• Liebe Sammlerfreunde,

    folgenden Brief nach Lindau möchte ich zeigen:
    Unfrankierter Brief "Muster ohne Wert" von St. Gallen (Schweiz)
    vom 8. Juli 1817. Im Auslage Stempel "AUSLAG. ST.GALL." wurden
    6 Kreuzer Porto vermerkt. Rückseite handschriftlicher Vermerk:
    "P.10 x" = Porto 10 Kreuzer, die der Empfänger bezahlte.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    sonderbar, dass das bayer. Porto bzw. die Summe nicht vorne notiert wurde. 4x wäre ja die 3. Gewichtsstufe (2x, 3x bis 1 Loth 4x bis 1,5 Loth), wenn ich es recht sehe.

    Es ist der einzige Musterbrief aus dieser Zeit, den ich sehe. Chapeau! Schön und seltenst, was will man mehr?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    folgenden Brief möchte ich zeigen:
    Unfrankierter Brief aus St. Gallen mit Aufgabestempel
    vom 27. Mai 1837 und Stempel "AUSLAGE ST.GALLEN".
    Unter den beiden Stempel wurden 4 Kr. vermerkt, die
    mit 6 Kr. überschrieben wurde. Ich denke, daß der Ab-
    sender 10 Kr. Porto zahlen mußte, diese Gesamtsumme
    wurde jedoch nicht angeschrieben. Der Brief ging in das
    bayerische Mittenwald.

    Bedste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    ein toller Brief - fast könnte man meinen, dass der Zweikreiser den Auslagestempel überdecken sollte. Aber das mag ein Zufall sein.

    Mit den Taxen komme ich nicht gut zurecht - 8x scheint mir für den leicht wirkenden Brief etwas viel zu sein.

    Wie der Expeditor in Mittenwald arbeitete, erschließt sich nicht nur mir nicht. Ein Schlamper von Gottes Gnaden.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo VorphilaBayern

    Wie immer ein schöner Brief von dir. :)

    Die 6 Kreuzer Rh ist von Lindau bis Mittenwald richtig (3. Taxrayon). Ob die 6 über ein 2 oder 4 geschrieben ist? Es ist für mich unmöglich zu beurteilen, aber 4 wie du schreibst konnte man eher vermuten als 2. Dann also 10 Kreuzer Rh Empfängerporto.

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Die Briefe von Ebnath sind nicht so einfach zu beschreiben wie ich dachte. Wie dieser Brief zeigt ist ein Gebühr irgendwo versteckt geworden, oder wie soll man sonst die Taxierung verstehen.

    Von Ebnath über Lichtensteig und Lindau nach Kempten in 1826. Oben rechts ist es die gewöhnlichen 2/4 zu finden. Auslage St. Gallen aber 10 Kreuzer. Lindau-Kempten die normalen 4 Kreuzer Rh bei ersten Gewichtsstufe.
    Die Frage dann ist wie man zu 10 Kr Auslage kommt?

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    die 10 Kr. müssen mit dem Gewicht zusammen hängen. Neben dem innerkantonalen Porto von 4 Kr. wurden im Auslagestempel zusätzlich 6 Kr. bis Lindau angesetzt. Das normale Porto für einen einfachen Brief bis Lindau wären 4 Kr. gewesen. Schäfer schreibt in seinem Buch, dass ein Brief, den Umschlag eingerechnet, mehr als 4 Seiten umfasst, ein doppelter Brief ist (ab 1/2 Loth). Wenn das bei deinem Brief zutreffen würde, dann würden die 10 Kr. passen. Zudem ist zu berücksichtigen, dass in der Schweiz ein halbes Loth nur 7,6 g war, während in Bayern ein halbes Loth 8,75 g war.

