Social Philately, kurz Sophy

  • Hallo Michael,

    die Notiz lautet:

    »Auf die Bescheidung vom 24 May

    28. zu verweisen. ((Unterschrift)) 19/5 29.«

    @Dieter

    Vielleicht war die Bevorzugung ehemaliger Soldaten im Postdienst nicht so sehr eine Frage der erwarteten besseren Disziplin, sondern eher die Möglichkeit zur Unterbringung von teilinvaliden, aber noch arbeitsfähigen Veteranen, um sich eine Pension zu ersparen.

    Wenn in Bayern in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Rede von einer »Postverwaltung« anstelle einer Expedition ist, geht es praktisch immer um die Versorgung von Veteranen. Die Tradition der Postverwaltung als »halbscharige« Expedition rührt noch von der Taxis-Post her.

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Liebe Freunde,

    vielen Dank für die Hilfe.

    Jetzt müsste man wissen, was in der Bescheidung vom Vorjahr stand. Vielleicht, dass der Jäger Nicolai bei der nächsten frei werdenden Stelle berücksichtigt würde, aber derzeitig eben keine Stelle frei war?

    Hinsichtlich der Bevorzugung ehemaliger Soldaten im Postdienst denke ich auch, dass es um eine Versorgung ging. Ob eine evtl. zu zahlende Pension aus der Militärzeit dabei eingespart wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Da eine solche Übernahme in den Postdienst aber häufig vorkam, scheint es ein häufiges Problem gewesen zu sein. Wenn es eine Pension gab, fiel diese jedenfalls bei den Mannschaftsrängen nicht üppig aus.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

    Einmal editiert, zuletzt von Michael (27. November 2022 um 21:30)

  • Liebe Freunde,

    ich verweise diesbezüglich gerne auf einen Spruch des alten Fritz: "Der Rock des Beamten sitzt eng, aber er wärmt".

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    bei EBay wurde kürzlich folgender Brief angeboten. Er lief von Potsdam nach Berlin an ein Fräulein von Loewenfeld, Adresse Finanzministerium.
    Diese Adresse für ein Fräulein zur damaligen Zeit hat mich doch erstaunt.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Er lief von Potsdam nach Berlin an ein Fräulein von Loewenfeld, Adresse Finanzministerium.
    Diese Adresse für ein Fräulein zur damaligen Zeit hat mich doch erstaunt.

    Lieber Erwin,

    Fräuleins waren damals alle unverheirateten Frauen - lebenslang.

    Ich erinnere mich noch, dass in meiner Kindheit die Fräuleins auf keinen Fall als Frauen angesprochen werden durften.

    "bin weder Fräulein, weder schön.." passt bei deinem Beleg also nicht 8)

    mit bestem Gruß

    Michael

  • Lieber Michael,

    ich weiß schon, was ein Fräulein war. Aber mich wundert, dass Frauen zu dieser Zeit im Finanzministerium beschäftigt waren. Damals gab es meines Wissens noch nicht mal Sekretärinnen, sondern nur Sekretäre.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • ...das Fräulein scheint aber auch eine Hausadresse in Potsam gehabt zu haben:

    sammlung

    Im Staatsanzeiger 1858-1862 gibt es einen v. Loewenfeld, aber das war ein Flügeladjudant seiner Majestät des Königs.

    Schönen Gruß

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • ... wenn das Fräulein den ganzen Tag unterwegs war und weder Familie zuhause, noch Nachbarn hatte, die ihre Post zugestellt bekommen sollten, dann ließ man sich halt die Post an die Adresse des Arbeitgebers (von wem auch immer) schicken ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief aus Ilsenburg am Harz vom 21. März 1703, nach Gedern. Präsentiertvermerk: 10. April 1703. Ohne Porto - oder Frankovermerk. Beide Orte lagen 235 km einfache Wegstrecke auseinander. Absender: Ernst Reichsgraf zu Stolberg (25.3.1650 - 9.11.1710). Empfänger: Graf Christian Ernst zu Stolberg. Nachdem Ernst Reichsgraf zu Stolberg am 9.11.1710 ohne männlichen Nachkommen starb, erbte Graf Christian Ernst zu Stolberg die Grafschaft Wernigerode.

    Hierzu folgender link:

    Ernst zu Stolberg – Wikipedia

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Hallo,

    anbei ein portofreier Militaria Beleg aus Dresden vom 25.4.1889.

    Geschrieben von Georg Friedrich Alfred Graf von Fabrice zu dieser Zeit sächsischer Kriegsminister und von 1876 bis zu seinem Tod Vorsitzender des Gesamtministeriums (Regierungschef) des Königreichs Sachsen (entsprechendes Siegel auf der Rückseite).Empfänger war Julius von Vallet des Barres. Der Brief datiert wenige Tage nach diesem Ereignis laut Wikipedia:

    Mit der Anweisung seines Wohnsitzes in Wiesbaden wurde er am 20. April 1889 zu den Offizieren von der Armee überführt, am 21. August 1889 mit Pension zur Disposition und gleichzeitig à la suite des Kadettenkorps gestellt.

    Grüße

    philast

  • Hallo,

    anbei eine Rechnung des Thurn&Taxis Postamts von 1830 an den regierenden Fürsten Friedrich von Sachsen Altenburg.

    Auch wenn das nicht gerade mein Sammelgebiet ist, für 2€ konnte ich das Stück in München nicht liegen lassen.

    Alle postalischen Leistungen waren nicht kostenlos für den regierenden Fürsten.

    Grüße

    philast

  • Alle postalischen Leistungen waren nicht kostenlos für den regierenden Fürsten.

    Da hatte sich der Fürst die TT-Postkutsche mit jeweils 2 Pf(erden) für "Jagd=Fuhren" bereitstellen lassen.

    Schön, dass meist auch das Trinkgeld für den Postill(i)on und die Gebühr für den Wagenm(ei)st(e)r von zusammen 16 Groschen nicht vergessen wurde.

    Viele Grüße

    Gerd