• Hallo kibitz,

    stark griechischer Einfluß auf diese Tarife, nicht wahr?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo kibitz,

    ist schon klar, aber das man das so expressis verbis auf Griechenland abstellte, hätte ich jetzt nicht gedacht. Zu gerne hätte ich mal einen USA oder Kanada - Brief über GB, FR und Altdeutschland nach Griechenland gesehen, aber ich denke, die liefen eher über Marseille, als übers Festland. In jedem Fall wäre das ein phantastisches Schaustück, das zu besitzen ich im Forum nur einem zutraue - hast du so etwas? ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    anbei wieder einmal zur Abwechslung etwas jüngeres Material, diesmal aufgegeben von Buffalo im US-Bundesstaat New York mit den dort im Übergang nach Kanada (Ontario) befindlichen, rd. 58 m hohen Niagara-Fällen.

    Der auf der Postkarte abgebildete US-amerikanische Teil hat eine Kantenlänge von 363 m. Auf dem Bild rechts sieht man ein Stück weit noch die im Niagara-Fluss liegende Insel Goat Island, in deren Anschluss der kanadische Teil der Wasserfälle mit einer Länge von 792 m folgt.

    + Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo zusammen,

    anbei dann einmal ein Beispiel für einen unterfrankierten Doppelbrief. Bei jenem hier aus Newark (New Jersey) haben für die 2. Gewichtsstufe 5 cents = 25 Centimes = 20 Pfennig gefehlt.

    Zusammen mit dem doppelten Satz für das Strafporto ergab dies 40 Pfennig Nachgebühr, zu zahlen vom Empfänger in Speyer. Wenn`s eine größere Bestellung aus den Vereinigten Staaten war, wird man wird man es verschmerzt haben.

    + Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Sammlerfreunde,

    nun kann auch einmal eine 7 cent-rate ins linksrheinische Bayern vorgestellt werden. Aufgegeben wurde das Brieflein in Reading / Pennsylvania an einem 05.01., in New York wurde am Folgetag der rote NEW YORK PAID ALL Br PACKET abgeschlagen, welcher zwischen dem 08.02.1868 und dem 17.03.1875 verwendet wurde.

    Ich gehe insofern davon aus, dass der Beleg per NGU Closed Mail gelaufen ist. Da damit nicht direkt über Hamburg oder Bremen, sondern im geschlossenen Transit via England gelaufen, kann es nur in der Gültigkeitsdauer der 7 cent-rate für NGU Closed Mail zwischen dem 01.10.1871 und dem 01.07.1875 gewesen sein.

    Jetzt kommt der eigentlich immer wieder entzückende Teil der Übersee-Schiffsbeförderung. Allerdings gibt es hierzu im Zeitraum 1872-1875 mehrere Möglichkeiten. insbesondere mit Schiffen der Cunard-Line und Inman-Line, so dass sich der Beleg ohne Inhalt schlecht datieren läßt.

    Vielleicht hat der Bergzaberner Postexpeditor, nachdem er den Adressaten Philipp Weissmann Gerichtsvollzieher gelesen hat vor Schreck den AK-Abschlag vergessen, so dass man auch darüber keine Annährung bekommen kann. Oder fällt jemanden noch etwas ein...auch zu der für mich nicht leserlichen Notiz auf der Rückseite ?

    + Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    mit 5kg Mieze auf der Wampe: Hinten ist ein toller Vermerk angebracht worden, den ich auf IM aus den Staaten noch nie gesehen habe:

    "Kam in lädirtem Zustand hier an"

    Unterschrift, k. Postexpeditor

    Den Namen des Expeditors könntest du / könnte ich noch heraus bekommen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ...jetzt werd`...ach was ...bin ich blass ! 8|

    ...nach Englram (S.49) stand dem Postamt II. Klasse Bergzabern von 1867-1879 ein Johannes Zahn vor.

    Die Unterschrift sieht auch schwer danach aus, oder nicht ?

    ...und ein bischen lädiert ist der Brief auch, da auf beiden Seiten die Laschen - nicht verkürzt aber - lose sind.

    Gruß !

    vom Pälzer :thumbup:

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    Zahn passt perfekt - supi! Jetzt müssen wir nur noch wegen des Schiffs knobeln ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • ...jetzt bin ich ganz blass ! 8o

    Schiff knoblen ?

