• Hallo Sammlerfreunde,

    am 14.8.1871 wurde dieser Brief von Grünstadt nach Kierspe gesandt.
    Der Absender vermerkte "Niederlande".

    Neben dem Frei-Vermerk wurde in Rötel "I" Sgr. vermerkt und mit Blaustift ein Portovermerk "2" Sgr. angebracht, da der Brief in die Niederlande unterfrankiert war.

    Zunächst orientirte man sich wohl am Vermerk "Niederlande", bemerkte dann aber, dass Kierspe nicht in den Niederlanden sondern in der Nähe von Gummersbach in Preußen lag.
    Dorthin wurde der Brief dann auch ohne weitere Umwege gesandt und erhielt dort den Ausgabestempel vom 16.4.

    Der Portovermerk "2" wurde nicht gestrichen. Ich nehme an die 2 Sgr. wurden auch nicht beim Empfänger kassiert.

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo Sammlerfreunde,

    .

    der Beleg anbei passt ganz gut zum dem - sehr tollen Irrläufer - weiter oben, da auch hier in Rötel 1 Sgr (?) angeschrieben wurde. Wir kennen aus den vorherigen posts allerdings auch solche mit 7x aus Bayern wo 3/4 Sgr als Weiterfranco in Rötel angeschrieben wurde, zum Beispiel der aus post9, vom 05.12.1872 oder der reco-Beleg aus post19 vom 17.12.1872. Wie kann man sich diese unterschiedliche Handhabe innerhalb des gleichen Jahres erklären ?

    .

    Viele Grüße

    .

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    der Beleg anbei passt ganz gut zum dem - sehr tollen Irrläufer - weiter oben, da auch hier in Rötel 1 Sgr (?) angeschrieben wurde. Wir kennen aus den vorherigen posts allerdings auch solche mit 7x aus Bayern wo 3/4 Sgr als Weiterfranco in Rötel angeschrieben wurde, zum Beispiel der aus post9, vom 05.12.1872 oder der reco-Beleg aus post19 vom 17.12.1872. Wie kann man sich diese unterschiedliche Handhabe innerhalb des gleichen Jahres erklären ?

    die Frage ich berechtigt. Notierte man 3/4 Sgr. in der Pfalz, wies man ein Weiterfranko von 3 Kreuzern an die Reichspost aus. Notierte man 1 Sgr., wies man ein Weiterfranko von 4 Kreuzern aus.

    Richtig war, dass Bayern von 7 Kreuzern nur 3 Kreuzer behalten durfte, weil ja auch jeder gewöhnliche Brief nur 3 Kreuzer in die Vertragsstaaten kostete und der Rest als Weiterfranko zu vergüten war. Ich meine daher, dass 1 Sgr. als Weiterfranko richtig war, müsste das aber noch nachlesen, um ganz sicher zu sein.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    falsch taxierte Auslandsbriefe sind bei Bayern so selten, wie Kettenraucher in Filmen der 1950er Jahre - dennoch ist es immer wieder schön, mal einen nett daher kommenden zeigen zu können.

    Als selbiger präsentiert sich ein einfachre (bis 1 Loth) Portobrief aus München vom 23.12.1858 an Firma Frowein & Co in Arnhem (deutsch: Arnheim) an der preussisch - niederländischen Grenze. Die doch sehr erfahrene Aufgabepost taxierte ihn zuest wie einen gewöhnlichen DÖPV - Brief über 20 Meilen nach Preussen mit 4 Silbergroschen, ehe man bemerkte, dass dergleichen falsch war. Nun strich man die falsche 4 und ersetzte sie durch die korrekte Portoforderung Bayerns an Preussen mit 3 Sgr., die Preussen auch siegelseitig im Rahmen ihrer Abrechnungen mit der NL - Post wiederholte.

    Die Niederlande beließen den blauen Wirrwarr und notierten einfach ihr Gesamtporto von 25 Cents, die der Empfänger am 26.12. berappen durfte.

    Der Absender, Max Wassermann in München, teilte der Fa. Frowein mit, dass der Java - Caffee der letzten Zeit in Preis und Qualität nicht dem entsprechen würde, was man als Proben damals nach München geschickt hatte und man darüber sehr erbost sei. Auch so erklärt sich mancher Portobrief, der frankiert aber auch nicht viel günstiger gewesen wäre ...

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    auch bei diesem Brief aus München vom 30.3.1859 an den selben Empfänger in Arnheim lief nicht alles glatt.
    Der Absender wollte ihn wohl zunächst als Frankobrief absenden (frco.). Dann wäre seitens Bayern ein Weiterfranko an Preußen für die Niederlande von 4 Kr. fällig geworden. Dann wurde der Brief doch als Portobrief auf die Reise geschickt und die Niederlande mussten 3 Sgr. an Preußen für Bayern vergüten. Dies entsprach 20 Cent. Nachdem Arnheim im 1. niederl. Rayon lag, kam noch das Inlandsporto von 5 Cent hinzu = Gesamtporto 25 Cent.

