• Offizieller Beitrag

    Hallo Helmut,

    ein schöner Beleg !
    Es existiert eine Taxtabelle (von Dezember 1851) aus dem Bereich der OPD Düsseldorf für die rechtsrheinischen Orte mit besonderer Auflistung der Nahbereichstaxen von Orten bis zu einer Entfernung von 3 Meilen.
    Demzufolge kostete ein einfacher Brief bis zu 1 Meile 6 Pfennige, bis 2 Meilen 9 Pfennige und darüber 1 Sgr.
    Heiligenhaus und Elberfeld gehörten zu diesem begünstigten Bereich.
    Die zugrundeliegende Verordnung ist bis jetzt nicht aufgetaucht. (Gehört aber zu den Punkten, die in meiner Arbeitsliste stehen)

    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael,

    vielen Dank für das Lob.
    Nach meinen hier gezeigten Belegen ergibt sich daraus:
    Velbert-Elberfeld Nachbereich= 3/4 Sgr
    Heiligenhaus-Elberfeld Normaltarif 1 Sgr.

    Gruß Helmut

  • Hallo Heku49,

    anbei eine Porto-Tax Tabelle aus Haan. (ich denke die ist bekannt).
    Schön wäre es jetzt eine aus Elberfeld oder Velbert zu finden
    Gut zu sehen das es auch Brieftaxen für den Nahbereich gab die neben der normalen Briefaxe existierte.


    Vielleicht weiß Michael bis wann diese Taxverordnung gültig war?


    schönen Gruss

    Peter

  • Hallo Peter,

    die Tabelle kannte ich noch nicht.
    An meinen Fragen merkt man ja das diese Altbriefe nicht mein Fachgebiet sind.
    Da bin ich der Altbrieflehrling.

    Danke an alle die mich bisher unterstützt haben.

    Gruß Helmut

  • Diesen Beleg konnte ich heute auf der Messe in Essen nicht liegenlassen.
    Paßt er doch halbwegs in die Heimatsammlung. Langenberg ist heute ein Stadtteil von Velbert, zu dem auch Heiligenhaus einmal gehörte.

    Er ging von Langenberg nach Dahlhausen/Bochum (Rückseitig: erhalten am 16.Mai 1840 oder 1849).
    Wie ich unter den roten Strichen erkenne eine taxierung von 3/4, was ja auch ein Hinweis auf einen Nahtarif sein könnte. Entfernung ca. 12,5 Km.
    Mehr sagen mir die roten Striche leider nicht. Auch kann ich den Rest der Anschrift nicht lesen.
    Ich hoffe hier kann jemand helfen.

    Gruß Helmut

  • Hallo Helmut,

    die Anschrift lautet:

    Herrn Hauptmann Schragmüller zu Dahlhausen ohnweit Bochum.

    Im Fahpostmanual wurde er unter der Nr. 303 geführt.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Helmut,

    die Berechnung setzt sich so zusammen:

    Für den 1 7/8 Loth schweren Brief fielen bei 2-4 Meilen Entfernung 3 3/4 Sgr. Porto an.

    Für die kurshabenden Papiere wurde 1/10 der Taxe von Silbergeld angesetzt, mindestens aber das einfache Briefporto.
    Für 250 Thaler in Silber wären 10 Sgr. zu taxieren gewesen.
    Für die kurshabenden Papiere 1/10 davon: das wäre 1 Sgr.
    Hier greift jetzt die Minimum-Regel: 1 Sgr. wäre weniger als das einfache Briefporto (für die Entfernung 2-4 Meilen) von 1 1/2 Sgr.
    Daher wurden hier die 1 1/2 Sgr. als Werttaxe genommen.

    Die 3 3/4 Sgr. Briefporto + 1 1/2 Sgr. Werttaxe ergeben das Gesamtporto von 5 1/4 Sgr.
    Zu deiner Frage: das durchgestrichene ist das anfallende Briefporto, noch ohne Werttaxe.

    NB. Deine Überlegung für einen speziellen Nahtarif greift hier meines Wissens nicht. So weit bekannt, galten diese speziellen Nahtarife nur zwischen bestimmten Orten im Rheinland, evtl. auch nur im Bereich der (späteren) OPD Düsseldorf. Bochum / Dahlhausen gehört zu Westfalen.

