Württemberg (TT) - Österreich

  • Hallo liball,

    danke für die Antwort - dann werden wir noch suchen müssen, wie sich die internen Verrechnungen auf die Porti ausgewirkt haben.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    folgenden Brief in der 1. Gewichts- und 1. Entfernungsstufe möchte ich zeigen:
    Barfrankierter Brief von Isny (Württemberg) über Lindau (Bayern) und Bregenz (Österreich) nach Dornbirn (Österreich) vom 26. Januar 1851. Der Absender bezahlte die Gemeinschaftsgebühr von 7 Kr.rh. bei der Briefaufgabe.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    schöner Brief - aber ich sehe 3x und 4x hinten; wer bekam wie viel? War der Transit durch Bayern mit 4x anzusetzen und 3x das Gemeinschaftsfranko?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch,

    kann dazu im Buch "Die Postverhältnisse Thurn und Taxis - Österreich" von Herrn Dr. Helbig leider nichts finden.
    Mein Portobrief, auch im Nahbereich, in "Post 3" hat aber die selbe Vorgehensweise.

    Liebe Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    dann hoffen wir mal, dass Achim uns hier schlau macht. :)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    für diesen Brief aus Isny in der 2. Gewichtsstufe vom 8.2.1827 bezahlte der Absender ein Franko 15 Kr. (3 Kr. für Württemberg, 12 Kr. bayer. Transit). Die Spedition erfolgte über Kempten nach Augsburg. In Augsburg wurde in roter Tinte v. Kempten angeschrieben. Von Augsburg erfolgte die Weiterbeförderung im direkten Paketschluss mit Wien. In Wien wurde Aburg (=Augsburg) vermerkt. Wer kann das Wort darunter lesen, das ebenfalls in Rötel angeschrieben wurde.
    Das österreichische Porto könnte 44 Kr. C.M. gewesen sein, dies wäre jedoch die 3. Gewichtsstufe + 2 Kr. Zustellgebühr. Vielleicht war der Brief jedoch in Österreich portofrei.
    Der Charge-Stempel in Schreibschrift wurde in Isny abgeschlagen. Der Charge-Stempel in Antiqua dürfte beim Paketwechsel in Kempten angebracht worden sein.

    Grüsse von liball

  • Hallo liball,

    diesen Vermerk von Wien habe ich schon zigmal gesehen - leider ist er immer schwer leserlich ausgeführt. Offic jud sollte es wohl sein - also Official Gegenstand. Hatte wohl etwas mit der Halbierung der Gebühren in Österreich zu tun (s. 1/2 unten links).

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    2 Briefe der leichteren Muße möchte ich heute zeigen, die ein schönes Paar abgeben:

    1. Stuttgart, 22.1.1850, nach Wien ("Vienne") "poste restante franco". Poste restante konnte jeder schreiben, aber franco musste bezahlt werden. Dies tat der Absender nicht. Entweder hatte die Post schon geschlossen, oder noch nicht geöffnet, wir werden es nie erfahren. Aber er warf ihn ein und die Aufgabepost taxierte ihn mit 12 / 4 = 16 korrekt. 12x CM (!) als Gemeinschaftsgebühr Württembergs mit Österreich und 4x CM für den Transit durch Bayern.

    Die Aufgabepost hatte das "franco" nicht gestrichen, weil sie die Adresse nicht verändern durfte.

    2. Stuttgart, 11.3.1850, nach Wien ("Vienne") "poste restante franco". Hier klappte es jetzt mit der Frankierung. Nun aber mit einer Umrechnung in rheinische Kreuzer, die völlig unparitätisch war: Aus 12x CM wurden nur 13x rheinisch, während die 4x CM für Bayern mit 7x rheinisch eine gewaltige Aufwertung erhielten. Das war nur mehr als recht, denn die bayer. Strecke war nicht eben kurz bei diesem Brief. Da der Kunde = Absender in rh. Kreuzern zahlte (er hätte auch in Conventionskreuzern zahlen können!), schrieb man zuerst diese auf, ehe man reduzierte.

    Ob und was ein Postsonderdienst "poste restante" in Österreich kostete, hätte ich dagegen gerne mal gewusst.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief:
    Eingeschriebener Brief von Ulm mit Charge Stempel "ULM Charge" nach Wien vom 13. Juli 1848. Der Absender bezahlte die Charge-Gebühr von 6 Kr.rh. und der Empfänger das Porto von 12 Kr.C.M. als Gemeinschaftsgebühr Württembergs mit Österreich und 4 Kr. C.M. für den Transit durch Bayern.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    vorzüglicher Brief - waren 6x als Chargégebühr für Württemberg in der gesamten Vormarkenzeit zu zahlen?

    Die Reduzierung der 12x CM wurde in 13x rh. vorgenommen, aber die 4x CM für Bayern in 7x rh., was zeigt, dass man gemeinschaftlich 2x rh. sparte, um sie Bayern zu geben, dem 5x rh. als Parität einfach zu wenig waren.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief:
    Dienstbrief vom Stadtschultheissenamt Isny (Königreich Württemberg) an das Kaiserlich Königliche Land - und Criminalgericht in Bregenz (Österreich) vom 24. April 1832. In Württemberg und in Bayern war der Brief gebührenfrei. Von Lindau bis Bregenz fielen 6 Kr.C.M. Porto für den Empfänger an.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Freunde,

    für meine Mini - Sammlung Ulm/Neu-Ulm ein Fang: Portobrief aus Ulm vom 1.11.1843 (ab 1.5.1843 gab es den bilateralen Vertrag mit Österreich) der Gebr. Kindervatter an Firma Jenny & Schindkler in Wien. Die Aufgabepost setzte 12 / 4 Kreuzer Conventionsmünze an - 12 Kr. CM Gemeinschaftsporto für Württemberg und Österreich und 4 Kr. CM Transitporto für Bayern, welches mit 7 Kr. rheinisch vergütet wurde.

