Hallo zusammen,
über den Stempel haben schon Generationen von Preussensammler diskutiert.
Normalerweise ist dieser Stempel nur auf Briefen nach Elberfeld oder Barmen bekannt.
Diesen Beleg (leider nur Vorderseite) habe ich vor geraumer Zeit in einer Wühlkiste gefunden.
Für ein paar Euros habe ich ihn dann mitgenommen, damit der andere Brief nicht so alleine ist . 
schönen Gruss
Peter
Hallo Peter,
schöne Belege!
Dieser Stempel ist sicherlich am häufigsten auf Briefen nach Elberfeld und Barmen zu sehen, was auch früher dazu verführte, ihn nur diesen Städten zuzuordnen.
Mittlerweile gibt es aber einige andere Belege, deiner ist ein schönes Beispiel, ich füge hier einen weiteren Brief von 1850 aus Remscheid nach Wermelskirchen mit an. Es ist übrigens ein Forwarder-Brief von der Firma Pfeiffer & Schmidt aus Magdeburg.
Gemeinsam ist allen bisher bekannten Belegen, dass sie alle diesen Stempel im preußischen Rheinland erhalten haben.
Aus welchem Jahr stammt denn dein Brief ?
Viele Grüße
Michael
Hallo Michael,
einen wunderschönen und begehrenswerten Beleg zeigst Du uns. 
Vor geraumer Zeit habe ich mir in der Bucht Preußen Studien aus den 60und 70 Jahren gekauft, wo sehr ausführlich über diesen Stempel diskutiert wurde. Einige kompetente Antworten gab ein Prof. Dr. D aus Wuppertal (gleicher Nachnamens wie Deiner). Ein Verwandter? Irgendwo musst Du die Leidenschaft ja herhaben.
Mein Brief aus Barmen ist von 1841. Der andere , da nur Vorderseite, ist zeitlich leider nicht bestimmbar.
schönen Gruss
Peter
liebe Sammlerfreunde,
ich stelle mal einige weitere Belege mit diesem interessanten Stempel ein.
viele Grüße
preussen_fan
und hier noch weitere Belege
Hallo preussen_fan,
eine phantastische Strecke!
Da man ja zur Zeit davon ausgeht, dass dieser Stempel am Zielort abgeschlagen wurde, sind hier auch einige neue Verwendungsorte dabei.
Kannst Du Verwendungsjahre angeben?
Viele Grüße & Danke fürs Zeigen
Michael
hallo Michael,
leider handelt es sich bei fast allen Belegen um Ganzsachenumschläge, so dass dort keine Jahreszahl zu finden ist.
Nur bei Beleg 5, Wermelskirchen nach Ronsdorf ergibt sich aus dem Brief der 25.8.1850
und bei Beleg 4, Solingen nach Barmen finde ich 30.7.1862.
viele Grüße
preussen_fan
hier habe ich noch eine Ganzsache von Mettmann nach Barmen
Lieber preussen_fan,
danke für die Jahreszahlen.
Wenn ich etwas Zeit finde (nach sifi jedenfalls), werde ich auch meine Belege dazu mal einstellen.
Viele Grüße
Michael
Lieber Michael,
ich konnte soeben noch folgenden Frankobrief von Essen nach Dorsten meiner Sammlung zuführen. Mit dem Bestimmungsort Dorsten ist das eine weitere Destination.
viele Grüße
preussen_fan
Hallo,
wie in Sindelfingen gegenüber Michael schon angekündigt - nachfolgend ein weiterer Beleg mit diesem Stempel. Allerdings stammt der Brief nicht aus dem preußischen Rheinland, sondern aus Merseburg (Reg.-Bezirk Merseburg in der preußischen Provinz Sachsen). Es handelt sich um eine Gerichtssache, die von Merseburg nach Schafstädt gelaufen ist. Schafstädt war damals ein sehr kleines Ackerbürgerstädtchen, ca. 15 km westlich von Merseburg an der Straße nach Querfurt. Heute gehört es zur Goethestadt Bad Lauchstädt. Der Beleg stammt aus dem Jahr 1841, also ein recht frühes Beispiel für diesen Stempel.
Gibt es Belege mit diesem Stempel auch noch aus anderen Teilen Preußens? Ich bin sehr an weiteren Informationen interessiert.
hallo Italienfreund,
sehr interessant ist dieser Beleg. Bisher waren mir nur Belege aus dem Rheinland bekannt.
Ich füge noch einen Beleg von Langenfeld nach Opladen bei, aber auch das ist Rheinland, knapp 30km von Barmen entfernt.
viele Grüße
preussen_fan
Liebe Freunde,
hier der erste Schwung meiner Belege mit dem Stempel "Für Bestellung nichts".
Der Brief aus Frankfurt M. ist der einzige mir bekannte aus dem Ausland stammende Brief mit diesem Stempel.
Den Merseburg-Brief von Italienfreund sollte es eigentlich nicht geben - wenn man früheren Theorien zu diesem Stempel glaubt. 
Viele Grüße
Michael
Edit: Brief Remscheid-Wermelskirchen herausgenommen, wurde bereits in Posting #2 gezeigt
Liebe Freunde,
weitere Belege mit diesem Stempel:
Wupperfeld - Elberfeld
Barmen - Elberfeld
Langenberg - Elberfeld
Remscheid - Unterbarmen
Der älteste Brief (aus Wupperfeld) stammt von 1841.
