• Hallo Nordlicht,

    wundervolles Stück - der hat GESICHT !!! :P:P:P

    Wenn den mal der Pälzer sieht ... dann gratuliert er dir sicher auch von Herzen. :):):)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    bei der Leitung und Zustellung von Briefen war es unabdingbar, dass der Zielort vom Absender klar definiert war. Ein Brief aus Neustadt an der Haardt nach Dudweiler war eigentlich auch ohne Zusatz gut leit- und zustellbar, weil es nur das Dudweiler im Saarland (damals: Preussen) sein konnte.

    Aber weil die Menschen oft phonetisch vorgingen, hätte man auch in der Pfalz annehmen können, dass man den kleinen Ort Duttweiler in der bayer. Pfalz hätte gemeint haben können und eben dies wurde von der Aufgabepost als die wahrscheinlichere Variante gehalten und der Brief prompt auch dahin spediert, weil man Joseph Levy dort vermutete.

    Der am 15.1.1868 geschriebene Brief wurde am 16.1. um 14.00 Uhr aufgabestempelt und traf noch am selben Tag im nahe gelegenen Hassloch ein. Von dort aus hätte nach Duttweiler auch per Landpostboten zugestellt werden können/sollen, aber der Hasslocher Postexpeditor kannte keinen Empfänger dieses Namens und auch sein Landbriefträger konnte ihn nicht ausliefern.

    Ergo brachte man am 17.1.1868 den Brief wieder dem Hasslocher Expeditor zurück und selbiger vermerkte unter Dudweiler "b(ei) Saarbrücken" und leitete ihn dementsprechend weiter, wo er auch am ??.1.1868 ankam und mit dem 2. Botengang ausgetragen wurde.

    Die ab dem 1.1.1868 greifende Gebührenmoderation sorgte dafür, dass in einem vergleichsweise riesigen Postgebiet alle Briefe nur noch 3 Kreuzer kosteten, so dass über die verwendete Markenhöhe (Nominale) eine Zuordnung über die Entfernung nicht mehr möglich war.

    Von Neustadt nach Duttweiler waren von je her schon nur 3 Kreuzer zu frankieren, aber ein Brief von Neustadt nach Dudweiler in Preussen hätte bis 31.12.1867 noch 6 Kreuzer (über 10 bis 20 Meilen) gekostet, so dass ein mit 6 Kreuzern frankierter Brief wohl gleich nach Dudweiler geleitet worden wäre.

  • Hallo Sammlerfreunde,
    .

    irgendwie würde mich das ja schon mal interessieren, mit was für Mitteln man Mitte des letzten Jahrhunderts Briefpapier rosa gefärbt hat. Jedenfalls macht sich die oben links applizierte 2 II Platte 3 doch da ganz gut drauf. Leider ist der gMR 467 nicht so ganz gut abgeschlagen worden, aber immerhin: Es handelt sich - wenn ich richtig überschaut habe - um den im Sem viertbestbewerteten gMR aus der Pfalz - Schönenberg. Von dort aus wurde die Adressatin Linchen Göhring in Biedesheim bei Goellheim (heute Donnersbergskreis) lt. Briefinhalt zur Kirchweih eingeladen. Die Entfernung von der Postexpedition Goellheim nach Biedesheim beträgt ca. 5 km, die zu dieser Zeit wohl noch vom Bote bedient wurde, jedenfalls meine ich die 2 Kr auf der Rückseite, als dessen Entlohnung zu sehen.

    .


    Viele Grüße
    .

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    seltener Brief - hinten hatte der Kantonsbote seine 2x für die Ablieferung notiert. Aber es wird nicht der einzige Brief gewesen sein, den er transportierte, weil dieser ja regelmäßig die Dienstpost zu besorgen hatte und für ihn das nur ein nettes Zubrot war.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... wenn der Brief von 1860 sein sollte, hätte es keine Kantonsboten in der Pfalz mehr gegeben - die gab es nur bis 30.9.1858 ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,.

    es gibt zu dem Briefchen anbei noch ein Zettel von P. Sem auf dem die Platte 3 vermerkt ist. Aber wie man mal wieder sieht, Grenzen können fließend sein.

