• Hallo Adriana,

    vielen Dank für die Links - klasse, hätte ich wohl nie gefunden.

    Aber ich glaube nicht, dass du Recht hast. Wäre es so, dann brauchte man nicht 3 Taxen zu notieren. Hier war ja die vereinsländische Gebühr (bis Hamburg unterstelle ich mal) und die für Dänemark und die für Schweden ausgewiesen; wäre das, wie du glaubst, alles unter vereinsländisch gefallen, hätte man das nicht aufschlüsseln müssen, sondern nur eine Gebühr notiert.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Schleswig Holstein gehörte zu DÖPV, also schon längst angeschlossen in Jahr 1861. Das DÖTV erweitert sich um die Länder welche in DÖPV wahren, dann weiter 1855 – Westeuropäische TV..
    - nicht bis Hamburg.

    Die Taxen sind gleich, ein Abkommen musste da sein.
    Der DÖTV galt auch für fremde Länder, wenn sie dort eine Station unterhielten.
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo Adriana,

    Schleswig - Holstein gab es nie. Schleswig war NIE im DÖPV, keine Sekunde. Holstein war 1861 dänisch, bis der Krieg von 1864 Dänemark gegen Preußen/Österreich die territorialen Verhältnisse änderte.

    Glaube einem alten Hasen ... ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Adriana,

    ja, das steht da - aber es wurde nie umgesetzt. Das ist nur Papier gewesen, mehr nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    das dies hier scheinbar der einzige Thread zu den Telegrammen ist möchte ich einen Umschlag zeigen welcher zur Zeit bei einer Stuttgarter Auktion im Angebot ist.

    Ich würde mich freuen wenn den Beleg jemand erklären könnte. es gibt auch noch ein Fotoattest Schmitt (1986) dazu.

    Die Beschreibung des Auktionshauses: 10 Pfg., tadelloses Exemplar mit sauber aufges. Stempeln LICHTENFELS 14/8 86 auf gef. Vordruck - Telegrammumschlag (re. oben unauffälliger Öffnungsfehler) nach Langheim. Oben mit zusätzl. Innendienst - L1 "Lichtenfels". Es handelt sich hierbei um das einzig bekannte Bayern - Telegramm, welches mit einer Portomarke frankiert ist. Eine spektakuläre, postgeschichtliche Rarität, Fotoattest Schmitt BPP (Große Seltenheit! Bis heute ist mir kein weiteres Telegramm mit Portomarke Bekannt.")

    Ich würde mich über Eure Infos/ Meinungen dazu sehr freuen.

    Beste Grüße Roda127

  • Lieber Roda127,

    der Empfänger wohnte in Klosterlangheim, heute ein Teil von Lichtenfels. Damit war Lichtenfels die zuständige Postexpedition für den damaligen Ort Klosterlangheim.

    Im Gegensatz zur Kreuzerzeit bzw. der Anfangszeit des DÖTV (Deutsch - Österreichischen - Telegraphen - Vereins) bestand später die Möglichkeit, dem Empfänger das Postporto aufzubürden - so wie hier und recommandirt und per Expreß musste es auch schon lange nicht mehr abgehen.

    Ich kenne noch einen zweiten Beleg von München mit einer Portomarke, aber nicht der 10 Pfg., bei dem ähnlich verfahren wurde.

    Die Details kennt aber wohl eher ein Pfennigzeitspezialist.

    In jedem Fall sind solche Belege große Ausnahmen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    sicherlich ein schönes und seltenes Stück.
    Jedoch total überteuert. Wird derzeit beim
    Württembergischen Auktionshaus für 7.500,- Euro
    ausgerufen. Das Fotoattest ist aus dem Jahr 1986.
    Seit dieser Zeit sind sicherlich noch weitere
    Telegramme mit Portomarken aufgetaucht.
    Ein befreundeter Sammler hat jedenfalls
    zwei Telegramme mit Portomarken.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Freunde,

    erstmal vielen Dank für Eure schnellen Antworten. Mir geht es auch um den Preis; ich denke auch das 7500 Euro überteuert sind.

    Aber vieleicht kommen ja noch ein paar Meinungen dazu.

    Beste Grüße Roda127

    Suche immer Belege von Roda / Stadtroda.

