Österreich - Thurn und Taxis

  • Hallo bk,

    tja, jetzt würde ich mich dann doch langsam für die Rückseite interessieren, bzw. die Art und Weise, wie man sie nicht verschlossen hat. Faltbriefe haben doch eigentlich immer ein Siegel oder eine Verschlussoblate, oder wurden sie auch einfach nur mit zusammengesteckten Klappen unverschlossen verschickt ? Kann ich mir irgendwie schlecht vorstellen. Und wenn man das mit der Einlage ganz offen auch auf einen verschlossenen Brief drauf geschrieben hätte, was ist dann der Unterschied zu einem nicht versiegelten Brief ? Dass man die Zahl der eingelegten Briefe nicht nachvollziehen konnte ?

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    die Briefe, die eingelegt waren, durften keinen Verschluss haben. Der Brief hier (nennen wir ihn Außenbrief) war ganz normal verschlossen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Ich habe hier einen Brief von Janow bei Lemberg/Österreich /Galizien nach Tübingen--Taxisgebiet, wenn ich mich nicht irre. Leider ohne eine Datumsangabe. Ich vermute aber stark, nach 1850. Ich kann auch keinerlei Gebühren darauf entdecken, für mich als Neuling irgendwie rätselhaft. Allerdings sind auf der Rückseite in der Ecke noch Bleistift-zahlen zu erkennen. Wahrscheinlich vom Vorbesitzer(ich habe ihn aus einer Ramschkiste) wegradiert. Wurden Gebührenvermerke mit Bleistift gemacht? Rückseitig sind schöne deutliche Stempel Lemberg, Wien Tübingen und noch ein würtembergischer poststempel. Ich wäre dankbar für weitere Informationen. Stempeldaten Janow 21.6./ Lemberg 22.6./Wien 26.6./Tübingen 27.6.
    Viele Grüße
    MisterTP

  • Hallo MisterTP,

    nach den Stempeln zu urteilen sollte das ein Brief aus dem späten 1850er bis frühen 1860er Jahren sein, der als Dienstbrief (ex offo) portofrei belassen wurde. Daher bekam er von der Aufgabepost das liegende X als Zeichen, dass keine Gebühren zu entrichten waren.

    Mit Taxis hatte er nichts mehr zu tun - das war Österreich nach Württemberg via Bayern.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo BK
    danke für deine Antwort, jetzt kann ich den Brief zeitlich einordnen. Der Empfänger ist ja mit einem Frankokreuz durchgestrichen- sehe ich das richtig? Was meinst du mit dem liegenden X. Wo muss ich da hinschauen? ?(
    Bin immer bereit, dazuzulernen 8o
    Grüße
    MisterTP

  • Hallo MisterTP,

    nein, der Empfänger ist nicht durchgestrichen - das liegende X mittig auf dem Brief muss ja Text treffen, egal welchen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    ein Damenkuvert aus Triest vom 13.2.1866 aus Triest nach Mainz zu 15 Neukreuzern zeigt hinten den Transitstempel von Innsbruck 15.2.1866 und den Mainzer Distributionsstempel 4. Tour am 16.2.1866. Damit ist geklärt, wie er lief:

    Triest - Innsbruck - Kufstein - München - Augsburg - Ulm - Stuttgart - Karlsruhe - Heidelberg - Darmstadt - Frankfurt am Main - Mainz.

    Hat man auch nicht jeden Tag ...

    Unten links lese ich "Eppigmauer" und deute das so:

    https://books.google.de/books?id=HZ1jA…fq0DvsQ6AEIJzAA

  • Hallo Ungarn,

    ja, bis 1865 war das bei eingehenden Briefen der Fall. Von Österreich und Ungarn aus war es leider nicht möglich, diese mit Marken voraus zu frankieren - das kenne ich nur bei Baden und Württemberg und auch dort ist es sehr selten.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammelfreunde

    von mir mal ein Brief vom 15.07.1864 aus Triest nach Schaala bei Rudolstadt tarifgerecht mit 15 Neukreuzer frankiert, wo er am 19.07. ankam. Die restlichen Stempel kann ich leider nicht zuordnen. Schön finde ich es, dass hier sogar 2 Kreuzer Bestellgeld gezahlt wurden.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein Brief von Lengenfeld (OÖ) am 28.1.1836 nach Dermbach ( eine Gemeinde im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach). Für die Post in Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach war Thurn und Taxis zuständig.

    Der Brief war adressiert an die Großherzogliche Sächsische Superindentur zu Dermbach

    Auf der Vorderseite ist ein blauer Taxvermerk notiert, ich vermute eine 14

    Auf der Siegelseite kein Vermerk. Leider ist kein Inhalt mehr vorhanden.

    Musste hier der Empfänger die Gebühren bezahlen?

    Wie setzten sich die Gebühren zusammen?

    Bitte um eure Hilfe.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,

    der war als Dienst - Sache portofrei - nur 1/4 Silbergroschen als Bestellgeld war zu zahlen vom Empfänger.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    vielen herzlichen Dank für eure Infos:thumbup::thumbup: Super!!!!!

    Also Taxis Inland, da hätte ich eigentlich selber draufkommen müssen Lengenfeld in Oberösterreich, ist keine Stadt, sondern eine Marktgemeinde:(

    Liebe Grüße

    Franz

  • Liebe Freunde,

    auch kleine Damenbriefe können eine Bombe sein, jedenfalls wenn sie so aussehen, wie dieser hier.

    Aufgegeben am 17.8.1850 in Napajedl, 50 km östlich von Brünn in Österreich, und gerichtet an: "Son Excellence Madame la Comtesse de Thun, né Comtesse de Lemberg a Francfort sur Main - Österreichische Gesandschaft". Die Absenderin verklebte 9 Kreuzer CM als Franko, weil ja ab 1.7.1850 Briefe über 20 Meilen unter 1 Loth nach "Deutschland" 9 Kreuzer CM kosteten. Aber halt nicht nach Thurn und Taxis bzw. die Freie Reichsstadt Frankfurt am Main, welche erst zum 1.5.1851 dem DÖPV beitrat, so dass wir hier einen Brief nach dem alten Gemeinschaftsvertrag Österreich - Thurn und Taxis von 1843 vor uns haben, der Marken natürlich gar nicht erst kannte.

    Folgerichtig notierte die Aufgabepost unter der Marke: "Ungenügender Stempel 12 / 8". Mit Stempel war die Freimarke gemeint und 12 / 8 war die Taxe ohne Anrechnung des Wertes der Marke, also 12 Kreuzer Conventionsmünze als Gemeinschaftsporto halbscheidig zwischen Österreich und TT zu teilen und 8 Kreuzer CM Transitzuschlag für Bayern, in summa also 20 Kr. CM, die den später in Frankfurt am Main notierte 24 Kreuzern rheinisch entsprachen.

    Siegelseitig der Distributionsstempel von FFM vom ??.9.1850, 1. Zustellung an diesem Tag.

    Leider bin ich beim Namen der Empfängerin nicht sicher, bzw. habe gar nichts im Netz gefunden. Für Hilfe wäre ich sehr dankbar.