutlichung zusätzlich ein "Blanko" Abschlag dieses Stempels.

    Sowohl bei der von BK gezeigte Variante mit der etwas kleineren Schrift, als auch bei meinen beiden Beispielen mit den größeren Buchstaben, wird der Monat jeweils in arabischen, die Uhrzeit dagegen in römischen Ziffern angegeben.

    Spätverwendungen dieses Stempel tauchen noch zu Beginn der 80-ziger Jahre auf, wie hier auf einer P-18 nach Burtscheid bei Aachen.
    Die Monatsangabe jetzt in ungewohnter Weise in römischen Ziffern, die Uhrzeit arabisch. Belege liegen mir aus 1880-1882 vor

    Diese Stempel werden bei Winkler unter der Type 19 mit folgenden Verwendungszeiten geführt: 1869/70, 1870/75, 1882 (Anmerkung 2 Typen !)

  • und nun zum Schluß

    Einkreistempel "BAMBERG BAHNH" in Antiqua mit vierstellig ausgeschriebener Jahreszahl.
    Die Monats- und Stundenangabe erfolgte wahlweise 2- bzw. 3-zeilig. (Winkler und Sem: Type S)
    Diese beiden Stempelvarianten wurden von 1866-1868 eingesetzt, nachstehend gezeigt
    auf Dienstbrief nach Bayreuth vom 23. Aug. 1867 in der 3-zeiligen Variante

    und last but not least

    Einkreisstempel "BAMBERG BH" (Winkler Type 21 entspricht Sem / Helbig Type 22) auf Drucksache mit Mi.-Nr. 22-Ya vom 11.2.(1875)
    Dieser Stempel wurde relativ häufig zwischen 1873 - 1875 verwendet.

    Daneben soll es sowohl laut Winkler als auch Sem Ortstempelhandbuch noch einen weiteren Einkreiser (24 mm) der Type 21 (Winkler) bzw. 22 (Helbig / Sem)
    mit der Inschrift "BAMBERG-BAHNH" mit Verwendungsjahr 1868/69 geben. Bislang ist mir jedoch weder eine Marke, noch eine Beleg und auch keine Abbildung
    dieses Stempels über den Weg gelaufen.

    Vielleicht kennt ja jemand diesen Stempel ????

  • Hallo Oisch,

    Vielen Dank für das Zeigen Deiner schönen Belege und Deine interessanten Ausführungen.


    An alle,

    Ich zeige heute wieder Einzelmarken und hoffe, darob von meinem lieben Freund bk nicht die gelbe Karte gezeigt zu bekommen.

    Denn merke: :thumbup: Auch Sammler loser Marken sind Menschen!!! :thumbup:

    Aber nun Spaß beiseite! Zu den gezeigten Stücken ist zu sagen:

    a) Bamberg Bahnhof: Da erst ab 1868 verwendet natürlich als Entwerter auf Ziffern sehr selten. Daher kann ich auch leider nicht mit einem Brief aufwarten

    b) Augsburg Bahnhof: wohl nichts besonderes und mir als Ziffernsammler vor Jahren irgendwie zugelaufen, aber optisch doch das Zeigen wert

    c) Passau Bahnhof: Stempel des österreichischen Postamts im Bahnhof Passau, regulär nur im Innendienst und unter bestimmten Umständen als Durchgangsstempel verwendet. Als Entwerter wohl nur auf eigener Post des österreichischen Postamts. 2 Briefe und etwa 5 Marken mit diesem Stempel bekannt.

    Viele Grüße

    :love:maunzerle8o

  • Lieber maunzerle,

    schöne Stücke, die du uns wieder zeigst - da drücke ich doch glatt ein Auge zu. :thumbup:

    Einen Brief von 1854 mit dem Halbkreisstempel HOF B.E. (Bahnhofs-Expedition) möchte ich zeigen, auch wenn er keine Granate ist, wie der sehr begehrte Passauer, den ich auch lieber heute, als morgen hätte.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ein Passau Bahnhofstempel kann ich auch zeigen, aber leider nicht als Entwerter auf einen Bayernbrief.
    Anderseits gibt es wohl auch nicht viele Österreichische Briefe mit diesem Stempel zu sehen, obwohl nur als rückseitiger Durchgangsstempel.

    Der Brief lief in 1865 von Neuern in Böhmen nach Feldkirch in Vorarlberg.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo zusammen!

    Zu Passau habe ich auch etwas gefunden - einen "halben Brief" ;( vom 6.7.1870 von Passau nach Godramstein mit Mi.Nr. 15.

