• Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Verschiedenen Stempelfarben ist hier im Forum mehrmals genannt. Und eine Thread mit Stempelfarben kann viele Richtungen gehen ohne irgend einen Klarheit zu schaffen. Ist hier nicht mein Ziel. Eher ist es einige Stempelfarbebesonderheiten zu präsentieren oder auch diskutieren.

    Wegen mein blättern in einem Buch über die Geschichte Waldmünchens bin ich auf diese Tatsache gestossen: In 1801 hat der Brauersohn Bruckmayer den Posthalterei in Waldmünchen übernommen. Ein Besonderheit bei ihm war dass er statt normalen Stempelschwarz Heidelbeersaft benutzt hatte.

    Ein Beispiel sieht man hier auf einen Brief von Waldmünchen nach Niederaichbach in 1812.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo zusammen!

    Ich möchte euch um eure Meinung zu dem folgenden Mühlradstempel bitten:
    Haltet ihr das für eine zufällige Farbabweichung (eventuell eine chemische Verfälschung?) der schwarzen Stempelfarbe oder ist das ein "richtiger" farbiger Mühlradstempel? Ich lese die Nummer 380, und da es sich um eine Platte 2b handeln dürfte ist die erste Verteilung (Weißenburg) sehr wahrscheinlich. Im Sem steht nichts, dass von diesem Ort farbige Mühlradstempel bekannt wären.

    Ich bin gespannt auf eure Einschätzung.

    Dankeschön und viele Grüße,

    Nacktnasenwombat

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Nacktnasenwombat

    Ein interessanter Stempel :)
    Leider kann ich nichts sicheres sagen, aber sieht für mich echt aus. Und ein verfärbte schwarze Stempelfarbe gibt es wohl nicht. Vielleicht hat der Postbeamter die Farbe etwas selbst gemischt? Vielleicht wäre eine Prüfung eine gute Idee hier. ;)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo in die Runde,

    der Stempel könnte mit anderen chem. Substanzen reagiert haben. Rote Stempelfarbe aus der Zeit der 1. Verteilung (wenn es so war), ist fast auszuschließen, weil diese gar nicht erst an die normalen Postexpeditionen geliefert wurde und demnach auch nicht zum abstempeln vorhanden war.

    Auf einen Auslandsbrief könnte aber rote Stempelfarbe gekommen sein (P.D. - Stempel, Grenzübergangsstempel usw.), die sich mit dem Schwarz des Mühlrads vermischt hat.

    "380" oder "389" könnte hinkommen, aber beides waren keine mit dem Postvereinsausland direkt kartierenden Expeditionen, da scheint mir eine Prüfung ratsam, zumal es "Spezialisten" gab/gibt, die nachträglich echte, hellgraue/mittelgraue Stempelabschläge "getuned" haben (mit roter, blauer oder gar grüner Farbe), um eine Mischfarbe zu generieren, die ja auch höher bezahlt wird, als das schnöde schwarz.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo die Runde

    Ich habe etwas mit die Farben gespielt, und für mich am Computer sieht es alles aus ob der Stempel ursprünglich ist, also nicht nachgemalt. Und wenn, dann wäre es zu perfekt dass man es kaum glauben kann. ;) Aber ich sage wie bk - ein Prüfung wäre eine gute Idee, und gern sehen wir hier die Ergebnisse. :)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils und bayern klassisch!

    Ich danke euch für eure Einschätzungen. Wenn ich mal wieder etwas zum Prüfen schicke wird diese Marke dabei sein.

    Eigentlich sieht die Farbe recht homogen aus sodass ich nicht wirklich an eine nachträgliche Überdeckung/Vermischung mit einer anderen Farbe glaube. Andererseits hat bayern klassisch natürlich recht, eine andere als die schwarze Stempelfarbe wäre bei den in Frage kommenden Expeditionen nicht zu erwarten. Auch die Chargéstempel sollten ja bis 1861 (wenn ich das recht im Kopf habe) schwarz sein.

    Man darf gespannt sein was die Prüfung bringt...

    Viele Grüße,

    Nacktnasenwombat

    Edit: Nils, Dankeschön fürs spielen mit den Farben, ich glaube so erkennt man es noch etwas schöner. Bei Gelegenheit werde ich mir das ganze nochmal unter UV-Licht anschauen und ohne Steckkartenfolie scannen und dann vor der jpg-Kompression mit den Farben hantieren. Danke für die Anregung!

  • Liebe Freunde,

    Selbst auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt furchtbar in die Nesseln setze oder von nun an als Banause verschrieen bin, aber wenn so etwas jetzt auch schon als farbiger Stempel durchgeht und ewig hin- und herdiskutiert wird, woher diese Idee einer Idee eines rötlichen Schimmers kommen könnte, dann sind für mich die Grenzen der Vernunft überschritten.