    Grüsse von liball

    • Offizieller Beitrag

    Hallo liball

    Der Brief hat nur 4 Seiten, es kann aber sein dass der Brief mehr als 7,6 Gram ist. Dann gibt es Probleme mit anderen Briefe.
    Eine Aufstellung über die hier gezeigte Briefe

    2/4 - Auslage 7 + 4 Bayern
    2/4 - Auslage 8 + 4 Bayern (2 mal gezeigt)
    2/4 - Auslage 7 + 6 Bayern macht 2 Gewichtsstufe auch in St. Gallen
    2/4 - Auslage 10 + 4 Bayern

    Die 2/4 hat also keine Einwirkung auf die Auslage. Es kann sein dass ein von der Briefe falsch taxiert ist.

    Eine Frage vor wir weiter gehen um Missverstände aus den Weg zu räumen. Wie Beschreibst du die 2/4 Taxierung?
    2 Kreuzer für die Strecke ??
    4 Kreuzer für die Strecke ??

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    die 2/4 Taxierung hat mit Sicherheit Einfluß auf die Auslage. Ich beschreibe sie ich wie folgt:

    In Ebnath gab es zu dieser Zeit noch keine Poststelle. Die Briefe wurden per Boten zum Postbüro Lichtensteig gebracht (hierfür 2 Kr.). Lichtensteig-St. Gallen abermals 2 Kr., daher innerkantonal 4 Kr.

    Im Vertrag St.Gallen - Bayern kostete St. Gallen - bis zur bayerischen Grenze 3 Kr. = 7 Kr. (auch Lokalbriefe bis Lindau kosteten nur 3 Kr.) Dies wurde von St. Gallen, vermutlich nachdem Vorarlberg wieder zu Bayern kam, auf 4 Kr. erhöht. Daher 8 Kr. im Auslagestempel.

    Bei der bayerischen Taxe muss man auf das Jahr schauen. Solange Vorarlberg zu Bayern gehörte, hat Bayern bis Kempten 6 Kr. berechnet.

    Grüsse von liball

  • Liebe Sammlerfreunde,

    konnte zwei schöne Briefe mit dem Stempel "AUSLAG. ST. GALL."
    im Shop von Herrn Grünewald kaufen:
    aus St. Gallen nach Kempten mit 4 Kr. im Auslagestempel und
    6 Kr. Porto für die Strecke von Lindau nach Kempten. Der
    Brief ist vom 17. Dezember 1811.
    aus Ebnath nach Kempten vom 24. Mai 1813 mit 8 Kr. im Aus-
    lagestempel und 6 Kr. Porto für die Strecke von Lindau nach
    Kempten.

    Herr Grünewald hat noch sehr schöne und sehr seltene Briefe
    im Angebot, die mir aber zu teuer sind.

    Hierzu folgender Link:

    http://www.vorphilatelie.ch/SCHAeFER-BAND-XII:::450:7.html

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    den habe ich nicht von ihm und auch das Preisgefüge hielt sich noch in vernünftigen Grenzen. Nichtsdestotrotz erschließt er sich mir nur teilweise ...

    Geschrieben in St. Gallen am 26.5.1837 war er an Zumstein in Kempten gerichtet. Siegelseitig ist nichts. Zuerst schlug man den Auslagestempel ab, in den man aber nichts schrieb. Dann überstempelte man ihn mit dem Zweikreisstempel vom 27.5.1837.

    Als wäre das nicht schon genug, lese ich eine Taxe, die mal wie eine 6, dann wie eine 8 anmutet. Wer kennt sich hier aus?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Ich sehe hier nur ein 6 der vielleicht gestrichen ist oder über ein 4?/5? geschrieben ist.

    Die Taxe von Lindau nach Mittenwald an der Isar ist 6 Kreuzer für ein einfacher Brief, also stimmt somit die vermerkten 6.

