Thurn & Taxis nach Bayern

  • Hallo zusammen,

    das Briefchen anbei kommt auf den ersten Blick vielleicht etwas unscheinbar rüber, ist aber schon ein kleines bischen bemerkenswert: Vergleichweise saubere Stempel in der Aufgabe und ein - wenn auch stellenweise knapper, aber - einwandfreier Markenschnitt. Nur der Ankunftsstempel scheint nicht vom Zielort Frankenthal, sondern von "ghost-city" zu sein. ^^

    + Gruß !

    vom Pälzer

  • ... hab gerade jemanden in einem Fledermauskostüm gefragt und der meinte, es wäre der Ankunftstempel von Gotham City, oder so ähnlich. :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Tim,

    interessanter Brief - farbiger Durchstich, mal hats geklappt (links), mal hat man die Marke aus dem Bogen geschnitten (rechts). Kein Wunder, dass sich der Durchstich bei der Markenherstellung nicht durchgesetzt hat (kenne ich heute eigentlich nur noch vom 00Papier). :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    keine Sorge, Alzey hat nicht den Nummerstempel "1", sondern "89", aber man sieht auch am Aufgabestempel, dass es dort irgendwie Probleme mit dem Durchschlag der Ziffern gegeben haben müsste. Interessant auch die Leitung über Mainz, das in entgegen gesetzter Richtung zum Zielort Kaiserslautern liegt. Trotzdem die Bahnlinie Alzey-Mainz erst 1871 fertig gestellt war, hat man hier wohl eine immer noch schnellere Verbindung über die Rheinhessenbahn (MZ-LU) und Pfälzische Ludwigsbahn (LU-KL) angesteuert.


    + Gruß !

    vom Pälzer

  • Hallo zusammen,

    diesmal sind die Stempelabschläge ziemlich satt und unschwer lesbar. Kleiner Schwank am Rande: Aufgabeort Mainz (Vierringstempel) und Ankunftsort Frankenthal/Pfalz (oMR) hatten seinerzeit die gleichen Verteilungsnummer: "134".


    + Gruß

    vom Pälzer

  • Liebe Freunde,

    es ist mir gelungen, sicher einen der ungewöhnlichsten Expressbriefe von Taxis nach Bayern zu erhaschen. Geschrieben wurde er in Osthofen, ca. 8 km nördlich von Worms am Rhein (Taxis = Rheinhessen). Absender war F. W. Engel (ich tippe auf Friedrich Wilhelm Engel). Adressat war die Kühnlesche Maschinenfabrik in Frankenthal in der Pfalz, von Osthofen ca. 27 km zu Fuß entfernt, für Postvereinsbriefe also bis 10 Meilen im 1. Rayon.

    Der Absender, Herr Engel, wolle jedoch keine 3 Kreuzermarke von Taxis kaufen, so schön diese damals auch waren und heute noch sind, denn er war sparsam und nutzte Gelegenheiten, wenn sie sich ihm boten. Hier bot sich eine solche Gelegenheit, denn der Inhalt ist - Gott-sei-Dank - noch komplett erhalten und es wert, hier transkribiert zu werden:

    Osthofen den 20ten Sept. 1861

    Herr Kühnle!

    Haben Sie die Güte und geben Sie Überbringer dieses einen tüchtigen Arbeiter aus Ihrer Kesselschmiede für Herrn Lambert auf dem Wahlheimerhof zur Reparatur eines Kessels den Sie mir vor circa 2 Jahren geliefert, derselbe soll über die Feuerung sehr stark rinnen, und ist mir selbst daran gelegen daß die Mühle bald wieder in gang kommt.
    Überbringer dieses wird näheren Aufschluß über die Reparatur geben können.

    Freundschafftlichst grüßt
    F. W. Engel

    Auf der Adresse verzeichnete Herr Engel dann auch artig unten links: " per express", was in diesem speziellen Falle aber nichts mit der Post zu tun hatte, sondern lediglich dem Empfänger anzeigte, dass ein eigener Bote = Expresse diesen Brief und weiteres besorgen sollte.

    Dergleichen Briefe kann es nur in einem Nahbereich geben, da längere Märsche wohl nicht zu gewärtigen waren und die Eisenbahn war nicht sooo teuer. Sicherlich gab es damals etliche Briefe dieser Art, jedoch haben unsere Altvorderen bei der "Sichtung" der Firmenarchive diese für sie absolut nichts sagenden Briefe gleich für kalte Monate zurück gelegt, daher gibt es heute nicht mehr so viele davon, wie ich es mir wünschen würde.

  • Hallo bk,

    es ist mir gelungen, sicher einen der ungewöhnlichsten Expressbriefe von Taxis nach Bayern zu erhaschen.

