• Hallo zusammen,

    nach dem Hinweis von johelbig habe ich mir das noch vergangene Nacht angesehen und mit Hilfe von Google Maps festgestellt, daß Ranis und Milau (Mylau) ungefähr 40 km voneinander entfernt waren.
    Der Betrag setzt sich also wie folgt zusammen:
    Vorschuß 5 3/4 Sgr
    Procura 1 Sgr
    Porto 1 Sgr bis zur Grenze
    Diese 7 3/4 Sgr waren 77½ sächsische Pfennige, aufgerundet 78 Pf. Weiterhin wurden 6 Pf + 6 Pf angeschrieben. Handelt es sich dabei um das Porto bis zum Bestimmungsort Mylau und die Gebühr fürs Einziehen des Betrages?

    viele Grüße

    Dieter

    PS: Ich schlage vor, den Beitrag nach Preussen - Sachsen zu verschieben.

  • hier noch ein Brief von Preußen nach Sachsen.
    Auf die Post gegeben wurde er am 22.9.(1840) in NAUMBURG (preußischer Teil Sachsens) und lief nach DRESDEN. Gerichtet war das Schreiben

    An
    den Privatgelehrten Herrn M. Carl Friedrich
    Wilhelm Erbstein
    zu
    Dresden

    Sportelfreie Prozeß-Sache
    Porto referrirt /6../

    Mit Post-Insini Dok.

    Links oben finden wir das Gewicht von 1 Loth. Rechts oben ??
    Portofrei war der Brief anscheinend nur bis zur sächsischen Grenze. Daher finden wir in der Mitte rechts eine rote Taxe von 3(½?) Neugroschen.

    Der Inhalt des Schreibens macht mich ziemlich ratlos. Seht dazu den Eintrag bei Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Frie…ilhelm_Erbstein
    Danach war der Empfänger bereits seit mehr als 4 Jahren verstorben. Aber ein Vermerk über eine Rücksendung findet sich nirgends.
    Auch nicht auf der Rückseite. Dort gibt es lediglich Reste von Siegellack, mit denen das Insinuations-Dokument vermutlich befestigt war und einen Ankunftsstempel R3 von Dresden. Verschlossen wurde der Brief mit einer Siegel-Prägung des ....: PR:OBER-LANDES-GERICHT V: SACHSEN Z:NAUMBURG
    Kann jemand zur Lösung der Fragen beitragen?

    beste Grüße

    Dieter

  • Hallo zusammen,

    kann mir jemand die Notierungen auf diesem Brief vom 13.11.(1847) aus Kevelaer nach Brauna zum Grafen Cajus zu Stolberg-Stolberg erklären? Nachfolgend ein Link zum Empfänger:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Cajus_zu_Stolberg-Stolberg

    Dieter

    PS: Text des Inhalts später

  • Lieber Dieter,

    sieht fast wie ein Auslagenbrief aus?

    44 Sgr Auslage

    6 Sgr Gebühren

    Gesamt 50 Sgr
    Allerdings ist es merkwürdig, dass die 50 gestrichen wurde

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Dieter,

    der Brief ist nach Brauna bei Caments (heute Kamenz) adressiert, das liegt in Sachsen. Brauna ist heute ein Stadtteil von Kamenz.

    Die Taxierungen (mit Ausnahme der 6 Sgr.) sind incl. Umrechnung in sächsischen Pfennigen vorgenommen worden.

    Das Gesamtporto betrug wohl 77 Pfg.

    Gruß

    Michael

    Beiträge redaktionell umgehangen aus Preußen/Inland nach Preußen-Sachsen

  • Hallo Michael,

    wie wurden hier die Sgr in Ggr umgerechnet? Dieser galt dann je 10 Pf?

    Ich kann mich nicht erinnern, solch eine Umrechnung in Pf gesehen zu haben. Ich hatte allerdings auch noch nicht viele Vorphila-Briefe Preußen - Sachsen in der Hand.

    viele Grüße

    Dieter

  • Hallo,

    anbei das preuß. Porto für Kevelaer nach Sachsen bis Grenze von 1837= 8 Sgr.

    Ab dem 1. 10.1844 wurde es billiger, leider habe ich keine Tabellen, aber 6 Sgr. könnte passen.

    Sachsen einfacher Brief = 3 Pf. plus 1Pf. pro Meile.

    Leipzig - Camenz = 15 Meilen= 3 plus 15= 18 Pfennige.

