• Lieber Hermann,

    vielen Dank für den Scan - man sieht, was selbst in kleinsten Archiven Bayerns manchmal für Pretiosen lagen, da es jetzt doch schon 3 Briefe mit der Porto-Nr. 1 sind, die wir hier aufgetan haben. Schade, dass die Recepissen nicht mehr vorhanden sind, dann wäre das der Überhammer!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,
    von Kemnath nach Kaibitz mit einer P1 hatte ich mal noch ein Bild gespeichert,
    bei dem die Marke mit dem Halbkreisstempel entwertet wurde. Ist aber leider
    nicht mehr verfügbar.
    Liebe Grüße, Hermann

  • Lieber Hermann,

    schade - ein liebes Mitglied im Forum und unserer ARGE hat gestern nett wegen meines Briefes angefragt und da habe ich ihn ihm versprochen. Hätte man deinen noch, könnte man eine Traumseite im Format A3 gestalten.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,
    hallo Hermann,

    Dein Brief sieht so unspektakulär aus, hat es aber faustdick in sich. Die Portomarke wurde hier ganz eindeutig als Freimarke benutzt. Die Städte Auerbach und Pottenstein (beide haben seit dem 14. Jahrhundert bereits Stadtrechte) liegen 2 1/2 Meilen auseinander und haben beide eigene Postexpeditionen. Ein Orts- oder Zustellbereich kommt trotz der Nähe garnicht in Frage. Und die Vermerke „frei“ und „bezahlt“ bestätigen dies ganz eindrücklich. Meinen herzlichen Glückwunsch zu diesem beeindruckenden Beleg.

    Liebe Grüße aus Frankfurt
    Heribert

    PS: in den 60er Jahren war ich bei der Bundeswehr und kenne daher das angrenzende Lager Grafenwöhr. Auf der anderen Seite liegt dann ein gewisses Pressath.

  • Liebe Freunde,

    mal ne Frage: Kennt einer von euch Vorausentwertungen auf der Porto Nr. 1?

    Mir sind ad hoc keine bekannt, aber ich mag mich täuschen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo lieber Ralph,

    auch ich kenne keine Vorausentwertung auf der Porto Nr. 1. Da diese Marke nicht für die Abgabe an das verehrte Publikum vorgesehen war, sollte es auch keine Möglichkeit für einen Missbrauch durch Nichtberechtigte geben. Was bitte soll ein Nichtpostler auch mit der Marke anfangen? Wie soll er zu dem Geld kommen, das durch den Zusteller einzufordern war? Der Zusteller muß ja die eingezogenen Gelder bei seinem Chef abliefern. Ich glaube nicht, dass ich jemals eine Vorausentwertung auf der Potomarke sehen werde.

    Grüße aus Frankfurt

    Heribert

  • Lieber Heribert,

    schön, dann sind wir schon mal 2! :)

    Die VE sehe ich eher grundsätzlich als betriebliche Optimierungsmaßnahme, als als Versicherung gegen fremde Verwendung.

    Aber wer von dieser Marke vlt. 10 Stück in der Woche oder im Monat üblicherweise verbraucht hatte, hätte ja auch diese vorausentwerten können und dann einfach aufpappen, wie bei den Freimarken auch, das wäre technisch schon gegangen und wo eine Porto Nr. 1 drauf war, wusste der Landbriefträger/Stadtbriefträger, dass er 3 Kr. vom Empfänger zu kassieren hatte.

    Von der Porto Nr. 1 gibt es ca. 5 - 6 Wiederverwendungen zum Schaden der Postkasse, also alle von Expeditoren fingiert und doppelt kassiert. Aber das wäre ja wieder ein anderes Thema ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    nur der liege Gott allein weiß, warum die meisten Portomarkenbriefe optisch etwas weniger attraktiv sind, als die der Freimarken, aber es ist halt so. Um so mehr freue ich mich immer wieder, wenn ich einen erwischen kann, der optisch erstklassig daher kommt, noch dazu, wenn man ihm im Damenformat faltete.

