Der deutsch-französische Krieg 1870/71

  • Hallo Emmanuel,

    vielen Dank - ich denke gerade, dass es vlt. gar kein Bayer war, der in Lille war? An diese Möglichkeit hatte ich zuvor noch gar nicht gedacht, weil ich davon ausgegangen bin, dass ein Bayer am letzten Tag des Jahres seinen Lieben zu Hause etwas nettes schreibt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    sehe - da ziemlich viel um die Ohren zur Zeit - gerade jetzt erst diesen vorzüglichen Feldpostbrief, der, da von einem deutschen Kriegsgefangenen in Frankreich aufgegeben zu den wohl sehr deutlich selteneren Belegen gehören sollte. Gratulation ! Auch für mich haben sich dazu ad hoc einige Fragen gestellt. Was steht da überhaupt vollständig in dem wunderschönen blauen Stempel geschrieben ? Ich lese da secours aux prisonniers de guerre - Lille.

    Das muss also gar nicht einmal etwas mit einem Kriegsgefangenenlager in Lille zu tun haben, sondern höchstwahrscheinlich mit einem dort positionierten Ableger des Comité international de secours aux prisonniers de guerre, d.h. dem seinerzeit von dem schweizer Arzt Dr. Christ-Socrin geführten "Grüne Kreuz", das sich auf beiden gegnerischen Seiten um die Vermittlung von Informationen auch über Verwundete, Kriegsgefangene sowie um die Weiterleitung von Briefen, Packeten, Geld etc. kümmerte.


    Sehr wahrscheinlch mussten wegen der fortschreitenden Marschbewegungen deutscher Truppen auch im Norden Frankreichs deutsche Kriegsgefangene öfters in vorübergehende Unterbringungen umverlegt werden. Und so schreibt unser Paul Stein vom 8. Jägerbatallion am 31.12.1870 auch ...wir sind noch in Lille und werden vorläufig wohl auch noch bleiben. Der Druck auch auf den Norden Frankreichs wurde immer stärker.

    So hatte die von General Edwin von Manteuffel kommandierte deutsche 1. Armee bereits im Anfang Dezember die Linie Amies - Rouen und dabei sogar mit einem Detachement Dieppe an der Atlantikküste erreicht. Wie sich dann gegen Ende Dezember abzeichnete hatte General Louis Faidherbe von Lille aus mit rd. 43.000 Mann die Verteidigung des Nordens zwischen der Somme und Hallune aufgenommen. Er ging dabei sogar mehrfach in die Offensive über.

    Sein erster Vorstoß an der Hallune wurde durch General von Manteuffel abgewiesen und so drangen die Deutschen um den 24.12.1870 schon in Richtung Arras vor. Nach einem weiteren Gefecht bei Bapaume mit General von Goebens Truppen am 02. und 03.01.1871 musste Faidherbe über Arras auf Douai zurückweichen. Bei seiner dritten Offensive am 19.01.1871 wurde er schließlich bei St. Quentin durch von Goeben entscheidend geschlagen, das Ende des Krieges lag nahte...auch für den Norden von Frankreich.

    ich denke gerade, dass es vlt. gar kein Bayer war, der in Lille war?


    Das ist eine spannende Frage. Wie vals59 schon anmerkte war das 8. Königlich Bayerische Jägerbatallion zum Zeitpunkt der Briefaufgabe um den 31.12.1870 längst in der Belagerung von Paris eingebunden. Das Batallion war allerdings Anfang September 1870 in allervorderster Linie in der Schlacht von Sedan dabei gewesen. Es hatte den letzten Vorort von Sedan, das Dorf Balan im Südosten der Festung Sedan miterobert und mühsamst gegen einen hartnäckig geführten französischen Gegenangriff verteidigt.

    Das war nicht nur außerordentlich verlustreich für die Bayern, es ist auch sehr wahrscheinlich, dass dabei einige bayerische Armeeangehörige in französische Kriegsgefangenschaft geraten und dann im rückwärtigen Raum des nicht besetzten Nordens von Frankreich verlegt worden sind. Jedenfalls waren nach der Schlacht von Sedan auf deutscher Seite nicht nur schätzungsweise 2.300 Gefallene, 6.000 Verletzte sondern auch 700 Gefangene oder Vermisste zu beklagen.

    Was allerdings wiederum dafür sprechen könnte, dass der Sohn Paul der in Nürnberg ansässigen Mutter Margarethe Stein möglichweise einer preussichen Einheit angehört hat geht aus seinem Brief selbst hervor. Schon nach wenigen Zeilen ersucht er sie um Übersendungvon 20 Francs, nicht ohne zu bemerken, dass er zwar noch einige Thaler für Essen und Rauchen habe, das aber dort sehr teuer sei. Woher sollte er diese Thaler nun wohl bezogen haben ?