Auffällig bei dem Wupperfelder und dem Barmer Brief die reduzierte Nahbereichstaxe von 1/2 Sgr.
Die Stempelung des Briefes nach Unterbarmen erfolgte evtl. im übergeordneten Postamt Barmen.
Viele Grüße
Michael
lieber Michael,
1.) hast du von den Briefen außer Wupperfeld noch weitere Daten?
2.) Der Brief von Frankfurt macht ja Sinn, wenn man davon ausgeht, dass der Stempel am Ankunftsort abgeschlagen wurde und der war ja hier Elberfeld.
3.) Mir ist da noch etwas an dem von mir eingestellten Brief "Wermelskirchen nach Ronsdorf" aufgefallen.
Es handelt sich doch offensichtlich um eine portofreie, wie ich es lese: "herrschaftliche Schul Sache". Warum wurde dann auf der Rückseite in Rot 1/2 Sgr. ausgeworfen, wenn doch der Brief bestellgeldfrei war?
viele Grüße
preussen_fan
Lieber preussen_fan,
1)
Barmen-Elberfeld 1843
Langenberg-Elberfeld 1855-58 (wg. Entwertung)
Remscheid-Unterbarmen 1859 ff (wg. Entwertung)
habe noch einen gefunden: Elberfeld-Wermelskirchen von 1850
2)
Da sind wir einer Meinung.
3)
Auch für portofreie Briefe war in der Regel ein Bestellgeld zu zahlen, die Portofreiheit wäre nicht ausschlaggebend gewesen. Aber trotzdem sind Rötelnotierung und Stempel natürlich widersprüchlich. Vielleicht ein Taxierungsfehler?
Bei meinem Ortsbrief von Barmen macht der Stempel keinen rechten Sinn. Die Ortsbrieftaxe von 1 Sgr. enthielt bereits das Bestellgeld, durch den Stempel wurde hier nichts eingespart ...
Viele Grüße
Michael
Liebe Freunde,
hier mein erster Fahrpostbrief mit einem solchen Stempel:
Postvorschußbrief über 4 Thaler 16 Sgr. von Ronsdorf ins nahegelegene Elberfeld.
Taxierung: 136 Sgr. Postvorschuß + 10 Sgr. Procura + 3 Sgr. Porto (1. Entfernungs-, 3. Gewichtsstufe) = 149 Sgr. vom Empfänger zu bezahlen
Die Taxierung passt nur bis 1860, der Aufgabestempel ist bisher (!) ab 1858 bekannt, so dass sich ein vermutlicher Verwendungszeitraum von 1858-60 ergibt.
Viele Grüße
Michael
liebe Sammlerkolleginnen und Kollegen,
passend zu den Belegen mit dem Stempel "Für Bestellung nichts", zeige ich hier zwei Briefe, bei denen auch kein Bestellgeld anfiel.
Der erste ist eine portofreie Kirchensache an das Pfarramt in Hohenbocka. Als zusätzlicher Stempel wurde abgeschlagen:
BESTELLGELDFR. DIENST-
KORRESPOND. DES LANDR_
AMTES ZU HOYERSWERDA.
Wer hat eine Idee, warum das Bestellgeld entfiel? Hatte das Amt eventuell eine pauschale Abrechnung?
Der zweite Brief ist ein Ortsbrief aus Breslau. Leider ist er unvollständig, so dass kein Absender ersichtlich ist. Auch ein Gebührenbefreiungsvermerk fehlt. Nur der Bogenrahmenstempel "Bestellgeld-frei" ist abgeschlagen. Wer hat Blege mit diesem Stempel und kann Näheres sagen?
liebe Sammlerfreunde,
ich konnte folgenden Brief ersteigern. Es handelt sich um eine portofreie Dienstsache, die am 28.6.1865 von WILDUNGEN nach SACHSENHAUSEN / WALDECK gesandt wurde.
Rückseitig befindet sich der Nebenstempel BESTELLGELD FREI.
Dieser Stempel wurde 1854 von der Preußischen Post im Fürstentum Waldeck angeschafft, um die Post in den Landzustellbereich damit zu versehen. Die Fürstlich Waldecksche Regierung zahlte der Preußischen Post einen Aversionalbetrag von 350 Talern im Jahr. Dafür mussten die Dienstsendungen in den Landzustellungsbereich bestellgeldfrei ausgeliefert werden.
Der Brief ist aber auch sonst noch interessant. Innen ist er schon einmal am 19.6. von SACHSENHAUSEN an drei Bürgermeister in verschiedene Orte gesandt worden, es ist also ein Wendebrief, noch dzu ein Kettenbrief. Auf der Inhaltsseite 2 haben die Bürgermeister bestätigt, dass sie den Brief gelesen haben. Auf der inneren Vorderseite vom 19.6. ist der Nebenstempel auch abgeschlagen worden. Ich denke, dass es sich um einen recht interessanten Beleg handelt.
beste Grüße
preussen_fan
Erwin W.
Hallo Erwin,
ein sehr interessantes Stück ! Hatte ihn auch gesehen, aber momentan verlangen andere Briefe meine Aufmerksamkeit (und Schonung des Etats).
Um diesen Brief angemessen zu beschreiben, könnte man überlegen, ihn mit den (Teil-)Scans von den inneren Seiten auf einem DIN A3-Blatt aufzuziehen.
Viele Grüße
Michael
