• hallo Sammlerfreunde

    hier mal ein netter Vorphila-Brief von 1829 aus dem Kanton Schwyz nach Intra in Italien via Arona Mailand.
    Der Brief ist mit dem Rahmenstempel Schwyz (1778 nach Winkler ) abgestempelt und bekam unterwegs in Mailand noch diesen schönen Transitstempel.
    Einen Ankunfts-Ausgabestempel für Intra in Italien gibt es nicht.
    Was die Auslagen für diesen Brief angeht und da bin ich mir nicht sicher, 10 Kreuzer bis Grenze Lombardei und 8 Centissimi Transitgebühr aussagend durch LT unter dem Milano Stempel.
    Wenn jemand eine bessere Erklärung hat freue ich mich auf Antworten.

    Gruß der Gernesammler

  • Hallo gernesammler,

    mein Interpretationsversuch: Zürich (Postgebiet) notierte 8 Kreuzer. Österreich (Milano) taxierte mit 10 Decimi, also ca. 30 Kreuzern.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo die Runde

    Meine kleine Beitrag hierzu. In Lombardei war es nur mit Kreuzer CM zu rechnen. Dies gilt ab 1.11.1823 und dauerte wohl die ganze Vorphilazeit.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    da bin ich mir nicht so sicher - Wenn Zürich 8 Kr. schreibt, können es nicht nur 2 weitere Kreuzer für 100 km Entfernung (Grenze CH bis Mailand) sein, die Österreich ansetzte. Wenn die Patente auch in der Lombardei galten, dann sind wir bei Auslandsbriefen in ganz anderen Regionen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Sicher kann ich es hier nicht feststellen. Intra als Teil heutigen Verbania ist, wie auch Verbania zu Piemonte zugehörig. Vorher also auch unter Savoien. Ob Intra damals kurz unter Lombardie zugehört hatte, kann ich nicht sicher feststellen.

    http://it.wikipedia.org/wiki/Intra


    Vielleicht war der Brief bis Grenze Österreich frankiert geworden. 8 Kreuzer für Lombardie und 10 Decimi Empfängerporto.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    dann liegt es gerade an der Grenze vom Piemont = Kgr. Sardinien und der Lombardei. Dann waren es sicher 8 Kr. für die CH und Österreich hat in Mailand im Paket mit Sardinien abgerechnet, daher geht eine Transittaxe nicht aus dem Brief hervor. In der Regel zahlte man pro Unze einen Betrag, den ich hier nicht aus der Hüfte kenne.

    Jedenfalls zahlte der Empfänger 10 Decimi = 30 Kr..

    Die PO dieser Region Piemont, Savoyen und Sardinien ist phantastisch und Briefe von dort oder nach dorthin sind immer etwas besonderes. :)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • laut meinem Handbuch ( Auslandspostverkehr Schweiz - Italienische - Österreichische und Deutsche Staaten - Transit ) 1798 - 1850 lief die Post des Kantons Schwyz über die Zürcher Post und unterlag somit dem Postvertrag von 1819 + den Nachträgen von 1822.
    Dieser sagt aus das Korrespondenzen von und nach Italien oder der Schweiz bis Grenze zu bezahlen waren.
    Betrifft Lombardei, Sardische Staaten, Parma und Modena, dem Fürstentum Lucca, der Toscana, dem Kirchenstaat und Sizilien sowie den Schweizer Kantonen Tessin, Uri, Zug, Schwyz, Glarus, Appenzell, St.Gallen, Thurgau, Schaffhausen, Aargau, Luzern und Basel.
    Eine Transit Taxe gab es nicht, da es darum ging Korrespondenzverbindungen zu sichern wurde auf eine Entschädigung verzichtet.
    Der genannte Posttarif von Bayern-Klassisch ist korrekt 8 Schweizer Kreuzer und 10 Centesimi für Mailand, wie vorab schon erwähnt verzichtete Österreich auf eine Entschädigung.
    Der Transitstempel mit dem LT Vermerk musste angebracht werden für Briefe weiter als Mailand.

    Gruß der Gernesammler

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Gernsammler

    Das genannte buch muss ich auch haben. Wer hat das Buch geschrieben?

    Sonst gibt es meiner Meinung nach noch etwas unklares. Die Verträge ist vor die Währungswechsel geschrieben. Und bayern klassisch nennt Decimen und nicht wie du Centesimi. 10 Centesimi waren übrigens gleich 2 Kreuzer CM.

