• Hallo Pälzer,

    da steht "1 Loth" - damit war er zweifach. Im DÖPV galt das Loth ausschließlich; wenn er genau 2 Loth gewogen hätte, hätte er er 9 Sgr. Franko und 2 Sgr. Reco gekostet (aber so einen hätte ich noch nie gesehen).

    Ich bin sicher, dass bei deinen Recherchekünsten etwas zu dieser israelitischen Gemeinde (vlt. auch heute noch) zu finden sein dürfte. Sind ja alles interessante Briefe aus leider längst vergangener Zeit ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ...eueueu, auf eine "1" muss man erst mal kommen, so wie das da geschrieben steht. Aber von der Taxierung und der PO her dann natürlich selbstredent, es heißt ja für den DÖPV "je angefangehens Loth".

    .

    Damit ist die Beschreibung dann komplett korrekt.

    .

    Besten Dank an Alle + Gruß

    vom Pälzer :thumbup:

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Guten Morgen zusammen,

    .

    manchmal schlug ein Stempel ja nicht alles so gut ab, was gesteckt ward. Im vorliegenden Fall sieht das allerdings etwas anders aus. Der Aufgabeabschlag "COELN BAHNHOF" zeigt auf beiden Abschlägen als Datum den 4.12.1865...verfasst wurde der Brief aber am 23.12. und wurde noch am Tag der Aufgabe, dem 24.12 im pfälzischen Deidesheim zugestellt. Der Gruß des Absenders, der Pharmaceutischen Handlung E. Leybold an den Apotheker Meilhaus in Deidesheim sieht auch nicht gerade danach aus, als ob er nachträglich angebracht worden wäre. Was meint das Forum ?

    .

    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    gibt es einen Scan des Inhalts? Wenn ja, dann würde ich das Datum vom Inhalt als das richtige annehmen.

    1 Tag von Köln nach Deidesheim war aber nur möglich, wenn es früh wegging und spät ankam.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,.

    ja der Rechnungsbeleg weist innen den 23.12. als Datum auf und so sieht es dann wohl nach einem kleinen Kuriosum aus, das die kleine Preussen-IM-Sammlung bereichert..

    Besten Dank + Gruß !
    vom Pälzer :thumbup:

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Sammlerfreunde,

    solche Belege wie anbei sind jetzt keine Seltenheit, allerdings zeigt die linke Marke eine Besonderheit mit gebrochener Außenrandline und oben eingebrochenem Kopf der rechten Wertziffer. Es ist eindeutig keine Schürfung / Beschädigung, sieht allerdings auch nicht unbedingt wie ein Plattenfehler aus. Von Bayern kennen wir das Thema mit Druckzufälligkeiten durch Leimflecken, kennt man ähnliches bei den Werten Preussens auch ?

    Viele Grüße

    vom Pälzer

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Pälzer,

    im Sommer diesen Jahres erschien in den Preußen-Rundbriefen eine aktuelle Zusammenstellung der bisher bekannten Plattenfehler. Die Auffälligkeiten deiner Marke sind nicht dabei, darum werden es Druckzufälligkeiten sein. Derartige partielle Druckausfälle sind gerade auch von den Wappenmarken bekannt.

    Schöner Beleg!

    Gruß

    Michael

  • Liebe Freunde,

    Köln 30.5.1851 mit 3 Silbergroschen bar frankiert für Postvereinsbriefe unter 1 Loth über 20 Meilen via Nürnberg nach Erlangen, wo er am Folgetag schon ankam. Hier müsste man doch mehrere Bahnpoststempel sehen von preussischer Seite - aber die gibt es nicht, nur einen Nürnberger (Paketschluß Köln - Nürnberg?) und in dieser kurzen Zeit kann er nur mit der Eisenbahn befördert worden sein, aber nicht via Taxis auf direktem Wege den Rhein herunter, sondern weitläufig nach Nordosten und dann wieder nach Süden.

    • Offizieller Beitrag

    Lieber Ralph,

    der Brief wurde nicht am Bahnhof, sondern in der Stadt aufgegeben. Bei einer so großen Post (OPA) kann man davon ausgehen, dass bereits Briefpakete vorbereitet wurden, z.B. mit Post nach Bayern, die dann fertig bearbeitet in den Zug verladen wurden. Hier nach der Rheinquerung in Deutz für einen Zug Richtung Minden. Daher erfolgte dann im Zug keine Bearbeitung mehr.