    + Gruß !

    vom Pälzer

    verwendete Quellen:
    https://de.wikipedia.org/wiki/8._K%C3%B…%A4gerbataillon
    http://mapage.noos.fr/jflecaillon/Pa…enallemagne.htm
    https://fr.wikipedia.org/wiki/Comit%C3%…ne_de_1870-1871
    http://germanhistorydocs.ghi-dc.org/sub_image.cfm?…language=german
    https://de.wikipedia.org/wiki/Edwin_von_Manteuffel
    https://de.wikipedia.org/wiki/Louis_Faidherbe

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    vielen, vielen Dank für deine Mühewaltung und deine Überlegungen - ich habe nicht im entferntesten geahnt, was ich mit dem Kauf des Briefchens alles lernen würde.

    Ich fürchte, das wird ein Knobler für meine Zeit als Ruheständler werden, weil es da sehr, sehr viel im Hintergrund zu recherchieren gilt.

    Das mit der Währung ist so eine Sache - woher sollte man in Nürnberg Thaler bekommen? Warum nicht in Nürnberg um Gulden bitten? Ich weiß es auch nicht ...

    Auch wenn es dann kein Kriegsgefangener war, sondern ein Mitglied des grünen Kreuzes (höre ich das erste Mal!), wäre vlt. darüber heraus zu bekommen, was der gute Mann in Lille getrieben hat.

    Bin seit Wochen und werde noch über Monate sehr im Stress sein, daher halte ich alles hier fest und werde versuchen, selbst weiter zu kommen - dank deiner und der Informationen von Emmanuel und Manfred sehe ich jetzt eine Chance, ihn zu knacken. Euch allen herzlichen Dank dafür. :):):)

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo bk,

    Auch wenn es dann kein Kriegsgefangener war, sondern ein Mitglied des grünen Kreuzes (höre ich das erste Mal!), wäre vlt. darüber heraus zu bekommen, was der gute Mann in Lille getrieben hat.


    das hast Du ein bischen missverstanden, es war schon ein Kriegsgefangener, das "Grüne Kreuz" war wie ich weiter oben geschrieben habe eine von beiden Kriegsparteien genutzte Institution, über welche der Informationsaustausch bzgl. Gefallener, Verwundeter und Kriegsgefangener erfolgte. Hier war es der in Lille ansässige Ableger des Comité international de secours aux prisonniers de guerre. (in Deutschland nannte man das Heimatvereine).

    Er hatte neben dem Informationsermittlung über Gefallene, Vermisstensuche, Angabe wo verwundete Soldaten in welchen Lazaretten liegen etc. u.a. die Aufgabe an die Kriegsgefangene gerichtete Post, Liebesgaben und Geldsendungen der Angehörigen weiterzuvermittlen. Das beruhte natürlich auf Gegenseitigkeit und hat auch in Deinem Fall, eines in Frankreich festgesetzten deutschen Kriegsgefangener ausgezeichnet und recht zügig funktioniert.

    Ich frage mich nur warum man als Symbol dieses Hilfsvereines in Lille einen Anker genommen hat...der ja wirklich Oberklasse ausschaut.

    + Gruß !

    vom Pälzer

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  • Hallo Pälzer,

    verstehe - ich hatte es ursprünglich so interpretiert, dass er einen anderen Status als Kriegsgefangener gehabt hätte (also zwischen den Fronten pendeln durfte).

    Die Symbolik hat sich mir auch nicht erschlossen - wäre schön, hier mehr zu wissen. Gerne würde ich auch andere Briefe von deutschen Kriegsgefangenen sehen, egal nach wohin, so dass man hiervor vlt. etwas ableiten könnte.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo bk,

    im Kontext der o.a. Thematik dt. Kriegsgefangener in Frankreich anbei ein Beleg des Vereins zur Pflege im Felde verwundeter & erkrankter Krieger - Edenkoben (Pfalz). Es geht mir da weniger um den lithographierten Drucksacheninhalt, der auf die organisatorischen Folgen der am 12.12.1871 vollzogenen Fusion aller bayerischer Hilfsvereine mit der Kaiser Wilhelms Stiftung für deutsche Invaliden eingeht, sondern um einen Auszug aus dem Gemeinschaftlichen Rechenschaftsbericht des Bayerischen Landesvereins zur Pflege im Felde verwundeter & erkrankter Krieger und des Bayerischen Frauenvereins über die freiwillige Hilfstätigkeit der Kriegsjahre 1870/71. Hier findet man auf den Seiten 198 und 199 sehr interessante Ausführungen zu einer besonderen Sparte dieser Hilfstätigkeit, die sich den dt. Kriegsgefangenen in Frankreich zuwandte und - wie schon w.o. angesprochen - über die neutrale Schweiz abgewickelt wurde. Ich hoffe der unten angehängte Auszug läßt sich einigermaßen gut lesen.