    Na denn mahn tau ! [Blockierte Grafik: http://www.smiliecenter.de/smilies/seemann/seemann_smilies_0004.gif]

    SS Malta der Cunard-Line: Auslauf New York 07.01.1872 - Ankunft Queenstown 19.01.1872

    SS Calabria der Cunard-Line: Auslauf New York 07.01.1873 - Ankunft Liverpool 18.01.1873

    SS Cuba der Cunard-Line: Auslauf New York 06.01.1874 - Ankunft Liverpool 15.01.1874

    SS City of Montreal der Inman-Line: Auslauf New York 06.01.1874 - Ankunft Queenstown 18.01.1874

    + Gruß !

    vom Pälzer

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  • Hallo Pälzer,

    ohne Transti- oder Ankunftsstempel sind für mich alle möglich. Vlt. kann man über die Marke etwas in Frajolas Forum machen? Vlt. gibt es dort auch solche Experten wie hier zur Bayern Nr. 2. Ein Versuch wäre es doch wert ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    okay, bei der Marke 7cents Edwin M. Stanton (Nationals) - Bank note issue without grill kann es sich um scott no.149 (Ausgabejahr 1870) oder scott no.160 (Ausgabejahr 1873) handeln. Die Unterscheidung ist aufgrund einer Geheimzeichnung recht einfach:

    Es gibt bei scott no.160 in den Einbuchtungen des runden Ornaments unten rechts zwei dünne Schattenlinien, bei scott no.149 fehlen diese. Bei der Marke auf dem Bergzabern-Brief trifft letzteres zu, so dass es die 1870er Ausgabe sein muss. Tendenziell ist der Beleg dann aus dem Jahre 1872, aber ganz sicher ist es damit leider noch nicht.

    + Gruß !

    vom Pälzer


    verwenbdete Quellen:
    http://www.ebay.com.au/gds/A-Guide-to…07048206/g.html
    http://www.usphila.com/us/stamp/price/scott-149-page-1
    http://www.usphila.com/us/stamp/price/scott-160-page-1

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    Einmal editiert, zuletzt von Pälzer (25. August 2015 um 21:34)

  • Hallo Pälzer,

    diese Angaben sind für mich böhmische Dörfer - dann würde ich die Beschreibung auf diese Zeit reduzieren, wenn unser Gerichtsvollzieher zu jener Zeit dort aktiv war (was heraus zu finden mir möglich erscheint, wenn man gut googlen kann). Auf 2 Jahre einzugrenzen ist doch prima bei solch einem informationsarmen (stempelarmen) Brief (Meister Zahn hätte seinen Vermerk datieren müssen, damit man wusste, wann was wo defekt angeliefert worden war, war aber wohl auch eher ein Schlamper, oder er hat es nur drauf geschrieben, weil der Empfänger das haben wollte - kann ja auch sein).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    gebührenmäßig haben wir bei der angehängten Ganzsache zu 5 cents den recht einfachen Auslands-Normalbrief der 1. Gewichtsstufe...mit dem angebrachten Handstempel TOO LATE und dem Transport-Leitvermerk St(eame)r Teutonic allerdings eine kleine Lawine der Postgeschichte vor uns. Doch wie immer alles der Reihe nach:

    Den - ich muss es wirklich sagen - grandiosen Sammlerfreunden aus dem Frajola-Forum (USA) sind wertvolle und hochinteressante Hintergrundinforamtionen über den TOO LATE-Stempel zu verdanken. Er geht vermutlich sogar bis auf das Jahr 1840 zurück und wurde in dieser Type ausschließlich nur dann angebracht, wenn das aufgegebene Poststück - wie im vorliegenden Fall - nicht mehr zur Annahme auf ein Schiff gelangen konnte.

    So wurde der Brief am 12.11.1902 zwischen 7.00 - 7.30 PM postalisch erfasst, gelangte gegen 10.00 PM ins Foreign Branch, das ihn aber nicht mehr auf die unten rechts als Transportmittel angegebene SS Teutonic einschiffen lassen konnte, da diese vormittags schon auslief. Der vom Absender angebrachte Schiffstransport-Leitvermerk machte insoweit einen Sinn, als dass dies die Bearbeitung für die Post erleichterte.

