Währungen in Tirol

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ich hoffe mit diesem Thread etwas Licht im Dunklen zu bringen. Weil die Währungen ist nicht immer selbstverständlich in Tirol. Am meisten bringt der Periode 1814-1818 die grösste Probleme.

    Und ich fange hier mit eine noch nicht gelöste Taxierung an.

    Brief 1: Kempten-Bozen 17.2.1816 10 - mögliche Währung Kreuzer CM
    Brief 2: Leeds-Bozen 24.11.1817 20 - mögliche Währung CM oder Kreuzer WW
    Brief 3: Leeds-Bozen 22.8.1818 10 - mögliche Währung Kreuzer CM
    (Die Währungsliste ist nicht ganz Perfekt noch, will aber hoffentlich bald richtig)

    Wenn es um mögliche Währungen, ist es hier gekannte Währungen gemeint.

    Der erste Brief konnte falsch vermerkt sein, entweder ein schlecht geschriebenen 16 oder einfach falsch Taxiert.
    Bei Brief 2 und drei aus England kann es sein dass die Briefe einen anderen Laufweg als durch Frankreich Schweiz oder über Bayern liefen. Vielleicht über Lombardei, so dass es eine andere Entfernungsstufe war als der über Schweiz/Bayern. Um es klar zu machen, hatte Brief 2 und 3 zwei verschiedenen Gewichtsstufen, so dass 10 und 20 die 1. und 2. Gewichtsstufe darstellen muss.

    Eine Leitung über Bayern kann man ausschliessen, wenn es um die zwei Englandbriefe geht. Hier hätten wir falls einen Auslagestempel sehen sollen.

    Eine Hypothese wäre also dass der Bayernbrief falsch vermerkt/taxiert war, und dass die Englandbriefe ein nicht gekannte Laufweg benutzten.

    Die zweite Hypothese wäre dass man hier ein nicht gekannte Währung vermerkt hatte.

    Wert zu nennen ist auch dass Jungwirth in einem Heft auch zwei ähnliche englische Briefe zeigt. Der Bayern Brief ist der einzige der ich vorläufig kenne.


    Gern sehe ich ähnliche Briefe und Meinungen hierzu.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    ich tippe in allen 3 Fällen auf CM Kreuzer. Kreuzer WW machen keinen Sinn, weil es dann zu wenig wäre und rh. Kreuzer hätten reduziert werden müssen.

    Das Fehlen eines Auslagestempels (du meinst vermutlich den von Augsburg) ist kein Indiz für eine Umleitung um Bayern herum. Ich kenne Hunderte von Briefen, die über Augsburg liefen, aber keinen Auslagestempel haben, weil er oft vergessen wurde - Bayerns schlechtest funktionierende Poststelle in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Bayern klassisch

    Alle Briefe aus/über Bayern würde in Bozen/Süd-Tirol kostete 14 Kreuzer CM ab 1.6.1817, davor 16 Kreuzer. Also war ein anderen Währung hier benutzt geworden, wenn die Briefe aus/über Bayern kamen.

    Es kann sein dass der Bayern Brief falsch/schlampig taxiert war, und die Englangbriefe eine noch nicht gekannte Laufweg hatte - dann ist es auch keine andere Währung als die "normale".

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ich habe nicht erwartet dass meine gestellte Frage beantwortet wurde. Und vielleicht, gibt es keine richtige Antwort hierzu was man mit Quellen belegen kann.

    Ich fange hier nicht mit den Anfang an, aber gehe jetzt zu das Jahr 1814. In Tirol war in 1814 meistens die Kreuzer Rh gängige Währung, auch in vorher okkupierten Süd-Tirol war Kreuzer Rh ein gängiger Münze. Mit dem Roschmantarif ab 1.6.1814 in Süd-Tirol und 1.9.1814 in Rest-Tirol war die Taxen bei Auslandsbriefe zu 12 Kreuzer gesetzt was man dann in 24 Gulden Fuss Silbermünze zu zahlen hatte.

