Gnzsache 10 Pfennig mit Zusatzfrankatur 10 Pfenig Krone/Adler.
Poste restante
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Liebe Freunde,
das Bankhaus Metzler in Frankfurt am Main schickte einen mit 6 Kreuzern treffend frankierten einfachen Brief bis 20 Meilen nach Seligenstadt bei Würzburg.
https://de.wikipedia.org/wiki/Seligenstadt_bei_W%C3%BCrzburg
Wikipedia lehrt uns, dass der Ort praktisch nur aus dem Bahnhof bestand - und just so wurde auch die Anschrift formuliert:
Herrn J. Wilhelm Scheller von Hildburghausen poste restante Bahnhof in Seligenstadt bei Würzburg. Siegelseitig mangel alles und auch die damals (22.1.1856) fällige Lagergebühr von 4 Kreuzern wurde nirgendwo vermekt, aber wohl bezahlt, denn retour lief er nicht.
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Liebe Sammelfreunde
heute 4 Briefhüllen, alle aus Magdeburg an einem Herrn A. Schubbe. Der Handschrift nach zur urteilen, stammen sie alle vom gleichem Absender. Weiterhin ist es möglich, dass sie alle aus dem Jahr 1859 stammen, da bei dem Beleg nach Cassel dies siegelseitig sich vermuten läßt.
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
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Liebe Sammlerfreunde,
hierzu folgende Briefhülle
mit Aufgabestempel "ESCHENAU." (1823-1845 in Verwendung)
nach Unterferrieden, "Poste Restante Feucht". An Porto wurden
10 Kreuzer vermerkt, dazu kamen weitere 6 Kreuzer (eigentlich
betrug die Postlagergebühr 4 Kreuzer). Der Empfänger bezahlte
somit 16 Kreuzer.Beste Grüße von VorphilaBayern
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Lieber Hermann,
ein außergewöhnliches Stück (das wohl jeder p. r. Sammler gerne hätte).
Erklärungsversuche, warum 6x angeschrieben wurden:
1) Betrug bei der Postexpedition - der Empfänger war sicher kein Armer, da konnte man mal ein bisserl mehr nehmen, als sonst.
2) Vlt. war der schnell zu bestellende Brief doch nicht so schnell abgeholt worden, wie man es seitens des Absenders dachte? Es wäre möglich, dass man eine kleine Notiz dem Empfänger hat zukommen lassen, dass ein p. r. Brief abholbereit wäre und dafür pauschal 6x angesetzt, ohne diese zu splitten in p. r. Lagergebühr und Zustellung einer Nota.
3) Es lagen mehrere p. r. Briefe vor und man hatte ausgemacht, in diesen Fällen eine Gebührenmoderation vorzunehmen.
Beweisen wird man das alles nicht mehr können, so dass es Spekulation bleiben muss. Aber wer nicht spekulieren kann, hat sich auch keine Gedanken gemacht.
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Lieber Ralph,
vielen Dank.
Ich tippe auf die zweite Möglichkeit.Wenn ich im Vorphilahandbuch von Friedrich Pietz zu Feucht nachschaue,
finde ich folgendes:
seit 1789 Posthalter David Friedrich Wild, Gastwirt, Ökonom und Holzhändler, gestorben 1824.
1797 wegen besonderer Verdienste wird dem Posthalter der Titel "Postverwalter" verliehen.
1.7.1808 K.B. Postexpedition
1824 nach dem Tod des Postexpeditors führt dessen Witwe die Postgeschäfte weiter.
1830 Postexpeditor Georg Wilhelm Friedrich Glenk, Gsthofbesitzer (Schwiegersohn des vorigen).Vielleicht fällt der Brief in die Zeit von 1824 bis 1830, als die Witwe das Geschäft führte
und sie hatte noch nicht alles im Griff,
oder der neue Postexpeditor ab 1830, der von dem Geschäft sicherlich noch weniger wußte.Beste Grüße,
Hermann -
Lieber Hermann,
feine Recherche - könnte so sein, wie du es vermutest. Wer würde dir widersprechen wollen?
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Hallo zusammen,
hallo Hermann und Ralph,Ich kannte Friedrich Pietz als immer freundlichen und auskunftbereiten Sammler und Prüfer. In Stuttgart habe ich ihm einmal einen gerade gekauften Beleg gezeigt. Er erklärte mir den postgeschichtlichen Hintergrund. Auf meine naive Frage „warum „ sagte er, weil ich das so sehe und wer will mir schon widersprechen
Das war nicht überheblich gemeint, sondern er hatte halt immer recht.