    Mehr wage ich hier nicht zu beurteilen. Was der Extrastrich heisst weiss ich auch nicht.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Portobrief mit gedrucktem Steckbrief von St. Gallen (Schweiz)
    nach Isny (Württemberg) vom 12. August 1811. Von St. Gallen bis Lindau fielen
    3 Kr. - In Bayern 6 Kr. - und in Württemberg 4 Kr. Porto an. Dazu kam in Isny noch
    ein Ortsbestellgeld von 1 Kr. hinzu. Gesamt bezahlte der Empfänger 14 Kreuzer.
    Als Drucksache wäre es sicherlich billiger gewesen, dann hätte jedoch der Absender
    frankieren müssen, denn Drucksachen durften nur frankiert aufgegeben werden.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    ein wundervoller Brief - innen wie außen eine Augenweide und wer den nicht gerne hätte soll Panini - Bilder sammeln. Eigentlich hätte er ja das Zeug zu einem Dienstbrief bzw. einer Dienstdrucksache ...

    Ich kenne auch nur ganz wenige Steckbriefe, aber über 3 Länder liefen die nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    nachdem hier schon lange keine neuen Brief vorgestellt wurden, möchte ich 2 Briefe zeigen, die nicht alltäglich sind.
    Ihre Grundlage hat dieser Stempel im Postvertrag Bayern - St. Gallen von 1808. Der Stempel wurde eingeführt um den bayerischen Paketschlussämtern die Arbeit zu erleichtern.
    Auf Briefen nach Österreich war dieser Stempel nicht notwendig, da die Briefe aus der Schweiz bis zur österreichischen Eingangsgrenze bezahlt sein mussten.
    Der 1. Brief aus Schaffhausen nach Feldkirch vom 15.1.1812 lief jedoch in der Zeit als Vorarlberg und damit Feldkirch zu Bayern gehörte. Bis St. Gallen wurden 4 Kr. belastet. Nachdem St. Gallen 3 Kr. beanspruchte, wurden in St. Gallen 7 Kr. in Auslage genommen. Von Bregenz bis Feldkirch setzte Bayern 3 Kr. an, so dass der Empfänger ein Gesamtporto von 10 Kr. bezahlen musste.
    Beim 2. Brief aus St. Gallen nach Dornbirn vom 16.9.1825 dürfte dieser Stempel wohl irrtümlich abgeschlagen worden sein. Eine Portoforderung wurde nicht eingetragen, da der Brief bis zur österreichischen Eingangsgrenze bezahlt war. Dornbirn hatte zu dieser Zeit noch kein Postamt, so dass die Briefe ab Bregenz von einem Boten zugestellt wurden. Das Porto von 2 Kr. C.M. wurde in 2 1/2 Kr. rhein. umgerechnet. Mit dem Botenlohn von 2 Kr. rhein. ergab sich ein Gesamtporto von 4 1/2 Kr. rhein.

    Grüsse von liball

  • Hallo liball,

    das gibt eine wunderbare Seite - 2 herrliche Briefe aus bekannter Korrespondenz mit feinsten Stempeln so ganz nach meinem Geschmack. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Guten Abend,
    nach meinem auch :) ...danke fürs zeigen und wie immer eine gute Beschreibung von dir.
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo,

    für diesen Portobrief aus St. Gallen vom 9.12.1822 wurden 4 Kr. in Auslage genommen. Dies war das Porto für einen Brief in der 2. Gewichtsstufe bis Lindau. In Lindau dürfte man sich nicht so ganz sicher gewesen sein, wo das Schloß Taxis lag, denn eine Ortsangabe ist auf dem Brief nicht vermerkt.
    Daher wurden in Lindau für den bayerischen Transit 8 Kr. angesetzt und der Brief mit dem direkten Paketschluss nach Augsburg mitgegeben.
    Wäre in Lindau bekannt gewesen, dass das Schloss Taxis in Württemberg liegt, dann hätten gem. dem PV Bayern-Württemberg von 1809 nur 4 Kr. für den Transit angesetzt werden dürfen, da der Brief aus der Ostschweiz kam und der bayerische Transit sehr kurz gewesen wäre, da der Brief dann nach Ravensburg, Wangen oder Friedrichshafen spediert worden wäre.
    Tatsächlich liegt das Schloss Taxis in Dischingen im Bezirk Heidenheim in der Nähe von Neresheim. So kamen zu dem fremden Porto von 12 Kr. noch 2 Kr. für Württemberg hinzu.

    Grüsse von liball