    Zwischen 1832 und 1838 gab es wohl eine bayerische Briefsammlung in Neu-Ulm - man hätte den am 31.10.1843 geschriebenen Brief auch über die Donau nach dorthin bringen können, womit er als Portobrief nur 12 Kr. CM gekostet hätte. Erst im Jahre 1844 eröffnete die bayerische Postverwaltung in Neu-Ulm eine eigene Postexpedition, die sich bald der regen Anteilnahme von Ulmer Postkunden erfreuen durfte - zum Ärgernis derer zu Thurn und Taxis, die in Württemberg das Postregal gepachtet hatten und denen gewaltige Einnahmeverluste ins Haus standen.

  • und denen gewaltige Einnahmeverluste ins Haus standen.

    Kleine provokative Frage: dann müsste es ja jede Menge dieser Briefe geben, und ein in Neu-Ulm aufgegebener Brief aus Württemberg nix Wert sein?

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Ulrich,

    es gibt ja hier einen eigenen Thread "Ulm - Neu-Ulm", in dem etliche Briefe mit dieser Spezialität zu sehen sind. Sie sind nicht so selten, aber auch keine Massenware. Mit leichtem Aufschlag lassen sich in der Bucht oder anderswo immer wieder welche finden.

    Schön wäre es mal einen von Neu-Ulm nach Württemberg zu finden, der in Ulm aufgegeben wurde. Da wäre ich dann, wenn er hübsch ist, eher großzügig ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief:
    Teilfrankobrief (frei Grenze) von Tübingen (Württemberg) vom 1. Oktober 1809,
    nach Steyr (Österreich). Der Absender bezahlte bei der Briefaufgabe 6 Kreuzer
    für Württemberg und 8 Kreuzer für Bayern bis zur bayerisch österreichischen
    Grenze. Von da wurden 24 Kreuzer W.W. und zusätzlich, was für mich rätselhaft
    ist, weitere 24 Kreuzer W.W. Transitgebühr vermerkt, so daß der Empfänger 48
    Kreuzer Wiener Währung Porto bezahlte.
    Präsentiertvermerk vom 10. Oktober 1809.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,

    ich lese Tp = Transit Porto 14x plus Inland 14x = 28x CM. 48x CM kann ich keine finden ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph und Hermann,

    Tatsache ist jedoch, dass der Tarif von 1806 für einen einfachen Auslandsbrief 24 Kr. W.W. festschrieb.
    Wieso hier ein Transitporto festgesetzt wurde, bleibt rätselhaft, da der Brief bis zur österreichischen Eingangsgrenze bezahlt war.

    Grüße von liball

  • Hallo Karl,

    das hat die österreichische Post nicht interessiert - sie setzte hier (habe das schon öfters gesehen) einfach für "fremde Posten" für ihre Kunden (Empfänger) ein Transitporto an, ohne dieses wohl an Bayern zu vergüten; Hauptsache der Kunde zahlte viel und dann blieb ja auch viel in Österreichs Staatskasse hängen (die ja stets aus dem letzten Loch pfiff).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph und Karl,

    vielen Dank.
    Der Postvertrag "Bayern-Österreich" trat am 1.2.1809 in Kraft
    und ich hatte bisher noch keinen Brief von Württemberg nach
    Österreich aus der Anfangszeit des Vertrages gesehen.
    Auf jeden Fall habe ich in diesen Vertrag noch nichts gelesen,
    der auf ein Transitporto hindeutet, wenn bis zur bayerisch-
    österreichischen Grenze das Franko bezahlt wurde. Auch bei
    einen Brief von Bayern nach Österreich kenne ich sowas nicht.
    Müssen wir mal abwarten, bis ein weiterer Brief auftaucht.
    Evtl. kann Achim etwas dazu sagen.


    Beste Grüße,
    Hermann

  • Hallo,

    Isny gehört aufgrund seiner exponierten Lage sicherlich zu den interessantesten Postorten von Württemberg. Die dortigen Postler mussten für die Taxierungen auf Zack sein.

    Hier zeige ich 2 Briefe die völlig identisch waren, selber Absender, selber Empfänger, selbes Gewicht, selbes Porto in Verona, nämlich 14 Kr. C.M., und doch unterschiedliche Frankobeträge.

    Für den ersten Brief vom 17.4.1830 bezahlte der Absender bis zur bayerisch-österreichischen Grenze 5 Kr. 2 Kr. für Württemberg (bis Nellenbruk) und 3 Kr. bayer. Transit (Nellenbruk-Füssen).

    Für den zweiten Brief vom 26.3.1831 musste der Absender nur 4 Kr. bezahlen. Für Württemberg 1 Kr. Abgabsporto, was eigentlich zu dieser Zeit gar nicht mehr zulässig war. Dies war nur möglich, da dieser Brief einem geschlossenen bayerischen Paketschluss von Lindau nach Kempten, der über Isny lief, mitgegeben werden konnte. Der Postler wusste also, dass am Aufgabetag noch ein entsprechender Paketschluss nach Kempten vorbei kam, während dies beim ersten Brief nicht der Fall war. Der bayerische Transit war wieder identisch.

    Oder steht auf dem 2. Brief nicht 1/3 sondern 13. Dann sähe die Lage ganz anders aus.

    Grüße von liball