• Guten Morgen zusammen,

    heute mal zur Abwechslung ein Brief über den St.Bernhard-Pass.

    Geschrieben in Ponte/Engadin, heute La-Put nördlich von St.Moritz, am 26.5.1858, sollte er lt.Absender "par Arona" nach Nizza gehen.

    Zuerst ging es über St.Moritz erstmal Richtung Norden nach Chur ( 27.5.) und dann wieder Richtung Süden. Am Splügen vorbei (hier wäre er gelaufen wenn er Richtung Mailand gegangen wäre), ging es über den San Bernadino nach Bellinzona und dann über den Lago Maggiore (Schiff Verbano 29.5.) nach Arona. Von hier weiter nach Genua (29.5.) und Nizza (30.5.).

    Der Empfänger zahlte für den Portobrief 4 Decimi nach dem Postvertrag Schweiz-Sardinien von 1851.

    LG
    Christian

  • Hallo Christian,

    ein toller Brief - klasse. 2 nette stelle ich heute auch noch ein. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    von einem lieben Freund von mir eine Bombe von 2 existierenden mit entsprechender Beschreibung - das hätte ich mal gerne von Bayern gesehen ...

    Drucksache CH - Kirchenstaat teilfrankiert mit 4 Rappen und 5 Centesimi im Kirchenstaat - wow!

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Guten Abend allerseits,

    nachdem mein letzter Beitrag nun etwa 2 Jahre her ist und es auch eben genauso lange gedauert hat, bis ich mal wieder ein Album berührt habe, möchte ich mich nun wieder intensiver der Philatelie zuwenden  :D , da mich das Sammelfieber wieder gepackt hat.
    In meinen Alben warten noch zahlreiche Belege, die beschrieben und einsortiert werden müssen und bei einigen Briefen würde ich mich über eure Mithilfe freuen, da ich mich erst mal wieder langsam einarbeiten muss.


    Beginnen möchte ich mit einem einfachen Brief der 2.Gewichtsstufe von Zürich nach Mailand. Geschrieben und aufgegeben am 13.05.1867 und angekommen 2 Tage später. Die kleinen Zahnfehler habe ich damals wohl in Kauf genommen für die 60 Rappen auf Brief, die nicht ganz so häufig zu finden ist.
    Hier greift der Postvertrag vom 01.07.1862, gültig bis zum 30.06.1875.

    Liebe Grüße

    Kevin

  • Hallo Kevin,

    schön dich wieder hier zu wissen - bin gespannt, was du in der Interimsphase alles angesammelt hast.

    Der Anfang ist ja, Zahnfehler hin, Zahnfehlerchen her, schon mal vielversprechend. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hello all!

    I have found this topic to be very enjoyable. And you show so many examples via Simplon pass! I had not seen any before this.

    Below is a standard 30 centime rate from Switzerland to Italy
    30 centimes per 10 grams : Jul 1, 1862 - Dec 31, 1875

    Horgen Apr 24 1867
    Zurich Vormittag Apr 24 67 (verso)
    Chur Apr 24 67 (verso)
    Splugen Pass
    Como A Milano Apr 26 (verso)
    Milano Apr 26 67 (verso)
    Genova Apr 26 67 (verso)

    I assume, maybe incorrectly, that this traveled on Lago di Como via lake steamer to Como given the time from Chur to Como. But, perhaps 1867 is a little late for lake steamer carriage for such an item?

    Thank you for excellent posts in this topic.

    Rob

  • Here is another 30 centime rate item from Switzlerand to Italy.

    This item travels from Geneve via closed mail through France (Savoy), then Mont Cenis and then rail at Susa.

    Geneve Jul 23 1863
    St Julien border crossing into France
    Mont Cenis
    Da Susa A Torino Jul 24 63
    Milano Jul 25 63

    As always, if someone sees I do not have correct understanding, I am always happy to learn.

    Best,
    Rob

  • And, one last one.

    This shows a border rate example:
    10 centimes per 10 grams : Jul 1, 1862 - Dec 31, 1875

    Splugen Oct 10, 1865
    Splugen Pass
    Chiavenna Oct 10

    Of interest is Article III of the 1862 convention that notes the route up to Chiavenna is the responsibility of the Swiss postal services.

    Best,
    Rob

  • Hallo zusammen,

    im Folgenden möchte ich euch gerne einen Brief zeigen, dessen Laufweg ich nicht ganz nachvollziehen kann und dementsprechend auf eure Hilfe angewiesen bin.