    Man wich nur dann davon ab, wenn es entgegen solcher Absenderangaben eine noch schnellere Beförderungsmöglichkeit gegeben hat. Aber im vorliegenden Fall lief "etwas schief". Der Absender hatte wohl mitbekommen, dass die SS Teutonic durch ein für die White Star Line höchst unangenehmen Zwischenfall Schwierigkeiten beim für den 12.11.1902 geplanten Auslauf von New York nach Europa hatte.

    Also dachte er sich am selben Tag in der Früh, dass man es auf dem sowieso kurzen Weg in den Hafen noch schaffen würde. Da hat er sich allerdings geirrt denn, ein von den amerikanischen Sammlerfreunden dankenswerterweise ermittelter Zeitungsartikel des Grand Forks Daily Herald vom Folgetag vermeldete:

    - Planmäßiger Auslauf -
    Teutonic legt trotz Schwierigkeiten ab

    New York 12. November / Damit das Dampfschiff Teutonic planmäßig nach Europa auslaufen konnte, wurde zwischen dem Bezirksverwalter des (Brooklyner Stadtbezirks) Kings County und der (Schiffs-)Compagny eine Sicherheitsleistung von $ 17.000.- festgelegt. Die Sicherheitsleistung wurde eingereicht, um die vor einigen Tagen auf die Teutonic auferlegte Last einer üblen Nachrede und die Sheriff-Gebühren von $ 337.- abzusichern, welche von einer jungen Frau mit Wohnsitz in Brooklyn im Damenkostüm vorbeigebracht wurde. Sie behauptete auf einem anderen Schiff der Compagny von einem herabfallenden Holm verletzt worden zu sein.


    Na prima ! Die Entrichtung eines offenbar vorgerichtlich kalkulierten Schmerzensgeldes als Bedingung für die Auslauferlaubnis eines Übersee-Dampfschiffes für 1.490 Passagiere: Das gehört wohl auch zum american way of life und der Empfänger, die Pfälzische Bank in Ludwigshafen, die den Brief am 25.11.1902 erhielt, wird darüber wohl geschmunzelt haben. Den o.a. Zeitungsartikel findet man im Original hier: http://www.philamercury.com/board.php im thread vom 03.09.15.

    Die SS Teutonic der britischen White Star Line hatte ihre Jungfernfahrt am 07.08.1889 absolviert, war rd. 180 m lang und lief ca. 20 Knoten (= 38 km/h). Während ihrem 18 Jahre umfassenden Dienst wurde sie für die wöchentlichen Nordatlantikquerungen der White Star Line eingesetzt. Sie transportierte irische Auswanderer, war während dem Burenkrieg und dem 1. Weltkrieg als Truppentransporter eingesetzt und hatte im Jahre 1901 unbeschadet an Mensch und Material einem Tsunami stand gehalten. 1921 wurde sie in Emden abgewrackt.

    + Gruß

    vom Pälzer

    verwendete Quellen:
    https://en.wikipedia.org/wiki/SS_Teutonic

  • Hallo Pälzer,

    eine tolle Story, die man dem "harmlos" von vorn aussehnden Brief gar nicht zugetraut hätte. Der Teufel steckte also im Detail ... :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Leitwege,

    den Applaus gebe ich - sehr gerne - weiter Bernard Biales, Leonard Piszkiewicz und Richard Frajola aus Frajola's Board For Philatelists. Ohne deren prompte Hilfe würde der Beitrag so nicht dastehen können, das ist von den Jungs rrrrichtig zackige Arbeit gewesen ! :thumbup:

    + Gruß !

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Sammlerfreunde,

    lt. Inhalt der beigefügten Auslandspoka vermutete der Absender aus Michigan die Empfängerin über die Weihnachtsfeiertage in dem kleinen Örtchen Albisheim (nördl. Vorderpfalz), was jedoch nicht zutraf.

    Am Empfangsort vermerkte man noch im Postkurs per dem Herrn Regierungsrat Krämer / Speyer, wo dann in Windeseile noch am selben Tag zugestellt werden konnte. Nebenbei weiss ich jetzt auch was ein watermelone-contest ist...Sachen gibts...

    https://www.youtube.com/watch?v=6TBNuIGjJ90

    + Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo zusammen,

    nach der oben stehenden "Umleitung" folgt sogleich die nächste, mit einer kleinen Variante, d.h. diesmal über die Pfalz nach den Niederlanden.

    + Gruß

    vom Pälzer