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tolle Briefe zum Thema Reservierte Provinz Bayreuth. Ich möchte aus meiner Sammlun auch etwas beisteuern. Leider nur im Inland gelaufen.
Beide Briefe gehen an den Stadtmagistrat in Neustadt Aisch und beinhalten jeweils die schriftliche Quittung über Distributionszahlungen an die
Haupt und Domainen Casse in Bayreuth. Beide Briefe sind aus 1807.
ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich gehe davon aus dass sie in Bayreuth als Dienstpost aufgegeben und rekommandiert wurden (siehe Manualnummer und Charge-Kreuz). Lediglich der Aufgabestempel fehlt, warum auch immer. Ob das üblich war weiß ich mangels Masse nicht. Vielleicht hat einer der anderen Experten eine Idee.
Im Anhang noch zwei Aushänge die ein bezeichnendes Licht auf die damalige Zeit werfen.
Teifrankobrief mit Vermerk „frei Gleußen“ (Kgr. Bayern) ) aus Meiningen
(Herzogtum Sachsen-Meiningen / Thurn und Taxissches Postgebiet) nach
Kulmbach (Französisch Reservierte Provinz Bayreuth) mit Vermerk „13 Kr.
Porto und Austragelohn bezahlt den 15. Juni 1810“. Siegelseitig kein Franko-
Vermerk. Wahrscheinlich hatte der Absender Portofreiheit. Von Gleußen
(Bayern) bis Kulmbach fielen 12 Kreuzer Porto an, zuzüglich 1 Kr. Botenlohn.
Bereits 15 Tage später, am 30. Juni 1810 wurde Kulmbach bayrisch.
zu den Briefen in den Abschnitten 1 und 3, folgender Brief von Bayreuth nach Windsheim
vom 27. November 1809 mit ebenfalls zwei Taxierungen. Diesmal 6 - und 6 Kreuzer.
ein tolles Stück - klasse. Ich muss auch im 35. Jahr meine Bayernsammelei immer noch stutzen, wenn ich eine preußische Stempelgebühr in rheinischen Kreuzern lese. Aber vlt. verdaue ich das auch noch irgendwann einmal ...
Liebe Grüsse vom Ralph
Niemals bin ich weniger müßig, als in meinen Mußestunden. Und niemals weniger einsam, als wenn ich allein bin. Publius Cornelius Scipio "Africanus"
herzlichen Dank für die Kommentierung.
Warum in der französischen Reservierten Provinz Bayreuth 1809
noch preußisches Stempelpapier verwendet wurde, entzieht sich
meiner Kenntnis. Gab es französisches Stempelpapier überhaupt ?
ich denke, man hat das einfach weiter benutzt, denn die Leute dort, die diese Gebühren zahlen mussten, hatten ja keine französische Währung in der Tasche, nur rheinische Kreuzer. Von daher würde ich die Verwendung französischer Stempelpapiere (so es dergleichen dort überhaupt gab) auf dem späteren Territorium Bayerns ausschließen.
Liebe Grüsse vom Ralph
Niemals bin ich weniger müßig, als in meinen Mußestunden. Und niemals weniger einsam, als wenn ich allein bin. Publius Cornelius Scipio "Africanus"
folgenden Brief möchte ich zeigen:
Dienstbrief von Bayreuth (vom 9.10.1806 bis 29.6.1810 zur Reservierten Provinz Bayreuth -
ab 30.6.1810 an Bayern) nach Windsheim(vom 9.10.1806 bis 29.6.1810 zur Reservierten
Provinz Bayreuth - ab 30.6.1810 an Bayern). Am 11.7.1807 wurde durch Vertrag die Post des
Bayreuther Unterlandes, zu dem auch Windsheim gehörte, an Bayern abgetreten. Der Brief ist
vom 25. April 1808 mit Aufgabestempel vom 1. Mai 1808. Innen Stempelpapier mit 15 Kr.rh.
ein vorzüglicher Brief, bei dessen Inhalt gut ersichtlich ist, dass man weiterhin preußische Stempelpapiere verwendete und keine französischen (falls es die überhaupt gab).
