Entfernungsstufe über 10 bis 20 Meilen

  • Hallo bayernjäger,

    ich habe die Kreuzhütte - Korrespondenz über einige Jahre studiert und wollte mal einen Artikel darüber schreiben, bis ein befreundeter Sammler, der auf den Vornamen Schorsch hört, mit mir ins Gespräch kam und ich darauf hin ihm meine Stücke zur Sammlungsausschmückung gab.

    Bei deinem Brief war es wohl eher so, dass man wusste, wo die Kreuzhütte lag, weil dorthin viel Korrespondenz von Bayern aus lief. Es gab ja auch andere Hütten um die Kreuzhütte herum, die auch postalisch über Boten versorgt wurden, so dass man wohl wusste, dass sie auf Waldmünchen zu spedieren waren.

    Die Zahl von Briefen, die aus Bayern über Klentsch in die Kreuzhütte liefen, datieren aus den 1860er Jahren und sind klar in der Minderzahl.

    Ich bin mir sicher, dass der gute Schorsch, so er Zeit findet, hier mal einiges zum besten geben kann ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    dieser Brief nach Egg bei Bregenz trägt einen für mich nicht erklärbaren Portovermerk von "3", welcher wieder gestrichen wurde.
    Für den Transport von Augsburg nach Egg wurden 3 Tage benötigt, was wohl auch durch den 24.12. nicht zu rechtfertigen sein dürfte.
    Evtl. wollte man den Brief in die Schweiz speditieren und hat drei fehlende Kreuzer für die Schweiz angeschrieben, den Fehler jedoch irgendwann bemerkt und die "3" wieder gestrichen.
    Was meint ihr zu meiner Vermutung?

    Gruß
    bayernjäger

  • ... man wollte ich vlt. nach Egg bei Zürich spedieren - dafür hätten 3x gefehlt. Dann hat man den Zusatz "b(ei) Bregenz" bemerkt und die Nachtaxe gestrichen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    heute ein simpler Brief mit 1 bis unter 2 Loth vom 20.12.1862 aus Rosenheim an das k. k. Bezirksamt Kitzbichl (heute: Kitzbühel) Brixenthal Tirol, der treffend mit 6 Kreuzern frankiert wurde.

    Hinten sehe ich Kufstein und Kitzbichl, aber auch einen Stempel, den ich nicht deuten kann. Kann es einer von euch?

    Der Inhalt ist interessant: Zur Conkursmasse des Sebastian Ruedorfer Lebzelte (= Lebkuchner) in Kitzbichl - Rechnung der Kunstmühle in Rosenheim.

    Benutzt wurde bayerisches Stempelpapier mit der Nominale von 3 Kreuzern, aber darunter klebt eine 15 Neukreuzer Stempelmarke Österreichs und etwas rötlich 12 (Neu-?)Kreuzer leicht angedruckt. Wer kennt sich hier aus?

  • Hallo Karl,

    ich kann zwar WÖRGL kaum lesen, aber es macht Sinn; dann wäre der Laufweg: Kufstein - Wörgl - Kitzbühel - Thalbrixen (Brixen im Thale).

    Danke für deine Hilfe - hätte den Laufweg anders vermutet ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    eine Schönheit sieht anders aus, aber eine 4. Gewichtsstufe frankiert sieht man auch nicht an jedem Tag - hier 24 Kreuzer (4 mal 6) aus München vom 20.2.1857 nach St. Martin an die Graf Arco´sche Rentenverwaltung (damals das Finanzamt) mit interessantem Leitvermerk "via Schärding". Der Leitvermerk war deshalb notwendig geworden, weil es zahlreiche St. Martin in Österreich gab und fast alle davon in der 3. Entfernungszone über 20 Meilen zu München lagen - da wollte man vermeiden, dass der Brief wegen vermeintlicher Unterfrankatur nachtaxiert werden würde und die Folgen unabsehbar waren.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    ich weiß nicht, wie viele St. Martin es in Österreich gibt/gab, aber nur das hier (über den Laufweg auch sinnvoll nachzuverfolgen) passt meines Wissens.

    nils - der Brief ist sicher authentisch. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    die Anordnung der Franco-Marken hatte es mir angetan.
    Es gibt mehrere dieser sog. Riedl-Briefe mit ähnlicher Markenanordnung. Mit der 9 xr kenne ich allerdings keinen schöneren Brief.

    Neuötting - Linz vom 6.8.1855, frankiert mit 18 xr für einen Brief der 3. Gewichtsstufe in die II. Entfernungszone (10-20 Meilen) im DÖPV.

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,
    ein wirklich schöner sauberer Brief. Eine Solche Anordnung habe ich bisher nicht gesehen. Vielleicht hatte das etwas zu bedeuten. Mitte des letzten Jahrhunderts (auch vorher?) konnte man durch eine bestimmte Art des Aufklebens der Marke(n) Informationen weitergeben.
    beste Grüße
    Dieter

  • Hallo zusammen,-

    der Vorrede kann man sich nur anschließen, wirklich eine Augenweide ! -

    Viele Grüße
    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich ein Quartett aus Briefe der Firma J. G. Riedl & Compagnie in Linz (Österreich), die alle an Herrn Johann. Zaspel in Straubing (Niederbayern) gerichtet waren und kurz hintereinander aufgegeben wurden.

    1. Brief 13.7.1862 frankiert mit 10 Neukreuzer (Nkr.) 1 - 2 Uhr in Linz. Ankunft in Straubing am 14.7.1862, beantwortet am selben Tag! Schreiber A.