• Hallo Tim

    :) .....Indian name...French will use Wapiti and English mostly Elk.

    Nice card... up franked with 1893 Type A71 SC 230 issued to commemorate the World’s Columbian Expo., Chicago, May 1-

    Oct. 30, 1893.

    Destination to Bavaria :thumbup:

    Best regards

    Sylvain

  • Liebe Freunde,

    nach der Intensivverwöhnung durch den lieben Pälzer mit seinen Pfennigzeitschmankerln, soll es heute mit Altpapier weiter gehen.

    Ein Brief aus Quincy / Illinois wurde am 25.11.1850 nach Markt Einersheim aufgegeben. Der Absender notierte "Via Liverpool" und bezahlte 20 Cents (PAID / 20) für die Strecken innerhalb der USA, den Seeweg und das britische Transitporto. Die Niagara der Cunard Line legte mit ihm am 4.12.1850 von New York aus ab und landete ihn wunschgemäß (kam ja auch nicht immer vor!) am 17.12.1850 in Liverpool an. Am 18.12. war er ausweislich des siegelseitigen roten Stempels von London per Bahnpost von dort kommend eingelaufen. Mit dem schwach abgeschlagenen Stempel "Colonies & Art. 13" (ich meine, auch wenn man es nicht deutlich lesen kann, dass dies der richtige Vertragsstempel sein sollte) und dem Eingangsstempel von Calais (wohl vom 19.12.1850) lief er über Paris und Forbach nach Würzburg, wo er am 22.12.1850 ankam.

    Nach dem PV Bayerns mit Frankreich vom 1.7.1847 kosteten einfache, bis 1/2 Münchener Loth wiegende Briefe 45x pauschal in Bayern; dieser hier war wegen seines schweren, religiösen Inhalts doppelt schwer und kostete die Empfängerin satte 1 Gulden 30x (links unten im Auslagestempel von Würzburg in violett (!!) notiert - sieht man auch nicht alle Tage.
    Am Folgetag wurde er zugestellt in Markt Einersheim, welches noch ohne Post von der PE Possenheim bedient wurde.

    Die Empfängerin war keine geringere als die Gräfin Luitgard von Rechteren Limpurg, geb. Gräfin zu Erbach Fürstenau. Sie wurde fast 90 Jahre alt, ihr Gatte satte 98 Jahre. Hier der Link zu ihr und ihrem Gatten:

    http://adelsmatrikel.de/ADEL//getperso…513E&tree=tree1

    Fassen wir also zusammen: 20 Cents in den Staaten entsprachen 30x, dazu kamen 1 Gulden 30x bis zur Empfängerin, so dass der Brief total 2 Gulden kostete. Nicht eben wenig, aber man wird es sich seitens der erlauchten Gräfin zu leisten gekonnt haben.

  • Hallo bayern klassich,

    toller Transatlantikbrief! 8o

    Eine Frage, hätte gedacht dass das US-Inland zu jener Zeit 10c kostete, doppelt schwer dann 20c. Dann wäre das Seeporto und der britische Transit noch durch den Empfänger zu zahlen gewesen.

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo zusammen,

    das ist in meinen Augen - neben der sowieso schon seltenen Kombination aus Übersee und Auslage - ein Schlüsselbeleg. Denn wir sehen daran, dass das Überseeporto im Jahre 1847 mit 20 cents = 30 Kr ja noch richtig günstig dahergekommen ist (bei der prussian-closed-mail bspw. waren es 30 cents = 45 Kr noch bis Oktober 1861), während es auf dem Kontinent im internationalen Vergleich ganz schön heftig zu Buche schlug. Das hätte ich so nicht erwartet. Und verdammt hübsch sieht der auch noch aus !

    Vielen Dank für`s zeigen + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Leitwege,

    danke!

    M. E. 5 Cents bis 1/2 Unze (14,2g) für die USA bis Boston bzw. New York wie hier. 15 Cents für GB bis zur franz. Küste (US - UK - Convention von 1848 mit der "open British mail".

    Mit 8,75g wäre er bayerisch noch einfach gewesen, also sollte er zwischen 8,8 und 14,2g gewogen haben.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayern klassich,

    habe im Conzelmann "America per England" nachgelesen, du hattest Recht: US-Inland 5c, aber dort steht zum Vertrag von 1848:

    Seeporto 16c, Britisches Porto 3c, US-Porto 5c für einfachen Brief.

    Für Transitpost nach Deutschland Art.XI:

    Britisches Schiff: Nur der US-Inlandsanteil wurde vom Absender bezahlt, Seeporto und Rest vom Empfänger
    Amerikanisches Schiff: US-Anteil und Seeporto vom Absender, Rest vom Empfänger

    Wenn dein Brief mit der Cunard-Linie gekommen ist, dann hätte nur das US-Porto 5c vom Absender bezahlt werden müssen (4-fach???), irgendetwas stimmt nicht.

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Leitwege,

    das mit 5 C. und 16 C. habe ich auch gelesen, kenne aber mehrere Briefe hin und her mit 20 C..

