Brustschild-Belege nach Bayern

  • ...es gibt dazu einen entzückenden Spruch von unserem guten kilke:

    Man hat schon schlechtere Abschläge gesehen. ^^

    In diesem Sinne + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo zusammen,

    nur wenige Jahre nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 verfasste in dem danach dem deutschen Kaiserreich angehörigen Metz (Lothingen) ein Händler offensichtlich jüdischer Abstammung den nachstehend abgebildeten Geschäftsbrief nach Thaleischweiler in den westlichen Teil der bayerischen Pfalz. Der Text ist m.E. in hebräischer Schrift verfasst und könnte m.E. eine Art Preisliste sein.

    Leider kann man den Firmenstempel auf der Briefvorderseite oben links nicht entziffern. Auch an die Unterschrift des Absenders in Metz wage ich Moment noch nicht dran, lese nur Fragmentarisch LION ..S ..OYON. Der Empfänger war nach den spärlichen Ergebnissen im www wohl ein in Thaleischweiler ansässiger Kaufmann und ein Förderer des ortsansässigen Wohltätigkeitsvereins.

    + Gruß

    vom Pälzer

    verwendete Quelle:
    http://www.alemannia-judaica.de/thaleischweiler_synagoge.htm

  • Hallo Pälzer,

    ich kann leider auch nicht lesen, wer Herrn Reinheimer schrieb, aber Lion als Vorname klingt jüdisch. Den Text lesen kann ich nicht, es scheint mir aber eher eine Kurzschrift dieser Tage zu sein, als Ivrit.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    also für mich sieht das schon sehr arg nach hebräischer Schrift aus, zumal ich gerade in einem Archiv ähnliches gesehen habe. Aufgrund der dankenswerten Bemühungen von unserem guten Luitpold konnte mittlerweile auch klargestellt werden, dass der Adressat in Thaleischweiler Häute- und Rauchwarenhändler war. Hier die von Luitpold ermittelte Quelle:

    https://books.google.de/books?id=WfpAA…hweiler&f=false

    Besten Dank + Gruß !

    vom Pälzer :thumbup:

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    ja, scheint wohl doch eine Art der Schreibschrift zu sein, die heute weniger geläufig ist. Fragt sich nur, wer das hier transkribieren soll?

    Unser ARGE - Mitglied Eliahu Weber in Israel wäre da vlt. der 1. Ansprechpartner für dich ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    Fragt sich nur, wer das hier transkribieren soll?

    das wäre glaube ich etwas arg viel verlangt und braucht`s auch nicht unbedingt. Mir würde es schon reichen, wenn man noch den Namen des Absenders ausmachen könnte und der hat dazu nicht in Hebräisch unterschrieben. Ich kann`s dennoch nicht klar erkennen. :S

    + Gruß !


    vom Päler

  • Liebe Sammlerfreunde,

    bekanntlich wurde am 1.Januar 1875 im gesamten Reichsgebiet die Reichsmarkwährung eingeführt,

    jedoch konnten die meisten Marken, Postkarten und Umschläge in Groschenwährung bis zum

    31.Dezember 1875 aufgebraucht werden. Nachfolgende Postkarte mit nachverwendetem sächsischen

    Stempel -GERINGSWALDA- wurde am 8.April 1875 auf dem Weg nach Passau gebracht und 2 Tage

    später dem Empfänger ausgehändigt.

    Beste Grüße

    bayernalbi

  • Hallo Albert,

    schönes Stück - bist du sicher mit 31.12.1876 im Reich? Das wäre ja 1 Jahr länger, als Bayern seine Kreuzer gültig bleiben ließ ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    eine kleine, nette Postkarte aus Trier vom 4.12.1874 nach Landstuhl belegt, dass im Reich die Entwertung des Wertstempels (1/2 Groschen) nicht Vorschrift war. In Bayern sah das anders aus ...