Übrigens sind alle seine Werke in der Frankfurter Bibliothek.Liebe Grüße aus Frankfurt
Heribert -
Hallo Sammlerfreunde,
was ist das für eine Anschrift auf diesem poste restante Brief?
Gruß
bayernjäger -
Hallo bayernjäger,
A. W. 30 = anonymisierter Empfänger bei p. r. Briefen, damit keine später wußte, wer wem was geschickt hatte.
Eine falsch herum beschriebene Ganzsache ist auch nicht so häufig ...
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Hallo Sammlerfreunde,
hier ein Brief von München nach Regensburg vom 16. APR. 1864.
Die Empfängeranschrift wurde nur mit C.H. geschrieben.
Oben neben Poste Restante steht noch etwas, was ich nicht entziffern kann. Vielleicht kann es jemand lesen?
Die 25. scheint nicht von gleicher Hand geschrieben worden zu sein.
Gruß
bayernjäger
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Hallo bayernjäger,
sehr schön - ein codierter p. r. Brief - sieht man auch nicht alle Tage.
Unter der rechts oben angegebenen Nummer war er im Lagerbuch von Regensburg eingetragen worden und wurde für 4x zugestellt, wenn es eine Nachfrage gab.
Den Code lese ich eher mit C. M., als mit C. H.. Das Gekrakel oben rechts vermag ich nicht zu deuten.
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Hallo bayern klassisch,
vielen Dank für deine Ausführungen. Das hat mir schon sehr weitergeholfen.
Gruß
bayernjäger
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Was für ein schönes Exemplar!
Darf ich fragen, was dieser blaue 'Tupfer' auf der Rückseite bedeuten mag? Es sieht mir mehr nach Lack als nach Tinte aus.Viele Grüße
Philia
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Hallo Philia
ja es sieht nach Lack aus.
Liebe Sammelfreunde
nachfolgenden Kartenbrief vom 14.02.1902 aus Wien möchte ich hier zeigen. Sein erstes Ziel war Kiel, wo er am Folgetag ankam. Dort war der Empfänger nicht mehr und so wurde die Postsendung nach Magdeburg weitergesendet. Auch dort war nichts zu machen, also weiter nach Berlin N.W Postamt 7 jetzt postlagernd. Schluß endlich nun noch zum Postamt 9, wo er hoffentlich nun endlich in Empfang genommen werden konnte.
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
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Hallo Ulf,
das sollte man mal von unserer heutigen Post verlangen!! So viele Stationen in 3 Tagen über so weite Distanz!
Dieter
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Ist ja schon verwunderlich, wie jemand auf einem so vollgeschriebenen Brief noch durchblickt.
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Hallo ihr beiden
ich fand den Kartenbrief auch richtig super, obwohl er nicht so richtig zu meinen Sammelgebieten gehört.
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
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- Offizieller Beitrag
Hallo Freunde
Ich zeige hier ein interessanter Brief, aber die Frage geht um die Postlagergebühre bei T&T.
TAXIS107 schreibt über diese Gebühre auf Seite 13. Hier war zuerst 1 Kreuzer (In Kreuzergebiet) und ab 1866 3 Kreuzer genannt. Dieser Brief scheint aber 2 Kreuzer für den Empfänger.
Weiss jemand wenn diese Änderung zu 2 Kreuzer kam?
Also; der Dienstbrief von 15. Mai 1862 war an Earl of Warwick und Brooke auf die prominente Adresse St James Palace gerichtet. Er war aber nicht länger dort sondern nach Warwick oder irgendwo sonst gereist und der Brief ist privat dorthin geschickt. Wenn der Brief aber Wahrlich ankam, war der Earl nicht mehr da, er war nach Deutschland gereist.
So 20. Mai 1862 war der Brief in Warwick mit 6 Pence frankiert und nach Bad Ems geschickt. Über London wieder 21. Mai, Aachen 22. Mai und endlich Bad Ems 23 Mai.
Viele Grüsse
Nils
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Hallo, dein Brief ging nach Ems an den Earl, vermutlich war er zu Besuch in der näheren Umgebung, nehmen wir an ein Schloß oder eine Burg, die etwas außerhalb lag und dann per Landbestellung postalisch versorgt wurde. So mußte er 2 Kreuzer Bestellgeld entrichten. Zumindest wußte der Postbote, wo er den Earl antreffen kann. Man sieht das auch an der blauen 0 / 2, daraus läßt sich das mit der Land-Bestellung schließen.
Bei Nassau besteht die Möglichkeit, dass die Gebühren anders waren wie in den anderen Gebieten bei TT. Nassau hat die Portoreform 1861 nicht mitgemacht, wegen klammer Staatskassen, erst 1866 wurde die Reform nachgeholt.
Gruß Taxis107
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