    So, und nun könnt Ihr Eure Visiere auf mich einstellen und losballern!!! Ich halte viel aus!

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo,

    einen "Hybridstempel" kann ich auch beitragen.

    Violettblauer (oder blaugrauer?) oMR 148 auf Brief von Gangkofen nach Pfarrkirchen auf MiNr 15. Ein reinrassig blauer MR-Stempel, wie aus Gangkofen bekannt, wäre mir lieber gewesen...

    Ich bin der Meinung, dass aufgrund der Verwendung verschiedener Stempelkissen (mit verschiedenen Farben) eben auch solche "Mischfarben" zustande kamen, die natürlich den reinen Farben - auch optisch - nicht das Wasser reichen können, aufgrund ihrer relativen Seltenheit dennoch gesucht sind (und bezahlt werden).

    Deshalb wird es immer Liebhaber von "nicht reinschwarzen" Stempelabschlägen geben, auch wenn der nichtschwarze Farbanteil auch mal geringer ausfallen sollte ( maunzerle: ja, hier wird auch die Idee einer Nuance eines Hauches von RGB goutiert - ich spreche hier nicht von mir).

    Willst Du gelten, so mach Dich selten (oder buntig)... :D

    • Offizieller Beitrag

    Ich halte viel aus!

    Hallo manuzerle

    Wir auch :D :D :D

    Dieses Forum ist ein Forum für Meinungen aber nicht unbedingt gleiche Meinungen, sonst kommt man nie weiter ;)


    Es wird wohl schwierig zu beweisen ob ein benutzten Stempelfarbe ganz schwarz, braunschwarz, grauschwarz oder blauschwarz ursprünglich war oder nicht. Anders gesagt, wie blau ist ein blauer Stempel. Diese Nuancen ist bei Stempelfarbe sicher genau so schwierig zu beurteilen wie den Farbenspekter bei viele Marken.
    Aber ich denke dass mikrokern auch ein schöner Beispiel hier zeigt.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Freunde,

    Jetzt will ich Euch doch noch definieren, was für mich ein farbiger Stempel ist:

    "Ein farbiger Stempelabdruck ist ein Stempelabdruck, für den der Postler mit dem Stempelgerät unmittelbar vor dem Abdruck in das farbige Stempelkissen gegriffen hat." Dabei will ich noch nicht einmal darauf pochen, dass er dies absichtlich getan hat, was vorzuziehen ist. Es kann aber auch versehentlich geschehen sein.

    Ein Stempel hingegen, der vor 3, 5 oder 10 Abdrucken (versehentlich) farbig, danach aber diverse Male schon wieder schwarz abgeschlagen wurde und nur noch die von mir oben so genannte Idee einer Idee eines farbigen Schimmers aufweist, liefert keinen farbigen Abschlag mehr. Lasst es nicht so weit kommen, dass auch noch Abschläge von Stempelgeräten, die zu lange neben dem roten oder blauen Stempelkissen gelegen sind, als farbig attestiert werden.

    Diesen ketzerischen Standpunkt vertriit zumindest Euer maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber maunzerle,

    und wie überprüfst Du, ob der vorliegende farbige Stempelabdruck direkt nach Einfärbung im bunten (falschen) Stempelkissen, oder doch nach einmaligem zwischenzeitlichen korrekten Einschwärzen erfolgt ist? Und ist "dunkelrot" (also mit geringem Schwarzanteil) - laut Deiner Definition - nicht mehr als farbig anzusehen?

    Ich glaube, diese Diskussion bringt gar nix: quantitative Farbmessung bringt nichts, da auch schwarz nicht gleich schwarz ist (auf die Stempelfarbe des 19. Jahrhunderts bezogen, wohlgemerkt). Und qualitativ muss jeder für sich die Grenze zwischen "noch bunt" und "schon schwarz" festlegen. Geschmacks- und Ermessenssache...

    Beste Grüsse vom
    µkern

    • Offizieller Beitrag

    Hallo die Runde

    Was man sammelt ist eine Geschmacksache, was man katalogisiert sollte es nicht sein. Es wird hier, wie auch mikrokern nennt, die Probleme der Abgrenzung. Wie viele Belege braucht man um ein Farbe zu bestimmen? Muss alle Belege von selben Ort sein? Kann gleiche Farbe auf mehrere Belege eine Farbe beweisen wenn die Belege von unterschiedlichen Orte stammen.

    Es ist klar eine interessante Problemstellung (meiner Meinung nach). Wie die Antworte zum Schluss werden, weiss ich nicht, aber auf jeden Fall brauchen wir Belege um kluger zu werden. Dann ist es egal ob man es sammelt oder nicht. ;)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo zusammen!