    8o :thumbup:

    Und man lernt mit Altpostgeschichte ja gar nie aus, denn so fragte sich ein Pälzer ad hoc:

    "Ei was ist denn nun wieder "rinnen" eines Kessels ?",

    ...und fand dazu ad hoc folgendes:,

    http://www.zeno.org/Roell-1912/A/Rohrrinnen

    + Gruß!vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    danke für die Aufklärung - schade, dass wir hier keine Kesselflicker unter uns im Forum haben (da gibt es ja auch ein passendes Sprichwort dazu) ... :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    Das ist ja eine wunderschöne Geschichte von Ralph zu einem ganz außergewöhnlichen Beleg! Zum "rinnen" vom Altbayern vielleicht noch soviel: Bei uns bedeutet das ganz einfach nur, dass der Kessel leckte.

    Beste grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber Peter,

    vielen Dank für die niederbayerische Variante - ich war am Anfang auch etwas unsicher, ob ich das Wirt "rinnen" auch richtig transkribiert hatte, aber jetzt ist dank Pälzer und dir alles klar. Obwohl ich aus der gröberen Gegend bin und auch das noch kenne, was die Älteren dort gesprochen haben, war mir dieses Wort in diesem Zusammenhang nicht geläufig; es ist aber so, wie ich es immer sage: Wer über die Postgeschichte nichts lernt, der lernt gar nichts mehr. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich eine kleine Pfalz - Spezialität: Brief aus Worms, Rheinhessen, Taxis, vom 21.10.1858 der Firma Ludwig Edinger Söhne an: "Herrn I(srael?) Levy Dudweiler bair. Pfalz".

    Weil damals phonetische Adressen gang und gäbe waren, glaubte man, zumal ja auch bairische Pfalz dastand, dass der Empfänger in Duttweiler, südwestlich von Hassloch in der Pfalz, residieren müsste und leitete ihn nach dorthin, wo er auch am 22.10. ankam.

    Leider war mit dieser Adresse dort aber kein Staat zu machen und man strich "bair. Pfalz" durch und bemerkte neben "Dudweiler" noch "b(ei) Saarbrücken", womit der schlaue Pfälzer Expeditor natürich goldrichtig lag und der Brief prompt am 23.10. ausgeliefert werden konnte. Dudweiler, wesentlich bedeutender als das kleine, pfälzische Duttweiler, lag in Preussen, so dass der Umweg noch zu vertreten war und nur 1 Tag verloren wurde.

    Die Entfernung von Worms nach Hassloch (stellvertretend für Duttweiler, das keine eigene Post hatte, weswegen die Strecke nur nach Hassloch berechnet werden darf!) betrug 34 km, also deutlich unter 10 Meilen, so dass die gewählte 6 Kreuzer Frankatur für einen Brief der 2. Gewichtsstufe gepasst hätte; der hier ist komplett und wiegt heute noch 8g.

    Von Worms nach Dudweiler waren es aber 102 km und damit genau über 10 und unter 20 Meilen, wofür 6 Kreuzer das treffende Franko darstellten. Ohne den sinnentleerten Zusatz "bair. Pfalz" hätte ich den Brief aber sicher nicht gekauft - so schon.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,
    .

    ein elegant aussehender Beleg der einen interessantem Einzugsradius der PE Haßloch anspricht. Habe einmal nachgeschaut, neben Meckenheim (nördl. Haßloch) gehörten auch die heute im Stadtgebiet der Stadt Neustadt liegenden Orte Duttweiler, Geinsheim, Lachen und Speyerdorf südlich und südwestlich von Haßloch zum Postbestellungsbezirk seiner PE. Das sind Entfernungen von z.T. über 10 km, Duttweiler hat mit ca. 12 km die längste Entfernung von allen zur PE gehabt. Schön auch der Markenschnitt, wenn ich das richtig erkenne allseits (gernade noch) mit Rand.

    .

    + Gruß!

    vom Pälzer :thumbup:

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    fast vollrandig, vlt. knappst berührt, aber für Taxis sicher weit überdurchschnittliche Erhaltung (warum mein Scanner rechts die letzten 3 cm verdoppelt, weiß ich leider nicht ...). ;(

    Die bayerische Politik war, dass Postexpeditionen, die nur ein recht geringes Aufkommen hatten (hier: Hassloch), durch relativ große Landbestellbezirke etwas mehr Umsatz = Gewinn generieren konnten. Daher hat man der Klitsche von Hassloch einen, wie du richtig bemerkt hast, riesigen Bestellbezirk zugeschlagen, um den Job des Postexpeditors halbwegs schmackhaft zu machen.