    Aber auch der Inhalt ist bei Portobriefen immer von Interesse, wenn es welchen gibt. Hier gibt es Gottlob welchen und ich möchte ihn euch nicht vorenthalten:

    Frankfurt am Main, den 15.7.1867 ... Es ging um die Bestätigung des Eingangs einer Remisse über 265 Francs und 83 Centimes nach Mailand, die ein Frankfurter nicht in Preussen (ab 1.7.1867 war die ehemals freie Reichsstadt nicht mehr von Thurn und Taxis, sondern von Preussen postalisch übernommen worden) in Form eines Briefes zu 9 Kreuzer dort abgehen ließ, sondern er schmuggelte das Schreiben lieber nach Nürnberg, wo er es als unfrankierten Ortsbrief mit 3 Kr. Portomarke durch den Stadtbriefträger Nr. 16 zustellen ließ. So sparte er sich 6 Kreuzer. Hätte er für einen Kreuzer den Brief frankiert, hätte er sich noch 2 weitere Kreuzer sparen können, aber so sparsam war man jetzt wirklich nicht.

    Solche Stücke sind mit Portomarken nicht häufig und einen viel Schöneren kenne ich nicht ...

  • Lieber Ralph,

    da zeigst du uns aber einen wirklich schönen Brief mit der doch schwierigen Portomarke P1.

    Die Marke ist auch deshalb so "schwierig", weil der senkrechte Abstand zwischen den Marken im Bogen sehr eng war. Der waagerechte Abstand war da entschieden breiter.

    Insofern findet man bei sehr vielen Briefen mit der P1 ist die Marke oben oder unten angeschnitten oder zumindest berührt. Da kann man schon froh sein, wenn man den Schnitt als "entlang der Randlinie" bezeichnen kann.

    Bei deinem Brief ist das aber nicht der Fall. Oben scheint sie wohl gerissen zu sein (findet man bei dieser Marke auch selten), hat aber trotzem noch einen breiten Rand. Und unten gibt es schon deshalb keine Probleme, weil es sich um ein Randstück handelt.

    Da kann man nur gratuliren.

    Viele Grüße

    bayern-kreuzer

  • Lieber Wolfgang,

    alles richtig - oben gerissen, hat man bei dieser Marke kaum gesehen - wenn aber überhaupt, dann nur bei großen Expeditionen wie hier in Nürnberg, wo ein Verbrauch passabel gewesen sein dürfte.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    hier zeige ich einen Neunerblock der Porto Nr. 1, der entstand, als der vorletzte erhaltene Doppelbogen gnadenlos zerschnitten wurde. Aber nur so konnte diese "kleine" Einheit in meine Sammlung gelangen. Der einzig erhaltene Doppelbogen befindet sich in der Sammlung eines Regensburgers, dessen Sammlungsumfang keiner richtig ermessen kann.

    Für Postgeschichtler völlig uninteressant, aber den Markensammler erfreut es.

    Grüße aus Frankfurt

    Heribert

  • Lieber Heribert,

    zu deinem Neuner-Block der P1 gratuliere ich dir sehr herzlich. So schön und taufrisch wird man so schnell kein zweites Stück finden.

    Ich weiss nur nicht, ob du mit deinem "vorletzten erhaltenen Doppelbogen" richtig liegst. Deine Marken sind ja alle mit "Richter" signiert. Bei diesem Prüfer handelt es sich um Georg Richter und der ist ja schon vor langer Zeit gestorben.

    Ich habe nur eine postfrische P1. Und die habe ich 1991 auf einer Düsseldorfer Auktion gekauft. Die Marke ist nicht signiert. Der Auktionator sagte mir damals, dass das Stück aus dem Doppelbogen der P1 stammt, der 1988 bei Köhler versteigert wurde (8. Boker-Auktion). Der Doppelbogen aus der Boker-Sammlung ist nach der Köhler-Auktion teilweise (oder auch völlig?) zerschnitten worden und die Marken wurden seinerzeit einzeln oder in größeren Einheiten auf Auktionen angeboten. Insofern kann man davon ausgehen, dass der Boker-Doppelbogen dann der vorletzte intakte Doppelbogen war.