Danke fürs zeigen!
Liebe Grüsse vom Ralph
Niemals bin ich weniger müßig, als in meinen Mußestunden. Und niemals weniger einsam, als wenn ich allein bin. Publius Cornelius Scipio "Africanus"
hierzu folgender Brief:
Teilfrankobrief ("Fr. Nbg" = Franko Nürnberg) - Siegelseite Vermerk "6" Kreuzer, die der Absender
bei der Briefaufgabe von Hof bis Nürnberg bezahlte. Aufgabevermerk "v.Hof" handschriftlich. Hof
gehörte vom 9.10.1806 bis 26.8.1810 zur Reservierten Provinz Bayreuth (Oberland). Ab 27.8.1810
kam Hof an Bayern. Der Brief ging nach Ulm (1803 bis 5.10.1810 an Bayern). Der Brief ist vom 3.
Dezember 1806. Der Empfänger bezahlte von Nürnberg bis Ulm 6 Kreuzer Porto.
In Hof bestand vom 9.10.1806 bis 27.8.1810 eine Französisch-Sächsische Grenzpostanstalt.
Kam am 27.8.1810 zu Bayern, wurde dann eine Bayerisch-Sächsische Grenzpostanstalt.
vielen Dank.
Kann hierzu noch einen Brief zeigen und zwar auch aus Hof vom 16. September 1809.
Ebenfalls "Franko Nürnberg". Siegelseitig kein Frankobetrag vermerkt. Der Empfänger
in Kempten bezahlte 8 Kreuzer Porto.
Außerdem habe ich noch einen ähnlichen Brief in Abschnitt 11. eingestellt.
wahrscheinlich habe ich mit diesem Brief in fremden Gefilden gewildert, aber der ausgeworfene Bestellkreuzer von Neustadt an der Aisch war gar zu verlockend.
Weil es sich nur um eine Hülle handelt und der auffällige "Bareuth"-Stempel in einem Zeitraum von 1802–1809 verwendet wurde (lt. Vorphila-Handbuch von Friedrich Pietz), ist für mich zumindest die Festlegung schwer, wer hier die zweiten 4 Kreuzer Porto erhob, die französische Post im Unterland oder Bayern nach dem von Vorphila Bayern mehrfach zitierten Vertrag von 1807. Neustadt an der Aisch gehörte zu den wenigen Orten, in denen auch über den bayerischen Generaltarif von 1810 hinaus der Bestellkreuzer weiter legitim erhoben werden konnte.
Lieber Dietmar,
gratuliere recht herzlich zu den besonderen Brief innerhalb der reservierten Provinz Bayreuth
mit zwei Taxierungen, einmal für die französische Post im Oberland und einmal für die bayrische
Post im Unterland. Dazu noch den Bestellkreuzer in Neustadt an der Aisch. So, noch nicht gesehen.
Beste Grüße,
Hermann
danke erst einmal an Hermann - wie kann man sicher festlegen, dass es die bayerische Post war? Hinten auf dem Brief steht zwar mit Bleistift "1808", aber wir wissen ja alle, dass solche Vermerke nicht stimmen müssen.
Damit man sich ein Bild davon machen kann, was "Oberland" und "Unterland" eigentlich bedeuten, verlinke ich hier einmal auf eine Karte aus der Wikipedia, die den Zustand von 1791 wiedergibt.
Man kann sehr gut die territoriale Zersplitterung sehen. Wenn hier zwei Postanstalten aktiv wurden, konnte es eigentlich nur teurer werden.
Lieber Dietmar,
am 11. Juli 1807 wurde durch Vertrag die Post des Fürstentums Bayreuth im Unterland
an Bayern abgetreten. Ab diesem Tag sind auf portopflichtigen Briefen vom Oberland
in das Unterland und umgekehrt, zwei Taxierungen auf den Briefen. Dein Brief ist daher
aus dem Zeitraum nach dem 11. Juli 1807 bis 29. Juni 1810, bzw. bis 1809, da nach
Herrn Pietz dieser Stempel bis 1809 verwendet wurde.
Beste Grüße,
Hermann