    Ich suche seit Jahren einen Brief, der in den Landbezirk von Hassloch lief und dessen Zielort über 10 oder 20 Meilen vom Aufgabeort entfernt lag, während Hassloch selbst noch in dem 10 oder 20 Meilen Korridor lag. Maßgebend war ja die Post, nicht der Zielort und die Suche gestalt sich äußerst schwierig ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... auf der nach oben offenen Richterskala eine knappe 3, also nichts besonderes in einem tektonisch postaktivem Gebiet ... 8o

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    interessant, gesucht und begehrt sind Taxismarkenbriefe, die vor der Einführung der wunderschönen Ringnummernstempel datieren - und wenn sie dann noch, wie hier, in die Pfalz liefen, dann mag ich sie ganz besonders.

    Dieser aus Mainz datiert vom 24.6.1852 und lief an den Auswanderungsagenten Friedrich Theobald in Pirmasens in der Pfalz. Absender war die Special - Agentur der Postschiffe zwischen Havre & New-York Chrystie, Heinrich & Co.

    Übermittelt wurden die Preise für Auswandererpassagen ab Mannheim, Mainz usw., wenn die Schiffe ab Le Havre ausliefen.

    Am 11.7.1852 sollte ein Schiff mit Kapitän Thomson nach New York fahren, wofür via Köln und Paris 62 Gulden für Erwachsene und 50 Gulden für Kinder, via Rotterdam 60 Gulden für Erwachsene und 48 Gulden für Kinder als Zwischendeckpreise vorgegeben wurden, während die Kajüten der 2. Klasse via Köln und Paris schon 85 Gulden für Erwachsene und 75 Gulden für Kinder kosteten.

    Auch kamen wohl gelegentlich Dreimaster 1. Klasse nach New-Orleans zum Einsatz, wofür mir die Preise jedoch nicht bekannt sind.

    Pro memoria: Um 1850 verdiente ein Briefträger ca. 400 Gulden im Jahr, Gehilfen 500 Gulden und Expeditoren 600 Gulden.

    Eine durchschnittliche Familie bestand aus 2 Erwachsenen und 4 - 8 Kindern. Selbst wenn wir nur 4 Kinder nehmen, wäre das bei den hier angeführten Preisen via Rotterdam: 120 Gulden für die Eltern und 192 Gulden für die Kinder, in summa also 312 Gulden. Dazu musste man noch nach Mannheim bzw. Mainz kommen, benötigte Proviant usw., so dass allein die Kosten bis New York mindestens einem Jahresverdienst entsprochen hatten. Mittellos sollte man außerdem nicht in New York angekommen sein, denn Bettler hatte das Land genug und benötigte nicht noch weitere davon.

    Die Mär, dass also nur Taugenichtse und Mittellose auswanderten, lebt zwar in vielen Köpfen immer noch fort, basiert aber auf ausnahmslos falschen Tatsachen. Kriminelle konnten z. B. gar nicht erst auswandern, weil ihnen der Erhalt einens Reisepasses untersagt war, da sie kein sauberes polizeiliches Führungszeugnis vorzubringen in der Lage waren.

  • Liebe Freunde,

    mein ganzes Leben lang habe ich nach einem solchen Brief gesucht und bei einer jüngst stattgefundenen Auktion ist es mir gelungen, das gut beschriebene Objekt meiner Begierde für eine Monatsration Pizzas zu erwerben. Aber der Reihe nach ...

    Brief aus Erbach im Odenwald nach Schwanfeld bei Schweinfurt vom 7.8.1860 mit "Anhängend 1 vers(iegeltes) Paquetchen mit Mustern ohne Werth".

    Die Entfernung von Erbach nach Schwanfeld (zwischen Schweinfurt und Würzburg gelegen) betrug 88 km, also ca. 12 Meilen. Der Brief mit seinem Muster lag also in der 2. Entfernungsstufe und 1. Gewichtsstufe im Postverein, wobei hier wegen des anhängenden Musters der Brief selbst unter einem Loth wiegen musste, Brief mit Muster aber zusammen nur 2 Loth schwer sein durften.

    Taxis gab seinen Postexpeditoren vor, im Falle von Unterfrankaturen die Höhe der Nachtaxe mit den Versalien E.P. für Ergänzungs - Porto zu versehen, also z. B. "noch 12 Kreuzer E.P.". Diesen Brief hielt man aber nicht für unterfrankiert und brachte daher auch keinen diesbezüglichen Vermerk an.

    Das sah man in Bayern aber anders. Prinzipiell war die Regelung des Portos bzw. Frankos im Postverein allein Aufgabe der Aufgabepost und brauchte die Abgabepost nicht zu berühren. Nur in den Fällen, in denen grob gegen die Richtlinien des DÖPV für die Aufgabepost verstoßen wurde, sollten die Abgabeposten ausnahmsweise diese Vorgabe weglassen und selbst die Nachtaxierung notierten. Hieraus war immer die Folge, dass die taxische Briefkarte von Bayern zu korrigieren war und Taxis auf Grund dieser bayerischen Korrektur eine Forderung gegen die Postkasse Bayerns eingeräumt wurde, da der zuwenig oder gar nicht taxierte Portobetrag in jedem Fall der Aufgabepost (Taxis) zuzukommen hatte.