    Viele Grüße.

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Guten Abend zusammen,

    .

    sicherlich wird dem einen oder anderem in diesem Expertenforum die abgebildete MEF bereits daletzt ins Auge gefallen sein, welche nun den Weg hierher gefunden hat. Der Beleg ist bei genauer Betrachtung am Oberrand nicht korrekt gefaltet, man hat diesen wohl etwas tiefer hinein gezogen, damit man den im Originalzustand von oben links ein wenig rein laufenden Absendevermerk über dem 2er Streifen nicht - störend - wahrnimmt. Ich denke mal, man kann das so lassen, zumal es auch so im Prüfattest abgebildet ist, würde aber gerne erst die Meinungen anderer dazu hören.

    .

    Inhalt und postgeschichtliche Bedeutung sind auf einen ersten Blick nichts besonderes, aber immerhin handelt es sich um das bekannte "badische Sparmodell", im vorliegenden Fall ausgeführt von einem Mannheimer Cigarren-Fabrikanen, der den innerbayerischen Normaltarif von 6 Kr von der Pfalz ins rechtsrheinische Bayern nutzte, um die im DÖPV für die weit über 20 Meilen liegende Strecke nach Straubing (Luftlinie ca. 310 km ~ 42 Meilen) von 9 Kr = 3 Kr zu sparen. Nice to have, aber Hauptanlass für den Neuzugang ist von hier aus die optisch ansprechende Mehrfachfrankatur mit 2er und 4er Streifen gewesen. Mal ganz einfach.

    .

    Natürlich ist es auch ein Pfalzbrief wie man sich den als Pfalzsammler wünscht und einer aus Ludwigshafen, dort wo vor wenigen Jahren leider der einst 1. Vorsitzende des Briefmarken- und Münzclubs (BMC) Ludwigshafen Walter Hecke viel zu früh verstorben ist. Da allein er es war, der mich mit seiner ganz unaufdringlichen Art zum Sammeln solcher Belege wie anbei gebracht hat und er selbst ein leidenschaftlicher Ludwigshafen-Sammler war, möchte ich ihm diesem mit innigem Dank für den Hinweis in die richtige Richtung widmen. Vielleicht findet das Stück ja sogar einmal den Weg auf die Titelseite eines ARGE-Rundbriefs.

    .

    Viele Grüße

    .

    vom Pälzer

  • Zitat

    Vielleicht findet das Stück ja sogar einmal den Weg auf die Titelseite eines ARGE-Rundbriefs.

    Am liebsten zusammen mit einem längeren Beitrag nach Art der Rubrik „Postgeschichte(n)“ …

    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Hallo Pälzer,

    was für ein Pfalzbrief (auch wenn er aus Baden stammt) !!! :P:P:P

    Ich hatte den in der Bucht auch gesehen und freue mich natürlich sehr, dass er "hier" gelandet ist, wo er auch hin gehört.

    Der liebe Walter Hecke war einer der ersten Bayernsammler, die ich kennenlernen durfte - das war in den 1970er Jahren, so lange ist das schon her. Ich hoffe, seiner Traudl geht es gut, leider habe sie seit Jahren nicht mehr gesehen in Maxdorf.

    Ich würde den Brief genau so lassen, wie er ist - warum ändern, was traumhaft aussieht? Ist doch alles in Butter.

    Jede Seite unseres Rundbriefs wird sich geehrt fühlen, solch ein Stück präsentieren zu dürfen, auch die 1..

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.



  • Hallo Pälzer,

    die mit sechs 1 Kreuzer rosa geklebte 6 Kreuzer-Frankatur ist nicht nur selten, sondern auch optisch ein Leckerbissen.

    Der Brief ist zwar nicht mehr original gefaltet, die Optik würde aber bei Zurückfaltung in den Originalzustand durch einen Briefbug am oberen Briefrand

    stark beeinträchtigt. Darum ist es wohl am besten den Brief so wie er jetzt gefaltet ist zu lassen.