    Schöne Grüße

    Bayern-Nerv Volker

    Bilder

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Guten Abend,

    "BAMBERG BAHNHOF" oder "er kanns nicht lassen"

    jetzt aber - bevor mich noch jemand sonst wohin wünscht - der definitiv letzte Beitrag zu diesen Stempeln.

    Nach Einführung der Stempel "BAMBERG II" im Jahr 1878 (?) lief die Verwendung der Geräte mit der Bezeichnung "BAMBERG BAHNHOF" über die nächsten 4 Jahre langsam aus.
    (der letzte mir vorliegende Beleg stammt aus 1882).

    Danach war erst einmal Ruhe für die nächsten rund 20 Jahre, das Bahnhofspostamt stempelte munter mit allen möglichen Varianten der Endziffer "2"

    Ab 1901 kam man dann - aus welchen Gründen auch immer - auf die Idee der "2" in Klammern die Bezeichnung BHF wieder hinten anzufügen.
    Von diesem Typ kennt Helbig insgesamt 4 nur sehr schwer unterscheidbare Varianten, die ich mir und euch aber ersparen möchte und daher exemplarisch nur
    einen Vertreter aus 1907 auf Ganzsache P-66-05 zeige.

    Habe fertisch

    Gruß oisch

    PS: Frage am Rande - Ab wann wurden in Bayern eigentlich nicht nachweispflichtige Sendungen - also z.B. "normale" Postkarten und Briefe - nicht mehr ankunftsgestempelt ?

  • Lieber bayern klassisch,

    Dieser ganze Brief ist wunderbar, hat aber doch 2 kleine Fehler:

    1. Es ist die falsche Marke drauf. :thumbup: Du wirst wissen, wie ich das meine.

    2. Er hat den falschen Besitzer. :thumbdown:

    Ich bitte um Entschuldigung. Weiß auch nicht, warum ich heute so schelmenhaft drauf bin.

    Hallo Oisch,

    Ende der Ankunfststempelung in Bayern April 1909 oder 1910. Das Jahr weiß ich nicht mehr ganz genau, da müsste ich nachsehen, habe die Quelle im Moment allerdings nicht greifbar.

    Viele Grüße aus dem Gäuboden

    :love: maunzerle 8o

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber maunzerle,

    1. die Marke ist die richtige (weil ich den Brief mit einer Quadratmarke vlt. gar nicht bekomme hätte) und
    2. gönne mir doch auch mal so ein schönes Stück - wer Myriaden von Knallern hat, darf einem PO - Sammler auch mal etwas in Kabinett oder Luxus überlassen. :)

    Hallo oisch,

    ich freue mich über jeden deiner Beiträge hier - wenn man diesen Themenbereich mit dem vielfältigen Segment Bamberg hier nicht abbilden dürfte, wo dann?

    Eine rhetorische Frage, aber genau das ist doch der Vorteil eines PO + Markenkunde - Forums. Schöne Belege, lehrreich präsentiert und interessante Aspekte zum lernen - was will man mehr?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch,

    Ich gönne jedem alles, und besonders Dir. Aber ein bisschen beneiden darf man doch und ein wenig blöd daherreden gehört erst recht dazu. Das könnt Ihr nur verhindern, wenn Ihr mich aus dem Forum hinauswerft. Das wird noch viel schlimmer, wenn ich die Leute erst besser kenne oder wenn wir uns u.U. in Zweibrücken persönlich kennengelernt haben.

    Viele Grüße an alle

    :thumbup: maunzerle :thumbup:

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  • Lieber maunzerle,

    wenn ich so höre, wer da alles kommt, dann werden sich da viele Leute treffen, die hier auch angemeldet sind. Es wird eine schöne Zeit werden!

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Bayern-Nerv,

    ist das nicht der Beginn einer Bahnhofsstempelsammlung Bayerns? :P

    Das Randstück ist ja erste Sahne - danke fürs zeigen!

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • ... wie war das nochmal - verrückt bin ich wohl ;) - hm, wenn ich mir so die Mühlradstempelsammlung durchschaue, dann, tja, ein paar Bahnhofsstempel sind da tatsächlich dabei - hier mal 3 Briefe (findet man nicht auf Anhieb, wenn man sie hintereinander gesteckt hat :huh: ) - vielleicht tatsächlich ein neues Sammelgebiet im Sammelgebiet???