    Ich denke auch dass es Geschmackssache ist ob man so etwas Beachtung schenken möchte oder nicht. Und ich persönlich lege darauf auch keinen gesteigerten wert. Es gibt so viele Aspekte des Sammelgebiets Bayern dass es ganz natürlich ist dass man nicht alle Aspekte berücksichtigen will und kann. Ich kann mir aber gut vorstellen dass es Sammler gibt die sich auf farbige Mühlradstempel spzialisiert haben, und die werden dann sicher auch die Übergänge/Mischfarben oder wie maunzerle es ausdrückte die Idee einer Idee eines Schimmers berücksichtigen. Dass dafür niemand großes Geld in die Hand nehmen wird ist mir auch klar.

    Mir ist die Marke nur beim durchgehen der Dubletten aufgefallen und ich wollte mal eure Meinung hören.

    Der Brief von mikrokern ist für mich aber schon ganz schön und interessant. Da kommt das blau doch recht deutlich durch.

    Viele Grüße,

    Nacktnasenwombat

  • Lieber mikrokern, lieber Nils

    Zunächst weise ich ausdrücklich darauf hin, dass die genannten Kriterien meine ganz persönlichen sind, die ich beim Erwerb eines solchen Stempels anlege. Das ist vielleicht in meinen bisherigen posts nicht wirklich deutlich geworden. Und selbstverständlich kann jeder seine eigenen Maßstäbe anlegen. Wie Ihr sagt, Geschmackssache eben.

    Und die Überprüfung der Farbe erfolgt bei mir zunächst einmal nach Gefallen. Auch bilde ich mir einfach ein, beurteilen zu können, ob da ein schwarzer Abschlag dazwischen war oder nicht. Wenn Euch das jetzt alles ein wenig schwach klingt, dann kann ich Euch nicht einmal nicht widersprechen. Aber einen Katalog will, muss und kann ich zu der Thematik zum Glück nicht schreiben.

    Ganz nützlich ist es auch manchmal, Laien zu befragen, da die bei der Beurteilung solcher Dinge einfach nur den gesunden Menschenverstand walten lassen. Wenn dich ein Laie auslacht wegen eines vermeintlich farbigen Stempels, dann sollte man wirklich die Finger davon lassen. Und schließlich muss die Farbe dann auch noch bei einem etwaigen Wiederverkauf unanfechtbar sein.

    Aber bitte, jeder möge nach seiner Facon glücklich werden. Ich könnte das jedenfalls mit solchen "Farbideen" nicht.

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo Sammlerfreunde,

    einen schwarzblauen Stempelabschlag auf einer 4II, Platte 1 wahrscheinlich von "173" Landau Pf kann ich zeigen.

    Dazu ebenfalls auf 4II, Platte 1 einen schwarzen Stempelabschlag zum Vergleich. Von "173" Landau Pf sind rote MR-Abschläge bekannt.

    Ein absoluter Traumabschlag in rot auf Mi.5b ist im 5.Sem-Auktionskatalog 1992, Los 833 mit Ausruf 6000 DM (Ergebnis 7600 DM) zu sehen.

    Ich werde es wie Nacktnasenwombat halten, und die Marke, wenn es mal wieder etwas zu prüfen gibt, mit zur Prüfung schicken.

    Ein farbiger Stempel wird aber mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht attestiert werden, weil der Stempel "zu wenig blau" ist.

    Gruss kilke

  • Liebe Freunde,

    den gM 173 aus Landau in der Pfalz der 1. Verteilung kenne ich wenige male als echt abgeschlagenen Stempel. Hier zeige ich das Los 168 der hervorragenden Wilfried-Berger-Sammlung Landau und Edenkoben, die bei Ladewig einst versteigert wurde. Der Ruf betrug 1.000 DM, den Zuschlag kenne ich leider nicht.

    [Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/IMG0002f62928f1jpg.jpg]

    Wer weiß, warum rote Stempelfarbe von Landau in den frühen 1850er Jahren überhaupt möglich war?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ich zeige hier ein Brief mit grünem Stempel aus Fürth. Nicht sehr klar.... :(
    Grüner Stempel war für mich neu (aber ist bei Feuser schon drin ;) )

    Der Brief lief in Mai 1811 nach Firenze, wenn Firenze ein Teil von Frankreich war.

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!

    Weil ich gerade @kilkes letzten post nochmal gelesen habe: eine ähnliche Marke, ebenfalls Nr. 5 mit rotem gMR 173 gab es bei der 32. Deider-Auktion 2003 (Los 4785). Marke war ergänzt, Ausruf 390 €, in der Auktion nicht verkauft.

    Viele Grüße

    kreuzer