    Aufgegeben wurde der Beleg am 19.10.1872 in Zürich und wurde adressiert an die Eheleute "Signorina Berta Wild und Signore Enrico Wild, directore del collegio di commercio" in Bergamo, Italien. Der Absender des Briefes war vermutlich deren Sohn "J.Wild, Direktor in Zürich".

    Der Brief nahm die folgende Route:

    Zürich : 19.10.1872
    Chur : 19.10.1872
    Bergamo-Basso (2x abgeschlagen) : 21.10.1872
    Bergamo : 21.10.1872

    Leider habe ich keine Literatur zu den Postrouten zur damaligen Zeit. Vielleicht kann mir hier jemand nähere Infos geben bzw. auch einen Link schicken, der mir dabei helfen könnte.
    Der Transitstempel von Chur bereitet mir dabei am meisten Probleme, ein Sammlerfreund mutmaßte den Weg über den Splügen via Chiavenna.

    Was viele nicht wissen, am 01.10.1862 wurde die 30 Rappen zinnober eingeführt mit einer Gesamtauflage von 5 Millionen Exemplaren (vergleichsweise die 5 Rappen braun zwei Monate später mit etwa 210 Millionen Exemplaren), also relativ wenig.
    Die bei diesem Brief frankierte 30 Rappen ultramarin erschien erstmalig am 18.03.1867 mit einer Gesamtauflage von 18 Millionen Exemplaren (also etwa 3/1/2 mal so viel). Der Grund für diese Farbänderung war folgender:

    Zum einen hatte man das Bestreben, die Farben der für gewisse Korrespondenzen bestimmten Werte denjenigen anderer Länder anzupassen. Zum anderen, weil die Farbe der 10 Rappen-Marke (blau) für eine unmissverständliche Entwertung nicht geeignet erschien. Dieses Argument wird jedoch dadurch entkräftet, dass eben jene 30 Rappen ultramarin den fast gleichen Farbton aufweist.

    Buntfrankaturen dieser gleichfarbigen Werte, also 30 Rappen zinnober und 10 Rappen rot sowie 30 Rappen ultramarin und 10 Rappen blau, sind extrem selten. Von erster Kombination sind bisher 8 und von zweiter Kombination 3 Briefe bekannt.

    Eine dieser 3 bekannten Farbfrankaturen der 30 Rappen ultramarin und 10 Rappen blau wurde heute bei Schwarzenbach in der Auktion angeboten, als Teil eines Lots (leider nicht in groß sichtbar).

    https://www.philasearch.com/de/info.php3?e…13&posnr=108115

    Im nachfolgenden Link findet sich jedoch ein interessanter Artikel, der sämtliche seltene Frankaturkombinationen zeigt und teilweise auch bebildert. Auf Seite 9 sieht man auch den Brief, der heute bei Schwarzenbach verkauft wurde.

    http://www.philawiki.ch/artikel/SitzHe…katuren_neu.pdf

    Ich persönlich freue mich auf eine "komplettierte" Ausstellungsseite, 1 x mit roter 30er, einmal mit blauer 30er nach Italien.

    Zusätzlich vielleicht ganz interessant, unten links weist die Marke einen sog. Blindzahn auf, was im Zumstein-Spezial (den ich nicht besitze) meines Wissens sogar als Abart gelistet wird, bitte korrigiert meine Aussage wenn ich falsch liege.

    Liebe Grüße

    Kevin

  • Hallo Kevin,

    in jener Zeit wurde Post aus Zürich in Richtung Süden und in Gegenrichtung oft über Chur geleitet. Wenn der Bodensee involviert war findet man häufig den Bahnpoststempel CHUR - ST.GALLEN. Dein Brief passierte aber Chur ohne Nutzung dieser Strecke und bekam den normalen Tagesstempel. Weiter ging es Richtung Süden über den San Bernardino nach Bellinzona. Es bestand allerdings auch die Möglichkeit, ein gutes Stück vor dem San Bernardino nach links zum Splügenpaß abzubiegen um zum Comer See zu gelangen. In Colico am Nordende des Sees wurde die Post auf ein Schiff verladen und nach Como geleitet.
    Dein Brief ist aus dem Oktober. Ob da noch der Splügen passiert wurde oder die andere Strecke über Bellinzona genutzt wurde wissen die Experten.
    Zielpostamt war Bergamo-Bassa. Bei Google Maps findet man ein B&B Hostel dieses Namens. Direkt daneben ist ein Postamt eingetragen.