    Schöne Grüße

    Bayern-Nerv Volker

    P.S.: Der Brief von Bamberg nach Simmerberg hat rückseitig auch noch einen Bahnhofsstempel (Röthenbach-Bhnh.) :D

    Bilder

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  • Im Laufe der 50er Jahre, als die Bahn immer weitere Gebiete Bayerns erschloss, wurde speziell bei den größeren Städten die Notwendigkeit begriffen, neben der Stadtpostexpedition auch eine Bahnhofsexpedition zu gründen. Der Postaustausch bei den größeren Ämtern (Augsburg, München und Nürnberg seien hierfür exemplarisch genannt) fand zwischen diesen beiden Poststellen per Schubkarre statt, weil es mehrfach am Tag zentnerweise Poststücke gab, die von A nach B und umgekehrt gefahren werden mussten.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch


    Interessant finde ich, die „Bahnhofstempel“ um den stadtgeschichtlichen Aspekt zu erweitern. Bezogen auf Würzburg ist die einfache Frage: Wie war die Situation der Postversorgung in der Stadt? Nun, bis 1867 gab es immer nur 1 Postexpedition (verbunden mit dem Oberpostamt), den Poststall lasse ich außer Acht, weil er nur für Reisende/Fahrpost wichtig war.

    1865 zog das Oberpost- und Bahnamt zusammen mit der Hauptbrief- und Fahrpostexpedition in den neuen Bahnhof um. Erst 1867 wurde nach Eingaben der Postkunden eine Filialpost in der Stadt eröffnet. Wie klein dieses Postbüro war, zeigt, dass nur 2 Postbeamten dort tätig waren (größere Mengen von Briefmarken gab es nur bei der Post im Bahnhof zu kaufen!). Auf Belegen finden sich erst ab Ende 1867 die Stempel „Würzburg Bahnh.“ in verschiedenen Typen. Da es jetzt zwei Postexpeditionen gab, wollte man sicherlich diese im Stempel unterscheiden können. Wenn z.B. ein unzustellbarer Einschreibbrief zurückkam, bei welchem Postamt war der Brief aufgegeben worden? Die Stempelzusätze „Bahnhof“ später „Stadt“ gaben sofort Auskunft. In der Filialpost – Würzburg Stadt – wurde bis Ende 1868 der bisherige Zweikreisstempel weiter verwendet. Nur nebenbei: Spezialisten ordnen die zur Markenentwertung benutzten verschiedenen offenen Mühlradstempeln (kleine / große Ziffern) den jeweiligen Postexpeditionen zu.

    Zur „Postversorgung“ trugen auch die Briefkästen bei. In der ersten Zeit wurden diese an Häusern angebracht, wo die Hausbesitzer oder deren „Hausmeister“ darauf achteten. Die Kästen wurden immer mit dem Inhalt zur Post am Bahnhof gefahren, also nicht geleert, sondern die Kästen wurden ausgetauscht. Jetzt wäre auch interessant, die Briefverteilung zu kennen. Es ist aber plausibel, diese am Bahnhof eher anzunehmen, da die Fernbriefe sowieso alle mit der Bahn (-post) befördert wurden. So kommen auf den Briefen und vor allen den Tausenden von Postkarten häufiger die Stempel mit dem Zusatz „Bahnh.“ bzw. II/2 vor.

    Schaut einmal auf die Stadtkarten von Würzburg, Nürnberg oder Augsburg. Bahnhöfe liegen immer außerhalb der Altstadt (also der im 19. Jahrhundert noch existierenden Stadtbefestigung). Im Zuge der Errichtung der Hauptbahnhöfe wurden auch die Postexpeditionen mit integriert. Nach einer mir leider nicht bekannten Regelung erhielten die Postämter im Bahnhof die Ziffer II bzw. 2. Es wäre jetzt hier noch auf die Schreibweise und das Hin und Her einzugehen, aber das soll vorerst genügen .

    Mit diesen Zeilen möchte ich das Thema „Postamt-Bezeichnung in den Poststempeln“ generell, also nicht aus Sicht eines einzelnen Beleges einer Marke betrachten. Es wäre hilfreich, wenn weitere Forumsmitglieder ihre Überlegungen/Spezialkenntnisse von anderen Orten hierzu mitteilen würden. Diesen Wunsch äußerte ich bereits im alten Forum, mit leider wenig Erfolg. Möge es hier besser werden, nachdem die "Großen der Bayernphilatelie" hier zugegen sind.

    Beste Grüße von Luitpold


    PS

    oisch: Vielen Dank für die vielen Bamberg-Belege. Diese von Dir aufgezeigte Stempelentwicklung ist fast bei allen größeren Postexpeditionen zu beobachten. Warum hast Du von Bamberg soviele Briefe?