  • Hallo Roda127,

    in meiner Kartei befinden sich neun frankierte Telegramme der Pfennigzeit, darunter 5 Stück mit Portomarke 10 Pfg..
    Ich teile die Einschätzung von VorphilaBayern: auf jeden Fall unter € 1000 incl. Zuschlägen als Höchstgrenze.

    Herzl. Gruß von

    weite Welle

  • Hallo VorphilaBayern und weite Welle,

    vielen Dank für Eure Einschätzungen betrefff des Wertes. Dies wäre noch im möglichen für unsere vereinseigene Sammlung gewesen, aber der "Traumausrufpreis"? Man muss ja auch niemandem das Geld hinterher werfen.

    Mal sehen was letztendlich bei der Auktion rauskommt.

    Beste Grüße Roda127

    Suche immer Belege von Roda / Stadtroda.

  • Mal sehen was letztendlich bei der Auktion rauskommt.

    ... nichts, wie in den letzten 20 Jahren, als das Stück auf die Rundreise ging und wohl nie verkauft wrude ... ^^

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    von deutschen Auktionshäusern frisch auf den Tisch - Telegramm mit Inhalt von der Telegraphenstation Pretzfeld an Herrn Förster Dumpert in Hagenbach vom 19.11.1872, als P.D. (Privat - Depesche) kostenpflichtig:

    Förster Dumpert
    Hagenbach
    Station Pretzfeld.
    Wir kommen heute früh 10 Uhr: Einheitzen.
    Baron Seefried.

    Vorne sehen wir in Rötel "12 Xr Botengebühr", so dass wir wissen, was unser Förster bezahlen musste (für 1,5 km Botenlauf). Die Kosten für das Telegramm selbst, welches von Bamberg abging, müsste ich erst berechnen - sie dürften aber sicher höher gewesen sein, als 12 Kreuzer. Dem Herrn Baron Seefried war also ein warmer Hintern doch einiges wert!

    Ich liebe diese blauen Kuverts und Postscheine sehr!

  • Hallo bk,

    Dem Herrn Baron Seefried war also ein warmer Hintern doch einiges wert!

    Telegramme sind immer spannend, ganz besonders hier wegen dem oberkrassen das Botengeld. Das soll einer bei der Wegsttecke und der Zeit der Zustellung (nachmittags) noch verstehen. Was die Kosten für das Telegramm selbst anbelangt. Nach den mir vorliegenden Informationen kostete 1863 eine einfache innerbayerische Depesche mit bis zu 20 Wörtern 28 Kreuzer - auch saftig ! Im Januar 1872 hatte sich der Betrag dann auf 17½ Kreuzer gesenkt - immer noch däftig. Nach Einführung der Reichswährung (1. Januar 1876) kostete das Telegramm im Jahre 1880 nur noch 20 Pfennig Grundtaxe und 5 Pfennig Worttaxe. Fazit: Das hat sich der Normalverdiener lange Zeit wohl kaum leisten können...es sei denn, es ging um seinen ...ähmm :thumbup:


    + Gruß!
    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    danke für die Gebühren dieser Periosen - manchmal kamen noch andere Gebühren obendrauf (Blanquette, Scheingebühren und was weiß ich nicht alles), so dass wir hier von mind. 30 Kreuzern (Trinkgeld nicht vergessen) ausgehen müssen. 1/2 Gulden für einen gewärmteren Hintern sind schon saftig, aber der Herr Baron hatte wohl genug Geld, um Hämorrhoiden zu vermeiden - und es sei ihm auch gegönnt, sonst hätte ich ja dieses Stück mangels Existenz nicht erwerben können. :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Wenn Bierlieferungen ausbleiben, kann das verschiedene Gründe haben....hier ein etwas makaberer Grund...

    Telegramm vom 26. Juli 1865 von Fürther Kreuzung nach Burgfarrnbach:

    "Gräfliche Brauerei Burgfarrnbach. Bei Fürther Kreuzung hat mir der Blitz ein Pferd soeben erschlagen. Bitte um Anhersendung (?) eines Pferdes. Dalmeyer"



  • Potz Blitz! Da war es halt eilig und das Geld hat nur eine untergeordnete Rolle gespielt. Zwar ein bisserl makaber, aber vlt. findet sich in lokalen Zeitungen ein Bericht darüber? Dann wird das eine in Verbindung mit dem anderen schon eine klasse Seite. :):)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.