Preußen - Großbritannien

  • Hallo Zusammen

    ich habe gerade diesen Scan per Mail bekommen um bitte einer Beschreibung.
    Gelaufen von Schmiedeberg in Schlesien nach London im Jahre 1846. Siegelseitig ist nur der Stempel von London.

    Soweit ich es denke, lief er bis Hamburg??? oder doch über Holland? Zumindestens ist er mit 8 3/4 Sgr bis "Küste" bezahlt und die Empfängerin zahlte 1 Shilling 8 Pence wenn ich richtig bin.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    P.S. Dem Sammler, einen PO-Sammler "Wittenberg" habe ich empfohlen sich hier anzumelden, da ich auch nicht alle seine Fragen beantworten kann. Ich hoffe, er macht es....

  • Hallo zusammen,
    Ich möchte mal meine neueste Erwerbung vorstellen, und hab gleich einige Fragen dazu.Wie ersichtlich ging der Brief von
    Berlin über Hamburg nach London. Die Stempel von Berlin und Hamburg sind klar, den Linken Runden kenne ich nicht. Vielleicht
    ein englischer Ankunftsstempel? Kann jemand die Zeichen deuten? Und welches Porto war zu entrichten?
    Fragen über Fragen..., muß dazu sagen das ich Vorphilabriefe toll finde, bin nur nicht so bewandert was Porto u.s.w. betrifft.
    Bin mir aber sicher das mir da geholfen wird

    Viele Grüße aus Berlin
    kauli


  • Hallo Kauli

    der Brief ist bis Hamburg frei gemacht und dürfte auch schwerer 7/8 Loth gewesen sein, da 10 Sgr bezahlt wurden.
    ( Ich glaube 9 Sgr bis Hamburg - 1,5fache bei 30 bis 40 Meilen + 1 Sgr für Hamburg)

    Siegelseitig wurde noch notiert "Only double - F . Huth - als einfach doppelt in England und damit dürfte die vorderseitige "2" = Schilling sein und vom Emfänger zu zahlen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo Kauli,

    feines Stück! Hast du gut gemacht. :)

    Der Empfänger, Friedrich Huth, bekam Briefe ohne Ende - die Korrespondenz wir auf eine 6stellige Briefzahl geschätzt, darunter auch Tausende von den AD - Staaten.

    Dein Brief war frankiert bis zur Küste mit 10 Sgr., wenn ich es recht sehe.

    Der Empfänger musste ab der deutschen Küste bis London die links unten vorne notierten 3 Shilling und 4 Pence zahlen. Die mittige Taxe von 2 Shilling wurde gestrichen/annulliert. Das entsprach etwa 34 Silbergroschen, kein billiges Vergnüngen also.

    Der siegelseitige Stempel F.P.O. und Datum stand für den Eingang vom Schiff beim "Foreign Post Office", also einem Postbüro für Auslandsbriefe eingehend dort.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (11. April 2011 um 22:08)

  • Hallo Zusammen

    den Brief hatte ich schon einmal gezeigt und mir damals das wichtigste der Antworten zusammenkopiert. Er hat Ähnlichkeit mit dem gezeigten Brief von Kauli.

    Eine Briefhülle vom 19.04.1832 von Magdeburg nach London. Da hier ein Gewicht von 1 Loth angegeben ist, handelt es sich innerhalb Preussens um einen schweren Brief.

    Nach dem PV Preußen-NL vom 21.6.1817 war für die Korrespondenzen nach England eine niederländische Transitgebühr von 15 Cent pro Brief bis zu 1 Loth incl. vereinbart. Diese wurde 1824 auf 20 Cent also 4 Sgr erhöht.

    Von Magdeburg nach Emmerrich waren es postalisch 33 1/4 Preußische Meilen. Also kostete der einfache Brief 6 Sgr. Da Preußen bis 1 Loth inclusive progressierte, war das dann nicht doppelt, sondern nur 1 1/2 fach. Also 9 Sgr für Preußen + die 4 Sgr für den Niederländischen Transit = 13 Sgr Teilfranko bis zur Küste.

    Der Brief wurde in London mit 2sh belastet. Nach Protest von Friedrich Huth wurden die 2sh auf 1/4sh reduziert. Auf der Rückseite ist ein entsprechender Vermerk "only double" Fred Huth - und damit sehr ähnlich.

    Der rote Stempel "gezuiverd" bedeutet gereinigt und wird vermutlich von Arnheim sein, das mit Emmerrich im Kartenschluss stand. ( 1831/32 wütete die Cholera in ganz Europa. )

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo Magdeburger
    Hallo Bayern-Klassisch

    Habs doch gewußt das es für euch Experten kein großes Problem ist :)
    Besten Dank, jetzt wo die Erklärung dafür da ist kann ich die Zeichen auch verstehen
    Vielleicht wirds doch noch was mit mir und der Vorphilatelie :)

    Viele Grüße
    kauli

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Dieser Brief hat mich wegen die Taxierung etwas gewundert.