    Auch sah der Vordruck der Karte keinen Ankunftsstempel vor, wohingegen Bayern dies auf der linken, oberen Vorderseite so anwies. Hier hatte der Expeditor in Landstuhl nach alter (bayerischer) Väter Sitte aber doch Ankunft gestempelt und dafür sei ihm Dank, denn so sieht die Karte schon besser aus. Der Text ist belanglos, trotzdem zeige ich ihn.

  • Lieber Ralf,


    bei der Reichspost war es von 26.2.74 bis 12.3.75 Vorschrift den Poststempel neben das eingedruckte Postwertzeichen zu setzen.

    Bilder

    „Männer für gefährliche Reise gesucht. Geringer Lohn, bittere Kälte, lange Monate kompletter Dunkelheit, ständige Gefahr, sichere Rückkehr ungewiss. Ehre und Anerkennung im Erfolgsfall.“

    – Ernest Shackleton

  • Anbei eine frühe Paketkarte für ein Wertpaket nach Edenkoben.

    Als Militaria war es Portofrei zudem reizvoll an dem Stück ist, dass das Paket offensichtlich sehr klein war, daher wurde der Teil des Paketzettels der in der Regel auf dem Paket aufgeklebt wurde, in diesem Fall auf der Karte aufgeklebt und der kleinere Teil auf dem Poststück.

  • Lieber Markus,

    vielen Dank für das Zeigen der sehr schönen Karte mit den damit verbunden Daten, die ich nicht gewußt habe.

    Das Stück in die Pfalz mit dem großen Wertbapperl ist natürlich der Eyecatcher schlechthin - wo hast du denn diese Bombe aufgetrieben? Da wird unser Pälzer sicher ganz wuschig !! :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Naja hin und wieder hab ich mit meinen Geboten Glück... ;) Ich denke die Karte hab ich mal bei Loth geschossen...

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    – Ernest Shackleton

  • ... Glück hat nur der Tüchtige! ;) Ab und zu hast der Loth mal was richtig Gutes - an dem Tag war es dein Stück. :P:P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    jede im Reich markenfrankierte Rückanwort (mit 1/2 Groschen) nach Bayern ist ein Besonderheit. Vor allem auch deswegen, weil die Mehrzahl in Bayern falsch behandelt wurde und nur wenige, wie dein Exemplar, ausnahmsweise korrekt behandelt wurden.

    Auch der unterfrankierte Brief ist eine Besonderheit, weil es nur noch 2 Frankostufen für Briefe gab und die Entfernung keine Rolle mehr spielte.

    Unterfrankierte Briefe wurden wie unfreie Briefe behandelt und der Wert der Marke(n) abgezogen. Dabei war zu beachten, dass wie schon im DÖPV in der Währung der Abgabepost zu taxieren war - und das war für das Dt. Reich mit seiner Groschenwährung problematisch, denn im Reich kosteten schwere Portobriefe 3 Sgr. und im Falle ihrer Unterfrankatur mit 1 Sgr. also 2 Sgr. Nachporto. 2 Sgr. Nachporto wären in Bayern aber paritätisch nur 7x gewesen ...

    Also wurde gerechnet: 11x minus 3x (obwohl 1 Sgr. = 3,5x war und auf 4x aufzurunden gewesen wäre!) für den verklebten Groschen = 8x Nachporto.

    Die 15 könnten Pfennige sein, weil das Dt. Reich 1874 schon in Mark und Pfennig fakturierten, Bayern aber erst ab 1.1.1876 (und Württemberg ab 1.7.1875).

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    Einmal editiert, zuletzt von Admin-S (21. September 2023 um 05:46)

  • Liebe Freunde,

    eine Postkarte aus Bonn vom 17.2.1873 nach Kempten, dort ohne Ankungsstempel verblieben, wurde korrekt mit 1/2 Groschen frankiert. Man bittet um Angabe der äußersten Preise für Sennbutter, einen Terminus, den ich trotz lebenslanger Butter-Esserei nicht zuvor gehört hatte.

  • ... ein Zuckerle hast du da - den würde ich auch genommen haben, allerdings ohne deine Kenntnisse des Hamburger Stempels, sondern allen wegen des poste restante Aufklebers. :love::love:

    Liebe Grüsse vom Ralph

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