    Möglicherweise sind die nicht geklärten 9Pf. der Transport Camenz-Brauna ?

    Beste Grüße Bernd

  • Hallo Michael,

    das ist Super, vielen Dank.

    Nehmen wir die 2 auf der Rückseite als 2 Groschen Botenlohn nach Brauna, hätten wir den Fall gelöst.

    Eine sehr gewagte Annahme, aber ein wenig Phantasie hat nie geschadet.

    Beste grüße Bernd

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für die Informationen. Das Gesamtporto von 77 Pfennigen ist also ganz schön kompliziert zusammengesetzt. Die 2 auf der Rückseite hatte ich zwar gesehen, aber 2 Groschen für den Gang nach Brauna? Nicht gerade billig.

    vielen Dank sagt

    Dieter

    PS: War mein Riecher für einen interessanten Heimatsammlungs-Beleg also nicht ganz falsch.

  • Hallo Michael,

    natürlich hast Recht, es müssten Pfennige sein. Aber 2 Pfennige ergeben normalerweise keinen Sinn, das mindeste waren wohl 3 Pf.

    Anbei Camenz aus dem Sachsen-Brevier von Milde. Brauna gehörte zum Bestellkreis ca 1860. Aber das war 1847 vollkommen egal, da ging kein Postbote in die außerhalb von Camenz liegenden Ortschaften. Der Landbestelldienst wurde mit Ausnahme von Leipzig, Dresden und Chemnitz erst 1859 eingeführt.

    Anbei Verordnung aus der Zeit: Briefe an Adressaten außerhalb wurden meist im Ort bei Privatleuten oder am Tor in Richtung des Empfängers hinterlegt ( 3 Pf. Bestellgeld !), der Brieftransport in die umliegenden Orte ging die Post nichts an. Außer ein Bote war vereinbart. Der kostete die Stunde Wegzeit 25 Pfennige, das war viel Geld.

    Beste Grüße Bernd

  • Der folgende Brief von Hoyerswerda nach Bautzen gibt insofern Rätsel auf, als er einen Franco-Stempel trägt, den m.W. nur die Granzpostanstalten zum Postvereinsausland verwendeten (und erhalten hatten). Auf Belegen innerhalb des Postvereins kenne ich keinen solchen Abschlag.

    Hat jemand dazu andere Informationen oder Erklärungen dafür, daß Hoyerswerda ein solches Gerät verfügbar hatte?

    Aufgabejahr ist 1856

  • Lieber Jürgen,

    ist die Siegelseite blank, oder könnte man anhand von Stempeln eine Spedition Richtung Ausland (ich denke da an die Niederlande) nachvollziehen?

    Das Schwarz von Aufgabe- und Frankostempel sieht für mich identisch aus, so dass es eine Verwendung in Bautzen gegeben haben könnte.

    War denn Bautzen paketschließendes Postamt, oder vlt. als solches mal vorgesehen? Ich glaube das eher weniger, aber wissen wirst es nur du.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    die Siegelseite ist blank. Hoyerswerda hatte mit Bautzen Kartenschluß.

    Ich denke, daß die Stempelverwendung auf diesem Brief Zufall sein wird. Die eigentliche Frage ist die nach dem Grund des Vorhandenseins in Hoyerswerda. Es müßte dazu doch m.W. Grenzpostamt gewesen sein, aber wem gegenüber?

    Liebe Grüße

    Jürgen

  • Lieber Jürgen,

    das mit der Siegelseite hatte ich befürchtet - ich könnte mir vorstellen, dass ein mittleres Amt einen solchen Sempel testen sollte und nach einer kurzen Zeit zu berichten hatte. Wenn es so war, dann war die kurz gemachte Erfahrung wohl eher negativ und der Stempel wurde eingezogen und nicht für alle Poststellen angeschafft.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    eine Test für eine geplante Einführung an allen (rd. 2.000!) Postanstalten erscheint mir bei der sparsamen preußischen Postverwaltung eher unwahrscheinlich.

    Wenn es wirklich eine Notwendigkeit gegeben hätte, bar frankierte Briefe zu kennzeichnen, wäre deren Abschaffung die günstigere Lösung gewesen. Sachsen beispielsweise hatte seit Einführung der Briefmarken Barfrankierung bei Sendungen, für die Markenfrankatur zugelassen war, ausgeschlossen.

    Liebe Grüße

    Jürgen