    Was immer du unter "Mal ganz einfach" bei sehr seltener Mehrfachfrankatur und badischem Sparmodell verstehst, die Titelseite eines kommenden Rundbriefes

    wäre in jeden Fall "mal ganz einfach" geschmückt. Ich liebe einfache Briefe mit schöner Optik [Blockierte Grafik: http://www.altpostgeschichte.com/wcf/images/smilies/w00t.png]

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo kilke,

    .

    Was immer du unter "Mal ganz einfach" bei sehr seltener Mehrfachfrankatur und badischem Sparmodell verstehst, die Titelseite eines kommenden Rundbriefes wäre in jeden Fall "mal ganz einfach" geschmückt. Ich liebe einfache Briefe mit schöner Optik

    .

    leider kommt man als "multikulturell" ausgerichteter Sammler wohl nicht immer so klar rüber: Es sollte heißen, dass ich diesen Beleg auch ohne postgeschichtliche oder sozialphilatelistische Besonderheiten ganz einfach nur wegen der schönen Optik der Sammlung beigefügt hätte und habe.

    .

    Das "badische Sparmodell", das nur als Kürzel für eine hier im Forum schon mehrfach an anderen LU-Belegen nachgewiesene Postgebührenersparnis steht, ist denke ich verständig genug erklärt und bedarf keiner weiteren Erläuterung.

    .

    Ich werde den Beleg dann so wie auch vom guten @bk geraten belassen wie er ist. Einen RB-Beitrag wird man daraus jetzt nicht machen können, ich habe dafür derzeit auch ganz andere Projekte im Auge.


    Viele Grüße

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    Einmal editiert, zuletzt von Pälzer (11. Januar 2019 um 17:22)

  • Hallo Pälzer,

    man kann Ralph nur zustimmen: so lassen wie er ist. Ich finde ihn optisch toll.
    Warum nicht in euren Rundbrief? Meiner Meinung nach hat er zumindest eine kurze Vorstellung verdient. Eine Rubrik dafür lässt sich sicherlich finden.

    beste Grüße

    Dieter

  • Hallo Dieter,

    .

    alles klar, ich lasse ihn dann so. Natürlich kölnnte man im Sinne des posts von Erdinger einen RB-Beitrag machen, bspw. zu MEF`s der Kreuzerzeit, oder zum Postgebühren-Spartricks der Kreuzerzeit. Allein, es fehlt mir dazu genügend Material oder man müsste sich mit anderen zusammentun. Ich sitze im Moment an zwei anderen RB-Beiträgen, die mich voll binden. Trotzdem könnte der Beleg m.E. ohne Weiteres auf eine Deckelseite, was m.W. mit anderen optisch ansprechenden Stücken auch schon geschenen ist. Das entscheidet natürlich aber die jeweilige RB-Redaktion.

    .

    Viele Grüße !

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Zitat

    Trotzdem könnte der Beleg m.E. ohne Weiteres auf eine Deckelseite, was m.W. mit anderen optisch ansprechenden Stücken auch schon geschenen ist.

    Spricht nix dagegen! Beim nächsten RB sind wir schon belegt, aber der übernächste ginge schon.
    Wär halt toll, wenn wir irgendwann auch mal was über Ludwigshafen machen könnten.
    War ja wirtschaftshistorisch kein ganz unbedeutender Ort, auch wenn man bis um etwa 1870 mit einem einzigen Postschalter ausgekommen ist.

    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Hallo Freunde,

    eine Rarität ist er nun wirklich nicht - der folgende Pfalzbrief.

    Aber eine netter kleiner Brief, der am 16.5.1852 von Frankenthal ins nahe Dirmstein lief. Adressiert war er an den damaligen Bürgermeister von Dirmstein G.(idion) v.(on) Camuzi.
    Und frankiert mit einer 2 II Platte 2a. Rückseitig findet sich als Durchgangsstempel der nicht häufige Halbkreiser von Laumersheim.
    Seinen kompletten, langen Inhalt hat er auch noch. - Was will man mehr?


    Viele Grüße
    bayern-kreuzer