Hallo zusammen,
es gibt immer wieder Dinge, bei deren Sehen man den Unterkiefer fallen lässt. So geschehen am vergangenen Wochenende,
als ich bei einem befreundeten Sammler dessen Bestände durchsehen durfte. Hat jemand so etwas schon mal gesehen ?
Beim ersten Hinsehen hatte ich es für einen Post-Behändigungsschein gehalten. Frankiert ist das Stück mit einer Portomarke
P6, die man auf der schlechten Kopie leider nicht sieht (mittig unter dem Stempel).
[Blockierte Grafik: http://www2.pic-upload.de/img/32062184/Scan1.jpg]
[Blockierte Grafik: http://www2.pic-upload.de/img/32062187/Scan.jpg]
Schönen Sonntag wünscht die
kuriose Formulare
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Hallo Franz,
nein, nie gesehen - tolles Stück!
"Frankiert" würde ich aber nicht sagen, wenn eine Portomarke im Spiel ist. Vlt. macht uns der Sammlerfreund mal einen guten Scan? Die Marke habe ich immer noch nicht gefunden.
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Hallo zusammen,
auch wenn`s in blau-weiß daherkommt, ob des den Ludwigshafener Postbeamten sicherlich nicht ad hoc bekannten Postkartenformulars wird`s auf den ersten Blick sicherlich ein wenig Verwunderung gegeben haben. Aber dann fand man unten links eine gültige Freimarke vor und konnte somit routiniert entwerten. Am Ankunftsort des Adressaten, ein Portepeefähnrich Lochmüller im Kgl. Bayerischen III. Infanterie-Regiment München wußte man dann anscheinend aber nicht so ganz genau wo man dann am besten den Ankunftsstempel anbringen sollte und setzte selbigen dann halt einfach über den der Aufgabe.
+ Gruß
vom Pälzer
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Hallo Pälzer,
ein unglaubliches Stück. Es wäre nett zu wissen, ob der Absender nicht militärisch mal in Asien unterwegs war und sich von dort mit Karten proviantiert hatte. Solch eine Karte aus der Pfalz (schon in die Pfalz wäre toll, aber das hast du uns ja schon gezeigt) ist ein ganz unglaubliches Stück und die Post wusste auch nicht, wohin mit ihrem Ankunftsstempel - supi!
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ein unglaubliches Stück. Es wäre nett zu wissen, ob der Absender nicht militärisch mal in Asien unterwegs war und sich von dort mit Karten proviantiert hatte.
Also auf der Karte selbst gibt es die Erklärung und der Hinweis "... dieselbe war teuer" . Und Pälzer wird schon recherchieren
Luitpold
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Hallo zusammen,
der abgebildete Brief ist an sich völlig unspektakulär. Was mich trotzdem veranlasst hat, ihn zu kaufen, ist der Inhalt, der zwar nicht unbedingt kurios, aber doch bemerkenswert ist. Zeigt er doch, wie sorgfältig und genau man vor 140 Jahren mit Steuergeldern umgegangen ist, und seien es auch nur 60 Pfennige gewesen wie in vorliegendem Fall.
Der größtenteils hektographierte Text, in den nur noch die veränderlichen Daten eingesetzt werden mussten, lautet:
Bamberg, den
9. Januar 1878Stadtmagistrat
Bamberg Betreff: ReiseunterstützungDer durch
einen Auszug aus dem Trauungsbuch der Parrochie Linden legitimirte Wittwer
Ernst Friedrich Heinrich August Lippmann aus Eldagsen kam heute hier an, war
von Baarmitteln gänzlich entblößt und deshalb nicht mehr im Stande, die
Heimreise fortzusetzen. Auf
gestelltes Ansuchen, und da derselbe eine Beschäftigung hier nicht erhielt,
wurde demselben nach Art. 12 Abs. 2 des Gesetzes vom 29. April 1869 über die
öffentliche Armen- und Krankenpflege eine Unterstützung in der Weise gewährt,
daß an ihn fünfzig Pfennige ausbezahlt wurden.Wir stellen
das Ersuchen, diesen Betrag und 10 Pfg. Porto für dieses Schreiben aus dem
Vermögen des Unterstützten oder von dessen alimentationspflichtigen
Anverwandten zu erheben und durch Postanweisung hierher zu senden, im Falle
deren Vermögenslosigkeit jedoch Nachricht hierüber anher mitzutheilen behufs
Liquidierung dieses Betrages bei der kgl. bayerischen Staatskassa.Der
rechtskundige BürgermeisterN.N.
(unleserlich) -
Lieber Franz,
dir glaube ich alles unbesehen - aber den Inhalt hätte ich doch gerne noch mitgenommen ...
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keine Angst, kommt schon, ist nur etwas kompliziert, daher muss ich es in zwei Teilen machen. Und schon ist alles da !!