Belgien - Österreich

  • Lieber Altsax,

    ein wunderbares Poststück - der Besitzer ist zu beneiden. Ich hoffe, du bist in beiden Fällen erfolgreich.

    Auch hier wurden zuerst 18 Kr. rheinisch angesetzt, ehe man diese zu 15 Kr. CM konvertierte. ;) So viel Erfahrung hatten die Postler in Aachen also nicht mit diesen Briefen.

    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Altsax

    Danke fürs Zeigen. Es freut mich sehr solche Briefe zu sehen. :)

    Weil ich die Laufwege gern habe, finde ich solche Bestätigungen wie hier, dass Füssen und Fernpass immer noch als Laufweg benutzt war. Obwohl ein östlicher Route gewählt war, lief der Brief wieder nacht westen. Es hängt selbstvärstendlich mit die Bahnstrecken zusammen, wie auch die zwei Stempeln zeigt.

    Viele Grüsse
    Nils

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis grösser als in der Theorie.

  • Liebe Freude,

    hier ein ganz simpler, der über Bayern lief und in Antwerpen am 13.4.1867 für 40 Centimes frankiert auf seine Reise nach Dornbirn ging. Hinten gar nichts, schade!

    1 1/4 Sgr. = 4 Kr. verblieb Belgien und 2 1/4 Sgr. erhielt Preußen. Der Rest ging leer aus.

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    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    zum Brief von bayern klassisch passt dieser Portobrief aus Anvers nach Dornbirn vom 7.7.1864. Gemäß Postvertrag Preußen-Belgien von 1863 kosteten Portobriefe in den Postverein 4 Sgr. Hierfür wurde in Preußen ein Taxstempel benutzt.

    Im österreichischen Eingangspostamt wurden die 4 Sgr. abgestrichen und in die zum 1.11.1858 eingeführten Neukreuzer (20) umgerechnet.

    Grüsse von liball

  • Hallo liball,

    ein seltener Brief, weil viel mehr Frankobriefe aufgehoben wurden, als Portobriefe. Schön, so einen sehen zu dürfen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Faltbrief mit Inhalt des Bankhauses Jacques Errera-Oppenheim, abgestempelt in Brüssel am 18 Janv 1868 nach Wien. Frankiert à 40 cts gemäß dem Postvertrag vom 8 Mai 1863. Der Brief ging im Transit durch Preußen. Auf der Rückseite die Stempel: in blau Verviers 19.1. Coeln / in schwarz Wien 20.1

    Jacques Errera Oppenheim

    Giacomo (Jacques) wurde am 20 Juli 1834 in Venedig geboren. Er war ein begabtes Kind. Durch Beziehungen der Familie, der Vater war Bankier, kommt Giacomo 1856 in Brüssel beim Bankier Joseph Oppenheim in die Lehre. Eingeladen auf ein Diner im Hause Oppenheim lernt er dort die Tochter des Hauses kennen: Marie, eine sehr gebildete und Sprach begabte junge Dame. Sie verliebt sich in den Italiener. Geheiratet wird am 3 September 1857. Bis Ende Dezember 1865 arbeitet Giacomo bei seinem Schwiegervater. 1866 gründet er seine eigene Bank: Errera-Oppenheim. 1871 gründet Giacomo mit einigen Freunden die Banque de Bruxelles. Im Jahre 1873 ist er einer der Gründungsväter der Großherzoglich Luxemburgischen Nationalbank. Hier übernimmt er den Vorsitz zieht sich aber im Laufe des Jahres 1875 aus den Geschäften heraus. Das persönliche Drama um Giacomo ereignet sich 1878. Er hatte wohl viele Liebschaften (ein Italiener halt) und es wird gemunkelt dass er von einem eifersüchtigen Ehemann zusammen geschlagen wurde und ernsthafte Kopfverletzungen erlitten hat. Wie dem auch sei, er litt angeblich fortan an Demenz, hatte Wahnvorstellungen und ist zwei Jahre später 1880 verstorben. Der Schwiegervater hat ab 1878 dann zeitweise die Geschäfte der Bank übernommen.