    Viele Grüße

    bayern-kreuzer

  • Hallo zusammen,

    Lieber Wolfgang,

    schön dass Dir mein Neunerblock gefällt. Er stammt aus dem 90er Bogen, den Edgar Mohrmann in Hamburg im April 1969 verkauft hat. Vom 14. bis 18. April wurde in Hamburg an Bord der MS "Wappen von Hamburg" mit großem Werbegetöse hochwertiges klassisches Material versteigert. Zu Werbungszwecken wurde auch der 90er Bogen als hochwertiger Druck als Faksimile an die Kunden verschenkt. Mein Neunerblock ist aus dem unteren Bogenteil aus der oberen linken Ecke. Da ich der Meinung war, dass der Mohrmann-Bogen erst in den späten 90er Jahren zerteilt wurde, ging ich von "vorletzten" aus. Ich will aber nicht darauf bestehen.

    Ein besonderer Geck ist das im oberen Bogen eingepasste "téte-béche", das im Original natürlich nicht vorhanden ist.

    Zum Vergleich noch einmal mein Neuner Block daneben.

    Grüße aus Frankfurt

    Heribert

  • Hallo Freunde,

    bei der P1 gibt es ja einige markante Plattenfehler, die auch schon hier im Forum gezeigt wurden - "Empfänge" und "Bom".

    Den folgenden Brief von Ensdorf nach Ranahof habe ich hier im Forum schon mal gezeigt. Was mir erst viel später bei der Marke aufgefallen ist, ist der Plattenfehler Nr. III nach dem Sem-Handbuch - "Untere Randlinie unter "r" von "zahlbar" gebrochen - Feld 41 obiger Randbogen". Den PF hatten wir hier im Forum wohl noch nicht.

    Viele Grüße

    bayern-kreuzer

  • Liebe Freunde,

    ich muss vorneweg konzidieren, dass es vermutlich eine Handvoll schönerer Briefe mit Bayerns erster Portomarke geben dürfte und ein paar davon wurden hier auch schon gezeigt. Aber dennoch möchte ich diesen frisch Erworbenen nicht missen, denn einen vergleichbaren kenne ich nicht ...

    Verfasst im wunderschönen Prag am 17.11.1864, wurde er nicht etwa für 15 Neukreuzer in das über 20 Meilen entfernte, ebenso schöne Bamberg verschickt, sondern illegitim über die Grenze verbracht, um dann, welche eine Verschwendung, als 3 Kreuzer unfrankierter Ortsbrief zu enden. Allerdings erst am 23.11., also 6 Tage später, während die Post wohl nur einen, maximal 2 Tage dafür benötigt hätte.

    Als Kirsche dazu sehen wir den Zweikreisstempel von Bamberg (bitte nicht OPA oder noch fälscher OPD - Stempel dazu sagen, danke!) bei der Aufgabe und den Stempel Bahnhof Bamberg von der Abgabe. Man könnte meinen, dass ein Reisender so gütig gewesen sein könnte und den Brief über die Grenze nach Bayern brachte, dort am Bahnhof schnell einwarf, um dann weiterreisen zu können - dann müsste aber die Kombination gerade anders herum sein - erst Bahnhof, dann Stadt.

    Die Marke musste nicht entwertet werden, doch finden sich nicht viele Briefe dieser Art und minderwertig sind sie ganz sicher nicht. Erhaltungszustand Note 5, Seltenheit Note 1+ - da kann man nicht meckern.

  • Lieber Ralph,

    ein niederbayrischer Katzenfreund kreierte zurecht das schöne Wort "Gustostück". Herzlichen Glückwunsch hierzu.

    Eine für einen Postgeschichtler unbedeutende Anmerkung, aber für den Ländersammler durchaus interessant. Wie heißt es so schön: Es fängt damit an, dass am Ende der Punkt fehlt. .....zahlbar. Aber dieser Plattenfehler fällt halt gleich ins Auge.

    Grüße aus Frankfurt

    Heribert


  • Lieber Heribert,

    du hast ein beneidenswertes Auge - ist mir gar nicht aufgefallen. Danke fürs Hinsehen!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.