    In 1829 war dieser Brief von Cleve nach London geschickt. Der Brief war bis Küste frankiert, und der Absender hat, ich vermute, 5 Silbergroschen bezahlt. Aber was steht es nach "Frei" geschrieben? Ein nicht klarer Franco Stempel ist auch da.
    In England hat man aber nur 8 Pence bezahlt. Warum nur 8 Pence bezahlt war, verstehe ich nicht. Hier fehlt es 1 Shilling.

    Wer weiss was?

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    5 Groschen lese ich auch - Küstenfrankozwang.

    8 Pence war der Standard für Briefe mit Postschiff - die privaten Schiffe waren 1s 4d und damit doppelt so teuer.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Danke für die Antwort. :)

    Gebühre für Niederlande war es ja, und somit ist auch wie du schreibst 1 Shilling 4 Pence richtig.
    Vorläufig habe ich nur das Tabeart Buch, und hier ist es keine Unterschiede zwischen Postschiffe und Privatschiffe erwähnt. Für mich sieht es aus ob es ganz egal war - so habe ich es gedeutet weil Privatschiffe nicht erwähnt sind.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Alle

    Hier ein Teil Franco-Brief aus Hückeswagen nach London, sendet am 4.4.1849, über Ostende, Belgien. Preußische Porto 3 Sgr dazu 1 Sgr Porto für Belgien(?) zusammen 4 Sgr Porto bis Ostende, geschriebem links der Aufgabestempel. Britische Porto nach London 1Sh/1d. War dieser Porto billigere wenn es über Ostende geht? Ankunftsstempel in London SW am 6.4.1849.

    Liebe Grüße, Jørgen

  • Hallo Jørgen,

    bei diesem Brief kann ich kein Teil-Franko erkennen.
    Das Porto für die gesamte Strecke wurde beim Empfänger in London erhoben, aber ich komme leider nicht auf 1Sh/1d.
    Nach meiner Rechnung wäre es insgesamt 12 Pence: 4 Pence Preußen + 2 Pence Belgien + 6 Pence England !?

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Nordlicht
    Danke für Dein Antwort.
    Ich hatte so geschrieben weil der "4" links von dem Stempel. Ich sehe nichts von der belgische Portoanteil.
    Aber vielleicht hast recht, warum dann 1 Sh und 1 d in England erhoben?

    Viele Grüße
    Jørgen

  • ... 1 3/8 Loth und nur 1/4 in GB? Dann muss es eine Vergünstigung gegeben haben, sonst wäre der Brief deutlich höher taxiert worden. Kennt jemand die Tarife hier?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Alle

    Ich habe dieser zwei Briefe bekommen.
    Entfernung: Königsberg - Hamburg = 93 Meilen.

    1
    Brief aus Köningsberg Pr. nach London, sendet am 7.4.1846 via Hamburg.
    Preussen Porto 8½ Sgr. für Brief bis ¾ Loth von Königsberg nach Hamburg? Bezahlt in Preussen?
    1 Sh. und 8 d. erhoben in London.

    2
    Brief aus Königsberg Pr. nach London, sendet am 21.5.1842 via Hamburg
    Preussen Porto 15½ Sgr. für Brief bis ¾ Loth von Königsberg nach Hamburg? Bezahlt in Preussen?
    Umgerechnet bis 1 Sh. und 8 d. erhoben in London.

    Beide Briefe sind Gespempelt in Hamburg auf der Siegelseite.

    Kann jemand mir helfen mit dieser Portobeträge?

    Viele Grüße
    Jørgen

  • Hallo Jørgen,

    bei dem ersten Brief wurden 5 Sgr (Preußen) und 3 1/2 Sgr (Hamburg) bis zur Küste bezahlt.

    Beide Briefe waren gleich schwer, aber zwischen den beiden Briefen lag m.W. zeitlich eine Gebührenermäßigung für den preußischen Anteil.
    Das allein würde aber vermutlich nicht den riesigen Unterschied zwischen 15 1/2 und 8 1/2 erklären !?

    Vielleicht weiß ein Preußen-Experte mehr ...

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Nordlicht

    Danke für Dein Antwort.

    Beim Gebührenberechnung von 1.1.1825 war der ausrechnung über 20 Meilen (4 Sgr.) eine erhörung von 1 Sgr. für jede 10 Meilen mehr, so das porto damals war 15 Sgr. von Königsberg bis Hamburg dazu 3½ Sgr. von Hamburg bis zur Küste.

    Bei der Gebührensenkung an 1.10.1844 (1.9.1844) war der ausrechnung von 50 bis 100 Meilen 5 Sgr. und dazu 3½ Sgr. bis zur Küste.

    Ich meine das beide Briefe sind Teil-Franco-Briefe. Der britische Porto sind nach meinung sehr hoch, und das gleiche für beide Briefe, dann ist nichts ein umrechnung.


    Viele Grüße
    Jørgen