    Quellen :

    1. Tarifs postaux internationaux 1849-1875, E&M. Deneumostier /2. Une histoire juive, les Errera, Edition Racine /3. Banque National du G.d.Luxemburg, Jutta Jaans-Hoche

    1 v.l : Giacomo , 2 v.l Marie Oppenheim , 3 v.l Sohn Léo

    Phila-Gruß

    Lulu

    Einmal editiert, zuletzt von Zockerpeppi (6. Dezember 2013 um 22:39)

  • Liebe Lulu,

    und auch der Empfänger war kein völlig unbekannter, denn ich kenne viele Briefe aus aller Herren Länder an diesen Wiener Banquier.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    folgenden Brief möchte ich zeigen:
    Barfrankierter Brief aus Brüssel (Belgien) nach Breitenstein bei Pilsen (Österreich)
    vom 29. Oktober 1851 mit Vermerk über Dresden (Sachsen). Der Brief lief mit der
    preussischen Bahnpost um Bayern herum, über Dresden nach Prag (Österreich) und
    dann nach Pilsen (Ankunftsstempel Pilsen vom 3. November). Zur Taxierung müssen
    sich die Experten äußern.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • @ VorphilaBayern [10]

    Dein Brief ist eine harte Nuss. Maßgebend war wohl unter anderem der Postvertrag zwischen Belgien- Preussen vom 23.11.1846. Laut diesem Vertrag, sollte meine Übersetzung ins Deutsche korrekt sein, musste ein Brief ab Belgien nach Österreich im Transit durch Preussen bis zur äussersten Grenze Preussens frankiert werden. Belgien musste 2 einhalb silber Groschen ( nicht gute Groschen ) für diesen Transit an Preussen vergüten. Umgerechnet habe ich noch nicht.

    Im Anhang der Auszug aus dem Postvertrag, leider auf französisch. Als nächste lese ich den Vertrag Preussen-Österreich DÖPV oder so ähnlich

  • Lieber VorphilaBayern,

    schönes Stück - zu spät gesehen. ;(

    Der Absender zahlte 13 Decimes - 5 für Belgien und 8 Decimes Weiterfranko für Preußen (das waren 6 Sgr.) bis zum Empfänger.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Leitwege,

    doch, der stammte noch aus alter Zeit - P.D. hatte nicht jeder, wir sind ja noch im Jahr 1851 und die Preußen wussten schon, welcher belgische Stempel für was stand. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Liebe Lulu,

    keine 9, eine 6 (siehe Auf- und Abstrich) und waren Groschen.

    Quelle habe ich keine (vlt. hier die Postvertragsseite), aber wenn man im Zähler das eigene Franko und im Nenner das Weiterfranko üblicherweise notierte, bleiben nicht viele Alternativen der Interpretation.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Lulu,

    stelle dir mal vor, es wäre anders herum, also 8 Decimes für Belgiens wenige Kilometer zur preußischen Grenze und nur 5 Decimes für die weite Strecke über Prag. Das wäre doch ein Witz ... :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    eigentlich brauche ich diesen Brief gar nicht, aber er gefiel mir so gut, dass ich ihn halt kaufte.

    Geschrieben von Maurice Oppenheim (verwandt mit den berühmten Oppenheimern?) in Brüssel lief er völlig unfrei an die Gebrüder M. Dumba in Wien. Am 5.10.1854 wurde er aufgegeben und mit 2 Decimes für die belgische Strecke bis Aachen per Stempel taxiert. Damit war es ein Brief aus dem 2. belg. Rayon, so dass er zu Recht den Stempel B.2e R. erhielt.

    Die Bahnpost Belgiens stempelte am selben Tag siegelseitig und schon einen Tag später war er in Aachen, wo ihn die Bahnpostbrigade mit AUS BELGIEN PER AACHEN Eingang stempelte. Hier wurden auch 2 Sgr. siegelseitig notiert, die den 2 belg. Decimes entsprachen. Eine andere Hand notierte vorn 15 Kr. CM als Gesamtporto, die 5 Silbergroschen gleich kamen.

    Wien stempelte versehentlich in rot am 8.10., weil Frankobriefe eigentlich rote Stempelabdrucke zeigen und Portobriefe mit schwarzen Stempeln zu bedrucken waren, aber keine Regel ohne Ausnahme.

    Man zog am 8.10. vom Empfänger Dumba ( http://www.google.de/url?sa=t&rct=j….87920726,d.d2s ) 15 Kr. CM ein und schrieb diese komplett Preußen gut, weil Aachen als Postvereinsaufgabepost fungierte, stand Preußen allein das deutsche Porto zu.