    Später genaueres

    beste Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von Klesammler (14. April 2019 um 01:09)

  • Hallo Dieter,

    vielen Dank für die für mich sehr wertvollen Informationen!
    Du sagtest, dass du ohne deine Literatur nicht ganz detailliert antworten kannst, von welcher Literatur sprichst Du denn hier?
    Ich bin nämlich derzeit dabei mein Kontinguent zu erweitern, weswegen ich über eine kurze Info sehr dankbar wäre!

    LG

    Kevin

  • Hallo Kevin,

    mit Literatur habe ich in diesem Fall das Buch von Adriano Cattani über die italienischen Bahn- und Seepoststempel gemeint (Catalogo degli annullamenti italiani ambulanti ferroviari - lacuali - marittimi 1851 / 1890). Weiterhin habe ich ein Verzeichnis der italienischen Nummernstempel und Kopien von einigen Vorphila-Stempeln, besonders Lombardei-Venetien. Dazu 2 ältere Werke Sassone, Antichi Stati Francobolli + Sassone Annullamenti. Einige kleinere Werke habe ich auch. Von der Schweiz habe ich noch nichts.
    Beziehen kann ich mich weiterhin auf diverse Transit-Belege, die diesen Bereich passierten.

    beste Grüße

    Dieter

  • Liebe Freunde,

    von einem lieben Freund habe ich die Erlaubnis, die folgenden Seite zu zeigen: Schweiz wegen Unterfrankatur via Frankreich in den Kirchenstaat.

    Solch eine Seite hat sicher nicht jeder - der geschichtliche Hintergrund beim 2. Brief ist noch besser, als beim ersten - die französische Militärschutzmacht war aus Rom ausgezogen und wurde im Krieg 1870/71 gegen die Deutschen benötigt, daher war der Kirchenstaat ab September 1870 militärisch verwaist - Gott-sei-Dank ging die Eingliederung in das Königreich Italien unblutig von statten und dieser Brief (der 2.) zeigt schön, dass man zwar große politische Umwerfungen hatte, aber postalisch 1 zu 1 mit dem 1. Brief handelte.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein Brief von Comacchio (heute Italien) nach Genua.

    Der Brief ist datiert mit Commacchio am 3.5.1861

    Vorderseitiger Taxvermerk 9 (?Empfängergebühr 9 Decimi?).

    Im Stempel von Comacchio rechts oben ist ein Schweizer-Kreuz abgebildet.

    War Comacchio zu jener Zeit ein Gebiet in der Schweiz?

    In Wikipedia konnte ich dazu nur folgendes finden: "In der Nacht des 30. März 1848 wurden die Befestigungsanlagen von Schweizer Truppen und einer Zivilgarde zerstört und gestürmt, und die österreichischen Truppen, insgesamt 2.000 Soldaten, mussten kapitulieren und sich zurückziehen"

    Auf der Siegelseite Ankunftsstempel GENOVA und ein weiterer Stempel, den ich nicht entziffern kann.

    Wie setzten sich die Portogebühren zusammen? Wer musste was bezahlen?

    Wie war der Leitweg?

    Bitte um eure Hilfe

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ich muss gestehen, ich bin leicht verwirrt.

    Von dem vorhin gezeigten Beleg habe ich noch einen gleichartigen.

    Auch von Comacchio nach Genua gelaufen nur etwa ein Jahr später.

    Bei diesem Brief ist aber kein Schweizer Aufgabestempel von Comacchio sondern ein italienischer abgeschlagen. COMACCHIO FERRARA 20 MAR 62

    Gehörte Comacchio jetzt zum Italienischen Postgebiet?

    Ein Ort zwei verschiedene Postgebiete im selben Zeitraum????

    Der Brief hat die gleiche Taxnotiz wie der vorhergehende. Eine schwarze 9.

    Auf der Siegelseite Stempel ARRIVO FERRARA 20 MAR 62 und Ankunftsstempel GENOVA 21 MAR 62

    Bitte um eure Hilfe

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,

    zu den Stempeln kann ich mich mangels Wissen nicht äußern - aber das sind 2, keine 8 Decimi.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Franz,

    ich lese auch eine 9.

    Beim ersten Brief vom 3 Mai 1861 bin ich der Meinung, daß das Kreuz einen Bezug zum Kirchenstaat darstellt, zu dem der Ort Comacchio bis zum Jahr 1864 gehörte.

    Der Stempel mit den Verzierungen unten passt nach Altitalien. Im Jahr 1862 war dann ja auch schon ein K2 in Gebrauch, wie er bereits seit mindestens Ende der 1840er in Italien eingeführt wurde.

    beste Grüße

    Dieter