    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo in die Runde

    ich gehe mit @Michaels Aussage bis: "Für 250 Thaler in Silber wären 10 Sgr. zu taxieren gewesen." mit.

    Danach sieht meine Interpretation folgendermaßen aus:
    Für inländische kurshabenden Papiere war die Häfte, für ausländische 1/10 davon zu taxieren. Als Mindestgebühr galt die doppelte Brieftaxe.

    Meines Erachtens wurde erst falsch eine Brieftaxe berechnet, diese gestrichen und dann nur eine Geldtaxe für inländische kurshabende Papiere. Hierfür fielen 5 Sgr an. Eine extra Brieftaxe kam hier nicht zur Anwendung. Dies ist alles im §37 geregelt - Portotaxe gültig ab 01.01.1825.

    Sicher kann ich nicht sagen, was hinter der "5" vermerkt ist. Als Jahreszahl lese ich 1840.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo Michael, Hallo Ulf,

    danke für diese Auskünfte.
    Ich werde versuchen mich näher mit dem Thema zu befassen.
    Leider fehlen mir in Bezug auf Preußen Tabellen, Listen und Verfügungen.

    Gruß Helmut

  • Hallo,

    als Neuling auf dem Altbriefgebiet geht man jeder Empfehlung nach.
    Gestern habe ich auf der Messe in Essen den Stand von Postgeschichte Kemser besucht.
    Herr Kemser hatte doch tatsächlich auch einen Beleg für meine Heimatsammlung dabei.
    Es gab sogar einen Forumsrabatt. :thumbup:

    Hier nun der Beleg, etwas vom Zeitraum vorgezogen.
    Auslandspaketkarte aus dem Jahr 1907 nach Solothurn in die Schweiz frankiert mit Marken der Germania-Serie.

    Gruß Helmut

  • Heute mal 2 Briefe aus Heiligenhaus nach Belgien.
    1. Brief frankiert mit 2 Eingroschenmarken farbig durchstochen, Ausgabe vom 1. Jan. 1868
    Stempeldatum 5.3.1869
    2. Brief frankiert mit 2 Eingroschenmarken gezähnt, Ausgabe vom Jan. 1869

    Stempeldatum 26.4.1870.
    Inhalt beider Briefe eine Rechnung.

    War es eigentlich zu der Zeit üblich, das auch kleine Firmen Briefbögen in französisch führten?

    Und am Schluß das fertige Albumblatt für den ersten Brief.

    Gruß Helmut

  • Hallo Helmut,

    schönes Paar und hübsche Seite! :)

    Zitat

    War es eigentlich zu der Zeit üblich, das auch kleine Firmen Briefbögen in französisch führten?

    Ja, war es, wenn die Kunden auch, oder vor allem aus dem französisch sprachigen Raum stammten, wie wir das hier unterstelllen können.

    Auch umgekehrt wurde ein Schuh daraus - es gab auch viele Briten, Niederländer, Franzosen oder Italiener, die altdeusch lesen und schreiben konnten. In den 1860er Jahren und erst recht danach wurden viele Drucke und alles, was damit zusammen hing, deutlich günstiger, so dass man auch gerne mal bei größeren Firmen mit internationaler Kundschaft 2 oder 3 verschiedene Briefköpfe führte, wobei deutsch, italienisch, französisch und erst dann englisch in der Häufigkeit zu nennen wären.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Helmut,

    wieder eine optisch gelungene und graphisch ansprechende Seite - prima!

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • bayern klassisch hat oft auf die Wichtigkeit der Rückseite hingewiesen.

    Hier mein neuester Eingang zur Heimatsammlung.
    Brief aus Düsseldorf nach Hetterscheidt bei Velbert. Handschriftlich korrigiert in Heiligenhaus.
    Aber hier war für mich die Rückseite interessant.
    Zweimal der Ausgabestempel Heiligenhaus vom 27.6. und 28.6.1979 mit Uhrzeit.
    Damit konnte ich das älteste bekannte Datum desStempels mit Uhrzeit von November auf Juni korrigieren.

    Den Vermerk auf der Rückseite kann ich leider nicht lesen.
    Ist aber wohl die gleiche Handschrift wie auf der Vorderseite.

    Gruß Helmut