    So für diesen hier gezeigte Brief aus München in Februar 1815 geschickt, musste der Empfänger 12 Kreuzer Rh bezahlen.

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Nächste Stufe, oder besser Periode, fängt am 1.3.1815 an. Von jetzt an kostete ein Auslandbrief 16 Kreuzer. Die Taxen sind jetzt in Kreuzer CM taxiert, aber immer noch wird es in Kreuzer Rheinisch bezahlt.
    Es ist aber ein Unklare Periode wo die Kreuzer CM und Kreuzer Rh und Wiener Währung gleichzeitig gängig war. So was der Empfänger bei Auslandsbriefe bezahlt hatte wird unklar durch die ganze Periode obwohl Kreuzer Rh beliebt war, und in Teile von Tirol bis 1861 benutzt war (Lechtal)

    Hier ein Beispiel, Brief in Giessen geschrieben und nach München gebracht vor der Brief mit dem Post nach Bozen weitergeschickt war. Der Empfänger musste hier also 16 Kreuzer bezahlen. Wert zu bemerken ist dass es bei Auslandsbriefe keine Distanztaxierung war.

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Erst 1.6.1817 war Tirol ein Teil der allgemeine österreichische Postverwaltung mit eine allgemeine österreichische Taxierung.

    Nach diesem Dato war es eine Distanztaxierung geworden auch bei Auslandsbriefe. Die Taxierung war wie vor in Kreuzer CM zu vermerken, aber jetzt war auch die alte Wiener Währung möglich, nur aber bis 31.12.1817. Die WW gegenüber Kreuzer CM war 3:1. Also wenn einen Auslandsbrief mit 14 Kreuzer CM taxiert war, war es auch möglich mit 42 Kreuzer CM zu taxierne.

    Dieser hier gezeigte Brief aus Erfurt in November 1817 geschickt zeigt eben diese Taxierung wo der Empfänger 42 Kreuzer WW bezahlt hatte.

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    So kommen wir zu die Zeit wo es nur Kreuzer CM gab.

    Ab 1.1.1818 war es nur möglich mit Kreuzer CM zu taxieren, was bis 1858 gedauert hatte wenn die Neukreuzer kamen.

    Hier ein Beispiel darauf. Der Brief ist in Gera geschrieben und nach Nürnberg geschickt wo es zum Post eingeliefert war.
    Der Brief lag in der 2. Gewichtsstufe und kostete somit 2 x 14 Kreuzer CM = 28 Kreuzer CM.


    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Noch etwas hierzu muss ich erwähnen.

    Die gezeigte Taxierungen waren alle von Bayern aus gesehen. Vor 1.6.1817 hätte es keine Rolle gespielt ob von Bayern oder andere Länder/Staaten. Es war so wie so eine feste Taxe bei Auslandsbriefe.

    Nach der erste Juni 1817 war es also, wie schon mal erwähnt, auch Distanzabhänige Taxierung.

    Über 12 Meilen - 14 Kr CM
    9-12 Meilen - 12 Kr CM
    6-9 Meilen - 10 Kr CM
    3-6 Meilen - 8 Kr CM
    Bis 3 Meilen - 2 Kr CM

    Bei die 2 Briefen aus England war es also möglich dass ein Distanz von 6-9 Meilen taxiert war. Aber über welche Grenze sind die Briefe dann geschickt? Und warum finden wir diese Taxierung nur so selten?

    Oder gab es eine andere mögliche Währung die für die 3 oben im Post 1 gezeigte Briefe gültig war?

    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief (ich denke nach Juni 1817):
    Eingeschriebener Frankobrief (siegelseitig 8 Kreuzer C.M. - Entfernung 3 bis 6 Meilen)
    und 4 Kreuzer C.M. Einschreiben, von Innsbruck nach Schlanders (beide Orte Tirol -
    Österreich).

    Zu Alois Vögele folgendes aus dem Internet:

    https://books.google.de/books?id=TbVnA…RytAPAQ6AEILDAB


    Beste Grüße von VorphilaBayern