    + Gruß !

    vom Pälzer

    verwendete Quelle:
    https://play.google.com/store/books/de…cAAAAcAAJ&pli=1

  • Hallo Tim,

    alles klasse und schon ausgedruckt - werde mehr auf Basel achten, wobei es da Post aus der Pfalz und dem rechtsrheinischen Bayern hin gegeben hat, wie aus der Primärquelle ja ersichtlich ist. Vlt. findet man gar Post an den Personenkreis direkt, der dort genannt ist. Ich halte das nicht für unmöglich und habe schon viele Hundert Bayernbriefe in den 1870er Jahren nach Basel gesehen, nur leider nicht deren Inhalt studieren können (so sie einen hatten habe ich das natürlich schon gelesen).

    Vielen Dank erneut - klasse, so kommen wir weiter. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber Ralph,

    der o.a. Auszug zeigt wie es nach dem Rundschreiben des internationalen Comitees in Genf normalerweise laufen sollte, d.h. den Laufweg über das Bureau in Basel, was für Kriegsgefangenenpost aus dem nicht besetzten südlichen Teil Frankreichs sicherlich zutreffen wird.

    Für den noch nicht besetzten nördlichen Teil Frankreichs kann ich mir das eher weniger vorstellen, zumindest ab dem Zeitpunkt, wo die dt. 1. Armee schon am Atlantik gestanden hat, also etwa ab Anfang Dezember 1870. Da wird man keine Kriegsgefangenenpost mehr aus Lille in den unbesetzten südlichen Teil hat abgegeben können, das muss dann zwangsläufig einen anderen Vermittlungsweg, d.h. über Belgien genommen haben.

    Es müsste dann so geregelt gewesen sein, dass auch das neutrale Belgien gegenüber dem Comité international de secours aux prisonniers de guerre in irgend einer Weise seine Zustimmung für den gebührenfreien Weitertransport von Kriegsgefangenenpost beider Seiten erklärt hat, denn wie anders kann in weniger als einer Woche der Transitstempel von Coeln auf den Beleg gekommen sein ?

    Dein Beleg, der dann von dort ins rechtsrheinische Bayern gelaufen ist, sieht so nach einer Rarität sondersgleichen aus, die man auch von der Optik her erst einmal toppen muss. Ich forsche insofern einmal nach der Rolle Belgiens in dieser speziellen Angelegenheit weiter, das ist schon schwer interessant. Man müsste auch mal dieses Rundschreiben des Genfer Comitees vom August 1870 irgendwie herbeiorganisieren.

    + Gruß !

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Lieber Tim,

    Belgien und die Schweiz fungierten als Transitländer zwischen den Deutschen und Franzosen - aber die Grundlage für Belgien fehlt mir noch, auch wenn mein Brief via Köln beweist (für mich erstmalig!), dass auch Post nach Bayern von Frankreich über Belgien ausgetauscht wurde! Ob es da auch ein "Basel" gegeben hat? Keine Ahnung ...

    Was Belgien für seine Transitgewährung bekam, ist mir schleierhaft - hier wäre eine Primärquelle klasse, zumal es ja weit eher um preußische Kriegsgefangene in Frankreich gehen musste, als um die wenigen bayerischen, wie uns der liebe Manfred anschaulich bewiesen hat.

    Die preußischen Quellen wären also sehr hilfreich diesbezüglich - die belgischen auch.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Verehrte Sammlerfreunde,

    auch wenn viele im Moment mit der Verinnerlichung eines neuen, grandiosen Rundbriefes der ARGE-Bayern (klassisch) beschäftigt sein werden, anbei zwischendrin kurz und knapp ein Neuzugang. Bahn-Depesche aufgegeben in Landstuhl am 22.08.1870 um 14.32 Uhr:

    (Der Herr) Dr. Carl Guntlach, Mannheim

    Werde gebeten 2 Uhr in Ludwigshafen (zu sein)

    Passire mit Courirzug nach Frankfurt.

    Bin am 16ten bei Metz verwundet (worden)

    Schicke Emil auf Bahnhof

    Ich erwarte Anna in Frankfurt

    Harnicken, Hauptmann


    Gehe angesichts der o.a. Schilderung davon aus, dass der Absender bei der 2. Schlacht von Metz (Vionville - Mars la Tour) am 16.08.1870 als Angehöriger der 25. Großherzoglich Hessischen Kavallerie-Brigade verwundet worden ist. Die in Darmstadt ansässige Brigade war Teil der 25. Großherzoglich Hessischen Division in der deutschen 2. Armee.