    Fakt ist, dass Frankreich die Briefe nach Art. 12 von GB übernommen hat, egal wie diese vorher frankiert/taxiert waren. Frankreich hat sie GB ja nach Unzen abgekauft und Frankreich hat sie Bayern je Gewichtsstufe für 45x verkauft. Wenn der Absender 20 C. bezahlt hat, was unstrittig ist, wäre er nach deiner Rechnung im 4. Gewicht gewesen - das waren dann aber 3 mal 14,2g = 42,6g plus X. Damit wäre er aber über F nach B mindestens auch im 4. Gewicht gelegen, vermutlich eher im 5. Gewicht.

    Das gegen die Taxen aber nicht her ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde, lieber BK,

    tolles Stück, in vielerlei Hinsicht, meinen Glückwunsch dazu......Nur in welcher Deine Sammlungen willst Du den zeigen, lieber Bayern Klassisch :D8o

    Edit: Bay-Frankreich....!? ^^

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Liebe Freunde,

    BY - Frankreich passt schon ganz gut für ihn. :P:P

    Bei Umrechnungen weiß ich es auch nicht genau - ich habe einen USA - Spezialisten gebeten, uns zu helfen; mal sehen, was von dieser Ecke kommen wird.

    Alle frühe Briefe aus den Staaten via Frankreich nach Bayern sind "gut" - wenn er dann noch 2 Gulden gekostet hatte, sollte man nicht wählerisch sein. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    es ist einfacher, als wir gedacht haben ...

    Der Brief kostete einfach 10 C., weil über 300 Meilen von Aufgabe- zur Ausgangspost der USA (hier: New York). Er wog aber über 14,2 g, demnach verdoppelte sich das Franko auf 20 C..

    Als er nach Bayern kam, wurde er gewogen und wog eben über 14,2g, aber unter 17,5g, so dass er auch doppelt in FR / Bayern war.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Leitwege,

    schon. Man müsste den Vertragstext GB - FR haben. Leider habe ich ihn nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Art. 13 nicht 12
    15 Decimes bis 7,5 Gramm für Frankreich (komplett).
    In den 15 Decimes müsste alles vom Hafen in den USA bis Ausgangsgrenze Frankreich enthalten sein da nach der Postreform von 1849.

  • Hallo kibitz,

    Art. 13 hatte ich auch geschrieben ...

    Danke für den Hinweis mit 15 Dec. für 7,5g Da er im 2. Gewicht lag, hatte Frankreich 30 Dec. = 1 Gulden 30x für ihn bezahlt. Was hat dann Bayern bekommen?

    Oder galten die 15 Dec. für die Unze Briefe aus den USA über GB?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,


    "Hallo Leitwege,

    das mit 5 C. und 16 C. habe ich auch gelesen, kenne aber mehrere Briefe hin und her mit 20 C..

    Fakt ist, dass Frankreich die Briefe nach Art. 12 von GB übernommen hat, egal wie diese vorher frankiert/taxiert waren. Frankreich hat sie GB ja nach Unzen abgekauft und Frankreich hat sie Bayern je Gewichtsstufe für 45x verkauft. Wenn der Absender 20 C. bezahlt hat, was unstrittig ist, wäre er nach deiner Rechnung im 4. Gewicht gewesen - das waren dann aber 3 mal 14,2g = 42,6g plus X. Damit wäre er aber über F nach B mindestens auch im 4. Gewicht gelegen, vermutlich eher im 5. Gewicht.

    Das gegen die Taxen aber nicht her ... "

    Über Frankreich galt 7,5 Gramm, etwas anderes würde mich sehr wundern.
    "Was hat dann Bayern bekommen?" Keine Ahnung.

    Beste Grüße

    kibitz

  • Hallo kibitz,

    bei Briefen nach Bayern im Portofall galten 8,75g, ganz sicher. Im Frankofall galten 7,5g, das ist richtig.

    Die Frage ist: Was behielten für diesen Brief GB (Seeporto und Transit nach Calais), Frankreich (ab Calais bis Forbach) und Bayern.

    Wenn Frankreich an GB 15 Dec. für die Unze Briefe gab, kostete dieser hier mit etwas über einer halben Unze demnach ca. 8 Decimes = 24 Kr.. Das wäre der Anteil, den GB bekommen hätte.

    Die im Vertrag genannten 16 Cents entsprachen ebenfalls 24 Kr.. Zieht man von 90 Kr. diese 24 Kr. ab, bleiben 66 Kr. für Frankreich und Bayern übrig. Sicher hat Frankreich mehr kassiert, als Bayern (ohne dass ich den Schlüssel hierfür kenne), aber es war für Frankreich ein Bombengeschäft und für Bayern denke ich mal auch lukrativ.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • "Die Frage ist: Was behielten für diesen Brief GB (Seeporto und Transit nach Calais), Frankreich (ab Calais bis Forbach) und Bayern."


    Frankreich bezahlte pauschal 3sh 4d je oz an GB egal was für den Brief vorher angesetzt wurde.
    Deshalb ist es wohl sehr schwierig die Fragen auf den einzelnen Brief herunter zu brechen.
    Der Brief nach Weimar sollte in GB 1sh 10d bis zu einer 1/4oz kosten und wurde für weit weniger (10d) an Frankreich verkauft.

    Beste Grüße

    kibitz