    Grüße von liball

  • Hallo Karl,

    wenn du den mal nicht mehr brauchst, fände hier eine Wiedervereinigung statt ... oben links steht noch "Boite" für Briefkasten, also kam der Absender wohl zu ungünstiger Zeit in München an und konnte keine Marken mehr kaufen.

    Feines Stück!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo liebe Freunde,

    ... hier ein Brief vom 29.11.1871 mit einer Mi.Nr. 25 von München nach Amsterdam.

    Schöne Grüße

    Bayern-Nerv Volker

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Sparsam! Jetzt fehlen noch 2 Stück der 7x auf einem Brief ... mal sehen, was noch so kommt!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo liebe Freunde,

    der liebe Ralph hatte wieder mal den richtigen Riecher - und ich ein kleines Briefenest - tatsächlich ist hier ein Brief mit 2 Exemplaren der 7 Kr. auf Brief- nicht ganz frisch der Brief, aber senkrechtes Paar der 25y, die Farbe ist etwas dunkler, als auf dem vorher gezeigten Brief - dieser hier vom 20.08.18(??)

    Schöne Grüße

    Bayern-Nerv Volker

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Als hätt ich es geahnt ... der ist von 1873 oder früher, sonst wären sogar 21x auf dem Brief.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo liebe Freunde,


    also, ich kann aus diesem Stempel leider nichts zur Jahreszahl erkennen ....

    Schöne Grüße

    Bayern-Nerv Volker

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Lieber Volker,

    der sieht mächtig dick, also nach Inhalt aus, oder?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    leider, leider, ohne Inhalt ....


    Schöne Grüße

    Bayern-Nerv Volker

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Hallo zusammen,

    ich bin mit eigentlich recht sicher, dass es so wie @bk gleich anfangs im Betracht hatte, dass es 1873 ist, denn man sieht unter AUG(UST) den unteren Bogen einer "3". Klar kommt die Jahreszahl "73" so recht merkwürdig positioniert daher, aber dass bei den Geräten der Winkler-Rundstempel auch mal verschoben und eng gesteckt worden ist, ist ja nun auch nichts völlig unbekanntes. Ich habe das mal so weit es möglich war aufbereitet.

    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • ... sehr schön gemacht, ja, 1873 passt sehr gut!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hoi Tim,

    ok, danke, dein Adlerauge und die Technik haben mich überzeugt. :thumbup:

    Schöne Grüße

    Bayern-Nerv Volker

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

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  • Liebe Freunde,

    dieser Brief wird kein leichter sein ... und dennoch habe ich ihn gekauft, auch als eine Art Fingerübung. Aber erst mal zu den Fakten:

    Das fürstlich schwarzenbergische Herrschaftsgericht Marktbreit schrieb am 15.7.1828 an die königliche Justiz - Behörde in Mecheln in den Niederlanden einen teilfrankierten Dienstbrief, der erst 2 Tage später in Kitzingen zur Post gegeben werden konnte. Er war siegelseitig mit 8 Kreuzern für Bayern und 20 Kreuzern Weiterfranko unter Recommandation aufgegeben worden, die auch 4 Kreuzer kostete, ergo 32 Kreuzer bezahlt vom Absender. Auf seinem Lauf erhielt er die Reco-Nummern 4, 2 und 16 (chronologisch) und lief über Aschaffenburg - Frankfurt am Main nach Koblenz (ursprünglich war "franco Grenzen" notiert worden), aber Preussen (Coblenz) notierte NB Aschaffenburg oben, setzte für sich 3 Groschen bis zur NL - Grenze an und strich "Grenzen" und setzte Coblenz ein.

    In den Niederlanden strich man die preussischen 3 Groschen und notierte als Gesamtporto 70 Cents, fügte auch einen roten CHARGÉ - Stempel bei, sicherheitshalber.

    Im Inhalt ist zu lesen, dass aus einer Erbschaftssache im Jahre 1793 noch 25 Gulden als Legat angefallen waren, die im Jahre 1816 mit Zinsen und Zinseszinsen nun 53 Gulden ergäben und man die NL - Behörde bittet, die in Bayern bekannten 4 potentiellen Erben in den NL anzuschreiben, um zu erfahren, wie mit dem Geld umgegangen werden soll (auf die Zeit von 1816-1828 geht man geflissentlich nicht ein).

    Man teilt auch mit, dass von Bayern aus eine Nachsuche möglich wäre, jedoch in diesem Falle schon die Hälfte des Betragen von 53 Gulden als Depositum einbehalten werden müsste und sich das Legat (=Erbe) dann doch erheblich minimiert sehen würde, weswegen man dienstliche Hilfe erbittet.