    Sie wurde in der Schlacht von Vionville - Mars la Tour gegen Abend auf dem äußeren rechten Flügel im Wald von Ognon nördöstlich von Gorze gegen französische Gardejäger eingesetzt.

    Es gibt über die 25. Großherzoglich Hessische Division und ihren Einsatz im deutsch-französischen Krieg ein sehr ausführliches Werk bestehend aus drei Bänden, das auch genaue Verlustlisten beinhaltet. Vielleicht findet man da dann sogar im Band 1 den Hauptmann Harnicken als bei Gorze verwundet. Ich danke @bk mal wieder allerherzlichst für die Unterstützung bei der Transcription bzw. hier hpts. des Verständnisses derer.

    + Gruß !

    vom Pälzer


    verwendete Quellen:
    http://www.deutsche-kriegsgeschichte.de/SchlachtVionvilleMarslaTour.html

  • Lieber Pälzer,

    ein tolles Stück in erstklassiger Erhaltung - als 1870/71 - Pfalz - Sammler ein Highlight abseits von Marke und Stempel und genau DAS tut jeder Sammlung gut. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo bk,

    tolles Stück (...) abseits von Marke und Stempel...

    denke auch, dass man das hier sagen darf, denn es zeigt trotz der Kürze des Berichts eindrucksvoll, wie sich einer von vielen Verwundeten aus dem ganzen Schlamassel wieder herausbegeben hat...wobei es sich hierbei sicherlich um die "gehobenere Variante" gehandelt hat.

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Ralph,

    Antwort auf den post #428

    Ich bin ins Departementsarchiv gegangen, um Informationen über die deutschen Kriegsgefangenen zu finden. Leider habe ich nichts gefunden. Es gibt keine Information über diese Gefangenen.
    Ich habe genau einige Information über die liller Zweigstelle des Comité de secours aux prisonniers. Ihr Wappen trägt ein Seeanker wirklich, während die anderen Zweigstellen ein Kreuz haben.
    Die Bedeutung dieses Ankers ist noch für mich ein Rätsel.

    Es geben wahrscheinlich keine deutschen Soldaten die in Gefengenschaft in der Departement Nord vor November 1870 waren. Jedoch die deutschen Seemänner der Handelssschiffe, die sich in den Häfen des Departements fanden, waren seit dem Anfang des Krieges Gefangene gemacht gewesen.
    Viele Grüsse.

    Emmanuel

  • Hallo Emmanuel,

    hab vielen Dank für deine außerordentliche Mühewaltung - in jedem Fall interessant zu sehen, dass der Stempel dem Beispiel von dir entspricht. War der Absender vlt. einer dieser Seeleute? Wenn man nur wüsste, in welcher Einheit er gedient hatte?

    Immerhin sind wir jetzt schon deutlich weiter und vlt. findet sich noch eine weitere Information. Nochmals vielen Dank!

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • War der Absender vlt. einer dieser Seeleute?


    ...kleine Notiz am Rande: Wie soll er Seemann der deutschen Handelsmarine gewesen sein, wenn er ausweislich seiner Zeilen einem 8. Jägerbatallion angehörig war ?


    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Lieber Pälzer,

    ich weiß nicht, ob deutsche Schiffe Militärpersonen an Bord hatten - die Infanterie wurde (zumindest später) ja auch per Schiff Richtung Front gekarrt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,


    was hier gemeint ist, sind Internierungen deutscher Seeleute, die bei Kriegsausbruch auf zivilen Handelsschiffen (zufällig) in französischen Häfen gelegen haben. Warum sollte sich auf einem solchen Schiff ein Militärangehöriger eines 8. Jägerbatallions befunden haben ?

    ...die Infanterie wurde (zumindest später) ja auch per Schiff Richtung Front gekarrt.

    ...also ich wüßte nicht, dass deutsche Truppen jemals über den Seeweg in Frankreich angelandet worden sind. Die preussische Marine war nicht annähernd im Stand den Kampf mit Frankreich auf offener See anzunehmen.

    Es hat auf deutschen Boden lediglich einen Küstenschutz mit Landwehreinheiten für die Gegenwehr eines evtl. französischen Angriffs im Rücken der Feldarmee gegeben, dies auch noch während des Waffenstillstandes.

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    danke für die Aufklärung - dann schließen wir diese Möglichkeit aus und bleiben beim Landheer Abteilung Infanterie.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo in die Runde,

    Paul Stein, war sicherlich kein Seemann. Er gehörte zum 8. Rheinisches Jägerbataillon und war wahrscheinlich während der Kämpfe um Amiens Gefangener gemacht.
    Ich habe vergessen, zu sagen, daß das Stempel der liller Zweigstelle des Comité de secours aux prisonniers erlaubt, der Brief Portofrei zu laufen. Das ist kein stempel von Gefangenenlager.

    Viele Grüsse.

    Emmanuel.