    Du hast ein interessanter Brief gefunden :) :)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Bayern-Nils,

    ich denke, es ist das Buch von Richard Schäfer gemeint. Das kannst du auf der Start-Seite von philabooks sehen. Ein tolles Buch mit vielen Brief-Abbildungen, das seinen Preis auf jeden Fall wert ist.

    Viele Grüsse
    kantonal

  • es ist so wie Kantonal sagt, das Buch ist von Richard Schäfer und es ist absolut super da es alle Briefe von den schon genannten Staaten und Kantonen beschrieben werden.Auch hat es für die Länder die behandelt werden die zur dieser Zeit benutzten Währungen beschrieben.


    Für Sardinien und die Lombardei galt dabei der Centesimi, 1 Schweizer Kreuzer hatte den Wert von 5 Centesimi.
    Der Decime den Bayern Klassisch nennt wird für Frankreich verwendet ab 1800, es kann aber auch sein das der Decime später in der Schweiz als Währung auftauchte da ab 1852 einige Kantone der Schweiz die französische Parität übernommen haben.

    Es gibt von Richard Schäfer noch ein Buch über den Schweizer Postverkehr mit dem Ausland der dann die Zeit von 1459 - 1907 behandelt, also auch die frankierte Post ( es ist genauso toll ).

    Gruß der Gernesammler

  • Hallo Gernesammler,

    zu den Währungen in Turin (stellvertretend für die ganze Region natürlich):

    1819 - Lira Piemontesi = 1,845 Lire nuovi

    1 Lira nuova = 20 Soldi = 100 Centesimi

    1833 - Lira Sardinees = 20 Soldi = 100 Centesimi

    Ab 1842 Verwendung des französischen Münzfußes:

    1 Lira nuova = 10 Decimi = 100 Centesimi.

    Für deinen Brief galt: 1 Lira = 1,88 franz. Francs. Für Kreuzer (CH oder rheinische) entsprach eine Lira nuova also 57 Kreuzer. Demnach wären 10 Centesimi, wie von dir als Gesamtporto ab der CH - Grenze bis zum Bestimmungsort im Transit durch die Lombardei angenommen, nur 5,7 Kreuzer gewesen - dieser Betrag kann nicht stimmen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • P.S. Das Buch von R. Schäfer habe ich natürlich auch. Ich kann die Auslandsbriefe in mir fremde Länder mit mir nicht bekannten Postverträgen nicht (gut genug) beurteilen. Aber was den "deutschen" Bereich angeht, hätte er besser vorher Fachleute befragt, weil es da viele Fehler gibt, die leicht vermeidbar gewesen wären.

    Trotzdem rate ich zum Kauf des Buches, auch wenn es 250 Euro kosten sollte, wie in meinem Fall, weil gute Literatur auch immer Fehler beinhaltet, das Buch toll aufgemacht ist, für jeden Sammler hilfreich ist und man jeden guten Autor unterstützen sollte, der solch eine Mühewaltung auf sich nimmt.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ich bin in dem genannten Buch zur Umrechnung und Berechnung auf der Seite 85 - 87 gewesen und hatte mir die Mailänder Währung zum berechnen genommen.
    Der einzige Brief der in dem Buch abgebildet ist, ist auf der Seite 315 Milano - Schwyz.
    Vielleicht kann man daraus dann besseres ableiten, mir geht es vor allem darum den Brief bestens interpretieren zu können.

    Gruß der Gernesammler

  • Hallo Gernesammler,

    und auch da spricht er von Decimi.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Guten Morgen zusammen,

    heute mal ein Brief aus 1847 von Wohlen in der Schweiz nach Florenz/Toskana.

    Für mich interessant wegen des Laufweges über Mailand, dokumentiert durch die beiden Stempel aus Mailand: " Austria Nr.2", Schweiz via Mailand und " T.A.Svizz.via di Milano" auf Transitbriefen nach Sardinien, Toskana oder Modena/Parma. Quelle: Richard Schäfer 1798-1850, übrigens, tolles Buch 8o

    Taxe kann ich nur vermuten, heißt das 16 Crazien, rückseitig noch eine rote 12?

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Leitwege,

    ich sehe keine 16, sondern eine 10.

    Franco con fine = Grenzfranko, daher 12x siegelseitig bis zur Grenze.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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