    Eine Leitung den Rhein hinunter war es mit Sicherheit nicht, die rheinische Strecke reichte 1851 nur bis Bonn. Der Brief lief sicher über die Mindener Strecke und dann bei Magdeburg südlich Richtung Sachsen/Bayern.

    Gruß

    Michael

  • Lieber Michael,

    vielen Dank - dann sind wir uns ja einig. Was man für einen halben Pizzadollar heute so alles bekommt ... 8)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... ja, auch deshalb liebe ich markenlose Briefe!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Lieber Ralph,

    jedenfalls hast Du da einen sehr interessanten Brief geangelt. Durch die dokumentierte schnelle Beförderung ist der Leitweg über die verschiedenen Bahnstrecken gesichert und das Fehlen jeglichen Kursstempels zeigt, dass er in einem fertig bearbeiteten Briefpaket befördert wurde. Aus vielen anderen Städten kenne ich nur Briefe, auf denen zumindest ein Kursstempel abgeschlagen wurde.

    Das Fehlen von Stempeln kann so auch sehr aussagekräftig sein.

    Gruß

    Michael

  • Lieber Michael,

    in der Tat - die anderen schönen mit 3, 4 oder gar 5 Leitstempel, so schön das dann auch ist, sind von 1850-54 weitaus häufiger, als die "verpackt" gebliebenen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    da kann ich auch noch 2 Briefe zeigen, die keine preußischen Bahnpoststempel haben.

    Der 1. Brief von Barmen nach München vom 15.7.1850 kam mit einem direkten Paketschluss in Würzburg an und wurde nach München weitergeleitet. Zudem wurde der eigentlich nicht mehr benötigte Auslagestempel über dem Porto von 12 Kr. abgeschlagen.

    Verwunderlich ist, dass auf einem Brief aus Stettin, normalerweise müssten hier zumindest 4 Bahnpoststempel abgeschlagen worden sein, nach Kaufbeuren vom 7.2.1854 nur der Ankunftsstempel von Kaufbeuren angebracht wurde.

    Grüße von liball

  • Hallo Karl,

    danke fürs Zeigen dieser 2 Ausnahmen - schön zu sehen, dass es beides gab (schöner sind aber die vielgestempelten Briefe).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    dieser Brief aus Limburg nach Tittmoning vom 9.5.1854 hat eine etwas eigenartige Taxierung.

    Zunächst wurde der Brief eindeutig als Frankobrief (fco.) gekennzeichnet. Ebenso wurden 3 Sgr. angeschrieben.

    Sollte der Absender doch nicht bezahlen wollen, müssten eigentlich doch irgendwo 4 Sgr. stehen (meist auf der Rückseite). Die Rückseite ist jedoch völlig blank.

    Oder hat Bayern diese Barfrankatur nicht anerkannt und daher 12 Kr. für einen unfrankierten Brief angesetzt.

    In § 8 der bayerischen Vollzugsbestimmungen zum Postvertrag mir Preußen von 1850 wurde festgelegt, dass die Frankatur bei Briefpostsendungen aus Bayern nach Preußen ausschließlich mittels Marken zu geschehen hat. Vielleicht hat der Postbeamte diese Vorschrift auch für Briefe aus Preußen angesetzt und daher diese Barfrankatur nicht anerkannt.

    Grüße von liball

  • Hallo Karl,

    entweder er wollte 3 Sgr. bezahlen, sie aber dann nicht mehr übrig gehabt, weil sie anderweitig sinnvoller zu verwenden waren, oder es war ein Brief der 2. Gewichtsstufe und man hat ihn mit 12x nachtaxiert.

    Dagegen spricht das Fehlen der Notation "2fach". In jedem Fall hat aber Preussen mit roter Tinte die 12x notiert, weil Bayern 1854 keiner im Außendienst rote Tinte hatte (nur die OPÄ als Kartierungsbüros hatten im Innendienst rote Tinte).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo werter Liball!

    Wieder schöne Briefe zeigst Du hier. Auslage Briefe sind immer interessant. Obwohl ich auch einige Auslagen Briefe besitze die aber im Album liegen bleiben müssen, da zur Zeit meine Postgeschichte (Süd) Tirol vorrang hat. Da ich mich zur Zeit nicht beim Internet einlochen kann ,da ich es nicht richtig benützen kann. ist für mich zur Zeit tote Hose. Wegen des Unwetters im November konnte vor Weihnachten nichts mehr von der Betreiber Firma erwartet werden. Dieser Tage erhoffe ich mir den Anschluss des Glasfaserkabels. Allen hier im Forum noch ein gutes und freudiges Jahr2020. Liebe Grüße:Planke