    Bayern hatte also mit jeder dieser eigenen Nachtaxen viel Arbeit, um am Ende das Geld vom Empfänger einzukassieren und vollständig an Taxis zu überweisen. Das mag der Grund gewesen sein, warum dergleichen Briefe denkbar selten sind - hier ist es mit Sicherheit der erste, den ich je gesehen habe und der sicher interpretierbar ist - ich kenne noch 2 andere, die diese Vermutung stützen könnten, aber nicht wirklich sicher so behandelt wurden.

    Zurück zum Beleg: Bayern notierte mit blauer Tinte "reicht nicht" und notierte siegelseitig (so noch nie gesehen) 9 Kreuzer Nachporto, die der Empfänger in Schwanfeld (erst ab 1883 mit eigener Postexpedition) zu zahlen hatte.

    Nun gibt es folgende Möglichkeiten, um die Berechtigung eines Nachportos zu erklären:

    1. Der Brief selbst wog 1 Loth oder mehr und mit dem Muster zusammen bis 2 Loth. Dann hätte der Vorteil als Musterbrief nicht gegriffen und er wäre als Brief der 2. Gewichts- und Entfernungsstufe tatsächlich mit 9 Kreuzer nachzutaxieren gewesen.

    2. Der Brief selbst wog unter 1 Loth, aber mit dem Muster über 2 bis 4 Loth. Dann hätte der Vorteil als Musterbrief noch immer gegriffen, aber weil er über 2 Loth gewogen hätte wäre er auch mit 9 Kreuzern nachtaxiert worden.

    3. Das angehängte Muster wurde als solches nicht anerkannt, weil man ihm einen Wert zubilligte und der Brief war 1 bis unter 2 Loth schwer; dann wäre auch eine Nachtaxe zu 9 Kreuzern denkbar gewesen und für die Aufgabepost gab es keine Verpflichtung, den Terminus "... ohne Werth" abzuändern (weil das ein Teil der Adresse war und die Adresse bzw. Teile der Adresse von der Aufgabepost nicht korrigiert werden durfte).

    Der heutige Brief wiegt 9 Gramm, aber es könnten sich tatsächlich Einlagen (Tratten usw.) einst darin befunden haben, die ihn damals schwerer machten, als 15,625g, das ist nicht völlig auszuschließen.

    In jedem Fall ein "eye-catcher" und Oberknobler, wie ich finde und ich habe viel Freude mit diesem wunderbaren Stück.

  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich einen Brief aus der umfangreichen Korrespondenz an die Firma Friedrich Mittler in Augsburg. Den eher unattraktiven Brief aus Hamburg, versehen mit einer Taxismarke der Erstausgabe, datiertend vom 4.5.1860 der Gebrüder Jaffé in Hamburg, wurde aber in der Großstadt Augsburg trotzdem zugestellt, obwohl sogar der Vorname abgekürzt wurde.

    Es ist schon erstaunlich, was die Post alles dort leistete, um den richtigen Empfänger zu eruieren. Immerhin kenne ich Briefe an Franz Middler, Friedrich Müller und viele mehr, die alle, direkt oder indirekt, seiner Firma zugestellt wurden.

    In meinem heutigen beruflichen Umfeld wird generell kein Brief oder wird keine Postzustellurkunde zugestellt, die als Adresse Bahnhofstr. 74a zeigt, der Empfänger aber in der Bahnhofstr. 74b residiert. Auch ein falscher Buchstabe beim Nachnahmen sorgt für regelmäßige Retournierung an den Absender (meine Behörde).

    Über die Rechtmäßigkeit dieser Aktionen braucht man gar nicht zu diskutieren - aber hätte man damals so verfahren, sähen unsere Albeninhalt anders aus (besser!).

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

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    jetzt durfte dann (endlich) auch einmal ein Muster ohne Wert aus dem Postgebiet T&T in der Sammlung begrüßt werden, was natürlich auch auf den allseits ordentlichen Schnitt der 6 Kr-Marke zutrifft. Es handelt sich um eine "pressierende Bestellung" einer mir leider nicht leserlichen Firma (L. Uflog & Söhne ???) aus Weilburg. Adressiert war an die Kattunfabrik Adam Orth in Kaiserlautern. Johann Adam Orth (1793-1854) hatte diese in der 6. Generation seiner Familie begündet, lange Zeit das bedeutenste Unternehmen der Stadt. Er war dort auch Stadtrat und seit 1843 Mitglied der Handelskammer der Pfalz. Den Bleistiftvermerk vorderseitig-mittig habe ich einmal so stehen lasssen, hat das evtl. postalische Bedeutung ?

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    Viele Grüße

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    vom Pälzer